Gesundheitsnewsletter vom 29.8.2018

von | 29. August 2018

Gesundheitsnewsletter vom 29.08.2018


Am kommenden Wochenende fällt der Newsletter aus, daher kommt er schon heute. Viel Spaß bei der Lektüre.


Die Themen:

  • Inoperable Plattenepithelkarzinome -  Spinaliome – durch injizierte Impfstoffe verschwunden.

  • Es kommt immer wieder vor, dass die Beine einseitig dick werden, doch woran liegt es?

  • Schönheit – was hat seine Wirkung bewiesen?

  • Fibromyalgie und Cannabis – die Leitlinie sagt nein, die Primärliteratur sieht anders aus.

  • Nach einem Herzinfarkt ist eine langfristige Kaliumkontrolle notwendig, weil starke Schwankungen drohen.

  • Isolierter Tremor – wo kommt der her?


Inoperable Plattenepithelkarzinome -  Spinaliome – durch injizierte Impfstoffe verschwunden.

Plattenepithelkarzinome werden operiert und oder bestrahlt. Nun wurde der Fall eines über 90-Jährigen Patienten dokumentiert, der nicht zu operieren war und der mit HPV-Vakzinen, also humanen Papilliomvirus-Impfstoff behandelt wurde. Dazu wurde die Impfung im Abstand von sechs Wochen zweimal in den Oberarmmuskel injiziert und dann im Verlauf von elf Monaten viermal in die Tumorherde gespritzt, aber auch nicht in alle. Dennoch bildeten sich alle Tumore bereits nach zwei Wochen zurück und waren nach elf Monaten komplett verschwunden. Auch nach zwei Jahren kam es zu keinem Rezidiv.


Es kommt immer wieder vor, dass die Beine einseitig dick werden, doch woran liegt es?

Der verlinkte Artikel beschreibt als Ursache der Ödeme die Fistelbildung zwischen dem venösen und dem arteriellen Gefäßsystem, die Einengung von Venen durch andere Blutgefäße, wie z.B. die Eingengung der Iliacalvene durch die kreuzende Iliakalarterie, die Probleme nach Operationen und den Einfluss verschiedener Medikamente. Betroffene finden hier vielleicht die Ursache.


Schönheit – was hat seine Wirkung bewiesen?

Feine und mitteltiefe Falten, Hautverfärbungen, also Pigmentationen, Rauhigkeit oder Elastizitätsverlust werden immer wieder beschrieben. Vitamin-A-Säurederivate habe hier einen regenerativen Effekt. UV-Schutz ist aber notwendig und Kinderwunsch und Schwangerschaft sind Kontraindikationen. Dann kann man eher 3-10-prozentige Vitamin-C-Derivate einsetzen. Vitamin B3 ist nicht nur für die Mitochondrien wichtig, sondern in 2-5-prozentiger Aufbereitung fördert es die Kollagenbildung und die Produktion von Hautfetten, wie Ceramide und Sterine. Die Umwandlung von Melanozyten, die die Haut färben, zu Keratinozyten, also Verhornungen, wird gebremst. Das vermindert Gelbverfärbungen, Rötungen, Hyperpigmentierungen, die feinen Linien und Fältelungen und verbessert die Elastizität. Salicyloyl-Phytosphingosine als 0,2%ige Creme haben im Vierwochenzeitfenster einen guten Einfluss auf die Faltentiefe und deren Relief. Es wird vermehrt Fibrillin-1 und Prokollagen gebildet. Palmitoylpentapeptid schafft auch in 28 Tagen eine signifikante Verbesserung der Faltenstruktur und fördert die Bildung von Typ-1-Kollagen.
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0044-102179


Fibromyalgie und Cannabis – die Leitlinie sagt nein, die Primärliteratur sieht anders aus.

SanRat Dr. med. Oliver M.D. Emrich berichtet über diese Primärliteratur, auf die der Artikel auch verlinkt. Ein Rewiew ist da immer die wertvollste Quelle. Dennoch ist die Zusammenfassung hinsichtlich der Wirksamkeit hier negativ. Eine Doppelblindstudie mit Nabilon, einem vollsynthetischen THC-Analogon aus 2008, kommt da zu einer positiveren Einschätzung. Die Autorin, die die Negativität bestätigt, hat aber selbst eine Veröffentlichung erstellt, die ein besseres Ergebnis darlegt. Die Kanadische Leitlinie zur Fibromyalgie aus 2012 rät auch eher zu einem Versuch mit THC, als dass sie davon abrät. So sieht es auch die DGS-Praxisleitlinie. Neuropathische Schmerzen sind eine klare Indikation des Bundesgesundheitsministerium für THC. Wer also wieder Schwierigkeiten mit seiner Krankenkasse bekommt, sollte sich die Informationen zur Gegenargumentation aus diesem Artikel ziehen.


Nach einem Herzinfarkt ist eine langfristige Kaliumkontrolle notwendig, weil starke Schwankungen drohen.

Hypokaliämie, also zu geringe Kaliumwerte im Blut, entwickeln nach der Auswertung von 4861 Infarktpatienten in dem SWEDEHEART-Register innerhalb des ersten Jahres nach dem Infarktereignis 20,4% der Patienten, wobei 4 Prozent sogar Werte unter 3,0mmol/l erreichten. Hyperkaliämien, also ein zu hoher Kaliumwert im Blut, trat in 16,1% der Fälle auf. 6,3 Prozent der Patienten erreichten Werte, die über 5,5mmol/l lagen. 90 % der Patienten verließen das Krankenhaus mit Normwerten. Eine Hyperkaliämie steht in enger Beziehung zu einer eingeschränkten Nierenfunktion, die am besten mit dem Cystatin-C gemessen wird, da die Muskelmasse für eine verlässliche Filtrationsbestimmung anhand des Crea-Wertes oft zu gering ist. Bei einer GFR, also glomerulären Filtrationsrate, von <30 ml/min steigt das Risiko für eine Hyperkaliämie auf 45% an.
Bei der Hypokaliämie ist die Niere noch in Ordnung, man könnte allenfalls eine kompensatorische Hyperfiltration annehmen, die dann Normwerte vortäuscht. Je niedriger die Kaliumwerte bei der Krankenhausentlassung waren, umso wahrscheinlicher waren nachfolgende Hypokaliämien. Lag der Entlassungswert bei <3,5 mmol, lag das Risiko der Hypokaliämie bei 212%. Bei Werten zwischen 3,5 und 4,0 mmol/l war es mit 43% gegenüber einem gesunden Entlassungswert von 4,0-4,5 mmol/l erhöht.


Isolierter Tremor – wo kommt der her?

Meistens kommt der isolierte Tremor familiär gehäuft und auch schon in Kindertagen, am häufigsten aber aber im zweiten und sechsten Lebensjahrzehnt vor. Genetisch sieht man dann eher ein autosomal dominantes Muster. In der Anamnese sollten Fragen nach Schwermetallbelastungen oder entsprechende Untersuchungen auf Blei, Quecksilber und Mangan oder auch Zinn, Sympathikomimetika, selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmern, Valproinsäure und Lithium gestellt werden. Elektrolyte, die Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenfunktion, die Leber- und Nierenfunktion und der Zuckerhaushalt sollten ebenfalls überprüft werden. So ein Zittern kann auch elektromyographisch ausgewertet werden. Bevor man zur Diagnose essentiell kommt, sollten ein kortikaler Tremor oder ein M. Parkinson ausgeschlossen sein.

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