Im Rahmen der Anwendung des antioxidativen Therapiekonzeptes kommt es mitunter zu Lieferschwierigkeiten der intravenös zu nutzenden Phosphatidylcholine mit deutlich vermindertem therapeutischem Effekt in der Rückmeldung der Patienten
Phospholipide sind ein wesentlicher Bestandteil der Membranen und sie haben im Allgemeinen eine gute antientzündliche Wirkung, was man vorab im TNFa-Hemmtest erfassen kann.
Das antioxidative Therapiekonzept zielt darauf ab, den prooxidativen Zustand, der offensichtlich durch die alleinig orale Ergänzung wirksamer Substanzen nicht überwunden werden kann, zu überwinden. In den Beobachtungen ohne die Phophatidylcholine, die neben der Funktion als Baustein stark TNFa-hemmend wirken, läßt sich ableiten, dass es auch wichtig ist, eine antiinflammtorische Komponente im Konzept zu haben.
Studien, die sich mit dieser Substanz beschäftigen, zeigen z.B eine wichtige Bedeutung im Darm. doi.org/10.1016/j.cgh.2023.09.031 Liegen dort ein Mangel und eine Entzündung sowie ggf. ein Leaky Gut Syndrom vor, haben wir hier auch einen proentzündlichen und prooxidativen Herd mit systemischer Wirkung, also Wirkung auf den ganzen Körper. Sie können sogar bei Unwirksamkeit von Cortison zu einer Entzündungshemmung beitragen. DOI: 10.7326/0003-4819-147-9-200711060-00004
Diese Woche hatte ich einen Pharmareferenten zu Besuch, der tatsächlich in seiner Materie zu Hause war und eine entsprechend wissenschaftliche Vorausbildung hat. Wir sprachen über symtomatische oder eben ursachenorientierte Therapieansätze und kamen auch zum Thema der COPD. Sein Präparat war natürlich das beste, aber er hatte auch eine Begründung. Man hatte Phospholipide in das Dosieraerosol beigefügt und vermutlich bewirken die auch hier in der Lunge eine Überwindung der Steroidrefraktivität, in diesem Fall des Budenosids.
Das aber bestätigte wiederum mich in meinen Beobachtungen mit der intravenösen Anwendung des Phosphatidylcholins, übrigens auch durchaus in Kombination mit der intravenösen Sauerstofftherapie nach Dr. Regelsberger.
Bei besonders geschwächten Patienten mit ME/CFS oer PostCov/PostVac kommt es vor, dass diese nicht einmal 3 ml intravenösen Sauerstoff vertragen, was der Hälfte der niedrigsten Anfangsdosis entspricht. Sie profitieren aber von dem antioxidativ/antientzündlichen Therapiekonzept, wenn man den positiven Rückmeldungen glaubt.
Was könnte ein ergänzender wissenschaftlicher Hintergrund sein? High throughput spatial immune mapping reveals an innate immune scar in post-COVID-19 brains DOI: doi.org/10.1007/s00401-024-02770-6 Zusammengenommen weisen diese Daten darauf hin, dass das angeborene und nicht das adaptive Immunsystem der wichtigste funktionelle Akteur im Gehirn nach einer COVID-19-Erkrankung ist, und heben den Mikrogliaknotenbereich als Schlüsselstelle der lokalen Immunreaktionen des Gewebes hervor. Anhaltende Aktivierung der Mikroglia kennzeichnet das ZNS von Patienten nach COVID-19. In einer Liquorprobe kann man die auffälligen Parameter dieser Publikation untersuchen und darüber zur Diagnose kommen. Histopathologisch waren die Ergebnisse nicht auffällig.
Eine andere Studie zeigte dies auch anhand dedifferenzierten Monozyten, also Vorformen der Makrophagen, der Fresszellen, die sich in pro- oder antientzündliche Formen entwickeln können. DOI: 10.1016/j.immuni.2020.12.011 Die antientzündlichen M2-Makrophagen werden über IL-10 induziert.
So gilt es also die anhaltende Überaktivität des angeborenen Immunsystems zu beruhigen und die CD8-Zellen wieder zu Ihrem Recht kommen zu lassen.
Im Rahmen der Veröffentlichung von Fauci aus 1991 (doi: 10.1016/j.medidd.2020.100028) ging es um Zytokinstürme durch Überaktivierung des Immunsystem. Am Anfang steht die Netose der neutrophilen Granulozyten der dann die Aktivierung der Metalloproteinasen folgt, die dann den Zytokinsturm anfachen. In einem solchen Szenario kommt es dann auch zur Öffnung der Bluthirnschranke, die dadurch Ihre Schutzfunktion verliert. Pro Resolving Mediatoren, die sich aus EPA, DHA, AA bilden können oder auch direkt ergänzt werden könnten, wirken hier unter antioxidativem Schutz entzündungsbegrenzend. |