Brustkrebserkrankungen – was zeigen Studien hinsichtlich Vitamin-C-Hochdosistherapie und Doxycyclin an? Was kann der bioenergetische Gesundheitsindex aussagen?

von | 2. März 2019 | Publikationen

Doxycyclin ist ein Antibiotikum, dass im Rahmen von Infekten mit Chlamydieninfekten, Borreliose, Brucellose, Ornithose, Bartonellose, Listeriose, Rickettsiose, Melioidose, Pest, Granuloma inguinale aber auch gängigen Infekten der Atemwege, des HNO-Bereichs, der Harn- und Geschlechtsorgane, des Magen-Darm-Traktes, der Gallenwege, der Haut und Bindehauteingesetzt wird. Manche nehmen es monatelang gegen Akne. Bis zu einem Alter von 25 Jahren, dürfte die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland schon einmal davon gekostet haben. Es gibt eine Reihe von Kontraindikationen und Wechselwirkungen. Es blockiert die katalytische Fähigkeit der Ribosomen zur Proteinbildung durch Bindung am 30-S-Ribosom. "S" ist die Bezeichnung für small und bei Magnesiumkonzentrationen unter 1 mmol/l zerfällt das 70-S-Ribosom in die Untereinheiten 50-S und 30-S. Will man also, dass diese 30-s-Untereinheit präsentiert wird, darf  der Magnesiumspiegel bei einer antibiotischen Therapie mit Doxycyclin nicht zu hoch sein. Allerdings haben die eukaryotischen Zellen gar keine 30-s-Untereinheiten, sondern die gibt es nur bei Prokyryonten, also Bakterien ohne Kompartimentierung. Zu den Eukaryonten zählen Ein- und Mehrzeller, also auch Tiere, Pflanzen und mehrzellige Pilze.
Ribosomen bestehen aus zwei Untereinheiten, s.o., die sich abhängig von der Magnesiumkonzentration, Translationsfaktoren und der Messenger-RNA vereinen und die Proteinsynthese starten.

Bezogen auf die Therapie des Brustkrebses hat man aber herausgefunden, dass die langfristige Doxycyclintherapie die mitochondriale Zellatmung, die oxidative Phosphorylierung, deutlich reduziert, indem das Ablesen der mitochondrialen Proteinsynthese beeinträchtigt wird. Hiervon betroffen sind Expressionen der auf der mitochondrialen DNA kodierten Abschnitte MT-ND3, MT-CO2, MT-ATP6 and MT-ATP8. Ihre Expression wird um das 35-fache reduziert.
Vitamin C und Berberin) und sechs klinisch zugelassene Arzneimittel (Atovaquon, Irinotecan, Sorafenib, Niclosamid, Chloroquin und Stiripentol) sind Optionen um eineDoxycyclin-resistente CSC-Population wieder sensibel zu machen
.
2017 Jun 9;8(40):67269-67286. doi: 10.18632/oncotarget.18428. eCollection 2017 Sep 15.

Unter folgendem Link sieht man sehr schön anhand eines Schaubildes, wie man die CSC (circulierende Stem Cells) mithilfe von Doxycyclin auf der mitochondrialen Energiegewinnungsseite und mit Vitamin C in der Hochdosis auf der glykolytischen anaeroben Energiegewinnungsseite in die Zange nehmen kann. 22 november 2017: Bron: Oncotarget. 2017; 8:67269-67286.

Das beschreibt Prof. Michael Lisanti von der Hohenheim-Universität ebenfalls.
Hier auch die Übersetzung dazu.

Es handelt sich um in-vitro-Versuche. Die in-Vivo-Therapie bedarf höherer Vitamin-C-Konzentrationen. Hier werden 1,5-2g Vitamin C/kg KG und das quasi jeden zweiten Tag, also drei-bis viermal/Woche erforderlich. Wegen unklarer Verträglichkeit bedarf es der Titration und der vorherigen Prüfung, ob ein Glucose-6-Phopshat-Dehydrogenase-Mangel besteht.

Epitheliale Tumorzellen sind einer Chemotherapie zugänglich, mesenchymale Zellen bilden aber vermehrt den (ABC)-G2-Transporter, der zytotoxische Mittel einfach wieder aus der Zelle pumpt, vermehrt aus und somit wird nicht die Tumorzelle, sondern die Umgebung, also der Rest des Körpers, geschädigt. Ausserdem sind mesenchymale Zellen oft inaktiver und schlafen, wenn das Gift kommt.
Die Wirkung der Chemotherapie ist aber abhängig von hoch aktiven Zellen, also Zellen mit einer hohen Zellteilungsrate. Vorangehende Studienergebnisse scheinen eine Antwort auf dieses Dilemma zu sein.

Was schrieb ich bereits 2013 zu diesem mitochondrialen Thema?

Mitochondrien reden miteinander – gesunde Zellen begrenzen Tumorwachstum

Crosstalk from Non-Cancerous Mitochondria Can Inhibit Tumor Properties of Metastatic Cells by Suppressing Oncogenic Pathways titelt eine Veröffentlichung. Hier wurden Krebszelllinien mit gesunden Brustzelllinien unter verschiedenen Bedingungen der Ernährung, der Sauerstoffversorgung der Chemotherapie und unter Einsatz von Hemmstoffen für die Komplexe der Atmungskette hinsichtlich ihrer Mitochondrienaktivität und ihres Wachstums beurteilt. In der Quintessence zeigt sich, dass allein die Gegenwart gesunder Zellen das Outcome verbessert. Für mich eine klare Erkenntis dafür, dass die labordokumentierte Optimalversorgung des Körpers und der rationale Einsatz von Naturstoffen sowie eine Psychohygiene einen ursächlichen Therapieansatz für entartete Zellen darstellen.
Unter diesem Link finden Sie die Studie im Originaltext. Krebspatienten sollten sich die Zeit nehmen, diesen englischsprachigen Artikel zu verstehen.Hier in einer Computerübersetzung

Entzündungen führen langfristig zu einer Beeinträchtigung der Mitochondrienfunktion weil dadurch wichtige Enzymgruppen, die Metalle wie Eisen oder Zink oder Kupfer etc. beinhalten, durch Entzündungsenzyme wie z.B. Hämoxygenasen zerstört werden. Ursachen für so eine Entzündung können neben einer Fehlernährung, einer  Umweltgiftbelastung evt. sogar beiEntgiftungsstörung, aber auch so alltägliche Dinge wie dieunzureichende Stressbewältigung vergesellschaftet  mit einem Cortisolanstieg und in dessen Folge erhöhten Zucker- und Fettwerten sowie erhöhten Insulinwerten (C-Peptid-Messung) sein, die zu Fettbildung, Gewichtszunahme, Bluthochdruck, metabolischem Syndrom, Hemmung des Komplex 3 der Atmungskette über Ceramide  (welche mit M2PK im EDTA-Blut bei Einhaltung der Päanalytik als Verlaufsparameter protokolliert werden können) etc. führen, also die silent inflammation auslösen, die innerhalb von 20 bis 30 Jahren dann auch die Krebsentstehung begünstigt. Der Einfluss von Metallen in der Nahrung und in Kosmetika bei Brustkrebszellen wurde von Dr. Ionescu et al. beschrieben.

Die Entdeckung der Krebszellen, die wahrscheinlich schon zehn bis zwanzig Jahre in unserem Körper schlummern, müsste also an einer Veränderung der Gewebebedingungen in den letzten ein bis zwei Jahren liegen. Es entspricht evt. einer Dekompensation dieser vorher noch so gerade  balancierten Mikroumgebungsbedingungen der Krebszellen. Die Mitochondrien sind durch Gifte und Entzündung quasi erschöpft. In sofern halte ich die Idee, dass dieser Zustand, also vor länger als vor zwei Jahren vor der Tumorentdeckung, wieder hergestellt werden sollte, für Erfolg versprechend.

Ein Beitrag im Doccheck Flexikon geht bei der Metastasierung noch von der Einnistung von Tumorzellen in gesundem Gewebe aus. Ganz so gesund dürften diese Zellen also nicht mehr sein.
Da ich eindeutige Mittel der Früherkennung hinsichtlich dieser Zellgesundheit nicht habe, würde ich mich an funktionellen Laborparametern entlang hangeln, die die Funktionsfähigkeit der Zellen oder auch nur die Voraussetzung dazu widerspiegeln. Eine Aussage zu einer Krebsdiagnose lässt sich aber auch daraus nicht ableiten, sondern eher eine Wahrscheinlichkeit dafür, ob der Körper alles hat, um langfristig gesund zu sein. Die nicht zu unterschätzende Bedeutung der Psyche bildet sich in diesen Parametern aber allenfalls schemenhaft ab. Hier halte ich es für ganz wichtig, dass der Mensch authentisch ist und sich nicht über Gebühr verbiegt und nur funktioniert. Er sollte im Einklang mit seinem Leben und seinen echten Lebenszielen stehen.

Interessant ist aber auch die Analyse des Medikamentencocktails, den man oft über Jahre einnimmt und der eine mitochondriale Toxizität ausüben kann.

Die Überprüfung der Leistungsfähigkeit der Mitochondrien mit dem Bioenergetischen Gesundheitsindex (BHI) in gewaschenen Mitochondrien und im Vergleich auch bei solchen, denen das Serum des Patienten dazugegeben wurde und speziell in den Mitochondrien der CD8-Immunzellen, die für die Krebsabwehr so wichtig sind, erlauben Aussagen zur Leistungsfähigkeit dieser Zellen.
Ein weiteren Artikel aus einem Interview mit Prof. Dr. König zum BHI können Sie auf der Verlinkung lesen.
Weitere Studien zum BHI:

Clin Sci (Lond). 2014 Sep 1; 127(Pt 6): 367–373. Published online 2014 May 29. doi: 10.1042/CS20140101

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4712317/ Redox Biol. 2016 Aug; 8: 43–50. Published online 2015 Dec 24. doi: 10.1016/j.redox.2015.12.008

https://www.hindawi.com/journals/omcl/2017/7317251/ Oxidative Medicine and Cellular Longevity; Volume 2017, Article ID 7317251, 9 pages; https://doi.org/10.1155/2017/7317251

https://solvecfs.org/the-bioenergetic-health-index-of-nk-cells-as-a-diagnostic-tool-for-chronic-fatigue-syndrome/

https://www.sciencedaily.com/releases/2015/09/150916165410.htm

https://www.uab.edu/news/research/item/4743-new-test-measuring-cell-bioenergetic-health-could-become-key-tool-in-personalized-medicine

https://scholar.google.com/scholar?client=firefox-b-d&biw=1600&bih=763&um=1&ie=UTF-8&lr&cites=11395878952200877910

www.ddn-news.com/index.php

Somitgibt es eine Reihe von modernsten gut belegten Beispielen für durchaus wissenschaftliche Grundlagen eines ganzheitlichen und naturheilkundlichen Therapieansatz.

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