Cerealien enthalten Umweltöstrogene, die uns mehr beeinflussen, als wir bisher dachten!

von | 27. Oktober 2019 | Publikationen

Für mein Kind nur das Beste! Diesem Leitspruch wird sicherlich jede Frau bedenkenlos zustimmen. Aber dafür muss man sich auch ein bisschen mit der Materie beschäftigen.
Selbst für mich war es neu, dass Zerealien das Mykotoxin Zearalenon enthalten, welches zu den Umwelt-Östrogenen gehört. Es befindet sich hauptsächlich in Mais, Gerste, Weizen und generell in Getreide.
Seine östrogene Wirkung ist deutlich geringer, 10-20-fach, als die des 17-ß-Östradiols, aber die Halbwertszeit ist viel länger. Somit wird die Information auch viel länger aufrechterhalten, es entspricht also einem Hyperöstrogenismus, wir messen aber normale Östrogenwerte. Der Abbau zu a-Zearalenol in der Plazenta erhöht die Wirksamkeit um das 70-fache.

So ein Hyperöstrogenismus erzeugt Symptome wie Störung des Menstruationszyklus, Größen- und Gewichtszunahme der Gebärmutter, Sterilität oder vermehrte Neigung zu Aborten, also der Situation, dass eine Schwangerschaft nicht hält oder das befruchtete Ei sich nicht einnisten kann.

Eine Körnerkur ist also keine gute Idee, wenn man schwanger werden will oder ist.

Kinder kommen heutzutage mehrere Jahre früher in die Pubertät und das wurde seit 1860 im Verlauf dokumentiert. Damals im Durchschnitt mit 16,6 Jahren, heute oftmals schon mit 10 Jahren. Wo bleibt da die unbeschwerte Kindheit für die Persönlichkeitsentwicklung? Man vermutet, dass es hier in Bezug auf das Zearalenon einen Zusammenhang gibt.
Diese frühe Exposition zu Umweltöstrogenen, insbesondere auch zu dem 70-fach stärker wirkenden a-Zearalenon in dem Mutterkuchen, könnte das Risiko für Brust- und Gebärmutterhalskrebs sowie verfrühte Pubertät und Unfruchtbarkeit erhöhen.
https://doi.org/10.1289/EHP4860

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