Gesundheitsnewsletter vom 26.8.2018

von | 26. August 2018

Gesundheitsnewsletter vom 26.08.2018


Heute geht es um die Einflüsse der Ernährung auf die Nerven, den Darm, die Durchblutung. Dann noch um Erkenntnisse zur Intelligenz, ob Antiodepressiva anschlagen und zu den Eigenschaften von Metastasen.


Die Themen:

  • Glycin verbraucht sich unter der Ergänzung der Aminosäuremischung häufig verstärkt

  • Glutamin gegen Reizdarmsyndrom und Leaky-Gut-Syndrom

  • Kokosfett – gesättigt – hoher Rauchpunkt – gut zum Braten geeignet
    – bei Raumtemperatur fest, auch im Körper.

  • Was gibt es zu Alzheimer zu vermelden?

  • Alzheimer – der vorherige Artikel ist Zukunftmusik,
    aber vielleicht kann man Interferon-beta auch anders beeinflussen.

  • Kohlendratreiche Ernährung versus Mischung nach DGE
    entscheidet über die Zufriedenheit und die Art zu entscheiden.

  • Wie ist das eigentlich mit den Metastasen?

  • Ob Antidepressiva anschlagen, zeigt sich schon nach einer Woche der Einnahme im EEG

  • Intelligenter zu sein, bedeutet im Hirn eine geringere Vernetzung zu haben.


Glycin verbraucht sich unter der Ergänzung der Aminosäuremischung häufig verstärkt.

Glycin ist nicht nur eine Aminosäure, die aus Serin gebildet werden kann, sondern auch ein Neurotransmitter, der eine kurzzeitige Beruhigung hervorruft und an Lernprozessen beteiligt ist. Andererseits kommt sie in fast jedem Protein vor und ein Abfall von Glycin und Serin zeigt somit an, dass die Aminosäuren nicht einfach verbrannt, sondern in die Eiweißproduktion eingebaut werden. Andererseits kann Glycin über Pyruvt zu Zucker umgewandelt werden und ist somit Teil der Beobachtung des Laktat/Pyruvat-Quotienten. In Kollagenstrukturen macht Glycin etwa 1/3 der Masse aus und ermöglicht dessen Tripelhelixstruktur. Im Rahmen der Kreatininherstellung ist es am Muskelaufbau beteiligt. Neben Glutamin und Cystein und Selen benötigen wir es für die Glutathionherstellung. Am Glycinrezeptor im ZNS hemmt es das postsynaptische Signal, während es am NMDA-Rezeptor neben dem hauptächlichen Agonisten Glutamat, stimulierend wirkt. Glycinerge Neurone kommen hauptsächlich im Hirnstamm und im Rückenmark vor. Im Rückenmark haben sie einen hemmenden Effekt auf die Motoneurone  des Vorderhorns, worüber die Muskelaktivität gehemmt wird. Muskelkrämpfe können also auch einen Glycinmangel anzeigen. Indikationen für Glycin lassen sich kurzfristig aus Schlafstörungen, Panikattacken, Konzentrationsstörungen, Krampfneigungen, Unterzuckerungsneigung und unter Laborkontrolle auch langfristig bei Arthrose, Osteoporose, erhöhtem Glutathionumsatz, Gedächtnisstörungen, verändertem Schmerzempfinden, Leberstörungen mit verminderter Galleproduktion, Auffälligkeiten der Hämoglobinsynthese einsetzen.
Wie diese Wirkung im Detail abläuft, ist bis dato unerforscht. Nun hat man einen Farbstoff entwickelt, der an einem Molekül andockt  seine Farbe ändert, wenn Glycin an- oder abkoppelt. Dieses will man nun vorrangig für das Verständnis des Neurotransmiitterstoffwechsels erforschen.


Glutamin gegen Reizdarmsyndrom und Leaky-Gut-Syndrom.

In einer Studie konnte mit Glutamin gegen Molkepulver als Placebo gezeigt werden, dass die Einnahme von 3 x 5 g Glutamin/d das Reizdarmsyndrom und das Leaky-Gut-Syndrom hochsignifikant innerhalb von 8 Wochen verbesserte.


Kokosfett – gesättigt – hoher Rauchpunkt – gut zum Braten geeignet – bei Raumtemperatur fest, auch im Körper.

Ich schreibe immer wieder über die essentiellen Fettsäuren, weil man sie essen muss. Es gibt dazu auch zwei Videobeiträge, einmal kurz und einmal über eine Stunde. Gelegentlich äussere ich mich zu gesättigten Fettsäuren. Diese oxidieren nicht, sind demnach nicht schädlich, haben aber nur einen kalorischen Nährwert, verändern jedoch die Fluididtät der Zellmembranen. Als Bratfett ermöglicht es das Braten mit höheren Temperaturen, da es dann nicht zu Transfettsäuren kommt, die hirnschädigend sind. Bei diesem Braten entstehen aber auch Maillard-Moleküle und Acrylamide, die wiederum ungesund, aber lecker sind. Kokosfett wird unter dem Gesichtspunkt einer ketogenen Diät beworben. Davon halte ich nichts. Als mittelkettige Fettsäure wird sie relativ leicht und schnell resorbiert. Somit erfolgt keine lang anhaltende Sättigung. Gesättigte Fettsäuren sind bei Raumtemperatur fest, Sie behindern also die Fluidität unserer Zellmembranen bei fallenden Temperaturen. Das erhöht das Risiko für Durchblutungsstörungen und dieses insbesondere zunächst in den Vasa nervorum und den Vasa vasorum und der allgemeinen Beweglichkeit. Krillöl, also die ungesättigste natürliche Fettsäure, ist daher selbst im Eismeer noch flüssig, Olivenöl wird dagegen im Kühlschrank fest. Fischöl bleibt im Kühlschrank flüssig.
Hören Sie zu diesen Fettsäuren Frau Prof. Michels, die sich auch noch einmal eindrücklich zu Vitamin D und Jod äussert. Der Jodanteil im Salz ist aus meiner Sicht allerdings zu gering. Ab Sonnenschutzfaktor 8entsteht null Vitamin D und im Winter fehlt der UV-Index für die Vitamin-D-Produktion, der Speicher entleert sich nach spätestens einem Monat und bedarf der individuellen Ergänzung. Die weiteren Äusserungen zu anderen Mängeln kann ich nicht so unterschreiben, da ich in meiner Praxis andere Messwerte erhebe. Die Aussagen zum Zucker oder Fruchtzucker sehe ich genauso, zu Honig äussere ich mich differenzierter. Nüsse enthalten Selen und gesunde Öle. Leider ist wohl jede Nuss mit Schimmelpilzen belastet, allen voran die Hülsenfrucht Erdnuss. Die Walnuss enthält für den Herzschutz die meisten a-Linolensäuren.
Den Hinweis zur Erhitzungsfähigkeit von Raps- und Olivenöl teile ich nicht, weil Sie unbedingt unter 170 °C bleiben müssen, wenn durch dieses Erhitzen keine Transfettsäuren entstehen sollen. Im Tierversuch erzeugt man übrigens mit Transfettsäuren wie 4-Hydroxynonenal den M. Alzheimer!  Diesen Temperaturpunkt überschreiten Sie regelmäßig beim Anbraten!
Die Bedeutung des Mikrobioms des Menschen
kann ich auch nur unterstützen. Seien Sie gut zum Mikrobiom, dann ist es gut zu Ihnen.


Was gibt es zu Alzheimer zu vermelden?

Neben den bekannten Amyloidstoffwechselproblemen hat man nun die Immuntherapie mit dem Einsatz von immunregulatorischen Checkpointhemmer-Krebsmedikamenten im Tierversuch eingesetzt und dabei das Fortschreiten gestoppt und eine gewisse Regeneration erreichen können. Unabhängig davon weiß man nun, dass die schützenden Immunzellen im Hirn mit dem Alter verschwinden. Mit stimulierten Makrophagen konnten Lähmungen bei Ratten zurückgebildet werden. (Im Rahmen des Einsatzes des autologen cytokinreichen Serums (ACRS), wie es bei der Sanakintherapie der Fall ist, wird dieser Erkenntnis bereits Rechnung getragen.)
Im Tierversuch sah man, dass stimulierte T-Lymphozyten die Neuronen, also die zellkernhaltigen Anteile des Nerven, nach dem Durchtrennen der Axone, also den Ausläufer der Nervenzellen, vor dem Absterben bewahrten. Wird aber das systemische Immunsystem gehemmt, dann verändern sich auch das Sozialverhalten und die Lernfähigkeit der Ratten und Mäuse. Dieses beobachtet man auch in älteren Gehirnen, in denen sich die schützenden und resturierenden Immunzellen vermindern. Das liegt an einer veränderten Regulation der Bluthirnschranke im Plexus Choroideus. Dabei spielen TNFa als Alarmgeber aud den Granulozyten und die Interferon y aus den T-Zellen zusammen und öffnen die Bluthirnschranke, damit die reparierenden Immunzellen ins Gehirn können.
Dieses wird durch das vermehrte Bilden von Interferon-beta im alternden Gehirn behindert. Dieses wird übrigens bei MS eingesetzt und steht unter Kritik.
Der Einsatz von Checkpointhemmern aus der Krebstherapie kann diese Fehlfunktion der Bluthirnschrankenkontrolle beeinflussen. Dazu werden PD-1 und PD-L1-Hemmer eingesetzt. Bei den Mäusen funktionierten die Merktests besser, der Neuronenuntergang war gebremst und es wurden weniger Amyloisplaques gebildet.


Alzheimer – der vorherige Artikel ist Zukunftmusik, aber vielleicht kann man Interferon -beta auch anders beeinflussen.

Ende Oktober 2017 hat die europäische Forschergruppe LipidiDiethat die Ergebnisse einer Langzeitstudie zu M. Alzheimer veröffentlicht. Die klassischen psychometrischen Tests sind durch Optimierungen der Ernährung nicht signifikant zu beeinflussen, weil sie wohl auch zu alltagsfern sind. Schaut man sich aber an, wie die alltäglichen Leistungen, also die Fähigkeit geschäftliche, finanzielle oder Notfallsituationen zu bewältigen, sich verhält, so wird die Verschlechterung über zwei Jahre um 44% gebremst. An objektiven Messwerten sieht man, dass der Hippocampus, die Region des Erinnerns im Hirn, um 26 % weniger schrumpfte. Bedenken Sie, dass bei den ersten Symptomen mindestens 70 % der Erinnerungszellen ihre Funktion aufgeben haben und Sie mit den restlichen Zellen entscheiden, ob Sie der fremden Hilfe bedürfen oder noch eigenständig zu Hause sein können. Es lohnt sich also, dass Sie um jede Zelle kämpfen. Wenn man die Maßnahmen der Studie noch weiter optimiert, ich verweise hier einmal auf das Buch " Die Formel gegen Alzheimer von Dr. med. Michael Nehls", dessen Ausführungen ich im Wesentlichen teile, dann muss man etwa die Kosten eines Monatsbetrages im Altenheim aufwenden, um den Einzug dahin um mindestens ein Jahr zu verzögern. Das ist also nicht nur von der Lebensqualität, sondern auch von der Wirtschaftlichkeit her ein interessanter Aspekt.


Kohlendratreiche Ernährung versus Mischung nach DGE entscheidet über die Zufriedenheit und die Art zu entscheiden.

Wenn wir viele Kohlenhydrate und weniger Eiweiß essen, findet man geringere Tyrosinspiegel im Blut. Das Tyrosin steht im Zusammenhang mit der Bildung der Belohnungshormone Dopamin, Noradrenalin und dem Stresshormon Adrenalin sowie der Bildung von Schilddrüsenhormon und dem Hautfarbstoff Melanin. Damit deren Bildung auch stattfindet, bedarf es aber auch einer Vielzahl von Kofaktoren, die ebenfalls in dem Essen sein müssen und was die Studie nicht anführt. Diese sind in einer breiteren Abwechslung der Nahrung natürlich eher enthalten, als in einer kohlenhydratreichen Form.
Der zufriedenere Mensch, also der mit der DGE-Mischung, lässt sich eher auf unfaire Angebote ein, als der unzufriedene kohlenhydratreicher ernährte Mensch. Dann müssten Richter sich vor ihren Verhandlungen immer kohlenhydratreich ernähren.


Wie ist das eigentlich mit den Metastasen?

Krebszellen, die Metastasen bilden, müssen dazu ihre Eigenschafften verändern, damit sie sich in einer anderen Form zunächst ab- und anderswo wieder ansiedeln können. Der erste Filter des Blutsystems ist eigentlich die Leber. Zellen die sich dort metastatisch festsetzen, verfügen über die Fähigkeit dieses Andocken zu vollziehen, weil sie über das Protein E-Cadherin verfügen, das wie ein molekularer Kleber wirkt. Schaffen die Zellen es nicht, sich in der Leber anzusiedeln, bleiben sie im nächsten Filter stecken, also in der Lunge. Diese Zellen sind in der Regel weniger aggressiv oder pluripotent und gehen daher mit einer besseren Prognose einher. Verantwortlich für solche Fähigkeiten sind keine echten Mutationen, sondern epigenetische Phänomene, die multifaktoriell beeinflusst werden können. Dieses wird anhand eines Pancreaskrebses beschrieben. Was jeder Bauchspeicheldrüsenkrebspatient wissen und einnehmen sollte, sind Tocotrienole und L-Carnitin.


Ob Antidepressiva anschlagen, zeigt sich schon nach einer Woche der Einnahme im EEG

Das man vor der Einnahme von Antidepressiva besser einen Gentest machen sollte, habe ich ja schon mehrfach vermeldet. Die Wirkung der Medikamente lässt ja mehrere Wochen auf sich warten oder bleibt ganz aus. Wochen, die Nebenwirkungen erzeugen und mit Arbeitsunfähigkeit verbunden sind. Nun hat man nachgewiesen, dass man die Wirkung mit zwei EEG-Untersuchungen vor Beginn und bereits eine Woche nach Einnahme der Medikamente abschätzen kann. Dabei schaut man sich insbesondere die rostralen Abschnitte des anterioren Gyrus cinguli im limbischen System an. Ist die Theta-Aktivität hier in beiden Messungen erhöht, ist von einem besseren Ansprechen auf die Medikation auszugehen.


Intelligenter zu sein, bedeutet im Hirn eine geringere Vernetzung zu haben.

Eigentlich hätte man das Gegenteil erwartet, aber die Anzahl der Dendriten der Großhirnrinde sinkt mit dem Ausmaß der Intelligenz. Größerer Hirne stehen in Korrelation zu mehr Intelligenz, andererseits weisen kleinere Hirne intelligenter Menschen trotz der hohen Absolutzahl von Nervenzellen eine geringere neuronale Aktivität bei der Bearbeitung von Intelligenzaufgaben auf, als die Hirne von Menschen mit geringerer Intelligenz. Inzelligenz hat also etwas mit effizienter und schlanker Vernetzung zu tun.

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