Gesundheitsnewsletter vom 30.3.2014

von | 30. März 2014

Gesundheitsnewsletter vom 30.03.2014

Am heutigen Sonntag wurde die Zeit eine Stunde vorgestellt. Es ist ein wunderschöner sonniger und warmer Frühlingstag. Genießen Sie ihn.

Die Themen:

  • Kardiovaskuläre Schäden durch Luftverschutzung unterschätzt

  • G-Protein gekoppelte Rezeptoren – ohne die könnten wir weder riechen, sehen, schmecken, den Blutdruck kontrollieren, denken etc.

  • Pharmakogenetik in der täglichen Praxis – Therapieoptimierung durch DNA-Tests?

  • Aluminium – warum wird es Impfstoffen zugesetzt? Wie entstehen Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten ?

  • Die altersbedingte Makuladegeneration, wie kann ich mich schützen?

  • Prostatakarzinom aus der Plastikflasche ?


Kardiovaskuläre Schäden durch Luftverschutzung unterschätzt

Wer langfristig Luftschadstoffen ausgesetzt ist, schwebt in erhöhter Gefahr für koronare Schäden. Dabei steigt die Infarktrate  bereits lange, bevor die in Europa geltenden Grenzwerte für Feinstaub & Co erreicht werden. Den größten Schaden richten die in  der Luft herumschwirrenden Partikel am kardiovaskulären System an. Mehr als 100.000 Personen aus Deutschland, Schweden, Dänemark und Italien nahmen von 1997 bis 2007 an der ESCAPE-Study teil. Innerhalb der  11,5 Jahre langen Nachbeobachtung erlitten 5157 Personen ein akutes Herzereignis. Es besteht ein direkter Zusammenhang zu der Feinstaubbbelastung  in ihren Wohnorten. Die Forscher ermittelten einen Zuwachs der Koro
naren Ereignisse um 13 %, wenn die Feinstaubbelastung von  einem Durchmesser von 2,5 µnm auf 5 µg/Kubikmeter Luft anstieg. Bei einer Partikelgröße von 10 µm bewirkt eine Zunahme der Feinstaubbelastung um 10 µg/Kubikmeter einen Anstieg der  Erkrankungszahlen um 10 %. Demnach müsen die Grenzwerte noch weiter abgesenkt werden.
Der Feinstaub des Verkehrs lässt sich ganz gut an der Messung von Palladium und Blei im Urin abschätzen.
Andere Einflüsse, die weit unter den Grenzwerten schädlich sind, lassen sich ebenfalls durch Biomonitoring erfassen.
Ein Beispiel für Aluminium gibt dieser englischsprachige Film.
Ein deutscher Film über die Bedeutung von Aluminium bei Impfungen und der Entstehung von Allergien
Deklarationspflicht für Aluminium in Deos.
»Quecksilber ist gut für Kinder« und andere Widersprüche
Schwermetalle in Lippenstiften
Phosphat in Lebensmitteln könnte giftig sein
Genauso wie Blei und bestimmte in der Industrie verwendete Lösungsmittel und Chemikalien in der Landwirtschaft ist auch das Fluorid dafür bekannt, dass es sich im menschlichen Blut ansammelt und von dort später in Knochen und andere Körpergewebe abgelagert wird. Bei schwangeren Frauen gelangt es über das Blut in die Plazenta und sammelt sich in Knochen und Gehirngewebe der ungeborenen Kinder. Die Wirkung ist natürlich dauerhaft schädlich, ein Faktum, das Aufsichtsbehörden dringend ernster nehmen müssen. Eine Harvard Studie bringt es zu Tage.


G-Protein gekoppelte Rezeptoren – ohne die könnten wir weder riechen, sehen, schmecken, den Blutdruck kontrollieren, denken etc.

Der-G-Protein-gekoppelte Rezeptor. Ein nicht ganz einfacher, dafür aber ein umso grundlegend wichtiger Text.


Pharmakogenetik in der täglichen Praxis – Therapieoptimierung durch DNA-Tests?

Die Erkenntnisse der pharmakogenetischen Diagnostik erlauben es bereits heute, im Vorfeld einer Therapie Responder- von Non-Respondern für ein Arzneimittel zu unterscheiden.
So kann eine unwirksame Therapie vermieden und durch individuelle Dosisanpassungen eine Therapieoptimierung erreicht werden. Auch die Nebenwirkungsrate kann sinken und sich damit positiv auf Arzneimittelsicherheit und Fallkosten auswirken.
Die bekannte Cytochrom P-450-Gruppe der Leberenzyme verstoffwechselt sehr viele Substanzen, die wir oft in der täglichen Verwendung haben:
(Quelle: http://medicine.iupui.edu/clinpharm/ddis/main-table/)
Dass die Pharmakokinetik und –dynamik vieler Arzneistoffe von Transportproteinen und/oder metabolisierenden Enzymen maßgeblich beeinflusst wird, das bemerken wir schon seit Langem durch die Wechselwirkungsproblematiken.
Hierbei beeinflussen sich manche Arzneimittel gegenseitig (auf Enzymebene) und verändern den Plasmaspiegel durch direktes Einwirken auf die Stoffwechselprozesse von anderen Arzneistoffen. Dies geschieht durch Wirkungs-Inhibition oder -Verstärkung des Metabolismus. Das Resultat kann dramatisch sein: Starke Inhibitoren erhöhen die Plasmakonzentration von entsprechenden Medikamenten (deren Abbau sie negativ beeinflussen) um das 2 bis 5-fache! Eine massive Überdosierung ist die Folge.
P450-Inhibitoren aufklappen/zuklappen…
P450 Induktoren aufklappen/zuklappen…
Variationen im Erbgut beeinflussen die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Medikamenten
Nicht nur die Wechselwirkungen von Arzneimitteln untereinander verursachen eine Veränderung in den Dosisspiegeln. Es ist auch die natürliche Variabilität der beteiligten Enzyme (durch Variationen im Erbgut) die signifikant Einfluss auf die Arzneimittelwirkungen nimmt.Ob Enzyme im Medikamentenstoffwechsel, Transportmechanismen oder Aktivierungs-, Entgiftungs- und Abbauprozesse – alle Metabolisierungsstationen werden bestimmt von der individuellen genetischen Ausstattung des Patienten.Denn genauso wie sich Menschen rein äußerlich unterscheiden, so variabel sind sie auch im Medikamenten-Stoffwechsel „ausgestattet". Für viele der am Arzneimittel-Metabolismus beteiligten Proteine (Transporter, Stoffwechselenzyme, aber auch die „Targets“) sind bestimmte Varianten bekannt und gut beschrieben, die direkt die Wirkspiegel-oder Stoffwechselsituation von Arzneistoffen beeinflussen. Genvarianten dieser Strukturen haben damit (dur
ch die ausgelöste Dosisveränderung) direkte Auswirkungen auf die Wirkung und Verträglichkeit von Arzneimitteln. Dieser Themenkomplex (die Auswirkung von genetischen Varianten auf den Arzneimittelstoffwechsel) ist der Hauptforschungsschwerpunkt der sogenannten „Pharmakogenetik”. Mittlerweile sind mehr als 370 Gen-basierte Dosierungs-Leitlinien von internationalen Fachgremien formuliert worden. Dies findet sich jedoch in Deutschland (noch) nicht in der täglichen Praxis wieder. Das pharmakogenetische Wissen ermöglicht es nun erstmalig vorab zu testen, wie ein Mensch auf breit angewendete Wirkstoffe reagieren wird, um die Therapieentscheidungen anhand der individuellen Testergebnisse für den Patienten maßzuschneidern. Die Testergebnisse sind dabei immer in einen Befund eingebettet, der es erlaubt, die genetischen Daten eines Patienten variationsübergreifend und ganzheitlich in eine eindeutige individualisierte Therapieempfehlung zu übersetzen.
Ich biete dies Testverfahren in der Praxis an.

Immer wieder stellt sich aber auch die Frage nach der direkten Wirksamkeit von Substanzen auf Tumorgewebe. Hier besteht die Möglichkeit, dass man mit 15 ml EDTA-Blut  nach zirkulierenden Tumorzellen sucht. Dann kann anhand der Menge eine Prognose und anhand der Konfrontation dieser Population verschiedener Zellen geschaut werden, auf welche Substanz sie wie reagieren. Hierbei handelt es sich um das sogenannte Maintrac-Verfahren.
Maintrac
ist ein Bluttest, der die vom Tumor ins Blut ausgeschwemmten Zellen nachweist. Diese Zellen sind für die Metastasierung und somit für den weiteren Krankheitsverlauf verantwortlich. Mit einer Krebs-Therapie sollen diese Zellen vernichtet werden. Maintrac überwacht das Ansprechen auf Krebstherapien. Die Krebszellen können sich im Krankheitsverlauf verändern. Es ist wichtig diese Zellen in ihrer Anzahl und Struktur zu beobachten. Dadurch ist es möglich, rechtzeitig die Therapie anzupassen und wirkungsvollste Medikamente auszuwählen. Durch die Bestimmung der Anzahl der Tumorzellen wird die Tumoraktivität überwacht.
Antworten auf die wichtigsten Fragen  
Welches Formular wird benötigt, damit Ihr Arzt für Sie den Test in Auftrag gibt ?
Sie wurden schon behandelt und wollen weitere Sicherheit zum Verlauf? 
Dann geht es um die Erfolgskontrolle der bisherigen Therapiemaßnahmen, die Ausschöpfung der als wirksam getetsteten Therapiemaßnahmen und die Ermittlung der besten Therapieoptionen bei  bereits metastasierter Situation.
Es lassen sich dabei auch alle von Ihnen vorgeschlagenen Substanzen, wie z.B. das von Ihnen gewählte Curcumin, austesten.

Ich unterstütze Sie gern!


Aluminium – warum wird es Impfstoffen zugesetzt? Wie entstehen Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten ?

Hier ein Interview zur Erklärung des Immunsystems bei Impfungen als Videointerview mit Bert Ehgartner
Wie entstehen Manipulationen des Immunsystems. Er beschreibt interessante Beispiele für das Entstehen von Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Das wäre durchaus mal zu überdenken.
Film auf Englisch zu einer Fallstudie zur Bedeutung des Zusammenhangs  der Giftigkeit des Aluminiums  und der Alzheimer-Erkrankung. In dem Film wird auch öfter auf die Zusammenhänge zu Krebs und Allergien durch Magensäurebinder eingegangen


Die altersbedingte Makuladegeneration, wie kann ich mich schützen?

Oberstes Gebot ist sicherlich ein Schutz vor UV-Licht, also die Sonnenbrille. Darüber hinaus gibt des die Empfehlung zu schützenden natürlichen Stoffen.
Bei altersbedingter Makuladegeneration (AMD) im intermediären oder fortgeschrittenen Stadium senkt eine ARED-Rezeptur mit den Karotinoiden Lutein und Zeaxanthin, aber ohne Betakarotin, das Risiko für die Spätform der AMD. Dies zeigt eine aktuelle Analyse der ARED2-Studie (Age-Related Eye Disease) im JAMA Ophthalmology [1].
Für die Kombination mit Lutein und Zeaxanthin spricht nach der aktuellen Auswertung, dass sich dadurch bei AMD-Patienten mit einem hohen Progressionsrisiko das Risiko, die exsudative Form zu entwickeln, um 22% vermindert. Und gegen Betakarotin sprechen vor allem die Ergebnisse früherer Studien und Analysen, die auf ein mit der Einnahme von Betakarotin verbundenes Lungenkrebsrisiko (speziell bei Rauchern) hindeuten.
„Besonders Patienten mit einer niedrigen diätetischen Zufuhr von Lutein und Zeaxanthin schienen von der Supplementierung der Karotinoide zu profitieren.“ Prof. Dr. Albert J. Augustin
Prof. Dr. Albert J. Augustin, Direktor der Augenklinik am Städtischen Klinikum in Karlsruhe, kann die sich daraus ableitende Empfehlung – Betakarotin durch die beiden anderen Karotinoide Lutein und Zeaxanthin in der ARED-Rezeptur zu ersetzen – angesichts der aktuellen Resultate nachvollziehen. Er hält auch diesbezügliche Änderungen in der aktuellen Behandlungsleitlinie mittlerweile für gerechtfertigt.
Die aktuellen Empfehlungen zur täglichen Einnahme von hochdosierten antioxidativen Vitaminen und Mineralstoffen bei AMD im intermediären oder fortgeschrittenen Stadium basieren auf den vor 13 Jahren veröffentlichten Resultaten der US-amerikanischen ARED-Studie [2]. Vorschläge zur Verbesserung der ARED-Rezeptur gab es in den vergangenen Jahren viele – die doppelblinde, randomisierte und placebokontrollierte ARED-Nachfolgestudie ARED2 konzentrierte sich auf einige besonders plausible Optimierungsmöglichkeiten der ursprünglichen Formulierung (500 mg Vitamin C, 400 IU Vitamin E, 15 mg Betakarotin, 80 mg Zinkoxid plus 2 mg Kupferoxid).
Unter anderem erschien aufgrund verschiedener Beobachtungsstudien eine Erweiterung der ARED-Formulierung um die beiden makulären Pigmente Lutein und Zeaxanthin sinnvoll. Dafür sollte Betakarotin wegen des sich seit längerem erhärtenden Verdachts, die Rate von Lungenkrebserkrankungen zu erhöhen, entfernt werden.
Weniger exsudative Spätformen und weniger Lungenkrebs
Durchgeführt wurde die ARED2-Studie zwischen 2005 und 2008 an einer Gruppe von 4.203 Patienten im Alter zwischen 50 und 85 Jahren und einem hohen Progressionsrisiko der AMD (entweder beidseitigen großen Drusen oder großen Drusen in einem Auge und fortgeschrittener AMD im Partnerauge). Primärer Endpunkt war die Entwicklung einer fortgeschrittenen AMD, definiert als zentrale Atrophie oder choroidale Neovaskularisation im Bereich der Makula.
Erste, bereits im vergangenen Jahr von der Forschergruppe um Emily Y. Chew vom National Institutes of Health in Bethesda, USA, veröffentlichte Ergebnisse hatten schon darauf hingedeutet, dass sich die Zugabe von Lutein und Zeaxanthin hinsichtlich der Entwicklung später AMD-Stadien auszahlen könnte. „Besonders Patienten mit einer niedrigen diätetischen Zufuhr von Lutein und Zeaxanthin schienen von der Supplementierung der Karotinoide zu profitieren“, sagt Augustin. Bei diesen Patienten hatte sich das Risiko, eine AMD-Spätform zu entwickeln, um 26% reduziert [3].
Betroffenen wird heute oft vorgegaukelt, sie könnten mit der Einnahme eines der frei verkäuflichen ‚Augenvitamine' der Progression einer AMD vorbeugen.“ Prof. Dr. Albert J. Augustin
Die nun aktuell publizierten Resultate der zusätzlich vorgenommenen Analysen weiterer Subgruppen sprechen ebenfalls für die Zugabe von Lutein (10 mg) und Zeaxanthin (2 mg) anstelle von Betakarotin: Im Vergleich mit Probanden, die nur Betakarotin (plus ARED-Rezeptur) eingenommen hatten, reduzierte sich bei Teilnehmern, die die ARED-Rezeptur mit Lutein und Zeaxanthin, aber ohne Betakarotin erhalten hatten, das Risiko für eine AMD-Spätform um 18% und speziell das Risiko einer choroidalen Neovaskularisation um 22%.
Da bereits verschiedene Studien auf einen Zusammenhang von Betakarotin und Lungenkrebs – speziell bei Rauchern – hingewiesen hatten, erhielten in ARED2 die rauchenden Studienteilnehmer zwar kein Betakarotin mehr. Nichtrauchende Teilnehmer, die eine Rezeptur mit dem Karotinoid einnahmen, erkrankten allerdings trotzdem etwas häufiger an Lungenkrebs (2,1%) als Nichtraucher, die kein Betakarotin erhielten (0,9%). Und 91% der an Lungenkrebs erkrankten Probanden waren Ex-Raucher.
Alles in allem unterstützen die aktuellen Resultate die Empfehlung, Betakarotin durch die beiden anderen Karotinoide Lutein und Zeaxanthin zu ersetzen.
Ergebnisse nicht auf Nahrungsergänzungsmittel übertragbar
Interessiert an den Ergebnissen dürften sich auch die schätzungsweise 4 Millionen Betroffenen in Deutschland zeigen – erhoffen sich doch viele von ihnen, das Fortschreiten der Erkrankung durch Nahrungsergänzungsmittel aufhalten zu können. Augustin warnt allerdings im Gespräch mit Medscape Deutschland vor einem unreflektierten Umgang mit den Präparaten. So sollte Ärzten und Patienten bewusst sein, dass es sich bei ARED und ARED2 um reine Interventionsstudien gehandelt habe; d.h. bei einer ausgewählten Patientengruppe wurden die Wirkungen bestimmter Kombinationen verschiedener Substanzen mit fixen Dosierungen überprüft.
„Betroffenen wird aber heute oft vorgegaukelt, sie könnten mit der Einnahme eines der frei verkäuflichen ‚Augenvitamine’ der Progression einer AMD vorbeugen“, sagt Augustin. „Hier wird Intervention mit Prävention verwechselt.“
Die Aussagen zu möglichen Effekten bezögen sich zudem nur auf ARED-Rezepturen mit exakt diesen Konzentrationen, sagt er. Die erhältlichen Produkte unterscheiden sich aber in den Dosierungen von der ARED-Formulierung. Grund für die abweichenden Rezepturen ist unter anderem, dass die hochdosierten Vitamine in der ARED-Formulierung aufgrund ihrer pharmakologischen Wirkung nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben von Nahrungsergänzungsmitteln entsprechen, sondern als Arzneimittel – mit entsprechend vorgeschriebenen Zulassungsverfahren – einzustufen wären. Die Dosierungen solcher Vitaminpräparate liegen deshalb deutlich unter den ARED-Vorgaben.
Keine Auswirkungen auf geografische Atrophie oder Entwicklung großer Drusen Dr. David C. Musch, Departments of Ophthalmology and Visual Sciences and Epidemiology, University of Michigan, USA, erinnert zudem in einem Editorial daran, dass die Einnahme der ARED-Rezepturen hauptsächlich mit einem geringeren Risiko verbunden war, eine exsudative Spätform der AMD zu entwickeln [4].
„Weder durch ARED noch durch ARED2 konnten positive Auswirkungen auf die geografische Atrophie oder auf die Entwicklung großer Drusen … belegt werden.“ Dr. David C. Musch
Das Frühstadium der AMD ist gekennzeichnet durch kleine, abgegrenzte Ablagerungen von Stoffwechselabfällen unter der Netzhaut, den sogenannten Drusen. Im Gegensatz dazu wachsen bei der exsudativen Spätform neue abnormale Blutgefäße aus der Aderhaut unter die Makula (choroidale Neovaskularisation). Bei der trockenen Spätform der AMD kommt es dagegen zum langsam fortschreitenden Funktionsverlust in der Netzhautmitte durch das Absterben von Netzhautzellen (geografische Atrophie).
„Mediziner, die Patienten über die Wirkung der Nahrungsergänzungsmittel bei AMD aufklären, sollten verstehen, dass weder durch ARED noch durch ARED2 positive Auswirkungen auf die geografische Atrophie oder auf die Entwicklung großer Drusen bei Patienten mit AMD-Frühstadien belegt werden konnten“, schreibt Musch.
Ergebnisse nur dank „Datenfischen“?
Letztendlich kamen Chew und Kollegen zu dem Schluss, dass vieles darauf hindeutet, dass Lutein und Zeaxanthin geeignet sind, Betakarotin in der Original-Rezeptur zu ersetzen. Die noch immer sehr vorsichtige Formulierung hängt dabei u.a. mit der bei ARED- und ARED2 angewandten Methode zusammen, bei ausbleibenden Ergebnissen in der Primäranalyse rückwirkend neue Subgruppen zusammenzustellen. In ersten ARED2-Analysen konnte etwa der simple Vergleich von Patientengruppen „mit Lutein/Zeaxanthin“ versus „ohne Lutein/Zeaxanthin“ zunächst keinen zusätzlichen Vorteil der Karotinoide belegen. Erst die Überprüfung des Effekts bei bestimmten Untergruppen – in der aktuellen Auswertung z.B. „mit Lutein/Zeaxanthin, aber ohne Betakarotin“ versus „nur Betakarotin“ – belegte eine Risikoreduktion durch die Einnahme der makulären Pigmente. In der Fachwelt bleibt eine solche explor
ative Datenanlyse nicht ohne Kritik. So manchen Experten, so beschreibt es Musch in seinem Editorial, erinnere eine solche Auswertung sogar an „Datenfischen“. Letztlich, meint der Epidemiologe, würde ARED2 aber hinsichtlich des günstigen Effekts auf die vaskuläre AMD-Form ein schlüssiges Bild ergeben. Trotzdem seien noch Fragen offen: Handelt es sich beispielsweise bei Lutein und Zeaxanthin um die optimalen Karotinoide für die Rezeptur? Sind die Dosierungen optimal gewählt? Fragen, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht beantwortet werden können. Bis es soweit sei, so Musch, sollten Mediziner ihre Patienten über Bekanntes und Unbekanntes umfassend aufklären. zitiert aus: Medscape Deutschland, Inge Brinkmann.

  1. The Age-Related Eye Disease Study 2 (AREDS2) Research Group: JAMA Ophthalmol. 2014;132(2):142-149
    http://dx.doi.org/10.1001/jamaophthalmol.2013.7376
  2. Age-Related Eye Disease Study Research Group: Arch Ophthalmol. 2001;119(10):1417-1436
    http://dx.doi.org/10.1001/archopht.119.10.1417
  3. The Age-Related Eye Disease Study 2 (AREDS2) Research Group: JAMA 2013;309(19):2005-2015
    http://dx.doi.org/10.1001/jama.2013.4997
  4. Musch DC: JAMA Ophthalmol. 2014;132(2):139-141
    http://dx.doi.org/10.1001/jamaophthalmol.2013.7443

    Als weiteres gutes Antioxidans gilt das Astaxanthin.

    Als sehr hilfreiche Methode zur Verbesserung der Entzündungshemmung am Auge und nachfolgender Visusverbesserung, insbesondere bei vorbestehendem Restvisus von mehr als 50% , sei auch auf die intravenöse Sauerstofftherapie nach Dr. Regelsberger und auf die dazugehörige Praxisstudie des Augenarztes Dr. Beek aus der Paracelsusklinik in Osnabrück verwiesen. Hier hat sich die antioxidative Funktion der intravenösen Sauerstofftherapie als wirksam erwiesen, während bei der diabetischen Retinopathie vornehmlich die Durchblutungsverbesserung im Vordergrund steht. Als positiver Nebeneffekt ergeben sich regenerative Wirkungen für den ganzen Körper.<
    /li>


Prostatakarzinom aus der Plastikflasche ?

Patienten weisen hohe Bisphenol-A-Spiegel in einer Studie auf. Dabei wurden die Urinproben  von 60 urologische Patienten , darunter 27 mit Prostata-Ca,  untersucht. Die Werte der an Prostata-CA erkrankten Patienten hatte Werte von 5,74 µg/g vs. 1,43 µg/g. Noch deutlicher war der Unterschied bei Patienten, die vor dem 65. Lebensjahr erkrankt waren. Hier lag der Wert bei den erkrankten bei 8,08 µg/g Urin versus 0,90 µg/g Urin bei den gesunden Männern. Experimente an Prostatazellen ergaben eine verstärkte Zentrosomen-Amplifikation. Diese trägt maßgeblich zu chromosomalen Mutationen in Tumoren bei, BPA beeinflusst also evt. die Progression des Prostatakarzinoms. Quelle
Ich biete dieses Monitoring in meiner Praxis an.

Hier zeigt sich auch wieder, dass ein Überschreiten einer gewissen Menge mit chronischen Erkrankungen bis hin zu Krebs vergesellschaft ist und deckt sich mit der Beobachtung zu Schwermetallbelastungen, wie es die indische Studien für Brustkrebspatienten aus einem Haushalt zeigt.
Bisphenol A und andere Weichmacher haben hormonähnliche Wirkung, die schon in Mengen bedeutsam ist, die weit unter den zulässigen Grenzwerten liegt. Diesen Film sollten Sie sich unbedingt ansehen.
 


Ich hoffe, ich habe Ihnen mit diesem Newsletter wieder interessante Informationen zusammengestellt. Bei Fragen, Unklarheiten, Anregungen oder Themenwünschen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin


Email:
Internet: www.dr-wiechert.com


Praxis Ritterhude:

Lesumstoteler Str. 65 • 27721 Ritterhude • Tel. 04292 – 2921 • Anfahrt
Praxis Bremen:

Juiststr. 12 • 28217 Bremen • Tel. 0421 – 395015 • Anfahrt

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