Gesundheitsnewsletter vom 29.9.2018

von | 29. September 2018

Newsletter vom 29.09.2018


Dieses Wochenende geht es um die Bewertung von Laborwerten, die Gesundheit und das Aussehen der Haut, um das Immunsystem, die Energieverbrennung, -speicherung und -gewinnung in Form von ATP unter dem Aspekt der Leistungsfähigkeit und des Körpergewichts. Man kann es auch auf Basis der Grundlagenforschung angehen und individuell behandeln. Die Themen betreffen eigentlich jeden von uns.


Die Themen:

  • Laborwerte – ein Auszug aus "Der Allgemeinmediziner" 11/2018 – eine Verständnishilfe!

  • Vitamin B3 – essentiell und trotz Ergänzung öfter im Mangel, als bisher vermutet.

  • Hautpigmentation, also Alterflecken oder auch Hautkrebs, durch Vitamin B3-Mangel.

  • Handekzeme – wenn selbst die Cortisoncreme nicht hilft.

  • Gewichtskontrolle über das braune Fettgewebe – was hat der Vater bei der Zeugung damit zu tun?

  • Lymphopenie – zu wenig Lymphozyten, also eine zu geringe Immunantwort – was kann man tun?

  • Zunahme der psychischen Störungen an den Krankheitstagen über die letzten Jahre – Auswertung der TKK


Laborwerte – ein Auszug aus "Der Allgemeinmediziner" 11/2018 – eine Verständnishilfe!

Die Nierenfunktion mit Kreatinin zu bestimmen, ist ein Schätzwert, da der Kreatininwert erst ansteigt, wenn die Nierenfunktion sich halbiert hat – und selbst das kann bei muskelarmen Menschen noch verzögert stattfinden oder bei sehr muskulösen und intensiv sporttreibenden Menschen früher der Fall sein, daher heißt die Lösung Cystatin C, sofern nicht Cortison oder Cyclosporin A im Spiel sind.
Die Lipase ist sensibler als die Amylase und zeigt neben einer Reizung der Bauchspeicheldrüse an, dass man sich Gedanken zur Nierenfunktion, Heparintherapie oder anderen bauchspeicheldrüsenschädigenden Einflüssen machen soll.
Die Amylase kann die Suche nach Geschwüren, Leberbelastung, Minderdurchblutung der Darmwände, diabetischer Ketoazidose, also Übersäuerung, Alkoholbelastung oder ektoper Schwangerschaft notwendig werden lassen.
Hohe Kaliumwerte bedürfen immer der Kontrolle, da schon kleine Verletzungen der Blutkörperchen den Wert erhöhen. Vormals niedrige Werte, die jetzt in der Norm sind, müssen genauso kritisch gesehen werden, denn der verlässliche Kaliumwert ist der niedrigste. Kalium folgt dem Zucker in die Zelle oder geht auch bei Brechdurchfall verloren.
Hochsensitives Troponin steigt bei instabiler Angina pectoris nicht an, wohl aber bei Blutzerfall, Infektionen, Schädel-Hirn-Erschütterungen, Nierenschwäche, Erkrankungen der Leber, der Lunge, bei körperlicher Anstrengung, bei zunehmendem Alter bei Vorhandensein heterophiler Antikörper oder einem Makrotroponin, aber es gilt als ein Muss bei akuten Symptomen der Herzkranzgefäße und führt ggf. zu einer Überdiagnostik. Davor kann man sich im Wiederholungsfall schützen, wenn man seine Vorwerte mit anschließendem Befund ohne Besonderheiten (o. B.) immer zur Hand hat.
D-Dimere haben eine hohe Sensitivität für stattfindende Gerinnungen, also thrombotische Ereignisse.
So etwas tritt auch im Zusammenhang mit Verletzungen, Operationen, Vorhofflimmern, Nieren- und Lebererkrankungen, Krebserkrankungen und zunehmendem Alter auf. Aber auch hier gibt es innerhalb der individuellen Normwerte Schwankungen, die man kennnen sollte, denn dann kann man die Hinweise auf diese Differentialdiagnosen würdigen.
Laktat ist ein Hypoxiemarker oder zeigt an, dass der Körper die Energie ohne Sauerstoff gewinnen muss. Das setzt man im Sport ein, ich nutze es für die Diagnostik nüchtern und in Ruhe und sehe dabei fast immer einen erhöhten Laktat-Pyruvat-Quotienten, der dann im ATP-Leistungstest der Mitochondrien aufzeigt, welche Makronährstoffe die Verbrennung hemmen und mit welchen Mikronährstoffen man die Situation verbessern kann. Das wird extrem selten von Kollegen angeboten und zeigt aber auf, wie man die Funktionreserven deutlich verbessern kann. Es erklärt eigentlich schon zum Teil die Statistik im letzten Artikel des heutigen Newsletters..


Vitamin B3 – essentiell und trotz Ergänzung öfter im Mangel, als bisher vermutet.

Das Vitamin B3 ist essentiell für die Energiegewinnung an Schritt 1 der Atmungskette und wenn die Energiegewinnung bei Gabe von Zucker im ATP-Leistungstest einbricht, ist das Nicotinamid häufig ein wesentlicher zu behebender Hemmschuh des Therapieerfolgs. Die Halbwertszeit im Blut beträgt gerade einmal eine Stunde. Die Ausscheidung von N1-Methyl-Nicotinamid/Tag im Urin untermauert den Verdacht auf einen B3-Mangel. B3 ist Kofaktor vieler Stoffwechselprozesse. So kann z.B. die körpereigene Bildung von CoQ10, welches für die Prozesse an Komplex 1 und 3 der Atmungskette  sowie den Citratzyklus notwendig ist, nicht oder nur vermindert erfolgen, denn der intelligente Körper, weiß ja, dass er ohne CoQ10 stirbt, aber er fährt halt den Energieumsatz soweit zurück, dass das nicht passiert. Das führt allerdings zu unspezifischen Schwächesymptomen in den verschiedensten Organsystemen, denn alles Zellen, die Mitochondrien enthalten, sind davon betroffen.


Hautpigmentation, also Alterflecken oder auch Hautkrebs, durch Vitamin B3-Mangel.

Frau Prof. Dr. med. Christiane Bayerl beschreibt den Schutz vor übermäßiger Pigmentierung mit Altersflecken in kontrollierten Studien durch den Einsatz von Vitamin B3 und von Retinoiden, also Vitamin A. Im Hinblick auf Hautkrebs und den sinnvollen Einsatz der Sonne für die Vitamin-D-Bildung sowie den sinnvollen Einsatz weiterer Antioxidantien verlinke ich auf eine gute Zusammenstellung. Allerdings benötigt man auch kontrollierte Dosierungen, um diese Effekte des Hautkrebsschutzes zu erzielen. Ich unterstütze Sie da gerne.


Handekzeme – wenn selbst die Cortisoncreme nicht hilft.

Ursachen wie eine Kontaktallergie oder mechanisch-chemische Irritationen müssen natürlich erkannt und beseitigt werden. Wenn Cortison nicht hilft, empfiehlt man Calcineurin-Inhibitoren oder Alitretinoin, ein Vitamin-A-Abkömmling. Ich bestimme bereits eingangs den Vitamin-A-Spiegel, der in mehr als der Hälfte meiner Untersuchungen im Mangel liegt und unter nachhaltiger Ergänzung  von 10.000 bis 20.000 I.E./Tag oftmals zunächst noch weiter fällt, bevor er nach Monaten dann ansteigt.
Vitamin A ist bei Erwachsenen wichtig für alle Schleimhäute, von den Nasennebenhöhlen durch den Mund und Magen-Darmtrakt, bei Frauen auch vaginal und am Gebärmuttermund, bei Männern steht es im Zusammenhang mit Prostatakrebs, dann in der Lunge, auf der Haut und den Hautanhangsgebilden, wie z.B. den Haaren, dann für die Dunkeladaptation der Augen und es ist bei den trockenen Augen von Bedeutung und mangelnd erhöht es die Gefahr von Nierensteinen. Jeder Krebs in den aufgeführten Organen steht hier mit dem Mangel an Vitamin A im Zusammenhang.
Hat Ihr Facharzt Sie bei entsprechenden Symptomen oder Vorsorgeuntersuchungen schon einmal diesbezüglich beraten oder untersucht? Dann sind Sie mit Sicherheit sehr gut aufgehoben. 
Was es bei Kindern und in der Schwangerschaft so anrichten kann, wenn es mangelt, dass lesen Sie hier! Immerhin muss ja fast jedes Kind zum Kieferorthopäden.


Gewichtskontrolle über das braune Fettgewebe – was hat der Vater bei der Zeugung damit zu tun?

Kinder echter Warmduscher könnten dicker werden. Braunes Fettgewebe verbrennt Fett zu Wärme, weißes oder gelbes Fettgewebe speichern überschüssige Energie. In kälteren Regionen haben die Menschen mehr braunes Fettgewebe. Bisher dachte man, dass das mit den Temperaturen der dort lebenden Menschen zu Lebzeiten zusammenhinge. Neue Studienergebnisse zeigen aber an Mäusen, dass deren Nachkommen nur dann vermehrt braunes Fettgewebe bilden, wenn die Männchen sich in den Tagen vor der Zeugung bei Temperaturen um 8 Grad Celcius aufhielten. Waren es die üblichen 23 °C, dann wurde weniger braunes Fettgewebe gebildet. Die Tragezeit und die Temperaturen, denen die Mutter ausgesetzt war, hatten hier keinen Einfluss. An Menschen wurde das noch nicht untersucht, wenngleich CT-Untersuchungen an 8400 Erwachsenen zeigen, dass die von Januar bis Juni geborenen Menschen signifikant mehr braunes Fettgewebe besitzen und kurze Kälteexpositonen dürften bei einer Reifezeit der Spermien von 78 Tagen nicht ausreichen. Die Begründung in der unterschiedlichen Menge des gebildeten braunen Fettgewebes liegt in dem Methylierungsmuster der DNA- und RNA-Analysen, also der Erbinformation. Das gehört in das Gebiet der epigenetischen Phänomen. Das Gen wird nicht verändert, aber der Teil, der abgelesen werden kann, wird durch die Methylierung festgelegt.


Lymphopenie – zu wenig Lymphozyten, also eine zu geringe Immunantwort – was kann man tun?

Zu wenige Zellen, die erfolgreich für das Immunssystem arbeiten, sieht man bei Krebspatienten regelmäßig.
Die Ursachen dafür sieht man im Allgemeinen in der Chemo- und Strahlentherapie, der Mangelernährung und dem oxidativen Stress. Jetzt hat man mit einer prospektiven Beobachtungs-Studie überprüft, ob die Krebspatienten, die eine Lymphopenie haben, von einer Vitamin-C-Hochdosistherapie profitieren würden. Dabei nutzte man in der onkologischen Klinik die untersten Stufe der Hochdosis, nämlich 7,5 g Ascorbinsäure, einmal/Woche über einen Zeitraum von vier Wochen und zog dann Bilanz. Die Lymphozyten erhöhten sich im Durchschnitt um 211 Zellen/µl gegenüber der Kontrollgruppe ohne Vitamin-C-Infusion. Je schwerer die Lymphopenie war, umso stärker der Anstieg, im günstigsten Fall sogar um 610 Zellen/µl.
35% der Patienten hatten durch die Vitamin-C-Therapie zu Therapieende einen Wert von mehr als 1000 Lymphozyten/µl und waren somit im unteren Normbereich.
Ich infundiere in meiner Praxis regelmäßig Vitamin C und bin damit bevorratet.


Zunahme der psychischen Störungen an den Krankheitstagen über die letzten Jahre – Auswertung der TKK

Die TKK hat die Veränderungen der verschiedenen Codierungen der Arbeitsunfähigkeiten in Nordrheinwestfalen und der BRD generell über die letzten Jahre ausgewertet und in einem Bericht dargestellt. Auf Seite 15 sehen Sie den Kurvenverlauf des Anstiegs der psychischen Störungen, der seit 2006 steil ansteigt. Was ist der Grund dafür? Was hat sich gesellschaftlich seitdem verändert? An der Wochenarbeitszeit oder der Schwere der Hausarbeit oder der Zunahme von Schichtarbeit oder dem Charakter des Chefs oder der Lehrer oder der Kollegen oder oder kann es doch wohl nicht liegen. Ist es eine Veränderung der Nahrung ? Ist es die Zunahme der kabellosen Kommunikationssysteme? Es sind doch Menschen aller Altersgruppen beteiligt. Früher hieß es, dass man wenn man gefeiert habe, auch arbeiten könne. Heute berichten die Eltern über den Schul- und Studienstress der Kinder, die gar nicht mehr feiern gehen und dennoch ständig müde und abgeschlafft sind.
Meine Herangehensweise kann die Funktionsreserven aufdecken und reaktivieren. Die drahtlose Kommunikation werde ich nicht ändern können.
Mit der Handystrahlung belasten wir uns bei Zahnfüllungen oder hinsichtlich der Öffnung der Blut-Hirn-Schranke täglich freiwillig! Bei Nichthandynutzer liegen die Speichelwerte für Quecksilber bei 0,026 +/- 0,008 mg/l und bei der Handynutzung mit 30 cm-Abstand zum Smartphone nach einem 20-minütigem Gespräch bei 0,56 mg/l +/- 0,25 mg/l
 

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