Oxyvenierung nach Dr. Regelsberger, die intravenöse Sauerstofftherapie, IOT, intravenöse Sauerstoffinfusion

von | 12. April 2011 | Publikationen

Bei der intravasalen Sauerstofftherapie wird nach dem Prinzip der Oxyvenierung nach Dr. Regelsberger ein venöser Zugang gelegt, über den kleine, in 1-2-ml-Schritten wohldosierte, Sauerstoffmengen infundiert werden. Hier auf der Hand einer älteren Dame mit ganz interessanten Bildern und Verhalten unter der Therapie. Im Ergebnis lösen diese kleinen Sauerstoffbläschen eine Gefäßerweiterung und Entzündungshemmung aus. Es kommt zur Ausschwemmung von überflüssigem Gewebswasser (Ödeme), die Verklebung von roten Blutkörperchen wird gehemmt und somit einer Gewebsthrombose entgegengewirkt. Es vermehren sich die weißen Blukörperchen im Blutstrom, vor allem die eosinophilen Granulozyten und die Prostaglandine, z. B. das gefäßerweiternde Prostacyclin, ( siehe auch: Thieme Verlag Eosinophile  und Thieme Verlag Prostacyclin) die der Körperabwehr dienen und die basophilen, die Heparin freisetzen und damit die Fließeigenschaft des Blutes beeinflussen. Entzündungszellen, die  nicht mehr im Gewebe, sondern gebunden im Blutstrom verbleiben, reduzieren die Entzündung im Gewebe. Die Blutsenkungsgeschwindigkeit kann also zunehmen. Die Immunitätslage des Körpers wird wesentlich verbessert. Der Anstieg der eosinophilen Granulozyten, die sonst ins Gewebe zur Auslösung einer Entzündung einwandern würden, lässt sich durch die teilweise Umwandlung von wandständigen Adhäsionsmolekülen (Stellen zur Anheftung) in lösliche erklären, so dass weniger Zellen in das Gewebe einwandern können und dem zur Folge in der Blutbahn verbleiben. Darüber hinaus lassen sich entzündungsfördernde Botenstoffe, TNFalpha senken. Von dieser Wirkung leitet sich die Indikation für alle durchblutungs- und entzündungsabhängigen Erkrankungen ab. Die Durchblutung läßt sich nachhaltig verbessern, wie die Analyse der kapillaren Pulswellen gezeigt hat. Bei der trockenen Makuladegeneration konnte Dr. Beeke in Osnabrück nachweisen, dass die IOT eher ursachenorientiert wirkt, also über die Entzündungshemmung insbesondere bei einem Restvisus von 50 % und mehr, zu einer deutlichen Sehverbesserung führt. Hier gilt es also, dass man frühzeitig, also spätestens bei der erstmaligen Diagnose dieser Erkrankung, regelmäßig Lutein, Zeaxanthin, EPA und Oxyvenierung erhält.
Als positive Wirkung der Therapie finden sich:Die Wirkungen lassen sich z. B. mit den Blutanalysen, Blutdruckmessungen, Verbesserungen der Visuswerte und Dopplermessungen belegen. Die Wirkung überdauert das Therapieende in Einzelfällen um Monate bis Jahre. Es sind 10 bis 40 Anwendungen notwendig, bevor man evt. von einem Therapieversagen sprechen kann. Die Einnahme von ASS oder NSAR verhindert die Therapieeffekte.
Die Behandlung erfolgt im Allgemeinen im Liegen. Die Sauerstoffmenge beträgt am Anfang ca. 10 ml und wird mit einem Milliliter/Minuten appliziert. Sollte ein leichtes Druckgefühl in der Brust oder ein Hüsteln auftreten, so zeigt das an, dass für den Moment genügend Sauerstoff infundiert wurde. Nach 20 Minuten ist dieses Phänomen meistens wieder verschwunden. Daher werden alle Patienten für 20 bis 30 Minuten auch nach Infusionsende beobachtet. Im Verlauf der Therapieserie können unter Umständen bis zu 100 ml am Stück infundiert werden. Früher dachte ich, dass man bei mehr als 50 ml Gasbläschen im Blut versterben müsse; dass dieses nicht stimmt, kann ich durch viele Beispiele belegen. Sauerstoff ist auch nicht Luft, denn Sauerstoff ist frei gewebegängig und Luft enthält 78% Stickstoff, der auch für die Tauchererkrankung verantwortlich ist. Hierin liegt der wesentliche Unterschied! Diese Therapie gibt es seit über 30 Jahren. Unter dieser regelhaften Anwendung ist es noch zu keinem bedeutenden Zwischenfall gekommen. In ganz Deutschland finden sich etwa 500 Anwender dieser Therapie.
Die Wirkung der 13-Hydroxy Octadecadiensäure (13-HODE), das 15-Lipoxygenase-Produkt 13-hydroxyoctadecadienoic acid (13-HODE) wird u.a. von Eosinophilen, Endothelzellen und Tumorzellen aus Linolsäure gebildet. Weitere Prostaglandine und Resolvine lassen sich mittlerweile bei der Firma Lipidomix aus dem Blut bestimmen.
13-HODE hemmt die Adhäsion (Anheften) von Leukozyten (weiße Blutkörperchen), Thrombozyten (Blutplättchen) und Tumorzellen und vermindert somit übermäßige Auswanderung von Entzündungszellen oder Krebszellen ins Gewebe.
Eosinophile bilden bevorzugt 13-HODE aus Linolsäure via 15-Lipoxygenase-1;
Neutrophile bilden 15-HETE aus Arachidonsäure via 15-Lipoxygenase-2 !
Je höher das Verhältnis von 13-HODE : 15-HETE in Tumorzellen, je geringer die Adhäsion an das Gefäßendothel und somit die Metastasierung**
Oxyvenierung  verbessert dieses Verhältnis!**E Bastida et al. 1990: Regulation of tumor cell adhesion by 13-HODE:15-HETE ratio
Weitere Erklärungen zur Wirkung auf verschiedene Prostaglandine durch die Oxyvenierungstherapie.
Unter folgendem Link finden Sie die Grundlagen für die biochemischen Zusammenhänge dieser benannten Substanzen für die akute Entzündung und auch für die Krankheiten, auf die es zutrifft; es sei darauf hingewiesen, dass hier nur noch Fachleute mit dem Verständnis weiterkommen:
http://books.google.de/books?id=TtaMr2NG6koC
Studienergebnis von Eigenbluttherapie mit UV und Sauerstoff bei Herzschwäche  der Stufe 2 nach NYHA (New York Heart Association) zeigen nach mindestens acht Anwendung innerhalb von 22 Wochen, dass in der Gruppe ohne vorherigen Herzinfarkt im Stadium 2 es zu einer um 26 prozentigen Verringerung des Zeitpunktes des Todeseintritts im Verhältns zur Placebogruppe und zu 39 %  der Verringerung der Klinikeinweisung aus Gründen der Herzerkrankung.
Quelle: MMW-Fortschritte der Medizin Nr.13/2008 (150. Jg.) Seite 24
Was ist NYHA ? 
http://de.wikipedia.org/wiki/NYHA-Klassifikation

Verwandte Themen

Intrazellulär und intramitochondrial erhöhtes Phenylalanin bei myalgischer Enzephalomyelitis (ME)/chronischem Erschöpfungssyndrom (CFS)-Patienten – gibt es einen therapeutischen Ansatz?

Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS), auch myalgische Enzephalomyelitis (ME) genannt, ist eine schwächende Erkrankung, die durch körperliche und geistige Erschöpfung gekennzeichnet ist. Mitochondriale und energetische Dysfunktion wurde bei CFS-Patienten aufgrund einer charakteristischen Beziehung zu Müdigkeit untersucht; es wurde jedoch noch keine konsistente Schlussfolgerung erzielt. Einzelzell-Raman-Spektren (SCRS) sind markierungsfreie biochemische Profile, die auf phänotypische Fingerabdrücke einzelner Zellen hinweisen. […]

mehr lesen