Sauerstoffmangel im Gewebe führt zur Übersäuerung – Krebszellen metastasieren dann scheller – gesunde Zellen sind unbeeinflusst.

von | 3. August 2014 | Publikationen

Anne Riemann et al. des Julius Bernstein-Institut für Physiologie an der Universität Wittenberg-Halle haben mit Tumorzellen und unterschiedlichen pH-Werten experimentiert und dieses mit gesunden Zellen verglichen. In der Zusammenfassung bleibt zu sagen, dass ein saures Zellumfeld mit einem pH-Wert von 6,6 das Metastasierungspotential von Tumorzellen erhöht. Man findet dann auch mehr zirkulierende Tunorzellen im Blut. Obwohl der pH-Wert im Blut, in das die Zellen dann übertreten, mit ca. 7,4 leicht basisch ist, scheint die Prägung der zirkulierenden Tumorzellen zur Metastasierung noch für weitere drei Stunden anzuhalten. Quelle: Acicic priming enhances metastatic potential of cancer cells. Pflugers Arch -Eur J Physiol; DOI 10.1007/s00424-014-1458-6

Was hilft mir diese Information?

Nun, alle therapeutischen Maßnahmen, die die Durchblutung einschränken, vernarben, Blutgefäße verengen etc. führen, sofern dieser Zustand schleichend auftritt, dazu, dass die Krebszelle unter Stress gerät und nach neuen Wachstumorten Ausschau hält, also metastasiert. Das ist wie eine Notreife der Obstbäume bei Trockenheit.
Was wäre also die Konsequenz ?
Zuerst sollte man den Krebszellen keinen Stress machen, sondern, wenn man sie angreift, dann muss es ein sofortiger Vernichtungsschlag sein (Cyber-Knife oder chirurgischer Stahl), ansonsten laufe ich Gefahr, dass die Zahl der zirkulierendne Zumorzellen zunimmt und die Metastasierungsrate auch. Entscheidungen, dieses dennoch anders zu handhaben, bedürfen der genauen Überlegung sowie Risiko-Nutzen-Abwägung. Zum anderen sollte die Therapie einer Übersäuerung und Durchblutungsstörung vorbeugen. Medikamente, wie Cyclooxygenasehemmer, die zu einer Gefäßverengung führen können, wären zu meiden. Ein ketogenes Essverhalten, Medikamente mit starkem Säuerungspotential sollten gegmieden oder mit einem entsprechenden Antagonisten gepaart werden. Als natürliche Therapieform zur Durchblutungsverbesserung, Ödemausscheidung, Entzündungshemmung fällt mir da natürlich die intravenöse Sauerstofftherapie ein, die ich in meinen Praxen anbiete.

Verwandte Themen

Intrazellulär und intramitochondrial erhöhtes Phenylalanin bei myalgischer Enzephalomyelitis (ME)/chronischem Erschöpfungssyndrom (CFS)-Patienten – gibt es einen therapeutischen Ansatz?

Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS), auch myalgische Enzephalomyelitis (ME) genannt, ist eine schwächende Erkrankung, die durch körperliche und geistige Erschöpfung gekennzeichnet ist. Mitochondriale und energetische Dysfunktion wurde bei CFS-Patienten aufgrund einer charakteristischen Beziehung zu Müdigkeit untersucht; es wurde jedoch noch keine konsistente Schlussfolgerung erzielt. Einzelzell-Raman-Spektren (SCRS) sind markierungsfreie biochemische Profile, die auf phänotypische Fingerabdrücke einzelner Zellen hinweisen. […]

mehr lesen