Gesundheitsnewsletter vom 23.3.2014

von | 23. März 2014

Gesundheitsnewsletter vom 23.03.2014

Vielen Dank für die Unterstützung bei der Probandengewinnung für die Anwendungsstudie der Oxyvenierung zur Ermittlung des Einflusses der intravenösen Sauerstofftherapie auf die Mitochondrienfunktion, insbesondere der Mitochondrienneubildung und der vermehrten mitochondrialen ATP-Bildung, aber auch zur Beobachtung dessen, wie sich die IgE-, Neopterin-, ECP-Werte und die Anzahl der T-Regulatorzellen und der eosinophilen Granulozyten sich parallel dazu verhalten. Vielen Dank den Probanden, die sich für die Anwendung zur Verfügung gestellt haben und zehnmal den Weg  in die Praxis und eine Stunde Therapie auf sich nehmen. Ich freue mich aber auch über das positive Feedback der Teilnehmer zu ihren Therapieerfahrungen.

Die Themen dieser Woche:

  • Die mikroskopische Dickdarmentzündung ist so häufig wie der M. Crohn und die Colitis ulcerosa.

  • Begünstigt ASS die Makuladegeneration ?

  • Schlafstörungen – Apnoesyndrom – Therapie mit Schrittmachern

  • Mitochondrienersatz, in England erlaubt -  hier ein Leitartikel zu ethischen Bedenken – ich wäre für eine Mitochondrientransplantationsmöglichkeit in Deutschland – warum ?!

  • Blutdruck am Knöchel warnt vor drohendem Herzinfarkt

  • Hormonersatz nach Prostata-Ca ?

  • Drei Jahre seit dem Atomunglück in Fukushima

  • Rehabilitation der Pestwurz

  • Passivrauchen hinterlässt bei Kindern Spuren, die Jahrzehnte später noch nachweisbar sind

  • N-Acetylcystein bei Mitochondriendysfunktion


Die mikroskopische Dickdarmentzündung ist so häufig wie der M. Crohn und die Colitis ulcerosa.

Die Symptomatik ist der wässrige Durchfall ohne Blutbeimengung. Sie setzen in bis zu 40% der Fälle akut ein und können den Patienten nachts aus dem Schlaf reißen, aber auch Bauchschmerzen, zwingenden Stuhldrang und die Unfähigkeit  erzeugen, den Stuhl zu halten. Meistens verläuft die Erkrankungimmer wiederkehrend, manchmal heilt sie spontan aus. Oft liegen Autoimmunerkrankungen wie Gelenk- und Schilddrüsenleiden, Zoeliakie und Diabetes mellitus vor. Als Ursache vermutet man Gallensäure und pathologische Bakterien. In einem wasserdünnen Stuhl verdünnen sich auch sonst zuverlässige Parameter wie das Calprotectin. Bei der Dickdarmspiegeleung findet man dann sichtbar nichts
und in der Probe findet der Pathologe dann drei verschiedene Entzündungstypen, nämlich die kollagene Kolitis, die lymphozytäre Kolitis und die inkomplette Form, die beides beinhaltet. Ursächlich wird aber keine Angabe gemacht. (frei zitiert aus Medical Tribune 49. Jahrgang, Nr. 7, 14.02.14) Ich empfehle daher neben einer umfangreichen Stuhluntersuchung auch ein Biomonitoring auf Umweltgifte, sofern die Darmflora darauf Hinweise zeigt. Bei einem Pilzbefall denke ich auch an eine Schwer- und Übergangsmetallbelastung.


Begünstigt ASS die Makuladegeneration ?

Seit Jahren wird berichtet, dass es einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Acetylsalicylsäure und der altersassoziierten Makuladegeneration (AMD) geben könnte. Die European Eye Study sah bei täglicher Einnahme von ASS einen Anstieg der feuchten Makuladegeneration, das bestätigte die Beaver Dam Eye Study bei einer zwanzigjährigen Dauereinnahme und die Blue Mountains Eye Study sah einen Anstieg bei 15-jähriger ASS-Einnahme.  Eine geographische Atrophie der Makula, eine besondere Spätform der trockenen Makuladegeneration, trat allerdings nicht auf. Es wird darauf verwiesen, genau abzuwägen, wem man das ASS empfiehlt. Der ganze Artikel.
Leider wird nicht erklärt, warum das so ist. ASS gehört zu den Cyclooxygenasehemmern und die behindern die Bildung der entzündlichen, aber auch der gesunden Prostaglandine, die wir z.B. für die Gefäßerweiterung benötigen. Eine Makuladegeneration ist Folge einer schlechten Durchblutung der kleinsten Blutgefäße am Auge an der Blut-Retina-Schranke. Hier hilft auf ganz natürliche Art und Weise die intravenöse Sauerstofftherapie. Hier der Fachartikel dazu!
Wenn es also nun um die Hemmung der Verklumpungsneigung der Blutplättchen geht, gibt es schon seit mindestens 10 Jahren auch andere gute Medikamente.


Schlafstörungen – Apnoesyndrom – Therapie mit Schrittmachern

Bei nächtlichen Schlaf- und Atmungsstörungen kann ein Schrittmacher helfen, der automatische Impulse an das Zwerchfell abgibt und so das Auftreten der Aussetzer der Atemmuskulatur verhindert. Die Ergebnisse einer internationalen multizentrischen Studie hierzu hat Priv.-Doz. Dr. med. Olaf Oldenburg, Kardiologe im Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, vorgestellt. Hier der ganze Text.


Mitochondrienersatz, in England erlaubt -  hier ein Leitartikel zu ethischen Bedenken – ich wäre für eine Mitochondrientransplantationsmöglichkeit in Deutschland – warum ?!

Der Leitartikel.... Am besten geeignet wären nach Ansicht der Teilnehmer demnach Patientinnen mit MELAS-Syndrom (Myopathie, Enzephalopathie, Laktatazidose, Schlaganfall-ähnliche Episoden) oder MERRF-Syndrom (Myoclonic Epilepsy with Ragged Red Fiber). 
Ich sehe die Bedeutung auch bei einer Mitochondriendysfunktion, die die Ursache für Diabetes, Bluthochdruck, chronisch degenerative Erkrankungen, Krebs etc. ist. Die Ursache für die Dysfunktion ist dann noch eine andere. Der unterste Schritt der Diagnostik und Therapie besteht in dem Erkennen der Ursachen der Mitochondriendysfunktion und dem Ausgleich der Mängel und der Ausleitung der dies verursachenden Gifte. Gelingt das nicht, wäre an so eine Mitochondrientransplantation oder Transfusion zu denken. Leider noch Zukunftsmusik, aber offensichtlich nicht unmöglich. Wie komme ich darauf, dieses so klar zu fordern ? Lesen Sie dazu den Artikel: Mitochondrien reden miteinander. Sie werden erkennen, dass das Krebsgeschehen in der Nachbarschaft gesunder Mitochondrien immer la
ngsamer voranschreitet als dort, wo es geschwächte Mitochondrien gibt
. Wer das verstanden hat, beurteilt auch gängige Krebstherapien aus einem anderen Blickwinkel. Artikelsammlung: Kardiotoxizität onlologischer Therapien, Spätfolgen der Krebstherapie, Spätfolgen von Tumoren.


Blutdruck am Knöchel warnt vor drohendem Herzinfarkt

Die Diagnose wird durch die Messung des Knöchel-Arm-Index erfasst. Eine verbesserte Auswertung lässt sich auch aus der Bestimmung der Pulswellenlaufzeit ermitteln. In Deutschland läuft dazu eineStudie, an der ich nicht teilnehme. Bei mir gehört diese Messung aber in das Repertoire einer Vorsorgeuntersuchung und zur abklärenden Diagnostik von Beinschmerzen, die i
n Ruhe wieder verschwinden
, pAVK. Bei auffälligem Befund verbieten sich die Cyclooxygenasehemmer (siehe den Makuladgenerationsartikel) und es lohnt sich die Optimierung des AA/EPA-Quotienten und die intravenöse Sauerstofftherapie und die Chelattherapie und eine Entsäuerung, da eine schlechte Durchblutung zu anaerober Energiegewinnung und Laktatbildung führt.


Hormonersatz nach Prostata-Ca ?

Ist die Therapie des Proststa-Ca kurativ, so könnte durch Hormonmangel eine starke Verkleinerung des Genitale, eine Verweiblichung der Brust, einen Verlust der männlichen Behaarung eintreten lassen etc.. Hier ein Artikel zum Für und wider einer Hormonersatztherapie des Mannes.
Beim früh erkannten Prostata-Ca  beschreibt man mittlerweile, dass eine Unterdrückung der Testosteronbildung keinen Überlebensvorteil hat. Hier der geschriebene Text.


Drei Jahre seit dem Atomunglück in Fukushima

Mittlerweile werden auf 100.000 Einwohner bereits 13 Schilddrüsenkrebsfälle verzeichnet. Vor dem Unglück waren es nur 0,35 Fälle. Da sieht man wieder, dass die Strahlung schädlich ist, aber jeder anders reagiert. Von der ethischen Seite her gilt es aber nicht nach Toxizität zu entscheiden, sonden dort aufzuhören, wo eine schädigende Wirkung einsetzen kann. So, wie die Freiheit des einzelnen dort endet, wo sie die des anderen berührt. So etwas gibt es aber nicht einmal in der Arbeitsmedizin. Wenn da jemand akut vergiftet ist, gibt es wohl eine akute Entgiftung, aber die chronische Kumulation über die Lebenszeit und deren Behandlung wird als nicht bedeutsam erachtet. Akute Toxizität versus Krankheit durch chronische Mitochondriendysfunktion.


Rehabilitation der Pestwurz

Pestwurz ist nicht leberschädigend, wie neue Ergebnisse zeigen! Manche nutzen es zur Migräneprohylaxe, aber der naturheilkundliche Wirkansatz ist viel umfangreicher.


Passivrauchen hinterlässt bei Kindern Spuren, die Jahrzehnte später noch nachweisbar sind

Wer als Kind ständig dem Zigarettenqualm seiner rauchenden Eltern ausgesetzt ist, hat als Erwachsener nachweisbare strukturelle Gefäßveränderungen in Form einer Verdickung bestimmter Gefäßwandschichten. Der ganze Text. die Wirkung in den Kapillaren, also den  kleinsten Gefäßen, konnte nicht bestimmt werden. Aber: Passivraucher haben gegenüber Nichtrauchern ein um 3,3 Jahre erhöhtes Blutgefäßalter.


N-Acetylcystein bei Mitochondriendysfunktion

Die Krankenkasse ersetzt es nur bei Kindern, mißachtend, was es (NAC) alles kann. Es ist der limitierende Faktor für die Bildung des Glutathions. Dieses neutraliert die freien Sauerstoffradikale am Schritt IV der Atmungskette in den Mitochondrien und es ist Substrat der Glutathion-S-Transferasen am Schritt 2 der Leberentgiftung. Es ist das Gegenmittel bei Paracetamolvergiftung, es senkt den Blutdruck, es schützt vor Magenentzündung, es schützt die Nierenfunktion, es setzt etwas Histamin frei, es löst den Schleim, in seiner Speicherform als  Cystin liefert es die Disulfidbrücken für die Stellung der Enzyme im Raum, die SH-Gruppe ist ein Chelator und nun soll es auch noch bei Schizophrenie helfen. 
Da Glutathion der wichtigste Radikalfänger des Gehirns ist, kann man davon ausgehen, dass bei Patienten mit Schizophrenie der oxidative Metabolismus gestört ist. Oxidativer Stress könnte neuronale DNA-Schäden verursachen, wie sie auch bei Schizophrenie-Patienten gefunden werden. Die Idee, das Glutathion-Defizit mit Präkursor-Substanzen wie N-Acetyl-Cystein (NAC) auszugleichen, erscheint deshalb vernünftig. NAC wird zu Cystein metabolisiert, welches die endogene Glutathion-Synthese reguliert. Experimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass sich das Glutathion-Defizit in verschiedenen Hirnregionen mit NAC tatsächlich reduzieren lässt. Weiter wurde beobachtet, dass NAC die mitochondriale Toxizität verringert und im Hippocampus neuroprotektiv wirkt. Bei transgenen Mäusen konnte NAC die durch eine mitchon
driale Dysfunktion induzierten kognitiven Defizite beheben
und soziale Rückzugstendenzen stoppen. NAC verstärkt auch die neuronale Differenzierung embryonaler Stammzellen, das Neuritenwachstum und die Regeneration sensorischer Neuronen.
Es ist auch davon auszugehen, dass die entzündeten Astrozyten davon profitieren.

 


Ich hoffe, ich habe Ihnen mit diesem Newsletter wieder interessante Informationen zusammengestellt. Bei Fragen, Unklarheiten, Anregungen oder Themenwünschen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin


Email:
Internet: www.dr-wiechert.com


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