Dieses 25-OH-D3 ist das Maß für die Vitamin-D-Gesundheit, ist also der zu kontrollierende Laborparameter.
Das aktive Vitamin D3, das 1,25-(OH)2-D3, das Calcitriol, wird durch die in vielen Zelltypen vorhandene 1-alpha-Hydroxylase (Cytochrom P450 27B1), früher renale 1-alpha-Hydroxylase (Plasmamembran der Mitochondrien des proximalen Tubulus), gebildet. Eine Überproduktion ist auch hier nicht möglich, da nicht benötigtes Calcitriol durch die 24-Hydroxylase enzymatisch abgebaut und über die Galle als Calctrioinsäure ausgeschieden wird. Ein Mangel an Phosphat und Calcium sowie ein Überschuss an Parathormon fördern die Calcitriolbildung.
Bei einem Mangel oder auch einem Überschuss an Calcidiol, dem zu messenden 25-OH-D3, liegen noch lange normale 1,25-(OH)2-D3, Calcitriol-Spiegel vor.
Das aktive Vitamin-D3 wirkt an über 35 verschiedenen Zelltypen. Die Wirkung wird über die intrazellulären Vitamin-D-3-Rezeptoren (VDR) vermittelt. Es beeinflusst die Transkription der Erbinformation und verlangsamt die Zellteilung. Eine chronische Nierenschwäche führt zu einer Resistenz dieser VDR. Verantwortlich dafür sind Substanzen aus dem Primärharn der urämischen Patienten.
Daher sollte der 25-OH-D3- und Parathormon- sowie der Calcium- und Phosphatspiegel bei Krankheiten der Bauchspeicheldrüse, des Blutdrucks und der Blutgefäße wie pAVK, des Herzens, des Immunsystems mit Autoimmunerkrankungen wie Rheuma, Psoriasis, MS oder rezidivierenden Infekten, besonders in der Winterzeit, des Gehirns, der Haut, des Knochens, Fertlitätsstörungen, bei Krebs, Sarkoidose oder Medikationen wie Cortison, HIV-Medikation, Anthrazykline wie Doxorubicin oder Epirubicin, Taxane wie Docetaxel, Aromatasehemmer wie Tamoxifen, Johanniskraut, Bisphosphonate, Cholesterinsenker, Tuberkuloseantibiotika, Antiepileptika, Calciumantagonisten, Insulinresistenz, Schwangerschafts-Präeklampsie etc. fester Bestandteil der zu kontrollierenden Laborparameter sein. Eine Vitamin-D3-Spiegeloptimierung ist anzustreben!