Gesundheitsnewsletter vom 29.8.2014

von | 29. August 2014

Gesundheitsnewsletter in den Sommerferien

Die Themen:

  • Die E-Zigarette ist mit Blei, Chrom und Nickel belastet – Passiv- und Aktivraucher sind davon betroffen

  • Immer mehr genitale Mißbildungen bei schwedischen Neugeborenen

  • Clostridien können auch gesund sein und vor Allergien schützen

  • Medikamentenrückstände im Wasser – was ist geplant?

  • Herpes zoster nimmt im Alter ab 50 zu, Ursache ist eine Schwäche des Immunsystems

  • Der Eiweißbedarf gebrechlicher Menschen ist höher, als die bisherigen Leitlinien vorgeben

  • Methylspender für Schwangere

  • Brustbestrahlungen erhöhen das Risiko für vaskuläre Neubildungen bis hin zum Angiosarkom

  • Fastfood erhöht das entündungsfördernde Interleukin 17, Lactobacillus reuteri ist hier ein Gegenspieler

  • Oliven- und Fischöl mildern Staubschäden und schützen vor inneren Blutgefäßschäden

  • Fingergelenkverdickungen – Heberden- und Bouchardarthrose oder nur osteophytäre Anbauten durch Hormonsubstitution

  • Maserviren zerstören Krebszellen


Die E-Zigarette ist mit Blei, Chrom und Nickel belastet – Passiv- und Aktivraucher sind davon betroffen

Dabei handelt es sich ursächlich gar nicht um die zu verdampfende Lösung, sondern um die Metallkartusche. Wie wird man das wieder los?


Immer mehr genitale Mißbildungen bei schwedischen Neugeborenen

1990 wurden in Schweden noch 4,5 Mißbildungen/1000 männliche Neugeborene dokumentiert, 2009 waren es schon 8/1000 männliche Neugeborene.Als Ursache werden Hormonstörungen durch Umwelteinflüsse vermutet. Es lohnt sich, wenn man das Trinkwasser filtert und zu Glasbehältern zurückkehrt.


Clostridien können auch gesund sein und vor Allergien schützen

Im Mausmodell bilden die Tiere mit veränderter Darmflora mehr Antikörper gegen Ernussallergene, als die Mäuse mit normaler Darmflora. Dabei hat sich die natürliche Clostridienflora als besonders wirksam erwiesen. Sie produziert allergiehemmendes Interleukin 22. Hieraus lässt sich ableiten, warum es heute so viele Nahrungsmittlelunverträglichkeiten und -allergien gibt, die sich auf die Veränderung der Darmflora durch Antibiotika und Konservierungsstoffe oder iatrogene Bauchspeicheldrüsenschwächen durch Magensäurehemmereinnahme begründen.


Medikamentenrückstände im Wasser – was ist geplant?

Letzte Woche berichtete ich schon über die Rückstände und die Veränderung der Barsche. Nun will man das Risiko durch eine vierte Klärstufe senken. Bis das denn soweit ist und eigentlich auch darüber hinaus,…rate ich Ihnen das Trinkwasser mit einem Umkehrosmosefilter reinigen. Sie benötigen dann allerdings ein paar mehr Mineralien.100 g Pellkartoffeln entsprechen 1 l Mineralwasser.


Herpes zoster nimmt im Alter ab 50 zu, Ursache ist eine Schwäche des Immunsystems

Die Gürtelrose wird durch den gleichen Erreger wie die Windpocken ausgelöst. Die Erreger verbleiben wie die Herpes simplex Viren an den Nervenwurzeln. Bei einer Schwäche des Immunsystems können die Viren dann wieder aktiv werden. Gefährlich sind der Befall der Augen und Ohren. Nachfolgend kann es zu einer schmerzhaften Nervensensibilisierung kommen (Neuralgie). Neben einer Impfung, die jetzt möglich ist, liegt die Ursache in der Immunschwäche, die auch alle anderen Infektionen betrifft Hier sehe ich einen ursächlicheren Diagnostik- und Therapieansatz.


Der Eiweißbedarf gebrechlicher Menschen ist höher, als die bisherigen Leitlinien vorgeben

Die Medical Tribune verweist darauf, dass nach dem Positionspapier der PROT-AGE-Studiengruppe Menschen über 65 Jahren zum Erhalt der fettfreien Körpermasse und Funktion1,0-1,2 g/kgKG oder 25-30g Eiweiß/Mahlzeit zu sich nehmen sollen. Darin sollten 2,5-2,8 g Leucin enthalten sein. Bei körperlicher Aktivität/Training sogar 1,2g/kgKG plus ein Supplement von 20g in Verbindung mit dem Training sowie1,2-1,5g bei akuten und chronischen Erkrankungen oder ausgeprägter Mangelernährung dann bis zu 2,0g/kgKG am Tag. Aus meiner Erfahrung lohnt sich auch eine Analyse des Aminosäurestatus, was für ca. 100,- € möglich ist und dem Leitsatz "keine Therapie ohne Diagnose" gerecht wird. Im Ergebnis müssen einzelne Aminosäuren gesondert ergänzt werden.


Methylspender für Schwangere

Methylspender sind sehr wichtig und in der Schwangerschaft keineswegs schädlich und wird auch bei Männern für viele Stoffwechselprozesse benötigt.


Brustbestrahlungen erhöhen das Risiko für vaskuläre Neubildungen bis hin zum Angiosarkom

Zwischen der Bestrahlung und dem Auftreten solcher Veränderungen liegen im mittel sechs Jahre. Das Risiko nimmt mit der Lebenszeit zu. (Quelle: Medical Tribune, 49. Jahrgang, Nr.: 33/34, 22.08.2014) Daher sollte man die Indikation ernsthaft prüfen und bei einer Entscheidung für die Bestrahlung eine lebenslange Nachkontrolle fest im Kalender haben.


Fastfood erhöht das entündungsfördernde Interleukin 17, Lactobacillus reuteri ist hier ein Gegenspieler

Fastfood mit gesüßten Getränken, Pommes frites führt langfristig zu einer Gewichtszunahme. Lactobacillis reuteri hält dagegen. IL 17 wird durch IL10 und Tregs gebremst. Die Erhöhung der Treg-Zellen erreicht man auch mit der intravenösen Sauerstofftherapie. So kann man Entzündungen komplementär reduzieren. Dies erklärt die Indikation der Oxyvenierung für chronische Entzündungen. Wenn ich die Sanakintherapie bei rheumatischen oder psoriatischen Erkrankungen einsetze, schalte ich die Oxyvenierung gerne vorweg.


Oliven- und Fischöl mildern Staubschäden und schützen vor inneren Blutgefäßschäden

Medical Tribune berichtet von der Jahrestagung der American Thoracic Society in San Diego über eine Studie mit 42 gesunden Teilnehmern, die neben der normalen Nahrung noch jeweils 3 g Olivenöl und Fischöl pro Tag oder gar kein Öl bekamen. Nach dieser vierwöchigen Ölphase wurden sie jeweils kurzzeitig mit gefilterter und feinstaubbelasteter Luft belastet. Die Auswirkung auf die Veränderung der Gefäßinnenseite wurde an dem Durchfluss der Armarterie gemessen. Die Durchblutung nahm in der ölfreien Probandengruppe bei der Staubinhalation ab, nicht aber in der Ölgruppe. Der Olivenöl-Fischöl-Konsum schützt also vor Gefäßverengung bei Feinstaubbelastung und fördert soagar bis zu 20 Stunden nach der Einnahme die Fibrinolyse, also Auflösung von Blutgerinnseln.Zu diesem Thema habe ich schon oft geschrieben.


Fingergelenkverdickungen – Heberden- und Bouchardarthrose oder nur osteophytäre Anbauten durch Hormonsubstitution

 Bis vor wenigen Jahren wurden Östrogene überwiegend entzündungshemmende Eigenschaften zugesprochen. Heute sehen wir eine eher komplexe Wirkung des Östradiols auf das Immunsystem. Unter definierten Bedingungen und in manchen Situationen lässt sich auch eine proinflammatorische Wirkung des Östradiols nachweisen, z.B. eine Aktivierung des entzündungsfördernden Transkriptionsfaktors NF-kappaB in Immunzellen (Dai et al., 2007; Hirano et al., 2007). Nach statistischen Berechnungen ist heute eher davon auszugehen, dass Östrogene den Verlauf der Fingerpolyarthrose ungünstig beeinflussen (Oliveria et al., 1996; von Mühlen et al., 2002; Cooley et al., 2003). Möglicherweise beeinflussen Östrogene die Kapillarperfusion des subchondralen Gefäßnetzes; Mikrothrombosierungen könnten zu kleineren Knorpelinfarkten führen oder den Stoffwechsel von Osteozyten beeinflussen (s.u.). Östrogene greifen auch in den Eisenstoffwechsel ein und könnten zu schwankenden Serumeisenspiegeln führen. Die Bildung von Kalziumkristallen wird durch Eisen stimuliert. Auch der Phosphatstoffwechsel wird durch Östrogene moduliert. Ich setze in solchen Fällen die Interleukin-1-Rezeptorantagonisten-Therapie, kurz Sanakintherapie, ein.


Maserviren zerstören Krebszellen

Veränderte Maserviren, die ein Suizid-Gen eingebaut bekommen haben, veranlassen befallene Krebszellen zum natürlichen Zelltod. Das funktioniert dann, wenn sich an der Krebszelle das Erkennungsmolekül CD133 befindet, welches für das Eindringen des Virus notwendig ist.



Ich hoffe, ich habe Ihnen mit diesem Newsletter wieder interessante Informationen zusammengestellt. Bei Fragen, Unklarheiten, Anregungen oder Themenwünschen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin


Email:
Internet: www.dr-wiechert.com


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