Eine Elektrokardiographie (EKG) kann von fast jedem Hausarzt und Kardiologen durchgeführt werden – ein unauffälliges Ergebnis bedeutet allerdings nicht, dass für mögliche Pathologien des Herzens völlige Entwarnung gegeben werden kann. Das klassische EKG hat die größte Verbreitung und Erfahrung, betrachtet aber nur einen relativ kleinen Teil der Herzaktivität, um für den Menschen auswertbare Messdaten liefern zu können.
Mithilfe von künstlicher Intelligenz deutlich mehr Messdaten erfassen und auswerten
Das 3D-Vektor-EKG arbeitet mit einer Elektrode am Rücken, was für eine EKG-Untersuchung sehr untypisch ist – so wird zwar das gesamte Herz in seiner dreidimensionalen Aktivität gemessen und abweichend zum klassischen EKG werden zusätzliche Informationen gewonnen. An dieser Stelle schreiten die modernsten Entwicklungen in der Medizin ein – die Arbeit mit einer künstlichen Intelligenz, die diese Messdaten auswerten und mit hinterlegten bildgebenden Daten aus Katheteruntersuchungen, Herz-CTs und Herz-MRTs abgleichen kann, um dann für den Arzt interpretierbare Daten zu liefern. So dauert die Messung vier Minuten und die Auswertung dauert in etwa 10 Minuten. Vergleicht men Ruhewerte mit Werten nach Belastung werden mitunter versteckte Veränderungen am Herzen entdeckt. Begleitende herzspezifische Laborparameter erhöhen die Aussagekraft noch um einen weiteren Schritt.
Durchblutungsstörungen und Strukturveränderungen des Herzens mit einer sehr hohen Sicherheit analysieren
Das 3D-Vektor-EKG kann sehr genaue Aussagen über die Durchblutung und die Struktur des Herzens liefern. Auch die Erregungsleitung des Herzens kann deutlich präziser und umfassender ermittelt werden, als es bei klassischen EKG-Untersuchungen der Fall wäre.
So konnten mithilfe dieser Untersuchung schon mehrere Verdachtsfälle von Patienten aufgeklärt werden, die zwar bei den üblichen Herzuntersuchungen (auch Herzultraschall und Belastungs-EKG) unauffällige Ergebnisse hatten, aber in der 3D-Vektor-EKG-Untersuchung dennoch Auffälligkeiten zeigten, die sich in einem folgenden Herz-MRT in den meisten Fällen auch bestätigen ließen.
Die 3-D-Vektor-EKG-Messung ist eine Erweiterung in der Vorsorge und im akuten Fall. Bei 33% der Männer und 20% der Frauen finden sich auch ohne Symptomaiken bereits Auffälligkeiten, die unbeachtet in der Zukunft problematisch werden dürften. In der Schweiz ist dieses Untersuchungsverfahren bereits auf dem Rettungswagen im Einsatz. Gerade bei dem V.a. Herzinfarkt oder Herzentzündung ist dieses Messverfahren sehr sensibel.
Beschwerden, die an die Untersuchungen denken lassen:
- Gefühl von Herzenge
- Schmerzen in der Brustgegend in Ruhe oder bei Belastung, Herzschmerzen
- Ziehende Schmerzen in den Rücken, in den Hals oder in die Arme
- Ständige Müdigkeit, Erschöpfung (mögliche Herzmuskelentzündung)
- Kurzatmigkeit, Luftnot bei Anstrengungen, Leistungsminderung
- Übelkeit