Gesundheitsnewsletter vom 5.6.2017

von | 5. Juni 2017

Gesundheitsnewsletter vom Pfingstmontag.

Nach einem hoffentlich schönen und erkenntnisreichem Pfingstwochenende hier nun die aktuellen Neuigkeiten. Schwerpunkt ist heute das Thema Leber, Übergewicht und Diabetes. Es gibt aber auch praktische Alltagstipps für den Garten. Ach ja und noch einmal das Thema MS und Minocyclin, endlich auch in Deutschland veröffentlicht.


Die Themen:

  • Heilen des Diabetes melltius Typ2 durch Fasten, es liegt an der Fettleber

  • Das Erbgut wird durch Ernährungsgewohnheiten beeinflusst – Warum Übergewicht und Fettleber?

  • Die Insulinresistenz im Hypothalamus, also im Stammhirn, beeinflusst die Zuckeraufnahme der Körperzellen

  • Unkraut im Garten? Nicht einmal der Rindenmulch hilft?

  • Klee im Rasen und es soll ohne Chemie weg?

  • Medikamente, Schwermetalle, Lösungsmittel, aber auch Mikronährstoffmängel oder ein "Zu Viel" an essentiellen Substanzen können die Ursache einer Depresssion sein.

  • Minocyclinwirkung bei MS


Heilen des Diabetes melltius Typ2 durch Fasten, es liegt an der Fettleber

Unter Leitung des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung wurde festgestellt, dass im Wesentlichen das Leberfett die Ursache für den Diabetes mellitus ist. Eine dreiwöchige Fastenphase mit einer Reduktion der Kalorien auf 600 bis 800 kcal/d führte selbst bei insulinisierten Diabetes melltius Typ2-Patienten zu normalen Blutzuckerspiegeln ohne Insulingabe.(Quelle Diabetes aktuell 3.Mai 2017; Editorial.)
Nun ist aber auch bekannt, dass neben zu vielen Kalorien vor allem Fruchtzucker und Alkohol besonders zur Leberverfettung beitragen, so dass diese beiden Nahrungsmittel vornehmlich gemieden werden sollten.
Mehrfach ungesättigte Phospholipide, wie Dilinoleoyl (18:2-18:2) PC (DLPC) mit 40,64%, Palmitoyl-linoleoyl (16:0-18:2) PC (PLPC) mit 26,83% und Oleoyl-linoleoyl PC (OLPC) mit 15,18% haben eine ausreichende Wirkung, um auch eine Entfettung der Leber zu bewirken. Dafür sind 3 x 900 mg /d notwendig. Ich berate Sie gerne zu einem indivduellen Therapiekonzept.


Das Erbgut wird durch Ernährungsgewohnheiten beeinflusst – Warum Übergewicht und Fettleber?

Epigenetische Veränderungen beschreiben ein Phänomen, bei dem Erbinformationen durch Methylgruppen dem Zugriff entzogen werden. Der Körper befindet sich also in einem Notlaufprogramm, obwohl er grundsätzlich keinen Genfehler hat. In einem Mausmodell konnte am Deutschen Zentrum für Diabetesforschung eindeutig festgestellt werden, dass die Vererbung erworbener Eigenschaften über epigenetische Mechanismen erfolgt. In diesem Beispiel ging es um Fettleibigkeit. Diese Epigenetik fand sich sowohl in den Eizellen als auch in den Spermien wieder. Nachfolgend wurden über 10.000 Frauen und Männer aus Europa untersucht. Es wurden 207 Genorte gefunden, die mit der Fettleibigkeit zu tun haben. 187 Genloci konnten in einer Langzeitbeobachtung  an weiteren 4874 Teilnehmern dahingehend bestätigt werden, dass sie eine Folge des Übergewichts und nicht etwa dessen Ursache waren.

Am Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke wurde nach der Ursache der Leberverfettung gesucht. Wieder ein Mausmodell, wieder das Methylierungsmuster. Es wurden zwei Genloci gefunden, das Gen, das für das insulin like groth factor binding protein 2 (IGFBP) codiert und das Gen des Enzym Dipeptidylpeptidase 4, für das es ja schon Medikamente gibt. Die Mäuse wurden nun gefüttert und einige Tiere nahmen schneller zu als andere und bildeten im Erwachsenenalter von 20 Monaten auch eine Fettleber aus. Die Ursache war, dass sich bereits im zarten Alter von sechs Wochen das IGFBP durch mehrere Methylierungen epigentisch veränderte und dadurch den Zuckerstoffwechsel soweit beeinflusste, dass dieser entgleiste. Dieses läßt sich beim Menschen als humanes IGFBP2-Gen ebenfalls nachweisen. Ihm wird die Funktion eines Housekeeping Gens zugeschrieben, damit ist gemeint, dass Sie für den Grundstoffwechsel der Zelle verantwortlich sind. Menschen mit einer nichtalkoholischen Fettleber weisen einen hohen Spiegel von DPP-4 in der Leber und im Blut auf. Im Mausmodell waren die DPP-4-Gene im Alter von 6 Wochen weniger methyliert und konnten daher vermehrt abgelesen werden. So wurde die Gewichtszunahme gefördert.
Quellen:

Im Rahmen einer personalisierten Individualdiagnostik sind solche Parameter zu ermitteln und als Verlaufsparameter zu nutzen. Sie erklären dann auch, warum Sie nur wie ein Spatz picken und trotzdem nicht abnehmen. Ich berate Sie gerne zu individuellen Therapiekonzepten.


Die Insulinresistenz im Hypothalamus, also im Stammhirn, beeinflusst die Zuckeraufnahme der Körperzellen

Hirnzellen können den Zucker überwiegend ohne Insulin aufnehmen, dennoch haben sie Insulinrezeptoren, aber wofür?
Diese Frage wurde nun kürzlich experimentell mit inhalativem Insulin über die Nase und mittels einer MRT-Darstellung des Gehirns unter einer Zucker- und auch Insulininfusion gemessen. Insulin bewirkt eine Aktivitätsänderung des Hypothalamus und das führt zu einer verbesserten Zuckeraufnahme in die peripheren Körperzellen. Es werden auch parasympathische Impulse entwickelt. Dieses überprüfe ich mit der HRV-Analyse und zeige auch Trainingsmethoden für den Parasympathikus nebst deren Effektivität auf. In den Schläfenlappen hat Insulin eine dämpfende Wirkung auf Nahrungsreize bei deren Erkennen oder deren Wahrnehmung und im Frontallapppen bremst es den Drang zur Nahrungsaufnahme.
Männliche, nicht aber weibliche Studenten, die über 8 Wochen viermal täglich nasales Insulin anwendeten, nahmen in der Zeit um 1,3 kg ab. Gleichzeitig nahm die Leberverfettung durch Steigerung des Energieumsatzes in der Leber ab.
Liegt im Hirn keine Insulinresistenz vor, kann man besser Gewicht reduzieren.
Solche Fehlprägungen entstehen bereits in der Schwangerschaft. Verspeist die Mutter z.B. kohlenhydratlastige Speisen, also insbesondere solche mit schnell verfügbaren Kohlenhydraten, wie Mehlspeisen, Reis, Nudeln, Kartoffeln, Fruchtzucker, Süßigkeiten, dann steigt der Insulinspiegel im Blut der Mutter und des Feten, also des wachsenden Kindes, an. Das steigert die Hirnaktivität. Passiert das nicht nur einmal, dann enststeht hier bereits eine Insulinresistenz des Kindes und damit wird der Grundstein für späteres Übergewicht und Diabetes mellitus gelegt.
Neu ist auch, dass die Astrozyten auf Leptin und auch auf Insulin reagieren und damit die Aufnahme des Zuckers über die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn aktiv steuern.
Dopamin ist ein Belohnungshormon und wird aus Tyrosin gebaut. Danach schaue ich bereits regelmäßig und greife auch therapeutisch ein. Was war nun naheliegender, als zu prüfen, ob der Dopaminspiegel Einfluß auf das Übergewicht und den Diabetes hat. Mehr als 5000 Menschen wurden untersucht und diejenigen, die das Übergewichts-Risikogen FTO (fat mass and obesity associated) und eine ANKK1-Mutation (ankyrin repeat and kinase domain containing1) haben, weisen auch verminderte Dopamin-D2-Rezeptoren auf, was mit mehr Körperfett, mehr Bauchumfang und geringerer Insulinempfindlichkeit einhergeht.
http://diabetes.diabetesjournals.org/content/66/1/25

Verantwortung für das werdende Leben beginnt bei einer potentiellen Schwangerschaft. Wer darüber mehr wissen will oder auch betreut werden möchte, kann sich gerne an mich wenden.


Unkraut im Garten? Nicht einmal der Rindenmulch hilft?

Dann noch einmal den Rindenmulch abtragen, Zeitungen überlapend auslegen und den Rindenmulch darauf und Ruhe ist.


Klee im Rasen und es soll ohne Chemie weg?

Dann den Klee 4 Wochen mit einer schwarzen Folie abdecken. Der ist dann tot und der Rasen erholt sich aber wieder.


Medikamente, Schwermetalle, Lösungsmittel, aber auch Mikronährstoffmängel oder ein "Zu Viel" an essentiellen Substanzen können die Ursache einer Depresssion sein.

Wirkstoffe gegen Hepatitis, Akne, Malaria, Prostatavergrößerung, Cholesterin, Epilepsie und Migräne, ja sogar die Antibabypille oder Psychopharmaka selbst, kommen als Auslöser in Frage. Bei den Mikronährstoffen geht es um mitochondriale Kofaktoren sowie deie Bausteine und Kofaktoren zur Bildung der Neurotransmitter. Es können auch zuviel essentielle Substanzen, wie Mangan oder auch Schwermetalle vorliegen. Folgen Sie auch den Links des verlinkten Artikels von BMC Pharmacology and Toxicology. Ich helfe Ihnen gern, vereinbaren Sie doch einen Termin.


Minocyclinwirkung bei MS

Bereits 2015 schrieb ich über die Chancen von Minocyclin bei MS. Nun ist es am 01.06.2017 auch in deutscher Sprache im Ärzteblatt veröffentlicht. In einer Doppelblindstudie erkranken in der Verumgruppe nach 24 Monaten 55,3% und in der Placebogruppe 72% der Teilnehmer an MS, doch lesen Sie doch selbst. Nebenbei wirkt Minocyclin mit 40 % Liquorgängigkeit auch gut gegen Neuroborreliose.

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