Antioxidatives Therapiekonzept

Antioxidatives Therapiekonzept

Das antioxidative Therapiekonzept basiert auf der Verwendung von Antioxidantien, um oxidative Stressschäden im Körper zu reduzieren oder zu verhindern. Oxidativer Stress entsteht, wenn freie Radikale (reaktive Sauerstoffspezies) im Körper in Übermaß vorhanden sind und das Gleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien gestört ist. Freie Radikale können Zellstrukturen wie Lipide, Proteine und DNA schädigen, was zu verschiedenen Krankheiten und Alterungsprozessen beitragen kann.

Grundlagen des antioxidativen Therapiekonzepts

 

  1. Antioxidantien: Diese sind Moleküle, die freie Radikale neutralisieren, indem sie ihnen Elektronen spenden, ohne selbst instabil zu werden. Dies verhindert, dass freie Radikale Zellstrukturen schädigen.
  2. Endogene Antioxidantien: Der Körper produziert eigene Antioxidantien, wie Glutathion, Superoxiddismutase (SOD) und Katalase, um freie Radikale zu neutralisieren.
  3. Exogene Antioxidantien: Diese stammen aus der Nahrung und Nahrungsergänzungsmitteln. Zu den wichtigsten exogenen Antioxidantien gehören Vitamin C, Vitamin E, Beta-Carotin, Selen, und verschiedene Polyphenole und Flavonoide.

Anwendungen des antioxidativen Therapiekonzepts

 

  1. Prävention und Behandlung von Krankheiten:
    • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Antioxidantien können helfen, die Oxidation von LDL-Cholesterin zu verhindern, was ein wichtiger Schritt bei der Atherosklerose-Entwicklung ist.
    • Krebserkrankungen: Durch die Neutralisierung freier Radikale können Antioxidantien das Risiko von DNA-Schäden und Mutationen, die zu Krebs führen können, reduzieren.
    • Neurodegenerative Erkrankungen: Bei Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson können Antioxidantien helfen, den neuronalen Schaden durch oxidative Stress zu vermindern.
    • Augenerkrankungen: Antioxidantien wie Lutein und Zeaxanthin können das Risiko von altersbedingter Makuladegeneration und Katarakten verringern.
  2. Anti-Aging: Antioxidantien spielen eine Rolle bei der Verlangsamung des Alterungsprozesses, indem sie die Zellschäden durch freie Radikale reduzieren, die zu Faltenbildung, Hautschäden und anderen altersbedingten Veränderungen beitragen.
  3. Sport und Regeneration: Bei intensiver körperlicher Aktivität entstehen vermehrt freie Radikale. Antioxidantien können helfen, die durch Sport verursachten oxidativen Schäden zu minimieren und die Erholung zu fördern.

Quellen von Antioxidantien

 

  • Vitamin C: Reichlich in Zitrusfrüchten, Beeren, Paprika und Blattgemüse.
  • Vitamin E: In Nüssen, Samen, Pflanzenölen und grünem Blattgemüse.
  • Beta-Carotin: In Karotten, Süßkartoffeln, Kürbis und grünem Blattgemüse.
  • Selen: In Paranüssen, Fisch, Fleisch und Getreide.
  • Polyphenole und Flavonoide: In Tee, Kaffee, Rotwein, Schokolade und vielen Früchten und Gemüsen.

Forschung und Evidenz

 

Die wissenschaftliche Forschung zur Wirksamkeit von Antioxidantien ist umfangreich, jedoch gibt es weiterhin viele Debatten und laufende Studien. Während einige Untersuchungen positive Effekte von Antioxidantien belegen, zeigen andere keine signifikanten Vorteile. Die individuelle Wirkung von Antioxidantien kann stark variieren und hängt von zahlreichen Faktoren ab, darunter die spezifische Art der Antioxidantien, die Dosierung und der allgemeine Gesundheitszustand der jeweiligen Person.

Dr. Anthony Fauci fand 1991 in einer Arbeit heraus, das die Antioxidation im Zusammenhang mit dem Schutz vor Infektionskrankheiten wie HIV und Grippe von großer Bedeutung ist (doi: 10.1073/pnas.88.3.986). In seiner Publikation betonte er die zentrale Rolle von Cystein und Glutathion, die als entscheidende Faktoren fungieren. Diese Antioxidantien könnten erklären, warum einige Menschen HIV haben, aber kein AIDS entwickeln, oder Kontakt mit dem Grippevirus haben, aber nicht erkranken. Der Mensch hat im Laufe der Evolution ein komplexes Antioxidationsprogramm entwickelt, das auf den Basissubstanzen von Aminosäuren, Vitaminen, essentiellen Fettsäuren und Mineralien basiert.

Für noch mehr Informationen dazu schauen Sie sich mein aktuelles Video zum antioxidativen Therapiekonzept an.

Die Ergänzung durch Polyphenole, die in jüngeren Forschungsarbeiten verstärkt untersucht wurden, spielt ebenfalls eine Rolle, allerdings kamen diese Substanzen in der Evolution meist nur über reife Früchte oder Tees in die Ernährung. Oxidativer Stress ist in gewissen Situationen notwendig, darf jedoch nicht in einen unumkehrbaren prooxidativen Zustand übergehen. Daher ist es wichtig, durch einen gesunden Lebensstil, eine ausgewogene Ernährung und gegebenenfalls durch labordokumentierte Nahrungsergänzungen, das Gleichgewicht zu erhalten und oxidativen Stress zu minimieren.

Studien aus dem Jahr 2020, die sich mit den Zytokinstürmen bei schweren COVID-19-Verläufen beschäftigten, zeigen, dass ein einzelner Mangel an Antioxidantien bereits ein Auslöser für schwerwiegende Komplikationen sein kann, die bis zu Organschäden und sogar zum Tod führen können.

Studien dazu: doi.org/10.3389/fpubh.2020.00513, DOI: 10.1016/j.medidd.2020.100028, doi.org/10.1210/clinem/dgaa733, doi.org/10.3389/fnut.2020.562051, DOI: 10.1016/j.phanu.2020.100190

Ein intravenöses Antioxidationskonzept, das Substanzen wie Phospholipide, Aminosäuren und Glutathion beinhaltet und durch den Einsatz eines intravenösen Low-Level-Lasers ergänzt wird, kann ähnlich wirken wie ein Löschflugzeug, das große Mengen Wasser auf einen Brand abwirft. Dieses Konzept kann bei Erkrankungen, die durch Oxidation voranschreiten, besonders wirkungsvoll sein. In Kombination mit einer oralen Ergänzungstherapie, die das Gleichgewicht aufrechterhält, kann diese Behandlung eine besonders effektive Maßnahme darstellen.

Um dies bildhaft zu erklären: Stellen Sie sich die Versorgung des Körpers wie die Pflege eines Waldes vor. Ein gesunder Wald mit Mischwald und ausreichender Feuchtigkeit ist widerstandsfähig und kann auch größere Belastungen, wie Feuer, besser verkraften. Ähnlich verhält es sich mit dem menschlichen Körper: Ist die Versorgung optimal, kann auch eine besondere Belastung von außen besser gemeistert werden.

Trotz der vielfältigen Forschungsergebnisse wird dieses therapeutische Konzept in Deutschland jedoch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet, da es nicht in den medizinischen Leitlinien verankert ist. Neuere Vertragswerke der privaten Versicherungsgesellschaften berücksichtigen dies jedoch in einigen Fällen. (www.pharmazeutische-zeitung.de)

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