Antioxidatives Therapiekonzept
Grundlagen des antioxidativen Therapiekonzepts
- Antioxidantien: Diese sind Moleküle, die freie Radikale neutralisieren, indem sie ihnen Elektronen spenden, ohne selbst instabil zu werden. Dies verhindert, dass freie Radikale Zellstrukturen schädigen.
- Endogene Antioxidantien: Der Körper produziert eigene Antioxidantien, wie Glutathion, Superoxiddismutase (SOD) und Katalase, um freie Radikale zu neutralisieren.
- Exogene Antioxidantien: Diese stammen aus der Nahrung und Nahrungsergänzungsmitteln. Zu den wichtigsten exogenen Antioxidantien gehören Vitamin C, Vitamin E, Beta-Carotin, Selen, und verschiedene Polyphenole und Flavonoide.
Anwendungen des antioxidativen Therapiekonzepts
- Prävention und Behandlung von Krankheiten:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Antioxidantien können helfen, die Oxidation von LDL-Cholesterin zu verhindern, was ein wichtiger Schritt bei der Atherosklerose-Entwicklung ist.
- Krebserkrankungen: Durch die Neutralisierung freier Radikale können Antioxidantien das Risiko von DNA-Schäden und Mutationen, die zu Krebs führen können, reduzieren.
- Neurodegenerative Erkrankungen: Bei Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson können Antioxidantien helfen, den neuronalen Schaden durch oxidative Stress zu vermindern.
- Augenerkrankungen: Antioxidantien wie Lutein und Zeaxanthin können das Risiko von altersbedingter Makuladegeneration und Katarakten verringern.
- Anti-Aging: Antioxidantien spielen eine Rolle bei der Verlangsamung des Alterungsprozesses, indem sie die Zellschäden durch freie Radikale reduzieren, die zu Faltenbildung, Hautschäden und anderen altersbedingten Veränderungen beitragen.
- Sport und Regeneration: Bei intensiver körperlicher Aktivität entstehen vermehrt freie Radikale. Antioxidantien können helfen, die durch Sport verursachten oxidativen Schäden zu minimieren und die Erholung zu fördern.
Quellen von Antioxidantien
- Vitamin C: Reichlich in Zitrusfrüchten, Beeren, Paprika und Blattgemüse.
- Vitamin E: In Nüssen, Samen, Pflanzenölen und grünem Blattgemüse.
- Beta-Carotin: In Karotten, Süßkartoffeln, Kürbis und grünem Blattgemüse.
- Selen: In Paranüssen, Fisch, Fleisch und Getreide.
- Polyphenole und Flavonoide: In Tee, Kaffee, Rotwein, Schokolade und vielen Früchten und Gemüsen.
Forschung und Evidenz
Für noch mehr Informationen dazu schauen Sie sich mein aktuelles Video zum antioxidativen Therapiekonzept an.
Die Ergänzung durch Polyphenole, die in jüngeren Forschungsarbeiten verstärkt untersucht wurden, spielt ebenfalls eine Rolle, allerdings kamen diese Substanzen in der Evolution meist nur über reife Früchte oder Tees in die Ernährung. Oxidativer Stress ist in gewissen Situationen notwendig, darf jedoch nicht in einen unumkehrbaren prooxidativen Zustand übergehen. Daher ist es wichtig, durch einen gesunden Lebensstil, eine ausgewogene Ernährung und gegebenenfalls durch labordokumentierte Nahrungsergänzungen, das Gleichgewicht zu erhalten und oxidativen Stress zu minimieren.
Studien aus dem Jahr 2020, die sich mit den Zytokinstürmen bei schweren COVID-19-Verläufen beschäftigten, zeigen, dass ein einzelner Mangel an Antioxidantien bereits ein Auslöser für schwerwiegende Komplikationen sein kann, die bis zu Organschäden und sogar zum Tod führen können.
Studien dazu: doi.org/10.3389/fpubh.2020.00513, DOI: 10.1016/j.medidd.2020.100028, doi.org/10.1210/clinem/dgaa733, doi.org/10.3389/fnut.2020.562051, DOI: 10.1016/j.phanu.2020.100190
Ein intravenöses Antioxidationskonzept, das Substanzen wie Phospholipide, Aminosäuren und Glutathion beinhaltet und durch den Einsatz eines intravenösen Low-Level-Lasers ergänzt wird, kann ähnlich wirken wie ein Löschflugzeug, das große Mengen Wasser auf einen Brand abwirft. Dieses Konzept kann bei Erkrankungen, die durch Oxidation voranschreiten, besonders wirkungsvoll sein. In Kombination mit einer oralen Ergänzungstherapie, die das Gleichgewicht aufrechterhält, kann diese Behandlung eine besonders effektive Maßnahme darstellen.
Um dies bildhaft zu erklären: Stellen Sie sich die Versorgung des Körpers wie die Pflege eines Waldes vor. Ein gesunder Wald mit Mischwald und ausreichender Feuchtigkeit ist widerstandsfähig und kann auch größere Belastungen, wie Feuer, besser verkraften. Ähnlich verhält es sich mit dem menschlichen Körper: Ist die Versorgung optimal, kann auch eine besondere Belastung von außen besser gemeistert werden.
Trotz der vielfältigen Forschungsergebnisse wird dieses therapeutische Konzept in Deutschland jedoch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet, da es nicht in den medizinischen Leitlinien verankert ist. Neuere Vertragswerke der privaten Versicherungsgesellschaften berücksichtigen dies jedoch in einigen Fällen. (www.pharmazeutische-zeitung.de)