Gesundheitsnewsletter vom 28.1.2018

von | 28. Januar 2018

Gesundheitsnewsletter vom 28.01.2018

Entschuldigen Sie die späte Lieferung, dieses Wochenende habe ich mich schwerpunktmäßig mit der Internationalen Gesellschaft für Oxyvenierungstherapie e.V. und deren Kongress zum 40-jährigen Bestehen beschäftigt.


Die Themen:

  • Herr Doktor, warum nutzen Sie nicht diese Geräte, die mit einem preiswerten Scan sagen können was…

  • Warum sind Labormessungen zur Erkennung von behebbaren Therapieerfolgshindernissen so wichtig?


Herr Doktor, warum nutzen Sie nicht diese Geräte, die mit einem preiswerten Scan sagen können was…

Herr Doktor, warum nutzen Sie nicht diese Geräte, die mit einem preiswerten Scan sagen können was mir fehlt, wo ich zu viel habe und welche Symptome vorliegen?
Der Bayrische Rundfunk hat kürzlich in der Sendung Report München diese Scan-Geräte unter die Lupe genommen. Dazu wurden mehrere Patienten mit verschiedenen Geräten gemessen. Später wurde mit den gleichen Eingabedaten zur untersuchten Person Kontrollmessungen an einem Leberkäse durchgeführt, der dann die gleichen Mängel und Gesundheitsprobleme inklusive einer erektilen Dysfunktion hatte.
Antwort: Weil ich mit reproduzierbaren Daten arbeiten möchte, die auch einer gutachterlichen Bewertung standhalten. Keine Therapie ohne Diagnose.


Warum sind Labormessungen zur Erkennung von behebbaren Therapieerfolgshindernissen so wichtig?

Dazu werde ich einige ganz aktuelle schulmedizinische Pubmed-gelistete Daten der Lehrmeinung aufzeigen. Leider ist das keine Leitlinienmedizin und die Kassen werden sich mit Händen und Füßen wehren die Kosten zu erstatten, weil davon ja nichts erwiesen sei. Sie können dann diese Studiendaten vorlegen! Die folgenden Daten sind natürlich nur eine Auswahl. Nutzen Sie die Verlinkung für ältere Artikel zu diesen Themen!
Eisen
Salicylsäure als Medikament oder Bestandteil vieler Gemüse bildet einen Komplex mit Eisen und entzieht dem Körper dieses Spurenelement. Ein Eisenmangel schwächt das Immunsystem und vieles mehr, aber es ermöglicht dem Staphylococcus aureus sich in den oberen Atemwegen in einem Biofilm besser anzusiedeln und zu überleben. Veganer und Vegetarier sind hier häufig betroffen. Besonders schlimm ist es, wenn es sich dabei um einen MRSA handelt. Ab einem Ferritinwert bei normal niedrigem CRP-Wert von <30 µg/l zahlt die Kasse sogar Infusionen. Dennoch bekomme ich von meinen gesetzlich versicherten Patienten immer wieder die tollsten Berichte der vorbehandelnden Ärzte zum Thema Eisenstoffwechsel, weil die verlinkten Normwerte bei Frauen und ältern Menschen niedriger sein dürfen. Wofür haben wir eigentlich Physiologie und Pathophysiologie studiert?
Front. Microbiol., 23 January 2017 | https://doi.org/10.3389/fmicb.2017.00004
The Active Component of Aspirin, Salicylic Acid, Promotes Staphylococcus aureus Biofilm Formation in a PIA-dependent Manner

Am 2. Adventssonntag war dies das Thema:
Bei Herzschwäche helfen Eisentabletten nicht, es muss infundiert werden. In einer Studie zur oralen Eisengabe, die die gleichen Messparameter wir die intravenöse Studie mit Eisencarboxymaltose bei Herzschwäche nutzte, nämlich den 6-Minuten-Gehtest und den NtproBNP-Wert sowie das allgemeine Wohlbefinden, ließ sich keine Verbesserung feststellen. Das Eisen muss also intravenös gegeben werden. Ich mache das in meinen Praxen regelmäßig.

Ein Mangel an Zink SelenKupfer und ein Zu Viel an Schwermetallen schränkt die Schilddrüsenfunktion ein und erhöht das Rsisko für Hashimoto-Thyreoiditis.

Den Zusammenhang zwischen der Autoimmunthyreoiditis und Spurenelementen oder Schwermetallen haben serbische Forscher untersucht und haben dabei herausgefunden, dass Nickel und Eisen hier keinen signifikanten Einfluss haben, wohl aber ein Mangel an Kupfer, Zink und Selen sowie eine Mehrbelastung mit Aluminium, Cadmium, Antimon, Chrom, Mangan, Barium, Cobalt, Arsen und Berryllium bei weiblichen Hashimoto-Patienten im Gegensatz zu an der Schilddrüse gesunden Frauen vorliegt. Wichtig ist hierbei auch die Kontrolle der Quotienten der Komplexpartner, wie ich es regelmäßig mache. Kupfer:Zink, Zink: Selen und Kupfer:Selen.

Metalle wie Arsen, Chrom, Cobalt Blei und Cadmium  sowie ein Zu Viel an Eisen erhöhen die Bildung freier Radikale und damit auch den oxidativen Stress. Daher messe ich die Antioxidative Kapazität und die Zellwand- (Lipidperoxidation) und Zellkernschäden (8-OH-Desoxyguanosin.

Cadmium, Blei, Arsen
Cadmium, Blei und Arsen binden direkt an die Sulfhydrilgruppen und blockieren damit die funktionellen Gruppen der Enzyme. Daher kontrolliere ich die schwefelhaltigen Aminosäuren und das lipidkorrigierte CoQ10. Ohne Cystin, Glycin. Glutamin und Selen kann der Körper auch kein Glutathion bauen.

Zink hat über 300 Kofunktionen und wirkt eher antioxidativ, es cheliert aber Kupfer und daher muss man die Komplexpartner kontrollieren.

TSH im oberen Normbereich kann ein Zeichen für Unfruchtbarkeit sein.
Ein TSH-Wert im Mittel von 1,95 mIU/l bei Unfruchtbarkeit gegenüber 1,66 mIU/l bei fruchtbaren Frauen lässt aufhorchen. TSH gilt durchaus als Stresshormon, weshalb der Einsatz der HRV-Analyse hier eine Objektivierung bringen könnte. Andererseits sollte man sich bei so einer Konstellation auch die fT4-, fT3- Ak-Werte und vor allem Jod im 24-Stunden-Sammelurin anschauen.

In Bremen fährt die Straßenbahmlinie 1 durch viele Stadtteile mit unterschiedlicher Bevölkerungszusammensetzung. Männer haben in Schwachhausen eine mittlere Lebenserwartung von 81 Jahren und in Tenever nur von 73 Jahren. Bei den Frauen 85,2 in Schwachhausen und 78,5 in Tenever.
Die Luft  oder die Schulen oder die Ausstattung der Supermärkte sind hier sicherlich nicht die Ursache. Die Bewohner dieser Stadtteile werden auch nicht Gesundheitsapostel oder vorsätzliche Krankheitsprovokateure sein, aber dennoch erzeugt der Unterschied in der Auswahl des Essens, der beruflichen Belastung und dortigen Konfrontation mit Arbeits- und Umweltgiften und deren Mehrbedarf an Mikronährstoffen einen Lebenserwartungsunterschied von 8 Jahren bei den Männern und von 6,7 Jahren bei den Frauen in nur einer Stadt.

Stellen Sie nun einmal vor, wir würden individualmedizinisch nachschauen, was dem einzelnen denn nun fehlt oder welche Substanz zu viel vorliegt und wir hätten therapeutische Möglichkeiten der Korrektur; was könnten wir für Funktionsreserven und Erhöhung der Lebensqualität vor dem Tod erzielen und möglicherweise an Kosten in den Krankenhäusern vermeiden?

Nach Ansicht der Krankenkassen, wie die von denen bestellte Gutachter attestieren und wohl auch nicht wenige meiner Kollegen, wenn man den Aussagen der Patienten trauen darf, sind diese Zusammenhänge aber wissenschaftlich nicht erwiesen und daher im Bereich der Diagnostik und Therapie der geldgierigen Scharlatanerie zu zuordnen.

Ganz aktuell hat man in Bremen nun die Anzahl der Herzinfarkte nach Stadtteilen analysiert und danach treten in Gröpelingen und Tenever doppelt so viele Herzinfarkte auf, wie in Schwachhausen oder Borgfeld. Zwischen 01/06 und 12/15 hatten in Bremen insgesamt 3452 Menschen erstmals einen nachgewiesenen STEMI, also Herzinfarkt. Das ist fast jeden Tag einer. (10 Jahre zu 365 Tagen) Nachgewiesen sei eingefügt, da sicherlich auch viele Infarkte stumm verlaufen. 71 % der Infarktpatienten waren Männer und davon waren 44% Raucher, 23% waren fetttleibig, also BMI > 30 und 21% waren Diabetiker. Die Unterteilung in die soziale Wohlstandskategorie wurde in vier Gruppen unterteilt. In der Gruppe vier, der sozial schwächsten Gruppe, treten bei Männern und Frauen gleichermaßen bereits vor dem 50. Lebensjahr bereits doppelt so viele Infarkte auf, wie in der Stufe 1 der sozialen Wohlstandskategorie. Diese unter 50-jährigen Herzinfarktpatienten der Gruppe vier haben in den folgenden fünf Jahren gegenüber der gleichen Patientengruppe aus der Stufe 1, ein sechsmal so hohes Sterberisiko. Dieser Unterschied ist jedoch nicht auf unterschiedliche ärztliche Behandlung zurückzuführen, da diese Behandlungen standardisiert den Leitlinien folgen. Das Zeitfenster zwischen Alarmierung und Ballondilatation des verschlossenen Gefäßes ist in allen Gruppen gleich.

Was beeinflusst die Sterberate?
Was beeinflusst die Lebenserwartung?

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