Gesundheitsnewsletter vom 3.8.2014

von | 3. August 2014

Gesundheitsnewsletter vom 03.08.2014

Der Newsletter verabschiedet sich in die Sommerferienpause, dass heißt, er kommt, wenn er will.

Die Themen dieser Woche:

  • Brustkrebsscreening wird erneut kritisch betrachtet

  • Gerade die geringen Mengen an Arsen lösen bei Mäusen Lungenkrebs aus

  • Noch eine Erkenntnis aus dem Mausmodell – junges Blut hält das Gehirn älterer Mäuse fit

  • Geringe Bakterienvielfalt im Darm ist mit Insulinresistenz, Entzündung, Übergewicht, Fettstoffwechselstörung und…assoziiert

  • Hausmittel – der Quarkwickel bei Entzündung der Haut

  • Die Prothesenversorgung nimmt zu und damit auch die Fälle, in denen sich die Prothese lockert

  • Lokal begrenztes Prostata-Ca – was nun ?

  • Bio-Lebensmittel sind gesünder und nahrhafter

  • Europäische Kinder essen zu wenig Obst und Gemüse

  • MRSA -  was heißt das eigentlich?

  • Stress bremst den Kalorienverbrauch, auch noch am Folgetag, zumindest bei Frauen und erzeugt eine Insulinresistenz

  • Wir essen, um eine Elektronentransportkette zu bedienen – in einem Versuch konnte gezeigt werden, dass Bakterien sich von blanken Elektronen ernähren

  • Chelattherapie – Platin gefunden, aber noch nie eine Chemo gehabt – wo kommt es her?


Brustkrebsscreening wird erneut kritisch betrachtet

Das Sreening wurde 2005 eingeführt und ist für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren gedacht. Bereits 2002, also vor Einführung des Mammographiescrening für jede Frau, war bekannt, dass über einen Beobachtungszeitraum von 10 Jahren 3 von 1000 Frauen in der Screeninggruppe und 4 von 1000 Frauen in der Nicht-Screening-Gruppe an Brustkrebs verstarben. Durch eine falsch positive Diagnostik wurden über 10 Jahre aber 5 von 1000 Frauen verängstigt, operiert, bestrahlt oder mit Chemo behandelt, obwohl gar kein Krebs vorlag. Darüber hinaus ist bekannt, das sowohl Strahlung als auch Chemotherapie Krebs erzeugen können. Bei brusterhaltender Therapie sei eine Ganzbestrahlung der Brust obligat, da es dort noch Reste des Tumors, selbst bei Entfernung im Gesunden, geben könnte. Haben Sie jetzt auch ein Fragezeichen auf der Stirn ? Wie sind die Überlebenszeiten verschiedener Stadien seit 1988 ? Die Kernspinuntersuchung soll genauere Befunde liefern, da die Tumoren einen anderen pH-Wert haben und sie daher auch ein anderes Muster durch die Magnetisierung der Protonen erfahren.


Gerade die geringen Mengen an Arsen lösen bei Mäusen Lungenkrebs aus

Es zeigt sich, dass wir uns nicht von der toxikologischen Seite, sondern von der endokrinologischen Seite her dem Thema nähern müssen. "Die Dosis macht das Gift" bekommt hier eine ganz neue Bedeutung, nämlich 10.000-fach unter der als unschädlich angegebenen Dosierungen wird es wirklich gefährlich, die Wirkung zeigt sich aber verzögert, wir fallen nicht gleich tot um. Wir wissen ja schon von den Xenobiotika, also den Stoffen, die hormonähnliche Wirkungen haben, das diese Stoffen in geringen Dosierungen dazu führen, dass der Körper vermehrt Rezeptoren ausbildet, um die Substanzen besser binden und deren Information besser auslesen zu können. Dieses allerdings um den Preis, dass die normalen Hormone dann bei normaler Dosierung in ihrem Informationsgehalt verrauschen, weil nicht mehr genügend korrekte Rezeptoren dafür zur Verfügung stehen. Sehen Sie dazu diesen Film auf 3Sat etwa ab der 21. Minute.
Zurück zum Arsen. Im Mausmodell erkrankten die männlichen Nachkommen signifikant vermehrt an Lungentumoren, sowohl gut- als auch bösartig. Die Wirkung erfolgt also erst in der kommenden Generation. Wurde eine höhere und nicht toxische Dosis an Arsen verfüttert, trat diese Reaktion nicht auf. Es gibt also keinen verlässlichen Wert für eine Unschädlichkeit für Arsen. Wo kommen wir mit Arsen in Berührung ?


Noch eine Erkenntnis aus dem Mausmodell – junges Blut hält das Gehirn älterer Mäuse fit

Die Untersuchung erfolgte einmal mit der Übertragung von Blutplasma, also kein Vollblut und einmal durch die Verbindung der Blutkreisläufe alter und junger Mäuse. In beiden Fällen konnten die alten Mäuse eine Verbesserung ihrer Gedächtnisleistung erreichen. Man beobachtete eine Verbesserung der Blutgefäßsituation, die Bildung von Nervenzellen verstärkte sich, die Plastizität der Nervenverbindungen nahm zu und die Mäuse konnten verschiedene Gerüche besser unterscheiden. Als dafür verantwortlichen Faktor identifizierten die Forscher GDF11, den Growth Differentiation Faktor 11. Zusätzlich vermuten sie eine Aktivierung des cyclischen AMP-Element Bindungsproteins CREB. Beide Botenstoffe gibt es auch im menschlichen Körper. Das ruft ja förmlich nach Frischbluttransfusionen, von denen wir uns aufgrund der Infektionsgefahren und möglichen Antikörperinteraktionen schon vor Jahren verabschiedet haben.


Geringe Bakterienvielfalt im Darm ist mit Insulinresistenz, Entzündung, Übergewicht, Fettstoffwechselstörung und…assoziiert

Prof. Dr. Matthias Stumvoll von der Uniklinik Leipzig beschäftigt sich mit dem Mikrobiom und dessen Bedeutung für das Übergewicht und den Diabetes mellitus. In diesem Zusammenhang werden auch Riskofaktoren wie Insulinresistenz, Fettstoffwechselstörung und Entzündungszeichen erfasst. Dabei ist er auf bestimmte Spezies als Marker innnerhalb des Gesamtmikrobioms gestoßen, die aber noch nicht veröffentlicht sind. Gut wäre ja deren Kultur, Gefriertrocknung, Abkapselung und Vermarktung. Für den Moment sei darauf verwiesen, dass in seiner Studie eine Kalorienrestriktionn zu einer bakteriellen Vielfaltsvermehrung geführt hat. So führt auch hier, wie bei einer Appetitlosigkeit, die Nahrungskarenz zur Aktivierung der Heilung, der Sirtuinaktivierung.
Neue Erkenntnisse der EPIC-Studie zeigen, dass  Veränderungen bestimmter Marker im Blut bereits 4,5 Jahre vor dem Ausbrechen der chronisch entzündlichen Darmerkrankung festzustellen sind, nur dann fehlt in der Regel die Indikation zur Untersuchung. Es handelt sich dabei um pANCA für die Dickdarmentzündung, Anti-OmpC, AntiCBir1 und ASCA für den M. Crohn.
Versuche mit der Übertragung von Stuhlproben von weiblichen menschlichen Zwillingen, von denen die eine dünn und die andere dick war und deren Microbiom entsprechend vielfältig oder eher eintönig aufgestellt war, auf Mäuse, ergab, dass sich die Gewichtsverläufe der Mäuse entsprechend der transplantierten Stuhlzusammensetzung verhielten.
Quelle: Frei zitiert aus Medical Tribune 49. Jahrgang, Nr. 29/30, 25.07.14, S. 12, Gastroenterologie special.
Nun wurde in "Hypertension", dem Fachblatt der New York Heart Association, veröffentlicht, dass sich der Blutdruck mit Probiotika diskret senken lässt. Gemeint sind Lactobacillen und Bifidobakterien.Es wurden neun kontrollierte Studien ausgewertet, die Aufnahme der Probiotika bestand aus 109 bis 1020 koloniebildenden Einheiten und der Blutdruck fiel systolisch im Durchschnitt um 3,56 systolisch und 2,38 mmHg diatolisch. Wenn die koloniebildenden Einheiten aus mehreren verschiedenen Spezies bestanden, war die Senkung effektiver. Die Effekte sind aber nicht schlecht, da sich auch die Fettwerte verbessern und ACE-Hemmer besser wirken. Quelle


Hausmittel – der Quarkwickel bei Entzündung der Haut

Die kühlende Wirkung des Quarks auf der Haut führt zu einer oberflächigen Gefäßverengung. Dabei trennt sich die Molke von dem Eiweiß (Quarkprozess) und es entsteht die antientzündliche Wirkung. Diese kann man durch das Untermischen anderer Substanzen verstärken. Dafür eignen sich Kalendula-Essenz bei Hautentzündungen und Boragoessenz bei Stauungsentzündungen der Haut, weil hier der Lymphabfluss angeregt wird. Wenn der Quarkwickel getrocknet ist, endet auch seine Wirkung. Direkt nach der Abnahme des Wickels sollte aber noch eine Ruhephase von ca. einer halben Stunde eingehalten werden.


Die Prothesenversorgung nimmt zu und damit auch die Fälle, in denen sich die Prothese lockert

Damit eine Prothese in den Knochen einwachsen kann, ist absolute Passgenauigkeit von Nöten. Der Spaltabstand zwischen Prothese und Gewebe muss unter 28µm liegen. ( Ein mm hat 1000 µm) Nur dann werden BMP2, BMP7 und TGF-beta freigesetzt, ohne die kein Knochenwachstum induziert wird. Ist der Spaltabstand größer als 150 µm, schiebt sich sogar eine Bindegewebsschicht zwischen Prothese und Knochen und verhindert das Einwachsen der Prothese in den Knochen. Ein Mehr an Bewegung bedeutet meistens auch ein Mehr an Abrieb und damit auch ein Mehr an lokaler Entzündung. Das führt zur Aktivierung der knochenabbauenden Zellen und der Zustand verschlimmert sich. Vor einer solchen Implantation sollte geschaut werden, dass nicht Materialien verwendet werden, gegen die bereits eine LTT-sensible Reaktion besteht. Leider wird es immer schwieriger seitens der Prothesenhersteller eine Probe fürs Labor zu bekommen, denn die Blutzellen müssen direkt mit der zu implantierenden Substanz in Verbindung gebracht werden. Die Hersteller, die das eigentlich problemlos liefern könnten, werden schon ihre Gründe für die Verweigerung haben. Darüber hinaus könne sich auch Prothesen auch Metallionen lösen, die zu einer ansteigenden Akkumalation selbiger im Körper führen und somit zunehmend die Enzymfunktion beeinträchtigen oder lokal gesppeichert werden. Solche Speicher habe ich wiederholt in reseziertem Gewebe, also Polypen oder Zellvermehrungen oder Krebszellen, das ich zur Untersuchung ins MLHB geschickt habe, gefunden.


Lokal begrenztes Prostata-Ca – was nun ?

Die Krebserkrankung der Prostata ist nicht die Erkrankung des jungen Mannes mit den höchsten Testosteronspiegeln, sondern fällt in die Phase der fallenden Hormonspiegel. Ob ein Prostatkrebs aggressiv ist oder nicht, wird mit dem Gleason-Score angegeben, als genauer gilt die DNA-Zytometrie (ca. 120,- €), die aber nicht Bestandteil der Leitlinie ist. Es zeigt sich wiederholt, dass die hormonelle Kastration nach ca, 1,5 bis 2 Jahren zu einer Vermehrung resistenter Zellen führt oder vermutlich eher zu einer Selektion dieser Zellen mit Wachstumsvorteil durch Unterdrückung der gesunden, ebenfalls testosteronabhängigen Zellen. Im Reagenzglas konnte man nachweisen, dass diese sogenannten ablationsresistenten Tumorzellen sich ihr Testosteron selbst herstellen können.Ein Mangel anTestosteron erhöht auch das Knochenbruchrisiko. Daher sollte diese Therapieform nur den fortgeschrittenen, also metastasierten Tumoren vorbehalten bleiben. Veränderungen im Gesamtüberleben zeigen in dieser Studie keine Signifikanz.


Bio-Lebensmittel sind gesünder und nahrhafter

Die Studie zeigt, dass es einen deutlichen Vorteil beim Mineral- und Nährstoffgehalt und eine verminderte Belastung mit Pestiziden und Cadmium gibt. Doch lesen Sie selbst …..


Europäische Kinder essen zu wenig Obst und Gemüse

Zu diesem Ergebnis  kommt eine schwedische Untersuchung, die in "Public Health Nutrition" erschienen ist. Im Schnitt werden 220 bis 345 Gramm Obst und Gemüse gegessen. Bulgarien und Norwegen führen, Finnland ist das Schlußlicht. Wegen des süßen Geschmacks des Obstes wird mehr Obst als Gemüse verzehrt und Mädchen essen mehr Obst als Jungs.  Fruchtzucker macht aber dick, erhöht den Blutdruck, zerstört ATP und erhöht unmittelbar den Harnsäurespiegel.


MRSA -  was heißt das eigentlich?

Lesen dazu diesen Artikel in der Zeit und überlegen sie genau, wann sie ins Krankenhaus gehen und wann Sie ein Antibiotikum annehmen.


Stress bremst den Kalorienverbrauch, auch noch am Folgetag, zumindest bei Frauen und erzeugt eine Insulinresistenz

Insbesondere Frauen, die am Tag zuvor ein stressiges Erlebnis hatten, verbrannten in den sieben Stunden nach dem Essen durchschnittlich 104 Kalorien weniger als nicht gestresste Probandinnen. Außerdem war der Isulinspiegel erhöht, es lag also eine Insulinresistenz vor. Veröffentlicht in "Biological Psychiatry".


Wir essen, um eine Elektronentransportkette zu bedienen – in einem Versuch konnte gezeigt werden, dass Bakterien sich von blanken Elektronen ernähren

Biologen der privaten Universität von Südkalifornien (USC) berichten von außergewöhnlichen Bakterien, die direkt von Elektronen leben – jenen elektrisch negativ geladenen Elementarteilchen, wie sie die Atomhüllen bilden. Kenneth Nealson, einer der Entdecker der Mikroorganismen, vergleicht deren Verhalten mit einem Menschen, der seinen Finger in die Steckdose steckt, um auf diesem Wege Nahrung aufzunehmen. Doch lesen Sie selbst…..


Chelattherapie – Platin gefunden, aber noch nie eine Chemo gehabt – wo kommt es her?

Platin findet sich in Zahnmaterialien und in Katalysatoren. Die Quelle ist also entweder die Feinstaubbelastung oder die Zahnprothese. Platin ist viel wert. Lesen Sie selbst…


Ich hoffe, ich habe Ihnen mit diesem Newsletter wieder interessante Informationen zusammengestellt. Bei Fragen, Unklarheiten, Anregungen oder Themenwünschen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin


Email:
Internet: www.dr-wiechert.com


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