Männlicher Haarausfall – androgene Alopezie – auch bei Frauen

von | 13. April 2014 | Publikationen

Bekannt ist, dass der männliche Haarausfall mit Geheimratsecken und dem verbreiterten Scheitel bis zum Hubschrauberlandeplatz, durch eine vermehrte Sensibilität der Haarfollikel für die männlichen Hormone bedingt ist.
Jeder weiß auch, das es angeblich auch daran liegt, das schöne Gesichter einfach Platz brauchen, dass da, wo der Verstand wächst, die Haare weichen müssen oder das Männer mit Glatze einfach die besseren Liebhaber sein sollen.
Neu ist aber, dass an diesem Haarausfall Prostaglandine beteiligt sind, nämlich PGE2 und PGD2. Ein Eigenversuch mit Fischöl und intravenöser Sauerstofftherapie hat gezeigt, dass das PGE2 und auch PGD2 unter der Therapie gesenkt werden. Um den Haarwuchs  zu stoppen oder eine Umkehr zu erreichen, bedarf es dann aber wohl einer regelmäßigen Therapie.
Deren Bildung wird durch den Einsatz von Cyclooxygenasehemmern verhindert. Cyclooxygenasehemmer sind Schmerz- und Entzündungshemmer wie Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen, Etoricoxib etc..
Diese Prostaglandine werden im Verlauf der Arachidonkaskade gebildet. Der Link zeigt die Bedeutung der verschiedenen Fettsäuren an, zu denen ich wiederholt geschrieben und referiert habe.
Diese Arachidonkaskade und Prostaglandinbildung ist auch ein wesentlicher Faktor des Wirkprinzips der intravenösen Sauerstofftherapie nach Dr. Regelsberger, der IOT, intravenöse Oxyvenierungstherapie.
Hier haben sich kleine Mengen von ASS, also unter 100 mg auch bei der Oxyvenierung als förderlich erwiesen. In höheren Mengen ist die Cyclooxygenasehemmung zu stark, so dass sich der Vorteil in der Hemmung der Plättchenverklumpung bei Durchblutungsstörungen wieder zu Lasten des Nachteils der verminderten Gefäßerweiterung und Blutungsneigung umkehrt, weshalb von den ursprünglich in Amerika üblichen 350 mg-Dosierungen wieder abgewichen wurde. Für die Thrombozytenaggregationshemmung sollten 75 mg ausreichen.
Die Wirkungen unserer Hormone und damit auch alle davon abhängigen Symptome sind ganz stark abhängig vom Vorhandensein der Eicosanoide, deren bekanntester und wichtigster Vertreter die Eicosapentaensäure (EPA), also das bekannte Fischöl ist. Ziel ist nach Erkenntnissen aus dem Jahr 2002 von Prof. Dr. W.S. Harris, Sanford University, USA und Prof. Dr. C. von Schacky, Ludwig Maximilians-Universität München, dass die Omega-3-Fettsäuren als sogenannter HS-Omega-3-Index mindestens 8 % der Gesamtfettsäuren ausmachen sollten und dass eine Entzündungsneutralität erst dann erreicht wird, wenn das Verhältnis von Arachidonsäure (AA) zu Eicosapentaensäure (EPA) < 2,5;1 ist.
Während PGD2 das Haarwachstum anscheinend hemmt, scheint ein verwandter Stoff, das PGE2, ihn zu fördern.
Dass das männliche Geschlechtshormon Testosteron beim erblich bedingten Haarausfall eine Rolle spielt, ist bereits bekannt – und passt zur aktuellen Entdeckung, wie die Forscher schreiben. Denn das Enzym, das in den Zellen PGD2 produziert, reagiert stark auf das Geschlechtshormon. (Spiegel online)
Wer den Haarausfall verhindern kann, wird keine Geldsorgen mehr haben. Es wird also nach lokal wirkenden Antagonisten dazu gesucht. "Cotsarelis nennt Prostaglandin F2alpha als möglichen Kandidaten. Ein Analogon von Prostaglandin F2alpha ist Latanoprost. Es wird in Form von Augentropfen zur Senkung des Augeninnendrucks eingesetzt. Zu den Nebenwirkungen zählt ein vermehrtes Wachstum der Wimpern. Ob auch auf der Kopfhaut ein Effekt erzielt würde, ist unbekannt. Vor einem Off-Label-Einsatz kann angesichts der unbekannten Folgen eines großflächigen Einsatzes nur gewarnt werden."(Deutsches Ärzteblatt)
Diese PGF2a ist ansondten in der Bodybuilderszene zum Muskelwachstum und in der Landwirtschaft zur Verbesserung der Fruchtbarkeit Schwangerschaft der Schweine bekannt. Somit erklärt sich auch, warum gerade bei Frauen, die einen wiederholten Frühabort erleben, durch die intravenöse Sauerstofftherapie die sogenannten "Dr. Regelsbergers Sauerstoffkinder" entstanden sind.
Bis dahin empfehle ich die Optimierung des Fettsäurestatus, der mit einem 60-90-Tage Langzeitwert aus der Wand der roten Blutkörperchen bestimmt  wird. Dieser kostet zur Zeit 69,- € und kann in meiner Praxis initiiert werden. Die Interpretation des Ergebnisse dauert sicherlich mehr als 20 Minuten und zeigt Ihnen Ihr Essverhalten auf.
Des weiteren lege ich jedem die intravenöse Sauerstofftherapie ans Herz, die bei allen Erkrankungen, die mit eingeschränkter Durchblutung, Allergie und Entzündung zu tun haben, eine regenerative modulierende Wirkung ausüben.
Gerade in der neuerlichen Vergangenheit habe ich gute Erfahrungen bei gemacht.
  

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