Gesundheitsnewsletter vom 3.8.2019

von | 3. August 2019

An diesem Wochenende kläre ich Sie in meinem Kurz-Video über die Herzratenvarianzanalyse auf. Die HRV ist in der Arbeitsmedizin breit etabliert und erlaubt eine Beurteilung des autonomen Nervensystems, also des vegetativen Nervensystems. Nur dann, wenn dieses gut modulieren kann, können wir uns allen Lebenssituationen gut anpassen. Unter Stress muss es Gas geben und in der Ruhe soll es auch zur Ruhe kommen, damit wir uns regenerieren können. Leider funktioniert das bei vielen Menschen nicht mehr so gut und es treten dann verschiedenste Symptome auf, deren Ursache wenigstens teilweise hierin zu sehen ist. Beispiele für solche Symptome sind Schmerzen, Schlafstörungen, Muskelverspannungen, Bluthochdruck, Übergewicht, ungewollte Kinderlosigkeit, Migräne, Herzrhythmusstörungen, Reizdarm, Sodbrennen, Magen-Darmbeschwerden, Libidoverlust, sexuelle Störungen, Veränderungen der Neurotransmitter bis hin zur Burnout-Symptomatik, Leberfunktionsstörungen mit z.B. erhöhten Cholesterinwerten, trockener Mund, Schwankungen der Sehschärfe, schwankende Zuckerwerte, Leistungsabfall durch Übertraining etc. Diese eingeschränkte Regeneration kann man übrigens auch im Labor der Mitochondrienmedizin erkennen.
Weiterer Links aus einer Veröffentlichung aus 2014.
Hier können Sie schon einmal angeleitet Luft holen!


Die Themen:

  • Bei der altersbedingten Makuladegeneration findet sich eine Verminderung des PGC1a und des NRF-2. Diese Mitochondrienparameter können wir messen und messbar verbessern.

  • Bisphenol S und Bisphenol F sind die Nachfolger von Bisphenol A. Erwartungsgemäß sind sie nicht besser.

  • Die Normwerte für den Zink- und B6-Gehalt in der täglichen Zufuhr wurden erhöht, weil..

  • Niedriges LDL, <50 mg/dl, erhöht die Blutungsneigung und den Zerfall der roten Blutkörperchen.


Bei der altersbedingten Makuladegeneration findet sich eine Verminderung des PGC1a und des NRF-2. Diese Mitochondrienparameter können wir messen und messbar verbessern.

Bei der AMD, der altersbedingten Makuladegeneration handelt es sich um die häufigste Erblindungsursache in Deutschland. Ich behandele diese aufgrund der Studie von Dr. Beeke an der Paracelsusklinik in Osnabrück aus dem Jahr 2007 ( DOI: 10.1055/s-2007-986008 ) mit der intravenösen Sauerstofftherapie nach Dr. Regelsberger. Eine Patientin war nach zweijähriger Therapie zu einem Interview bereit und kommt nun drei Jahre später immer noch zur Therapie. Der Befund ist seit dem Interview unverändert.
Abweichend von dem Studiendesign schaue ich mir auch immer die Mitochondrienfunktion an, wie meine Videos der letzten sieben Wochen erläutern. In Zusammenarbeit mit Frau Prof. Dr. König, die Spezialistin für solche Mitochondrienanalysen, haben wir nun recherchiert, welche mitochondriale Funktioneinschränkung zu dieser Makuladageneration führt und wir haben geschaut, ob unsere bisherigen Messergebnisse die therapiebegleitend zur intravenösen Sauerstofftherapie nach Dr. Regelsberger (IOT) erhoben wurden, diese Publikationsergebnisse stützen bzw. darauf hinweisen, dass die IOT hier regulativ einwirken kann. PGC1a und NRF2, sind beide Messparameter des Basisprofils der Mitochondrien. Diese Studie "Loss of NRF-2 and PGC-1? genes leads to retinal pigment epithelium damage resembling dry age-related macular degeneration", hat in Mäusen die Bedeutung der Mitochondrienfunktion an der AMD belegt. doi.org/10.1016/j.redox.2018.09.011
Da es sich bei der AMD um eine multifaktorielles Geschehen handelt, muss man auch multifaktoriell therapieren. Ein Faktor sind Mutationen der mitochondrialen DNA. Investigating Mitochondria as a Target for Treating Age-Related Macular Degeneration. doi: 10.1523/JNEUROSCI.0190-15.2015 Es kommt dabei zu einen Austausch der Basenpaare. Ob man diese, wie bei den klassischen Deletionsmutanten der Mitochondrien, mit der Oxyvenierung ausmausern kann, ist noch nicht überprüft worden, kann aber mit entsprechenden Untersuchungsmethoden bereits jetzt getestet werden.


Bisphenol S und Bisphenol F sind die Nachfolger von Bisphenol A. Erwartungsgemäß sind sie nicht besser.

2013 schrieb ich bereits ausführlich über das Biomonitoring der Weichmacher und deren Folgen für die Gesundheit.
Heute, 08/2019, ist bestätigt, dass die Nachfolger Bisphenol S (BPS) und Bisphenol F (BPF) kein Stück gesünder sind. Auch diese Bisphenole wirken als Hormondisruptoren und sind am Übergewicht der heutigen Menschheit und an den Kreidezähnen unserer Kinder beteiligt. In den Zeiträumen 2013/2014 sowie 2015 und 2016 wurden 1831 Kinder bzw. Jugenliche erneut biomonitoriert indem man BPS und BPF im Urin untersuchte und zur Körpermasse in Beziehung setzte. Das Übergewicht hatten 19,6% der Teilnehmer und 12,7% waren extrem übergewichtig. In 97,5% aller Urinproben fand man Bisphenole. Dabei waren in 87,8% BPS und in 55,2% BPF zu finden
Die Signifikanz zur Fettleibigkeit, nicht aber zur extremen Fettleibigkeit, beträgt p=0,02. Es fällt auf, dass sich die Zusammenhänge insbesondere für Übergewicht mit Bauchfettansammlung zeigen.
DOI: 10.1210/js.2019-00201


Die Normwerte für den Zink- und B6-Gehalt in der täglichen Zufuhr wurden erhöht, weil..

So lange, wie ich mich mit Medizin und Ernährung beschäftige, ist bekannt, dass Phytinsäuren natürliche Chelatoren sind. Diese Chelatoren halten Mineralien und Metalle fest und helfen bei deren Ausscheidung. Phytinsäuren kommen in Gemüse und Vollkorngereide vor. Diese Lebensmittel enthalten auch vermehrt Zink, geben dieses aber wegen der Phytinsäuren nicht her. Das wurde aber bei der Ernähurngsberatung nicht berücksichtigt und so berieten die Ökotropholgen jahrzehntelang nach diesen Nährwerttabellen und messen auch heute noch nicht im Blut nach, ob denn die Auswertung eines Verzehrprotokolls mit den Laborwerten des Patienten überein stimmt.
Beim Vitamin B6, das Kofaktor vieler Enzyme ist, wurde die Minimalversorgung wie auch beim Zink angehoben.

Es ist ein Qualitätsstandard in meiner Praxis, dass ich die Auswertung eines zweiwöchingen Verzehrprotokolls mit den Laborwerten abgleiche. Sehr häufig ißt der Patient von den Mikronährstoffen, die im Labor in der untersten Norm oder im Mangel sind, mehrere hundert Prozent der DGE-Empfehlung.

Ein Ökotrophologe würde ohne diese vergleichende Messung behaupten, dass es an allem Möglichen fehlen könne, aber garantiert nicht an diesen vermehrt gegessenen Substanzen.

Ich behaupte, dass diese Fehleinschätzung ein Grund für eingeschränkte mitochondriale Funktion, Improvisationsstoffwechsel und als sogenannter versteckter Hunger an dem Übergewicht ursächlich beteiligt ist.


Niedriges LDL, <50 mg/dl, erhöht die Blutungsneigung und den Zerfall der roten Blutkörperchen.

101.510 Teilnehmer einer Studie wurden dahingehend gesiebt, dass alle, die schon einmal einen Schlaganfall, Herzinfarkt oder Krebs gehabt hatten. Ausserdem musste immer ein vollständiges Cholesterinprofil vorliegen.Es blieben 96.043 Teilnehmer übrig, von den 14% einen LDL-Wert <70 mg/dl hatten. 743 Teilnehmer erlitten in der neunjährigen Beobachtungszeit einen feuchten Schlaganfall und 179 dieser Schlaganfallpatienten, also 24%, hatten einen LDL-Wert <70 mg/dl. War der LDL-Wert noch niedriger, nahm das Risiko für einen feuchten Hirninfarkt noch einmal zu. Rechnete man allerdings diejenigen, die Cholesterinsenker oder Gerinnungshemmer einnahmen raus, war diese Risikosteigerung nicht mehr zu sehen. Mit anderen Worten: "Ein natürlich guter Wert sollte trotz anderer Risikowerte nicht noch medikamentös angefasst werden.". Das Ergebnis verwundert die Mediziner nicht, die sich in den Fächer der Biologie, Physiologie und Biochemie um die Aufgabe des Cholesterins gekümmert haben. Cholesterin ist die Grundsubstanz aller Steroidhormone, es ist die Grundstruktur der Zellmembranen und dort für deren Elastizität und Fluidität verantwortlich. Ein "Zu viel" an Cholesterinen, insbesondere der LDL-Subklassen oder des Lpa ist dennoch problematisch.

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