Gesundheitsnewsletter vom 25.5.2019

von | 25. Mai 2019

Gesundheitsnewsletter vom 25.05.2019

Diese Woche kommt der versprochen Filmbeitrag zum mitochondrialen Basisprofil über einen fast zweijährigen Therapieverlauf. Sie können daran nachvollziehen, wie die mitochondriale Verjüngung individualmedizinisch erreicht und nachgewiesen werden kann. Durch den Verlust der fehlerhaften Mitochondrien und die Vermehrung gesunder Mitochondrien erhöht sich die Effektivität der Energiegewinnung im Sinne der ATP-Produktion mit Hilfe des Sauerstoffs in den Mitochondrien dramatisch. In dem Beispiel um mehr als das Siebenfache.


Ob es nächste Woche wieder einen Newsletter gibt oder ob ich mir eine Auszeit gönne, kann ich heute noch nicht sagen. Also machen Sie sich keine Sorgen, falls am nächsten Wochenende kein Newsletter erscheint.


Die Themen:

  • Der Ausgleich von Mängeln im Sinne eines Ernährungsdefizits senkt die Sterblichkiet im Krankenhaus.

  • Warum sind Labormessungen zur Erkennung von behebbaren Therapieerfolgshindernissen so wichtig?

  • Dogma-Wechsel bei den Immunreaktionen im Darm durch die Nahrungsmittel

  • Rosazea kann durch körpereigenes Antibiotikum ausgelöst werden, während die Neurodermitis und die Schuppenflechte darunter besser werden.


Der Ausgleich von Mängeln im Sinne eines Ernährungsdefizits senkt die Sterblichkeit im Krankenhaus.

Das Deutsche Ärzteblatt weist erneut darauf hin, dass in Europa mindestens 30% der Patienten, die ins Krankenhaus kommen, mangelernährt sind. In Deutschland sind es mindestens 25%. Als Gründe werden chronische Erkrankungen und mangelnder Appetit angegeben. In der Schweiz hat man nun 5015 Patienten gescreent und bei 2088 ein Ernährungsdefizit festgestellt. Diese fehlernährten Patienten wurden nun zufallsverteilt (randomisiert) in zwei Gruppen eingeteilt und normal oder mit einem speziellen Ernährungsplan versorgt. Es wurde gefragt, ob man den Todszeitpunkt in den nächsten 30 Tage damit beeinflussen kann, ob es Auswirkungen auf erneute Krankenhauseinweisung oder intensivmedizinische Behandlungsnotwendigkeit gab. Es kam heraus, dass 25 Patienten behandelt werden mussten, damit 1 Patient weniger von diesen Studienendpunkten betroffen war. Der Tod trat in der behandelten Gruppe bei 7% und in der normalversorgten Gruppe bei 10 % ein. Es werden also 3 von 100 Patienten mehr gerettet, wenn man nur 30 Tage eine bessere Versorgung ermöglicht. DOI:10.1016/S0140-6736(18)32776-4
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0043-109233; in diesem Abstract ist ein Zahlenfehler bei den Patientenzahlen, aber dafür ist es auf deutsch zu lesen.

Was bedeuted das?
Hier wurde nach den Nutritional Risk Screening geprüft, wobei also weder eine Laboruntersuchung noch die Auswertung eines Verzehrprotokolls erfolgte. Bei dieser Studie wurde also allenfalls die Spitze des Eisbergs erfasst.

In Bremen fährt die Straßenbahmlinie 1 durch viele Stadtteile mit unterschiedlicher Bevölkerungszusammensetzung. Männer haben in Schwachhausen eine mittlere Lebenserwartung von 81 Jahren und in Tenever nur von 73 Jahren. Bei den Frauen 85,2 in Schwachhausen und 78,5 in Tenever.
Die Luft  oder die Schulen oder die Ausstattung der Supermärkte sind hier sicherlich nicht die Ursache. Die Bewohner dieser Stadtteile werden auch nicht Gesundheitsapostel oder vorsätzliche Krankheitsprovokateure sein, aber dennoch erzeugt der Unterschied in der Auswahl des Essens, der beruflichen Belastung und dortigen Konfrontation mit Arbeits- und Umweltgiften und deren Mehrbedarf an Mikronährstoffen einen Lebenserwartungsunterschied von 8 Jahren bei den Männern und von 6,7 Jahren bei den Frauen in nur einer Stadt.

Bezogen auf die Herzinfarktrate, wurde für die Stadtteile der Stadt Bremen schon vor Jahren erfasst. Demnach treten in Gröpelingen und Tenever doppelt so viele Herzinfarkte auf, wie in Schwachhausen oder Borgfeld. Zwischen 01/06 und 12/15 hatten in Bremen insgesamt 3452 Menschen erstmals einen nachgewiesenen STEMI, also Herzinfarkt. Das ist fast jeden Tag einer. (10 Jahre zu 365 Tagen) Nachgewiesen sei ergänzt, das sicherlich auch viele Infarkte stumm verlaufen. 71 % der Infarktpatienten waren Männer und davon waren 44% Raucher, 23% waren fetttleibig, also BMI > 30 und 21% waren Diabetiker. Die Unterteilung in die soziale Wohlstandskategorie wurde in vier Gruppen unterteilt. In der Gruppe vier, der sozial schwächsten Gruppe, treten bei Männern und Frauen gleichermaßen bereits vor dem 50. Lebensjahr bereits doppelt so viele Infarkte auf, wie in der Stufe 1 der sozialen Wohlstandskategorie. Diese unter 50-jährigen Herzinfarktpatienten der Gruppe vier haben in den folgenden fünf Jahren gegenüber der gleichen Patientengruppe aus der Stufe 1, ein sechsmal so hohes Sterberisiko. Dieser Unterschied ist jedoch nicht auf unterschiedliche ärztliche Behandlung zurückzuführen, da diese Behandlungen standardisiert den Leitlinien folgen. Das Zeitfenster zwischen Alarmierung und Ballondilatation des verschlossenen Gefäßes ist in allen Gruppen gleich.

Was beeinflusst die Sterberate?
Was beeinflusst die Lebenserwartung?

In meiner Praxis gehören die Auswertung eines zweiwöchigen Verzehrprotokolls mit eine Software der DGE und der Abgleich der mit den Messergebnissen der Laboruntersuchung zum festen Vorsorgeprogramm. Dabei sehen wir regelmäßige Mängel in den Laborwerten und auch in den Mittelwerten des zweiwöchigen Verzehrprotokolls. Oft ist es so, dass intuitiv von den Lebensmitteln mehr gegessen wird, wo auch der Bedarf der Mikronährstoffe am höchsten ist, also die Werte, die im Labor im Mangel oder im untersten Normbereich gemessen werden.

Abgesehen davon, dass die Mitochondrien mit mitochondrialen Mikronährstoffen versorgt werden müssn, um zu funktionieren und die optimale Leistungsfähigkeit und Lebensfreude zu ermöglichen, sieht man aber an diesem Screeningverfahren, wie  man im Sinne der personalisierten Individualmedizin auch die Selbstheiliungskräfte optimieren kann und für elektive, also geplante, Krankenhausaufenthalte den Verlauf verbessern kann.
Wie viele Patienten berichten nach einem Krankenhausaufenthalt darüber, wie schwach sie seitdem sind oder welchen Infekt sie sich dort eingefangen haben?


Warum sind Labormessungen zur Erkennung von behebbaren Therapieerfolgshindernissen so wichtig?

Dazu werde ich einige ganz aktuelle schulmedizinische Pubmed-gelistete Daten der Lehrmeinung aufzeigen. Leider ist das keine Leitlinienmedizin und die Kassen werden sich mit Händen und Füßen wehren die Kosten zu erstatten, weil davon ja nichts erwiesen sei. Sie können dann diese Studiendaten vorlegen! Die folgenden Daten sind natürlich nur eine Auswahl. Nutzen Sie die Verlinkung für ältere Artikel zu diesen Themen!
Eisen
Salicylsäure als Medikament oder Bestandteil vieler Gemüse bildet einen Komplex mit Eisen und entzieht dem Körper dieses Spurenelement. Ein Eisenmangel schwächt das Immunsystem und vieles mehr, aber es ermöglicht dem Staphylococcus aureus sich in den oberen Atemwegen in einem Biofilm besser anzusiedeln und zu überleben. Veganer und Vegetarier sind hier häufig betroffen. Besonders schlimm ist es, wenn es sich dabei um einen MRSA handelt. Ab einem Ferritinwert bei normal niedrigem CRP-Wert von <30 µg/l zahlt die Kasse sogar Infusionen. Dennoch bekomme ich von meinen gesetzlich versicherten Patienten immer wieder die tollsten Berichte der vorbehandelnden Ärzte zum Thema Eisenstoffwechsel, weil die verlinkten Normwerte bei Frauen und ältern Menschen niedriger sein dürfen. Wofür haben wir eigentlich Physiologie und Pathophysiologie studiert?
Front. Microbiol., 23 January 2017 | https://doi.org/10.3389/fmicb.2017.00004
The Active Component of Aspirin, Salicylic Acid, Promotes Staphylococcus aureus Biofilm Formation in a PIA-dependent Manner

Am 2. Adventssonntag war dies das Thema:
Bei Herzschwäche helfen Eisentabletten nicht, es muss infundiert werden. In einer Studie zur oralen Eisengabe, die die gleichen Messparameter wir die intravenöse Studie mit Eisencarboxymaltose bei Herzschwäche nutzte, nämlich den 6-Minuten-Gehtest und den NtproBNP-Wert sowie das allgemeine Wohlbefinden, ließ sich keine Verbesserung feststellen. Das Eisen muss also intravenös gegeben werden. Ich mache das in meinen Praxen regelmäßig.

Ein Mangel an Zink SelenKupfer und ein Zu Viel an Schwermetallen schränkt die Schilddrüsenfunktion ein und erhöht das Rsisko für Hashimoto-Thyreoiditis.

Den Zusammenhang zwischen der Autoimmunthyreoiditis und Spurenelementen oder Schwermetallen haben serbische Forscher untersucht und haben dabei herausgefunden, dass Nickel und Eisen hier keinen signifikanten Einfluss haben, wohl aber ein Mangel an Kupfer, Zink und Selen sowie eine Mehrbelastung mit Aluminium, Cadmium, Antimon, Chrom, Mangan, Barium, Cobalt, Arsen und Berryllium bei weiblichen Hashimoto-Patienten im Gegensatz zu an der Schilddrüse gesunden Frauen vorliegt. Wichtig ist hierbei auch die Kontrolle der Quotienten der Komplexpartner, wie ich es regelmäßig mache. Kupfer:Zink, Zink: Selen und Kupfer:Selen.

Metalle wie Arsen, Chrom, Cobalt Blei und Cadmium  sowie ein Zu Viel an Eisen erhöhen die Bildung freier Radikale und damit auch den oxidativen Stress. Daher messe ich die Antioxidative Kapazität und die Zellwand- (Lipidperoxidation) und Zellkernschäden (8-OH-Desoxyguanosin.

Cadmium, Blei, Arsen
Cadmium, Blei und Arsen binden direkt an die Sulfhydrilgruppen und blockieren damit die funktionellen Gruppen der Enzyme. Daher kontrolliere ich die schwefelhaltigen Aminosäuren und das lipidkorrigierte CoQ10. Ohne Cystin, Glycin. Glutamin und Selen kann der Körper auch kein Glutathion bauen.

Zink hat über 300 Kofunktionen und wirkt eher antioxidativ, es cheliert aber Kupfer und daher muss man die Komplexpartner kontrollieren.

TSH im oberen Normbereich kann ein Zeichen für Unfruchtbarkeit sein.
Ein TSH-Wert im Mittel von 1,95 mIU/l bei Unfruchtbarkeit gegenüber 1,66 mIU/l bei fruchtbaren Frauen lässt aufhorchen. TSH gilt durchaus als Stresshormon, weshalb der Einsatz der HRV-Analyse hier eine Objektivierung bringen könnte. Andererseits sollte man sich bei so einer Konstellation auch die fT4-, fT3- Ak-Werte und vor allem Jod im 24-Stunden-Sammelurin anschauen.

Nach Ansicht der Krankenkassen, wie die von denen bestellte Gutachter attestieren und wohl auch nicht wenige meiner Kollegen, wenn man den Aussagen der Patienten trauen darf, sind diese Zusammenhänge aber wissenschaftlich nicht erwiesen und daher im Bereich der Diagnostik und Therapie der geldgierigen Scharlatanerie zu zuordnen. Sehen aber, dass ich mein Wissen immer mit Studien belegen und zu Ihrem Wohl auslege. Entscheiden Sie selbst, nachdem Sie sich informiert haben.


Dogma-Wechsel bei den Immunreaktionen im Darm durch die Nahrungsmittel

Besonders wichtig ist die Immunreaktion, die die Nahrung im Dünndarm auslöst. Solange die damit beschäftigten Immunzellen dann auch absterben, ist alles in Ordnung. Geschieht dies aber nicht, so entstehen chronische Entzündungen wie Zoeliakie oder M. Crohn wie Prof. Dr. Steinhoff und Dr. Alexander Visekruna als Erstautor an der Unin Marburg beschreiben. Der Schlüssel zur guten Funktion ist der Immunblocker PD1. Wird der ausreichend gebildet, dann können die durch die Nahrung aktivierten Immunzellen absterben und es stellt sich ein Fließgleichgewicht ein. Es wurde auch gezeigt, dass der Dünndarm verkümmert, wenn zwar alle Nähr- und Mikronährstoffe vorhanden sind, aber die Proteine, also Eiweißlieferanten, fehlen. Besondere Therapieformen, die diesen Immunblocker PD-1 ausschalten, wie man es bei der Melanomtherapie gerne macht, führen dann auch zu Nebenwirkungen in Form von Darmentzündungen. Immun-Checkpoint-Inhibitoren Nivolumab und Pembrolizumab binden an PD-1 und hemmen die PD-1-Aktivierung durch PD-L1.
Hier die Originalstudie im Full Free Access. DOI: 10.1172/JCI98929


Rosazea kann durch körpereigenes Antibiotikum ausgelöst werden, während die Neurodermitis und die Schuppenflechte darunter besser werden.

Für die Rosazea gibt es viele Auslöser. Neu ist für mich, dass Cathelicidine, also körpereigene Antibiotika, deren Bildung durch Vitamin D gefördert wird und die Widerstandskraft gegen Tuberkuloseerreger, die Tuberkelbakterien, erhöht, auch die Rosazea fördern kann, DOI: 10.1038/nm1616 während Cathelicidin die Neurodermitis deutlich vermindert.  DOI: 10.1055/s-0028-1105888  
Die schützende Wirkung gilt übrigens auch für die Schuppenflechte!  doi: 10.1371/journal.pone.0006340 

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