Gesundheitsnewsletter vom 26.11.2017

von | 26. November 2017

Gesundheitsnewsletter vom 26.11.2017


Gestern Abend überfiel mich der Backwahn und nun gibt es ab dem 1. Advent auch wieder selbstgebackene glutenfreie Kekse am Aufmerksamkeitenbuffet meiner Bremer Praxis.
Daher habe ich das heutige Thema der Ernährung gewidmet.
Was wir dreimal täglich machen, entscheidet über die Gesundheit, was wir dreimal im Monat machen, daran erinnern wir uns später – Sie könnten also noch drei Kekstermine vereinbaren!


Die Themen:

  • Jo-Jo-Effekt – welchen Anteil haben die Darmbakterien daran?

  • Was aber, wenn das Sättigungsgefühl nicht zu Wort kommt?

  • Genuss ohne Reue – ein Irrglaube

  • Eine Fettleber kommuniziert, crosstalked, mit anderen Organen

  • Energydrinks sind gefährlich für den Herzrhythmus

  • Immer mehr Menschen sehen den ganzen Tag kein Tageslicht – regulative Einflüsse bleiben aus

  • Wenn die Warzen nicht weichen wollen


Jo-Jo-Effekt – welchen Anteil haben die Darmbakterien daran?

Wenn wir zunehmen, verändert sich die Darmflora und wenn wir abnehmen auch, aber die Rückbildung erfolgt meistens nicht vollständig. Flavonoide z.B. aus Tomaten und Orangen sollen besonders hilfreich sein, um das niedrige Gewicht beizubehalten. Die Darmbakterien, die mit dem Zunehmen zu tun haben, fressen diese Flavonoide aber auf, bevor sie in den Körper gelangen können, also quasi reiner Selbstschutz der Dickmacherbakterien. In einem Mäuseversuch dauerte es 21 Wochen, also fünfmal so lange wie die Gewichtszunahme, bis die Zufuhr der Flavonide neben der Kalorienrestriktion wieder die alte Darmflora herstellte.
Wie fördert und füttert man also die Schlankmacherbakterien?


Was aber, wenn das Sättigungsgefühl nicht zu Wort kommt?

Hormone steuern das Essverhalten. Besondere Bedeutung kommt dem  Hormon Insulin zu, dass im Stammhirn, im Hypothalamus wirkt und dort für das Gleichgewicht der Stoffwechselregulation, die Homöostase, verantwortlich ist. 47 gesunden jungen Erwachsenen wurde intrnasal , also als Nasenspray, Insulin appliziert. Über die Nase kann man die Bluthirnschranke überwinden. Eine wichtige Erkenntnis, wenn man sich fragt, wie die Gifte ins Hirn gelangen. 25 waren schlank, 10 übergewichtig und 12 dick, also adipös. Sie bekamen entweder ein echtes oder ein Placebospray. Die Hirnaktivitäten wurden in einem Kernspintomogramm (MRT) überprüft. Bekannt ist, dass dicke Menschen auch mehr Hunger haben. Dieses Hungergefühl wird zwischen der präfrontalen Region des Ruhestandsnetzwerks, also den Regionen, die in der Ruhephase des Menschen aktiv sind (Default Mode Networl, DMN), dem Hippocampus und dem Hypothalamus geregelt. Insulin unterdrückt dabei den Einfluss, den das Fettgewebe ausübt. Erfreulicherweise zeigte sich als Nebenwirkung auch eine bessere Insulinsensitivität im Körper, so dass Typ-2-Diabetiker mit Übergewicht weniger Insulin benötigen.


Genuss ohne Reue – ein Irrglaube

Zuckerersatzstoffe wie Aspartam, Stevia, Sucralose etc. sind zwar kalorienarm oder frei, verändern aber eben die Darmflora, das Appetitverhalten und werden daher mit Freude in der Tiermast eingesetzt. Ein Review aus 37 Studien und 400.000 Teilnehmern, welches das Gewicht von Personen auswertet, die Zuckerersatzstoffe konsumieren und ein Review aus 7 Studien mit einer Nachbeobachtungszeit von ein bis 38 Jahren, im Mittel 10, Jahren,  zeigen, dass Zuckerersatzstoffe keine Taille verschlanken, nicht den BMI oder das Gewicht senken, wohl aber, dass bei einem längeren Konsum eine Gewichtszunahme zu verzeichnen ist.


Eine Fettleber kommuniziert, crosstalked, mit anderen Organen

Botenstoffe der Fettleber, sogenannte Zytokine, können andere Organe, wie Bauchspeicheldrüse, Blutgefäße und Nieren, schädigen. Fettgewebe, dass man nicht vor sich her, sondern in dem Bauch und als Stützfett, trägt, weist vermehrt Immuunzellen (Makrophagen und Monozyten) auf, wie man aus den Gewebeproben von 90 Patienten weiß. Dabei sah man diesen Effekt eben auch im Baufett, das z.B. die Niere oder Blutgefäße stützt. Als Antreiber dieser Entzündung wurde das Fetuin-A der Fettleber identifiziert.
Fetuin-A schützt vor Verkalkung, aber ansonsten fördert es die Bildung von TNFa und damit die silent inflammation und die Insulinresistenz.


Energydrinks sind gefährlich für den Herzrhythmus

Es wurden schon Medikamente vom Markt genommen, weil sie die QT-Zeit um 5 – 10 ms verlängert haben. Niedrige Kaliumspiegel können so etwas auch auslösen. Koffein, Guarana- und Panax-Ginseng-Extrakt können ebenfalls so einen Effekt auslösen. In einem Versuch mit 11 Teilnehmern in einer Cross-Over-Anordnung tranken diese einmal reines Koffein und dann auch die Mischung aus 320 mg Koffein, B-Vitaminen, Taurin, l-Carnitin, Zucker und eben Guarana- und Panax-Ginseng-Extrakt. Trotz der schützenden Wirkung von B-Vitaminen, Taurin, l-Carnitin war die QT-Zeit  um ca, 10 ms signifikant verlängert und es hielt deutlich länger an, als bei dem Konsum reinen Koffeins. Da solche Getränke in der Szene gerne auch noch mit Alkohol gemixt werden, kann man sich glücklich schätzen, wenn man nicht mit Herzrhythmusstörungen abtaucht.


Immer mehr Menschen sehen den ganzen Tag kein Tageslicht – regulative Einflüsse bleiben aus

Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, hat sich der Bedeutung des Lichtes angenommen. Dabei fiel auf, dass sehr viele Menschen durch ihrer Arbeitszeiten und den Arbeitsplatz über lange Zeit kein regulierendes Tageslicht sehen. Die Auswertung chronischer vegetativer Beschwerden und Erkrankungen bis hin zu Krebs zeigt einen deutlichen Zusammenhang zu Schichtarbeit und falschem Licht. Als intelligente Beleuchtung gilt nun eine dynamische LED-Beleuchtung, die den Tagesverlauf nachempfindet. Im BMW-Werk in München ist testweise in einer Halle so eine Lichtanlage installiert und die Wirkung auf die Arbeiter dieser Halle wird mit den Daten der anderen Hallen verglichen. Eine mobile Sensorik an der Mütze des Arbeiters erfasst Daten zu dem Lichtkonsum und Vitalitätsparametern.


Wenn die Warzen nicht weichen wollen

Bei Kindern verschwinden die Warzen im Schnitt innerhalb eines Jahres von alleine. Hier haben psychologische Therapieansätze (Bei zunehmendem Mond: Was ich sehe nehme zu, was ich streichle nehmen ab) auch noch eine starke Wirkung. Der Einsatz von Laser oder der Ringcurette sind bewährt. Der Einsatz von lokalem 5-Fluouracil ist bekannt und langwierig. Ein Off Label use von gut wirkenden Substanzen der Immunstimulation kann hilfreich sein. Die Impfung gegen HPV-Typen 1, 2, 4, 27, 57 führt vermutlich zu einer Kreuzreaktion zu den Warzenviren und sie werden dann vom Immunsystem erkannt. Das lässt sich auch bei einer Unterspritzung mit dem MMR-Impfstoff feststellen, wie Dr. Sascha Bock in der Medical Tribune 52. Jahrgang, Nr. 47, 24. November  2017 unter Berufung auf Prof. Dr. Dietrich Abeck beschreibt. Ich persönlich sehe auch gute Erfolge beim lokalen Einsatz von Imiquimod und das selbst bei unter TNFa-Hemmer-Therapie stehenden Rheumapatienten.

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