Nährstoffe optimieren

Die Nährstoffmedizin in der modernen Gesundheitsversorgung

 

Vitamine, Aminosäuren, Fette und Spurenelemente sind kein Geheimtipp mehr –

immer mehr Menschen beschäftigen sich mit ihrem Nährstoffhaushalt und versuchen, diesen zu optimieren.

Die Nährstoffmedizin, auch Orthomolekulare Medizin genannt, bietet individuelle Lösungen, etwa bei Stress oder zur Verbesserung der Lebensqualität im Alter.

Die wachsende Akzeptanz in der Bevölkerung zeigt sich in der steigenden Nutzung von Nahrungsergänzungsmitteln:

„57% der Bevölkerung in Deutschland nehmen Nahrungsergänzungsmittel, obwohl nur bei 16% ein Mangel festgestellt wurde.“
(BfR-Verbrauchermonitor 2021 SPEZIAL Vitamine als Nahrungsergänzungsmittel, Bundesinstitut für Risikobewertung, November 2021)

Nährstoffe haben bestimmte Aufgaben im Körper und oft sind eine Vielzahl von verschiedenen Nährstoffen an einem Prozess beteiligt.

Wichtig hierbei ist das Bewusstsein, dass das Aktivieren von bestimmten Prozessen, eben durch bestimmte Nährstoffe, auch zuende gedacht werden sollte – denn was passiert, wenn wir das Auto betanken, aber der Reifendruck mangelt?

Der ganzheitliche Ansatz sieht vor, den Nährstoffhaushalt möglichst vollständig zu analysieren, um alle Faktoren auf einmal zu betrachten – und nicht nur einen zur Zeit.

Frau nimmt Nahrungsergaenzungsmittel

Beispiel für wichtige Nährstoffe im Körper

Vitamin D
Vitamin C
Omega-3-Fettsäure
Magnesium

Vitamin D als Schlüsselspieler

Die Nährstoffmedizin nutzt gezielte Nahrungsergänzungsmittel, um Defizite auszugleichen. Vitamin D ist eines der bekanntesten und am meisten supplementierten Vitamine überhaupt – aus gutem Grund, denn die Studienlage gibt hier ein klares Bild:

Vitamin D und Atemwegsinfektionen
„Eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung reduziert das Risiko für akute Atemwegsinfektionen, insbesondere bei Personen mit niedrigem Vitamin-D-Spiegel.“
(Martineau, A. R. et al., 2017. Vitamin D supplementation to prevent acute respiratory tract infections: systematic review and meta-analysis of individual participant data. BMJ, 356, i6583. DOI: 10.1136/bmj.i6583)

Vitamin D und Knochengesundheit
„Vitamin D ist essenziell für die Regulation des Calcium- und Phosphatstoffwechsels und fördert die Mineralisation der Knochen, was für deren Stabilität entscheidend ist.“
(Holick, M. F. (2007). Vitamin D deficiency. New England Journal of Medicine, 357(3), 266-281. DOI: 10.1056/NEJMra070553)

Vitamin D und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
„Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel ist mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden, während eine Supplementierung die Herzfunktion verbessern kann.“
(Wang, T. J., et al. (2008). Vitamin D deficiency and risk of cardiovascular disease. Circulation, 117(4), 503-511. DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.107.706127)

Vitamin D und Krebsprävention
„Höhere Vitamin-D-Spiegel korrelieren mit einem reduzierten Risiko für bestimmte Krebsarten, einschließlich Brust- und Dickdarmkrebs, möglicherweise durch die Regulation der Zellproliferation.“
(Garland, C. F., et al. (2006). Vitamin D and prevention of colorectal cancer. Journal of Steroid Biochemistry and Molecular Biology, 97(1-2), 179-194. DOI: 10.1016/j.jsbmb.2005.06.026)

Vitamin D und Autoimmunerkrankungen
„Vitamin D spielt eine wichtige Rolle bei der Modulation des Immunsystems und kann die Schwere von Autoimmunerkrankungen wie Multipler Sklerose verringern.“
(Ascherio, A., et al. (2010). Vitamin D and multiple sclerosis. Lancet Neurology, 9(6), 599-612. DOI: 10.1016/S1474-4422(10)70086-7)

Vitamin D und psychische Gesundheit
„Ein Vitamin-D-Mangel wird mit einem erhöhten Risiko für Depressionen in Verbindung gebracht, was auf seine Rolle in der Neurotransmitter-Regulation hinweist.“
(Anglin, R. E., et al. (2013). Vitamin D deficiency and depression in adults: systematic review and meta-analysis. British Journal of Psychiatry, 202, 100-107. DOI: 10.1192/bjp.bp.111.106666)

COVID-19 und Vitamin D
„Patienten mit einem Vitamin-D-Mangel (< 20 ng/ml) hatten ein signifikant höheres Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 im Vergleich zu denen mit ausreichenden Spiegeln.“
(Meltzer, D. O., et al. (2020). Association of vitamin D status and other clinical characteristics with COVID-19 test results. JAMA Network Open, 3(9), e2019722. DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2020.1972)

Vitamin C – Ein essenzieller Gesundheitsbooster

Die orthomolekulare Medizin setzt gezielt auf Mikronährstoffe zur Prävention und Therapie von Krankheiten. Vitamin C zählt zu den wichtigsten Antioxidantien und Immunmodulatoren – und die wissenschaftliche Evidenz spricht für sich:

Vitamin C und das Immunsystem
„Vitamin C kann die Dauer und Schwere von Erkältungen reduzieren, insbesondere bei Personen mit intensiver körperlicher Belastung oder einem Vitamin-C-Mangel.“
(Hemilä, H., & Chalker, E. (2013). Vitamin C for preventing and treating the common cold. Cochrane Database of Systematic Reviews, (1), CD000980. DOI: 10.1002/14651858.CD000980.pub4)

Herz-Kreislauf-Gesundheit
„Höhere Vitamin-C-Spiegel sind mit einem reduzierten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen verbunden. Die antioxidativen Eigenschaften können oxidativen Stress reduzieren und den Blutdruck senken.“
(Myung, S. K., et al. (2013). Vitamin or antioxidant supplements for prevention of cardiovascular disease: meta-analysis of randomized controlled trials. BMJ, 346, f10. DOI: 10.1136/bmj.f10)

Vitamin C und Knochengesundheit
„Vitamin C spielt eine entscheidende Rolle in der Kollagenbiosynthese und fördert die Knochendichte, was das Risiko für Osteoporose senken kann.“
(Sahni, S., et al. (2008). Protective effect of total and supplemental vitamin C intake on the risk of hip fracture—a 17-year follow-up from the Framingham Osteoporosis Study. American Journal of Clinical Nutrition, 89(1), 181-190. DOI: 10.3945/ajcn.2008.26423)

Vitamin C und kognitive Funktion
„Ein niedriger Vitamin-C-Spiegel wird mit einem höheren Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer assoziiert.“
(Pepe, J., et al. (2022). The role of vitamin C in preventing cognitive decline: a systematic review. Nutrients, 14(7), 1486. DOI: 10.3390/nu14071486)

Vitamin C und Krebsprävention
„Vitamin C kann in hohen Dosen das Wachstum bestimmter Krebszellen hemmen, indem es als prooxidatives Molekül in der Krebszelle wirkt.“
(Chen, Q., et al. (2005). Pharmacologic ascorbate synergizes with gemcitabine in preclinical models of pancreatic cancer. PNAS, 102(38), 13604-13609. DOI: 10.1073/pnas.0506390102)

Sepsis und Infektionen
„Intravenös verabreichtes hochdosiertes Vitamin C kann die Sterblichkeit bei Sepsis-Patienten senken und die Organfunktion verbessern.“
(Marik, P. E., et al. (2017). Hydrocortisone, vitamin C, and thiamine for the treatment of severe sepsis and septic shock: a retrospective before-after study. Chest, 151(6), 1229-1238. DOI: 10.1016/j.chest.2016.11.036)

COVID-19 und Vitamin C
„Patienten mit schweren COVID-19-Verläufen hatten signifikant niedrigere Vitamin-C-Spiegel, und eine hochdosierte intravenöse Gabe könnte die Erholung unterstützen.“
(Holford, P., et al. (2020). Vitamin C—an adjunctive therapy for respiratory infections, sepsis, and COVID-19. Nutrients, 12(12), 3760. DOI: 10.3390/nu12123760)

Omega-3 – Essenzielle Fettsäuren für Gesundheit und Wohlbefinden

Omega-3-Fettsäuren gehören zu den essenziellen Nährstoffen, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Sie sind besonders wichtig für das Herz-Kreislauf-System, die Gehirnfunktion und das Immunsystem. Wissenschaftliche Studien belegen zahlreiche gesundheitliche Vorteile von Omega-3-Fettsäuren:

Omega-3 und Herz-Kreislauf-Gesundheit

„Eine erhöhte Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren reduziert das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, indem sie Bluthochdruck senken, die Blutfettwerte verbessern und entzündliche Prozesse hemmen.“
(Mozaffarian, D., & Wu, J. H. Y. (2011). Omega-3 fatty acids and cardiovascular disease: effects on risk factors, molecular pathways, and clinical events. Journal of the American College of Cardiology, 58(20), 2047-2067. DOI: 10.1016/j.jacc.2011.06.063)

Omega-3 und Gehirnfunktion

„Omega-3-Fettsäuren sind essenziell für die kognitive Funktion und können das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer verringern.“
(Knight, A., Bryan, J., & Murphy, K. J. (2016). Omega-3 fatty acids and cognitive function: a review of current evidence and dietary recommendations. Journal of Human Nutrition and Dietetics, 29(5), 585-593. DOI: 10.1111/jhn.12386)

Omega-3 und Entzündungshemmung

„Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Omega-3-Fettsäuren können chronische Entzündungen reduzieren, die mit Erkrankungen wie Arthritis und Autoimmunstörungen in Verbindung stehen.“
(Calder, P. C. (2017). Omega-3 fatty acids and inflammatory processes: from molecules to man. Biochemical Society Transactions, 45(5), 1105-1115. DOI: 10.1042/BST20160474)

Omega-3 und psychische Gesundheit

„Eine erhöhte Omega-3-Zufuhr ist mit einer geringeren Inzidenz von Depressionen und Angststörungen assoziiert, möglicherweise durch ihre Rolle in der Neurotransmitter-Modulation.“
(Su, K. P., et al. (2018). Association of use of omega-3 polyunsaturated fatty acids with changes in severity of anxiety symptoms: A systematic review and meta-analysis. JAMA Network Open, 1(5), e182327. DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2018.2327)

Omega-3 und Augengesundheit

„DHA, eine langkettige Omega-3-Fettsäure, ist ein zentraler Bestandteil der Retina und kann das Risiko für altersbedingte Makuladegeneration verringern.“
(Wang, X., et al. (2014). Long-chain omega-3 polyunsaturated fatty acids and eye health: a review. Clinical Nutrition, 33(4), 497-503. DOI: 10.1016/j.clnu.2014.03.001)

Omega-3 und Schwangerschaft

„Eine ausreichende Versorgung mit Omega-3 während der Schwangerschaft unterstützt die Gehirnentwicklung des Fötus und kann das Risiko für Frühgeburten senken.“
(Coletta, J. M., Bell, S. J., & Roman, A. S. (2010). Omega-3 fatty acids and pregnancy. Reviews in Obstetrics and Gynecology, 3(4), 163-171. PMCID: PMC3046737 )

Omega-3 und COVID-19

„Omega-3-Fettsäuren können durch ihre entzündungshemmenden Eigenschaften und positiven Effekte auf das Immunsystem möglicherweise zur Milderung schwerer COVID-19-Verläufe beitragen.“
(Mick, E., et al. (2021). High omega-3 index associated with reduced risk for death in COVID-19: A pilot study. Prostaglandins, Leukotrienes and Essential Fatty Acids, 165, 102250. DOI: 10.1016/j.plefa.2021.102250)

Magnesium – Ein essenzieller Mineralstoff

Magnesium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, der an zahlreichen physiologischen Prozessen im menschlichen Körper beteiligt ist. Eine ausreichende Versorgung mit Magnesium ist für die Gesundheit unerlässlich, da es eine Schlüsselrolle in der Muskel- und Nervenfunktion, der Knochengesundheit und dem Energiestoffwechsel spielt.

Magnesium und die Muskel- und Nervenfunktion

„Magnesium ist unerlässlich für den Aufbau von Knochen und Zähnen sowie für eine normale Nerven- und Muskelfunktion. Viele Enzyme im Körper sind für ihre Funktion von Magnesium abhängig.“
(MSD Manual. (o. J.). Überblick über die Funktion von Magnesium im Körper. MSD Manual – Ausgabe für Patienten. Abgerufen am 18. März 2025, 
www.msdmanuals.com)

Magnesium und die Herz-Kreislauf-Gesundheit

„Magnesium ist Cofaktor von mehr als 600 Enzymen und reguliert eine Vielzahl biochemischer Reaktionen und zellulärer Funktionen.“
(Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). (o. J.). Referenzwerte für Magnesium. Abgerufen am 18. März 2025, von www.dge.de)

Magnesium und die Knochengesundheit

„Magnesium ist durch die Aktivierung zahlreicher Enzyme am Energie- und Knochenstoffwechsel, sowie an der Reizübertragung und der Muskelkontraktion beteiligt.“
(Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). (o. J.). Referenzwerte für Magnesium. Abgerufen am 18. März 2025, von www.dge.de)

Magnesium und die Blutzuckerregulation

„In einer Studie führte eine Magnesium-Supplementierung zu einer reduzierten Insulinresistenz und auch zu einem sinkenden Blutzuckerspiegel.“ (Zentrum der Gesundheit. (o. J.). Magnesium – Das Multitalent für Ihre Gesundheit. Abgerufen am 18. März 2025, von www.zentrum-der-gesundheit.de)

Magnesium und die Blutdruckregulation

„Eine umfassende Studie (Metaanalyse) von 2017 ergab, dass die verabreichte Dosis zwischen 365 und 450 mg reinem Magnesium pro Tag zu einer Senkung sowohl des systolischen (um 4,18 mmHg) als auch des diastolischen Blutdrucks (um 2,27 mmHg) führte.“
(Zentrum der Gesundheit. (o. J.). Magnesium – Das Multitalent für Ihre Gesundheit. Abgerufen am 18. März 2025, von www.zentrum-der-gesundheit.de)

Magnesiummangel und gesundheitliche Risiken

„Magnesiummangel kann zahlreiche Symptome verursachen, ist per se pathologisch und deshalb therapiebedürftig.“

(Micke O, Vormann J, Classen HG, Kisters K. Magnesium: Bedeutung für die hausärztliche Praxis – Positionspapier der Gesellschaft für Magnesium-Forschung e. V. Dtsch Med Wochenschr. 2020 Nov;145(22):1628-1634. DOI: 10.1055/a-1166-7229)

„Dennoch gibt es auch bereits im Rahmen der Ernährung mit EPA und DHA oder auch mit der gezielten Ergänzung der PRMs Möglichkeiten der eigenen Einflussnahme. Dieses kann sinnvollerweise bereits präventiv geschehen, also am besten bei potentieller Schwangerschaft, quasi bevor ein Leben entsteht.“

Dr. med Dirk Wiechert, Newsletter vom 23.07.2022

Erklärvideo aus dem Newsletter

Die Funktionsweise der Zellen verstehen und ihre Leistung optimieren

Die moderne Lebensweise hat einen so schnellen Fortschritt erfahren, dass eine natürliche Evolution im Sinne der optimierten Anpassung nicht möglich war. Die Folgen sind frühzeitigere Schäden und Verschleißerscheinungen – vergleichbar mit einem Werkzeug, das falsch gehandhabt und gepflegt wird. Dennoch ist die Lebenszeit dank der vielen Hilfsmittel der modernen Lebensweise und der Notfallmedizin deutlich angestiegen. Leider verbringen wir aber immer noch einen Großteil dieser Lebenszeitverlängerung in Pflege- und Betreuungseinrichtungen, in denen wir fremdbestimmt sind. Lebensqualität hat auch etwas mit Selbstbestimmung zu tun – Cogito ergo sum, wie schon Descartes formulierte.

Die große gesundheitliche Herausforderung der heutigen Zeit ist folglich das Verständnis für und der verantwortungsvolle Umgang mit unseren Körpern, damit wir im Wandel der Technologien und Kulturen nicht unsere Wurzeln vergessen. In der Landwirtschaft und ertragsorientierten Tierzucht finden wissenschaftliche Erkenntnisse der Zellfunktion täglich ihre Anwendung. Dieses Wissen sollte auch dem Säugetier Mensch zuteil werden.

Neue Einflüsse unserer Zeit:

  • Ergonomie am Arbeitsplatz und im Alltag.
  • Bewegungsmangel, einseitige Belastungen.
  • Stark verarbeitete Lebensmittel, Präsenz von Zucker und schädlichen Zusatzstoffen, hohe Kaloriendichte vieler Lebensmittelprodukte.
  • Umwelteinflüsse in Form toxischer Metallen, Pesitizide, Chemikalien, künstlich generierter Frequenzen. „Dauerbeschallung“ durch Smartphone, Fernseher usw. als Normalität.
  • Neue soziale Normen, Ansprüche und die ständige Konfrontation mit Problemen, das Getriebensein der Bereitschaft der ständigen Erreichbarkeit.
  • … Und viele weitere Einflüsse.

Die moderne medizinische Forschung stellt mit epidemiologischen Studien fest, dass gewisse Erkrankungen unter gewissen Bedingungen besonders häufig und stark auftreten – im nächsten Schritt liegt es an den Ärzten, für ihre Patienten die richtigen Empfehlungen auszusprechen, damit der Körper aus einem chronischen Stresszustand, wodurch auch immer induziert, in eine Balance übergehen und heilen kann. Man nennt so etwas Tanslationale Medizin, also das Übersetzen der Grundlagenerkenntnisse für den Gebrauch im medizinischen Alltag.

Chronische Entzündungen

Die Biomasse, aus der unser Körper mitsamt seinen Mikrobiom besteht, befindet sich in einem ständigen Zerfall und Neuaufbau – es geht, medizinisch gesehen, also um die Frage, ob dem Körper alle Materialien, Mitarbeiter und die dafür vorgesehene Zeit gegeben wird, um die täglichen Reparaturen optimal ausführen zu können.

In diesem Sinne können Reparaturen mehr Zeit erfordern, unvollständig oder brüchig sein bzw. auch gänzlich ausfallen. Häufig muss der Körper improvisieren, da es nach dem Minimumgesetz immer eine Begrenzung gibt, häufig begrenzen wir das Ergebnis aber unnnötig früh.

Der Körper identifiziert mithilfe des Immunystems Gewebe, die repariert werden müssen – und verursacht dort eine entsprechende Entzündung, die wir uns wie eine Art Baustelle vorstellen können. Das Gebiet wird also isoliert und es wandern alle nötigen Mitarbeiter und Stoffe ein, um die Reparatur vorzunehmen. Im positiven Fall findet eine Restitutio ad integrum statt.

Stoffwechsel Stabilisieren

Eine chronische Entzündung ist allerdings ein Reparaturprozess, der nicht abgeschlossen werden kann. Der Körper benötigt Ruhephasen, ausreichend Mikronährstoffe und eine modulationsfähiges Immunsystem, um Reparaturprozesse ausführen zu können – ein chronischer Stresszustand, vor allem dann, wenn sich dieser auf das vegetative Nervensystem auswirkt, wird dessen Funktion maßgeblich eingeschränkt und wirkt sich auf eine Vielzahl von Regulationsprozessen aus. Als Beispiel seien hier nur einmal der Schlaf, das Schmerzempfinden, die Insulinsensitivität, die Fruchtbarkeit, die Konzentrationsfähigkeit, der Blutdruck, die Darmaktivität, psychische und neurologische Beschwerden, Hautveränderungen etc. genannt.

Patientenfälle

Entdecken Sie hier eine Auswahl an Videos zu chronischen Entzündungen und deren Folgen!

Erfahren Sie mehr über Entzündungen durch persönliche Patientenberichte, in denen Betroffene ihre Erfahrungen teilen. Zudem finden Sie informative Erklärvideos, die Ihnen die Zusammenhänge zwischen chronischen Entzündungen und verschiedenen Erkrankungen verständlich näherbringen.

Lassen Sie sich inspirieren und entdecken Sie, wie gezielte Therapieansätze zur Linderung von Entzündungen, Schmerzreduktion und Förderung der Heilung beitragen können.

Wichtig hierbei ist das Bewusstsein, dass das Aktivieren von bestimmten Prozessen, eben durch bestimmte Nährstoffe, auch zuende gedacht werden sollte – denn was passiert, wenn wir das Auto betanken, aber der Reifendruck mangelt? Oder wenn wir das ergänzen, wovon wir bereits genug haben – denn das schwächste Glied der Kette bestimmt die Reißfestigkeit.

Dr. med Dirk Wiechert

Lösungsansatz: Verstehen, wo und warum
chronische Entzündungen bestehen und die Ursache beheben.

Eine Erkrankung oder ein Symptomkomplex sind die Sprache des Körpers, mit der er die Ursache des Problems vermitteln möchte. Die Aufgabe des Arztes ist, diese Sprache bestmöglich zu verstehen und die Schritte einzuleiten, die dem Körper bei der Selbstheilung helfen.

Folglich müssen Hindernisse, die die Heilung blockieren, aus dem Weg geräumt werden und alles, was der Körper für die Heilung benötigt, zugeführt werden.

Im ersten Schritt geht es also um ein ausführliches Erst- und dann auch Verlaufsgespräch sowie eine entsprechende,umfassende Labordiagnostik, um zu verstehen, wo der Patient steht. Anhand der Ergebnisse können dann Entscheidungen für die Therapie getroffen werden.

Beispiel Eisenmangel

Am Beispiel des Eisenmangels ist folglich zu ermitteln, wie stark dieser ausgeprägt ist, warum er entstanden ist und wie er am besten ausgeglichen werden kann. Da Eisen über den Darm nur langsam aufgenommen werden kann und im Falle einer täglichen oralen Zuführung die Verwertung des Eisens über die Hepcidinbildung auch eingeschränkt wird, bietet es sich an, zunächst mit  Eiseninfusionen, den angestrebten Ferritinspiegel (Eisenspeicher) zu erreichen und dann im Rahmen von Kontrollen dessen Abfall, also den individuellen Eisenbedarf zu ermitteln. Ist dieser dann gering, kann auf eine orale Eisenergänzung, die nur jeden zweiten bis dritten Tag erfolgt, gewechselt werden.

Unabhängig davon sollte geklärt werden, warum der Körper so viel Eisen benötig und verbraucht, sodass das über die Nahrung aufgenommene Eisen nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken – hier landen wir wieder bei der Funktion des Darmes und meist chronischen Entzündungsprozessen, die vielerlei Ursache haben können, aber auch bei sportlicher Tätigkeit, denn da verliert man nicht nur Schweiß.

In diesem Sinne ist es mitunter sinnvoll, auch Infusionen einzusetzen, die am Darm vorbei die nötigen Stoffe direkt zuführen oder im Rahmen einer Ausleitungstherapie (Ausleitung toxischer Metalle/Chelattherapie) toxische Substanzen zu reduzieren.

Stoffwechsel stabilisieren Infusion 2

Erklärvideos zur Eiseninfusion

Schauen Sie sich hier eine Reihe von Videos zu Eisenmangel und der Behandlung mit Eiseninfusionen an!

Lernen Sie mehr über Eisenmangel durch persönliche Erfahrungsberichte von Patienten, die ihre Geschichten teilen. Zudem finden Sie anschauliche Erklärvideos, die Ihnen die Hintergründe, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Eisenmangel auf verständliche Weise erläutern.

„Wiederkehrende Infektionen können viele Gründe haben, aber eben auch ein Eisenmangel und ein echter Eisenmangel ist mit oraler Ergänzung nahezu nicht auszugleichen, sondern führen in meinem Patientenklientel in über 90% der Fälle zu Nebenwirkungen des Magen-Darm-Traktes.“

Dr. med Dirk Wiechert, Newsletter vom 08.10.2022

Weitere, wichtige Nährstoffe für den Körper

 

  • Alle Aminosäuren, insbesondere die 8 essenziellen Aminosäuren:
    • Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin
  • Die Fettsäurenbalance, insbesondere das Verhältnis zwischen der Arachidonsäure (AA) und der Eicosapentaensäure (EPA):
    • Fettsäuren tragen maßgeblich zur entzündungshemmung oder -förderung bei, je nachdem, welche überwiegen. Deswegen ist eine vollständige Analyse der Fettsäuren sehr wichtig.
  • Vitamine:
    • Fettlöslich: E, D, K, A
    • Wasserlöslich: B, C
    • Vitaminmängel sind in der westlichen Welt immer stärker verbreitet, sodass sich bei chronischen Beschwerden und auch Leistungseinschränkungen, die viele Menschen noch als normal einstufen, ein Blick fast immer lohnt.
  • Mineralstoffe und Spurenelemente:
    • Mineralestoffe wie Eisen, Zink, Kupfer, Magnesium, Selen, Chrom und viele weitere werden immer stärker blind konsumiert – allerdings können Mineralstoffe auch mit anderen Mineralien im Körper interagieren. Beispielsweise führt eine andauernde und übermäßige Zinkeinnahme dazu, das Kupfer absinkt – was wieder weitere Probleme erzeugen kann.
    • Folglich ist auch hier der Gesamtblick entscheidend.

Infozentrum

In dem Infozentrum finden Sie schnell alle Informationen zu dem Thema Ihrer Wahl. Dort können Sie sich die aktuellen Filme zu Themen rund um die Gesundheit anschauen, das Newletter Archiv einsehen und Publikationen verfolgen.

Die Mindmap stellt die Homepage übersichtlich dar – so erhalten Sie schnell eine Übersicht über alle relevanten Themen, die behandelt werden.

Sie können auch die Suche auf dieser Seite verwenden, um z.B. Krankheiten und Symptome nachzuschlagen. Sie finden diese auf jeder Seite oben rechts, wenn Sie auf das Lupen-Symbol klicken. Viel Spaß bei dem Recherchieren!

Für Praxisnews und Wissenswertes rund um die Medizin:

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  • Dienstag8:30 – 17:00
  • Mittwoch8:30 – 14:00
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