Gesundheitsnewsletter vom 28.9.2019

von | 28. September 2019

Warum ist Krebs ein Problem der mitochondrialen Stoffwechselfunktion? Welche Therapieform ist hier kontraproduktiv?

Prof. Thomas Seyfried, biologist, Boston College Morrissey College of Arts & Sciences erklärt in einem Interview seine Literaturrecherche zur Krebsursache und die daraus logisch resultierenden Therapieansätze gegenüber den Therapien, die vom Ansatz her eher den Patienten schädigen. Dabei ist es ihm wichtig, dass das eigene Immunsystem nicht daran gehindert wird, die Krebszellen zu bekämpfen. Er betont dabei die Bedeutung der mitochondrialen Funktion und bestätigt in sofern das, worüber ich in meinen Beiträgen zu informieren versuche. Er bezieht sich im Wesentliche auf biochemische Lehrinhalte eines jeden Medizinstudiums. Allerdings halte ich die von ihm beschriebene Ketontherapie für nicht praktikabel. Es ist dabei auch wichtig Faserstoffe, also Gemüse, zu essen und damit auch basische Substanzen zu sich zu nehmen. Andererseits betont er, dass Tumorzellen keine Ketonkörper für die Fermentierung nutzen können, weil diese Substanz nicht zur Glykolyse bereitsteht. Das ungelöste Problem ist der Glutaminstoffwechsel, auf den die Krebszelle dennoch zugreifen kann. Das alpha-Ketoglutarat verwandelt sich unter Aufnahme von Ammoniak in Glutamat und unter ATP-Verbrauch wird es zu der Aminosäure Glutamin. Glutamat kann seinen Stickstoff aber auch auf Pyruvat übertragen. so dass die Aminosäure Alanin entsteht. Aus dieser kann nun über den Alanin-Glukose-Stoffwechsel im Rahmen der Gluconeogenese der Leber der benötigte Zucker der Tumorzelle entstehen. Das mündet im Zweifel in der Auszehrung. Dennoch ist die Reduktion der glykolytischen Energiegewinnung eine gesunde und sehr preiswerte sowie Tumorzellen betreffende Therapieform, denn das ist allen Tumorzellen gemeinsam, egal welche Mutationen stattgefunden haben. Diese Form macht den Patienten niemals kränker als er schon ist. Dennoch, die Kalorienmenge, die Summe an Mikronährstoffen, essentiellen Aminosäuren und Fettsäuren muss vorhanden sein, denn sonst zehrt der Körper aus und mobilisiert die Giftstoffe, die er über das Leben eingelagert hat. Die könnte man bei Zeiten mit der Chelattherapie reduzieren.


Feinstaubbelastung erreicht das ungeborene Leben, weil Feinstaub die Plazenta passieren kann.

Neueste Erkenntnisse bestätigen, dass Feinstaub aus das ungeborene Leben erreicht. Somit werden schon in der frühesten Zeit die Weichen für die spätere Gesundheit gestellt. Eine besondere Belastung zu vermeiden. Mirt fällt da die klassische Kreuzfahrt oder das Leben in Städten mit Häfen für Ozeanriesen oder Städten mit Schwerindustrie ein. DOI: 10.1038/s41467-019-11654-3


Was hilft bei einer Antibiotikaresistenz des Pseudomonas aeruginosa oder des MRSA?

Die Substanz Epigallocatechin (EGCG) aus dem grünen Tee, habe ich schon häufiger thematisiert. Nun hat sich gezeigt, dass es die Aktivität des Reserve-Antibiotikums – Aztreonam – gegen den in Krankenhäusern gefürchteten Erreger Pseudomonas aeruginosa wiederherstellen kann. Der in vivo-Beleg wurde an Wachsmotten geführt. https://doi.org/10.1099/jmm.0.001060
Bei dem MRSA hat man z.B. festgestellt, dass das Vitamin B3 den Keim besiegen hilftdoi:10.1172/JCI62070
B3 ist kein echtes Vitamin, weil es aus der Aminosäure Tryptophan gebildet werden kann. Wenn es mangelt, dann mangelt es also nicht nur in der Nahrung, sondern es ist auch der Selbstherstellungsprozess behindert. Vermutlich fehlen dann wichtige Kofaktoren.


Können Krebszellen mit einem Endoskop verschleppt werden und werden die dann auch seßhaft?

Ein interessante Frage, die sich natürlich auch auf das Thema der Viren und Bakterien erweitern läßt. Es ist das oft diskutierte Thema der mechanischen Tumorassat, die man auch bei Probeexcisionen immer wieder diskutiert, von offizieller Seite aber verneint. Eine Studie stellt die Übertragung und das Anwachsen metarchroner Tumoren als Frage. Gemeint ist dabei, dass eine Probexcision genommen wird und ein zweites Instrument oder auch das gleiche wird durch das Lumen des Endoskops erneut in den Darm gebracht und berührt die Darmschleimhaut. Weist man in den Zellen des Primärtumors und dem entstandenen Sekundär-Tumor die gleiche Genetik nach, gilt die Übertragung als nachgewiesen. In einer niederländische Studie hatte man diese Vermutung bei 56 Patienten, bei denen sich sechs Monate bis dreieinhalb Jahre nach der chirurgischen Sanierung sekundäre Darmtumore gebildet hatten. In 22 Fällen war es ein metachrones Karzinom, bei 34 Patienten ein Rezidiv der Darmnaht. In drei Fällen ließ sich der Verdacht der mechanischen Verschleppung erhärten.
In einer zweiten Analyse an 300 Patienen aus vier niederländischen Kliniken kam man in zwei Fällen zu der Einschätzung der mechanischen Verchleppung.
Die Forscher errechnen daraus ein Gesamtrisiko von 0,3-06% aller endoskopischen Eingriffe, die zu so einer mechnischen Verschleppung mit Angehen des Tumors führen.
Nun trat die Frage auf, ob aus diesen aus dem Endoskop geborgenen Zellen auch Organoide gezüchtet werden können. Dabei handelt es sich um Miniaturvarianten echter Organe. Es wurden dazu die Zellen von 5 endoskopierten Patienten genommen, in einem Fall ist das Experiment in vitro gelungen und es sind Organoide gewachsen. https://doi.org/10.1053/j.gastro.2019.07.062


Die Photodynamische Therapie ist wieder um eine Erkenntnis reicher. Hier ist Singulettsauerstoff das therapeutische Gift.

Auf der Suche nach Photosensitizern, die im Gewebe weniger Schaden anrichten können, sind Marburger Forscher auf das Tetrazin gestoßen. Es läßt sich mit Licht aktivieren und veranlasst die Zellen, die es gespeichert haben, zur Bildung von Singulett-Sauerstoff, der die Zelle dann zerstört. https://doi.org/10.1002/ange.201907093
Der Mechanismus der Umformung zwischen aktiver und inaktiver Form, man spricht von "Inverse Electron Demand Diels–Alder (IEDDA) reaction, between cyclooctynes or trans-cyclooctenes and tetrazines" wurde schon 2018 in Wien erforscht.
 DOI: 10.1055/s-0036-1591764

Welcher Photsensitizer für welches Zielgebiet?
Phenothiazinfarbstoffe lagern sich hauptsächlich der DNA an
Methylenblau und andere Phenothiazinderivaten dringen gerne in Miotchondrien ein und reagieren mit deren mtDNA.
doi: 10.1021/bi500068z; https://doi.org/10.1002/ange.201411456
Dieses Wissen nutzt man auch für die Fluoreszenzmikroskopie.


Plastik ist mittlerweile überall. Bioplastik ist keine Alternative. Es belastet uns mit einer Vielzahl nicht deklarierter Substanzen!

Der sinnvolle Einsatz von Plastik ist klimoökologisch sinnvoller als Jute, Baumwolle oder Papier. Wird der Müll vernünftig entsorgt, also in gefilterten Wärmekraftwerken oder im Rahmen des grünen Punktes für das Recyclen, dann läge er nicht im Meer. Da kommt er auch nicht hin, weil der gemeine Bürger seinen Müll in den Fluß oder das Meer wirft, sondern weil Politiker es dulden  dass Müll exportiert und dessen korrekte Entsorgung nicht kontrolliert wird. Diese Sünden holen uns nun für die folgenden Generationen ein.
Plastik als Umhüllung von Lebensmitteln setzt aber Teile seiner Zusammensetzung in das Lebensmittel frei und zwar umso mehr, je weicher er ist und je wärmer es ist. Daher sollten wir unsere Lebensmittel anders verpacken. Von einigen Patienten weiß ich, dass Sie bei abgepackten Wurst- und Käsewaren die Aussenscheiben entsorgen. Hier muss jeder selbst kreativ werden, wenn er diese Hormondisruptoren und Gifte vermeiden will. https://doi.org/10.1021/acs.est.9b02293

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