Gesundheitsnewsletter vom 3.3.2018

von | 3. März 2018

Gesundheitsnewsletter vom 03.03.2018


Im Märzen der Bauer…wie schnell doch das Jahr dahinfliegt. Heute gibt viele kurze interessante Meldungen.


Die Themen:

  • Personalisierte Onkologie: Ist jede Metastase anders?

  • Die Grippewelle zieht gerade über uns hinweg, die Diagnose ist meldepflichtig!

  • Die hepathische Enzephalopathie – eine Hirnfunktionsstörung wegen Leberschwäche.

  • M. Parkinson beginnt im Darm?

  • Armspastik nach Hirnschaden: Neuer Nerv verbessert die Situation!

  • Eine atopische Dermatitis – Neurodermitis, kann durch hartes Wasser verstärkt werden.

  • Muskelverlust durch Bettlägerigkeit lässt sich mit 3-Minuten-Training/Tag vermeiden!

  • Zinkergänzung verbessert die Glucosetoleranz, die ß-Zell-Funktion und die glukoseinduzierte Insulinsekretion.

  • Das ausgerechnet Gemüse den CRP-Wert erhöht.

  • Unklarer Haarausfall am ganzen Körper.

  • Inhalative Cortisonpräparate erhöhen das Risiko von Knochenbrüchen.

  • M. Fabry wird oft mit MS verwechselt.

  • Apolipoproteine und ihre Bedeutung hinsichtlich der Herzinfarkt- und Krebsrisiken.

  • Neue Erkenntnisse zu Methadon und der Glioblastomtherapie.


Personalisierte Onkologie: Ist jede Metastase anders?

So titelt die Ärztezeitung auf S. 9 am 23/24.Februar 2018. Es wird bemängelt, dass man annimmt, das die Eigenschaften eines Tumors und seiner Metastasen homogen seien. Prof. Mechtild Krause von der Uniklinik Dresden sagt dazu: "Wir wissen heute, dass der Primärtumor oft aus vielen verschiedenen genetischen Subklonen besteht, deren Zahl im Zeitverlauf auch zunehmen kann." Das wussten wir auch schon vorgestern! Aber leider wird es nicht beachtet, denn ansonsten gäbe es ja nicht die Mahnung der Professorin. Es geht sogar nich weiter: "Diese unterschiedlichen Subklone haben eine unterschiedliche Metastasierungstendenz und sind unterschiedlich häufig in der Blutbahn zirkulierend unterwegs, können sich ansiedeln und dort weitere Mutationen entwickeln. Wenn man also Tumore mit geringer Metastasierungstendenz hat, davon aber einige findet, dann kann man die nicht wie bisher palliativ, sondern kurativ bestrahlen (Cyber-Knife). Dann sind auch 10 Metastasen kein Grund zum Verzagen. Dann ist aber ein "watchful waiting" auch die preiswertere und gesündere Therapieform.


Die Grippewelle zieht gerade über uns hinweg, die Diagnose ist meldepflichtig!

Mit Cistus incanus und Senfölen aus Merrettich und Kapuzinerkresse sowie einem Rotalgen-Nasenspray kann man ganz gut dagegen anhalten. Ansonsten verweise ich auf meine Erfahrungen mit Zink, Vitamin D, C, A und meinem Infekt-Immunbooster in der Bremer Praxis Am Dienstag hatte Sat1regional ein Interview mit mir geführt. Leider wurden die fachlichen Passagen rausgeschnitten. Sie sehen auch nicht, dass ich bei Verdacht immer einen Abstrich mache. Darauf lege ich deshalb Wert, weil ich mit dem PCR-Multiplex respiratorisch bei einem Abstrich am Vormittag schon am nächsten Tag sagen kann, was es ist. Dann kann die obenen beschriebene Therapie modifiziert und telefonisch angepasst werden, da ich bereits im Standby das Folgerezept mitgebe. In den letzen Wochen waren das hauptsächlich Influenza B, einmal die Schweinegrippe und zweimal das Respiratory syncytial Virus, einmal ein Schnupfenvirus und viermal Haemophilus influenzae. Nur bei dem letzten Keim, der oft schon Resistenzen beeinhaltet und der einer besonderen Therapie bedarf, sind Antibiotika wirksam.
Die Sprecherin vom Gesundheitsamt Bremen beziffert die Anzahl der Grippefälle im Februar in Bremen auf 190 und das sei eine Vervierfachung. Da allein in meiner Praxis, in der ich in anderen Wintern bisher etwa jeweils drei Grippefälle hatte, im Februar 2018 allein acht Grippefälle diagnostiziert wurden,
die meldepflichige Influenza wird dann vom Labor aus gemeldet, kann dieser Wert nicht der Realität entsprechen, sondern spiegelt nur wider, dass viele Ärzte keine Abstriche machen und somit meldepflichtige Erkrankungen nicht diagnostizieren und auch nicht melden. Dann kommen sie aber auch zu einer falschen Diagnose und auch zu einer Therapie, die Fragen aufwirft.


Die hepathische Enzephalopathie – eine Hirnfunktionsstörung wegen Leberschwäche.

Wenn die Leber nicht ausreichend entgiften kann, dann leidet auch das Gehirn. Quelle der Gifte sind oft eine Darmfloradysbiose und Fehlernährung. Schulmedizinisch setzt man Lactulose und das Antibiotikum Rifaximin ein. Komplementärmedizinisch wären auch Knoblauchextrakte, Huminsäuren, D-Galaktose, Ornithinaspartat, Asparaginsäure denkbar. Geringe Hirnfunktionseinschränkungen kann man nur mit Testverfahren erfsssen. Davon sind auch Schüler und Studenten betroffen. Eine Versuchsreihe zeigt den "Ist-" versus den "Kann-"Zustand. Es könnte über die Noten und den Abschluss entscheiden.


M. Parkinson beginnt im Darm?

Der eigentlichen Parkinsonsymptomatik gehen sogenannte nicht-motorische Symptome voraus. Die moderne Forschung wendet sich hier der Mikrobiom-Hirn-Achse zu. 80% der Parkinsonpatienten haben schon Jahre vor der konkreten Diagnose eine Verstopfungsneigung, a-Synuclein-Ablagerungen im Darm, ein Leaky-Gut-Syndrom, eine Fehlbesiedlung des Dünndarms und Darmentzündungen. Ich sehe diese Veränderungen bein meinen Patienten sehr häufig und kann den nachfolgenden M. Parkinson nicht bestätigen, wohl aber die Vielfalt microbiotischer Einflüsse mit multiplen Folgen. Daher gehört der Basischeck Darm fest in mein Vorsorgeprogramm.


Armspastik nach Hirnschaden: Neuer Nerv verbessert die Situation!

18 Patienten mit spastischer Armlähmung konnten durch eine Nerventransplantat vom gesunden auf den spastischen Arm diesen wieder kontrollieren. Wen es trifft, der sollte davon wissen.


Eine atopische Dermatitis – Neurodermitis, kann durch hartes Wasser verstärkt werden.

Hartes, also Wasser mit > 100 mg/l Calcium- und Magnesiumionen, trocknet die Haut vermehrt aus. Der Effekt übersteigt die Wirkung von gechlortem Wasser. Ursächlich sind der Mehrverbrauch von Detergenzien, deren Schaumverhalten durch die Calcium- und Magnesiumionen gehemmt wird sowie die Wirkung der Calcium- und Magnesiumablagerungen auf der Haut. Dieser Effekt besteht hauptsächlich in den ersten Lebensmonaten.


Muskelverlust durch Bettlägerigkeit lässt sich mit 3-Minuten-Training/Tag vermeiden!

Von den Raumfahrern weiß man um den Muskelverlust. Bettlägerigkeit verursacht das auch. Crosstrainer und Gewichstübungen erfordern stundenlanges Training. Ganz anders ist es mit hochintensivem Sprungtraining von nur 3 Minuten innerhalb derer noch eine Pause liegt. Die Probanden mussten 8 Wochen stramm im Bett liegen. Die einen hatten ein Schlittensystem, mit dem Sie sich mit maximaler Kraft abstossen konnten und was den Sprung simulierte, die anderen nicht. Dasss sollten die Probanden nun mehrmals hintereinander mit kurzen Pausen tun. Die nichtübende Gruppe hatte einen Verlust der tibialen Knochendichtemasse von 2,6%, sie verloren von der Beinmuskelmagermasse 5 %, 40 % des Knie-Extensionsmoments und bei der maximalen Sauerstoffaufnahmekapazität 30%, während die 3-Minuten-Springer nichts von ihrer Fitness einbüßten.


Zinkergänzung verbessert die Glucosetoleranz, die ß-Zell-Funktion und die glukoseinduzierte Insulinsekretion.

Diabetiker benötigen optimale Spiegel von Magnesium, Chrom, B-Vitaminen  und auch Zink. Sogar Vitamin K2 soll einen psoitiven Effekt ausüben. Zink verbessert nachweislich die Glucosetoleranz, die ß-Zell-Funktion und die glukoseinduzierte Insulinsekretion.


Das ausgerechnet Gemüse den CRP-Wert erhöht.

Es ist Fleißarbeit, die einzelnen Parameter alle aufzuschreiben, lesen Sie doch bitte selbst. Gemüse erhöht die Immunbremse IL10, aber auch das Akutphaseprotein CRP. Obst und Nüsse senken TNFa und IL4. Getreide erhöht IL6 und IL10, Milchprodukte steigern IL2 und IL6, während IL5, IL10 und Homocystein sinken. Rotes Fleisch senkt IL2 und erhöht IL10. Hülsenfrüchte sind die reinen Entzündungshemmer. Alkohol senkt IL2 und erhöht IL5. Bei guter Mischkost sollten sich also alle antagonisieren.


Unklarer Haarausfall am ganzen Körper.

Der Fall konnte geklärt werden, die Patientin schlief mit ihrem Hund in einem Bett. Das Serum-IgE war hoch. Der Test auf Hundeschuppen war hoch positiv. Als das Bett gereinigt war und der Hund alleine schlief, wuchsen die  Haare wieder.


Inhalative Cortisonpräparate erhöhen das Risiko von Knochenbrüchen.

Wer bei COPD oder auch bei Asthma über eine lange Zeit Corticoide inhaliert, erhöht sein Knochenbruchrisiko. 240.110 Patienten aus der kanadischen Provinz Quebec wurden hinsichtlich der Nebenwirkungen ihrer inhalativen Cortisontherapie ausgewertet. 19.396 Patienten hatten in den auf die Verordnung folgenden 5,3 Jahren einen Knochenbruch. Besonders gefährdet waren Personen mit durchschnittlich 1000 µg Fluticason/d im Alter von über 75 Jahren und einer Einnahmedauer von länger als 4 Jahren. Ich empfehle bei der COPD als unterstützende Maßnahme die intravenöse Sauerstofftherapie. Das reduziert den Cortisonbedarf und das Exacerbationsrisiko.


M. Fabry wird oft mit MS verwechselt.

Angiokeratome im Badehosenbereich, brennende Empfindungsstörungen an den vorstehenden Körperregionen (Akren) sind Zeichen einer small fibre neuropathie durch die Akkumulation der Glycosphingolipiden in den Nervenzellen. Jeder Schlaganfall vor dem 55. Lebensjahr ohne erkennbare Ursache sollte auf M.Fabry untersucht werden. Viele Patienten werden der MS-Diagnose zugeordnet. Bei Männern reicht für die Diagnose der x-chromosmal vererbten Erkrankung die Bestimmung der a-Galaktosidase A im Plasma oder in den Leukozyten. Bei den Frauen, die ja zwei X-Chromosomen haben, findet man oft noch normale Enzymaktivitäten, daher ist hier ein genetischer Test notwendig.


Apolipoproteine und ihre Bedeutung hinsichtlich der Herzinfarkt- und Krebsrisiken.

Das Herzinfarktrisiko steigt mit hohen Werten der Fette, des Cholesterins und des Apolipoprotein B100.  Hohe HDL-Cholesterine und Apolipoprotein A-Werte senken das Risiko für einen Herzinfarkt eher. Apolipoprotein A fördert auch die Motilität der Spermien.
Es gibt aber auch Beziehungen zun Krebsrisiken.
Ein hoher HDL-Cholesterin-Spiegel steht in Korrelation zu einem erhöhten Brustkrebsrisiko, während hohe Triglyceridwerte und hohe Apolipoprotein-B-100-Spiegel eher ein geringes Brustkrebsrisiko signalisieren. Ein hohes Lipoprotein A ist mit einem größeren Prostatakrebsrisiko assoziiert, ein hoher Apolipoprotein-a-Spiegel steht im Zusammenhang mit einem erhöhten Lungenkrebsrisiko. Hohe Werte für HDL-Cholesterin, Triglyceride, Lipoprotein a und Apolipoprotein A stehen aber alle eher mit einem verminderten Krebsrisiko in Verbindung, wie Katzke VA et al. herausgefunden haben.


Neue Erkenntnisse zu Methadon und der Glioblastomtherapie.

Das Thema D,L-Methadon und Krebstherapie ist von allgemeinem Interesse und wird heiss diskutiert. Man geht davon aus, das Tumore an ihrer Oberfläche Opiodrezeptoren ausbilden, die die Wirkung der Chemotherapeutika reduzieren bzw. bis unmöglich machen. Man hat gesehen, dass Methadon bei Glioblastompatienten einen günstigen Einfluss auf den Krankheitsverlauf hat. Nun hat man die dahinter stehende Theorie der Opiodrezeptoren überprüft. Im Ergebnis muss man die Theorie verwerfen, da sich an den Gloiblastomzellen keine Vermehrung der Opoiodrezeptoren hat feststellen lassen.

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