Gesundheitsnewsletter vom 27.8.2017

von | 27. August 2017

Gesundheitsnewsletter vom 27.08.2017


Er kommt spät, aber er kommt und dafür ist er auch recht kurz.


Die Themen:

  • Brustbestrahlung bei niedrig malignem Tumor?

  • Ob ein Prostata-Ca auf Medikamente resistent ist, kann man jetzt im Blut testen

  • Titandioxid und chronisch entzündliche Darmerkrankung

  • Borreliose – häufiger als gedacht – ein anonymisierter Fallbericht


Brustbestrahlung bei niedrig malignem Tumor?

Bei niedrigem Rezidivrisiko reicht die Bestrahlung des Tumorbettes. Die Studie IMPORT LOW wurde ausgewertet und zeigt, dass es bei der Standardbestrahlung der ganzen Brust zu 1,1% Rezidiven innerhalb der ersten 5 Jahre kam. Überraschend war, dass bei partieller Brusnbestrahlung nur ein Rezidivrisiko von 0,5% bestand und dass bei Ganzbrustbestrahlung mit reduzierter Dosis sogar nur 0,2% Rezidive auftraten. Nicht getestet wurde, wenn man gar nicht bestrahlt hätte. Die Todesfallrate infolge der Krebserkrankung war mit 6 % in allen drei Gruppen gleich. Brustveränderungen traten in der Ganzbrustbestrahlung in der Standarddosis in 48 % der Fälle, bei der Teilbestrahlung in 29 % der Fälle und bei der dosisreduzierten Ganzbrustbestrahlung in 31 % der Fälle auf.
Wichtig ist die Kontrolle der zweiten Brust, denn die Gefahr dort einen Tumor zu entwickel ist doppelt so hoch, wie die eines lokalen Rezidivs. (zusammengefasst aus ÄrzteZeitung 25/26. August 2017, S. 8.
Ich empfehle im Hinblick auf schon mögliche und zukünftig denkbare Untersuchungs- und Therapieverfahren, den operativ entnommenen Brustkrebs nicht in Formaldehyd zu konservieren, sondern diesen einfrieren zu lassen. Darüber hinaus erlauben Untersuchungen des Gewebes auf Schwermetalle und andere Gifte einen Anhalt dafür zu bekommen, warum der Krebs entstanden ist und somit können Therapien, die auf das Microenvironment abzielen, individuell eingesetzt werden. Die psychologische Komponente einer Krankheitsentstehung sollten nicht unberücksichtig bleiben. Die Ermittlung von zirkulierenden Tumorstammzellen aus dem Blut und deren Untersuchung auf ihre Teilungsfreudigkeit erlauben Rückschlüsse zur Effektivität von Therapien.


Ob ein Prostata-Ca auf Medikamente resistent ist, kann man jetzt im Blut testen

Prostata-CA-Zellen, die auf die Antihormontherapie resistent sind, kann man nun frühzeitig erkennen. Der Bluttest misst den am häufigsten Rezeptor "AR-V7" im Blut. Prostata-CA-Zellen, die mit der Antihormontherapie behandelt werden, reagieren zunächst gut auf die Therapie, entwickeln dann aber Resistenzen und bauen sich ihr Testosteron selbst. Die Antihormontherapie selektiert also quasi diese besonders aggressiven Tumorzellen.


Titandioxid und chronisch entzündliche Darmerkrankung

Seit September 2013 schreibe ich wiederholt über den Zusammenhang der Entzündungsförderung durch Titandioxid und später auch anderer Nanopartikel. Nun wird erneut bestätigt, dass das NLRP3-Inflammasom, welches durch diese Partikel aktiviert wird, den Darm und auch die Nieren attackiert. Dieses Inflammasom aktiviert IL-1ß, den Botenstoff, den man mit der Sanakintherapie antagonisieren will. Titandioxid ist ein weißes Pigment und wird in Arzneimitteln, Kosmetika und Zahnpasta sowie zunehmend als Lebensmittelzusatzstoff E171 beispielsweise in Zuckerguss, Kaugummis oder Marshmallows verwendet. Somit lässt sich gut erklären, warum ich in den Stuhluntersuchungen meiner Patienten immer öfter auch Calprotectin, als Zeichen der Darmentzündung, erhöht finde. Erste Apotheken spezialisieren sich darauf, Medikamente frei von Nanopartikel herzustellen. Mit dem TNFa-Hemmtest überprüfe ich in ausgewählten Einzelfällen die Auswirkung des Titandioxids für sich alleine, dann ein Medikament mit Titandioxidanteil gegenüber der gleichen Wirksubstanz ohne Titandioxidzusatz und erlebe in über 90 % der Fälle, dass das titandioxidfreie Medikament auch deutlich weniger Entzündung vermittelt bzw. diese sogar hemmt, denn getestet wird gegen die Entzündungsförderung einer bakteriellen Stimulation über LPS, Lipopoysaccharide.


Borreliose – häufiger als gedacht – ein anonymisierter Fallbericht

Als ich vor ein paar Jahren die Zeckenstudie betreute, veranlasste ich bei einem Patienten eine klassische Antikörper- und Westernblotuntersuchung mit unaufälligem Ergebnis, obwohl die Symptome für einen Befall sprachen. Die Symptome waren wiederholtes verschwommenes Sehen, Kappengefühl auf dem Kopf, gelegentliche Gelenk- und Sehnenbeschwerden, die nach Tagen wieder verschwanden. Im Verlauf nahm die Entzündung um die Augen herum zu und antientzündliche Augentropfen halfen so leidlich. Die Nase ging immer wieder zu, teilweise nur einseitig mit über Stunden vermehrter Sekretion ohne einen Zusammenhang zu Histamin oder einem Erkältungsinfekt. Im Rahmen einer immunmodulierenden Therapiemaßnahme mit oralem GC-MAF waren diese Augenbeschwerden nicht mehr antientzündlich zu beherschen, es halfen aber plötzlich antibiotische Augentropfen. Nachtschweißsymptome und teilweise Schwitzattacken am Tag kamen hinzu, waren aber auch von früher her schon bekannt. Es gab gelegentliche, nur für einen Bruchteil einer Sekunde auftretende Schwindelgefühle, manchmal konnten die Worte nicht gesprochen werden, ein leichter Schlag in den Nacken behob dieses Problem augenblicklich. Sämtliche Entzündungs- und Laborparameter waren absolut unauffällig. Bis zum Kontrolldatum des LTT-Testes war kein Zeckenbiss erinnerlich. Der LTT-Borrelien zeigte nun eine eindeutig aktive Auseinandersetzung mit den Unterarten Borrelia sensu strictu, B. affzelii und B. garinii, so dass die Symptome damit zu erklären sind. Unter der begonnenen Antibiose traten alle diese Symptome hintereinander und deutlich langsanhaltender auf. Allerdings traten nie Schmerzen neben neurologischen Dysfunktionen auf, sondern nur nach einander. Somit scheinen die verschiedenen Stämme sich nicht zeitgleich zu teilen. Dieses Phänomen sollte bei der Dauer der Therapie und der Circadianrhythmik der Medikamenteneinnahme berücksichtigt werden.

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