Gesundheitsnewsletter vom 22.9.2019

von | 22. September 2019

Heute sind wir in der Videoserie zur gesunden Verdauung im Zwölffingerdarm angekommen. 12 Finger, weil es sich, gemessen an der Gesamtlänge des Dünndarms, tatsächlich um eine recht kurze Strecke mit großer Bedeutung handelt. Wir gehen heute die Themen der Verdauung und des Glutens an. Gluten kann sich allerdings auch auf den ganzen Dünndarm auswirken. Auffällige Werte können ein Leaky-Gut-Syndrom fördern und die exkretorische Bauchspeicheldrüsenfunktion einschränken. Hierfür ist speziell das Lektin Weizenagglutinin ein interessanter Kandidat. In der nächsten Wochen geht es dann durch den restlichen Dünndarm an die Bauhinsche Klappe, die bei Abdichtungsproblematiken auch zur Dünndarmfehlbesiedlung beitragen kann.


Die Themen:

  • Ein Prostata-Mittel wirkt sich positiv auf den Verlauf des M. Parkinson aus. Die Wirkung wird der PGK1 mit vermehrter Pyruvatbildung und Reiz zur Mitochondrienneubildung zugeschrieben!

  • Das Enzym PGK1 ist auch an der Aktivität von Tumorzellen beteiligt.

  • Neurodegenerative Erkrankungen wie M. Parkinson, MS, M. Alzheimer, Autoimmunezephalitiden, ALS  etc. wollen in Ihrer Aktivität erfassst werden.

  • Wie ist die Prognose der MS zu ermitteln?

  • Grünteeextrakt EGCG und dessen Wirkung bei neurodegenerativen Erkrankungen.

  • Bei der Neuropathie sollte die Therapie multikausal sein!

  • Wie aussagekräftig sind die Stuhlbriefchen für Blut im Stuhl als Krebsvorsorge?

  • Versuchen Sie einmal mit vorgeschobenem Unterkiefer zu schnarchen!


Ein Prostata-Mittel wirkt sich positiv auf den Verlauf des M. Parkinson aus. Die Wirkung wird der PGK1 mit vermehrter Pyruvatbildung und Reiz zur Mitochondrienneubildung zugeschrieben!

Wer eine gutartige Prostatavergrößerung hat, bekommt zum besseren Wasserlassen und zur Verminderung der Restharnbildung oftmals einen a-Blocker verordnet, der als Nebenwirkung auch den Blutdruck senken kann. Terazosin hat nun in einer Vergleichstudie zu anderen a-Blockern bei Parkinsonpatienten gezeigt, dass das Voranschreiten der Erkrankung gebremst wird. Es wurden 2880 Parkinsonpatienten mit Terazosin mit 15409 Parkinsonpatienten mit einer anderen Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung verglichen. Terazolin aktiviert das Enzym PGK1, was wohl die Wirkung auf die Nervenzellen erklärt. Terazosin hemmt dieses Enzym, Pyruvat steigt an und fördert die Neubildung der Mitochondrien. doi: 10.1172/JCI129987
Mit den Mitochondrienprofilen können wir diese Wirkung indivisuell belegen und auch zeigen, dass man diese Effekte der Mitogenesis nebst Ausmauserung der Deletionsmutanten auch noch mit anderen Methoden erreichen kann, wie z.B. der intravenösen Sauerstofftherapie.

Das Enzym PGK1 (Phosphoglyceratkinase) katalysiert einen Teilschritt der Glykolyse.


Das Enzym PGK1 ist auch an der Aktivität von Tumorzellen beteiligt.

Das Enzym PGK1 (Phosphoglyceratkinase) katalysiert einen Teilschritt der Glykolyse.

PGK1 ist in den Zellstoffwechselprozessen auch als eine Proteinkinase aktiv, überträgt also eine Phosphatgruppe und diese meistens von ATP auf eine Aminosäure. Sie steuert in diesem Wechselspiel Prozesse der Autophagy genauso wie die Zellteilung. Das hat man auch bei der Therapie von Hirntumoren, z. B. beim Glioblastom, erkannt.

Es ist bekannt, dass Tumorzellen gerne, also bis zu 200-fach stärker als gesunde Zellen, den glykolytischen Stoffwechselweg bevorzugen. Dieses sind wenig energieeffektiv, daher erfolgt auch eine Auszehrung des Patienten. Bei diesen Prozessen entsteht in der Zelle Milchsäure, die über die Bildung von Pyruvat dann doch energetisch, also mit Sauerstoffverbrauch, über den Citratzyklus, mit der Bildung von Acetyl-CoA in den Mitochondrien verbrannt werden kann. Es kann aber auch über einen weiteren Gärungsprozess zu Alkohol vergoren werden.

Pyruvat

Durch Transmainierung kann aus Pyruvat mitttels Glutaminsäure auch Alanin entstehen, das dann wieder für die Zuckerneubildung verwendet werden kann. Dieser Prozess geschieht nahezu nur in der Leber mit den identischen, aber namensungleichen Enzymen  der ALT = ALAT = Alanin-Amino-Transferase bzw. GPT = Glutamat-Pyruvat-Transferase. (Glucose-Alanin-Zyklus, eine Unterart des Cori-Zyklus)

Als weiterer Schritt der Weiterverabeitung öffnet sich der Corizyklus. Híer wird die Milchsäure zur Leber transportiert und dort im Rahmen der Gluconeogenese zu Zucker umgebaut.
 


Neurodegenerative Erkrankungen wie M. Parkinson, MS, M. Alzheimer, Autoimmunezephalitiden, ALS  etc. wollen in Ihrer Aktivität erfassst werden.

Im Blut bringen einem die Beta-Amyloide weniger, als man bisher dachte, aber die die Bruchstücke der Neurofilamente geben doch einen guten Aktivitätsüberblick. Im Serum sind die Werte drei Tage ausreichend stabil. Amyloid-PET-MRT-Aufnahmen zeigen im fortgeschrittenen Stadium, auch für den Laien erkennbar, den Unterschied zum gesunden Gehirn an. Man merkt die ersten Symptome, wenn 70% der Leistungsfähigkeit weg sind. Das ist die Phase der Verdrängung. Dann gibt es die kurze Phase des Hilfesuchsens, der dann die Phases des Fragens, warum man etwas machen soll, folgt. Daher sollte man sich vor dem Verlust der 70 Prozent  nachhaltig um seinen Verstand kümmern. Ein gutes Beispiel liefert folgende Studie von Dr. M. Nehls.
doi:10.1186/s40303-016-0018-8


Wie ist die Prognose der MS zu ermitteln?

In den MRT-Untersuchungen sah man bisher nur in den mit der hohen magnetischen Kraft von 7 Tesla, dass die Hirnläsionen einen Randsaum entwickelten, wenn sich die Erkrankung imVerlauf als schnell voranschreitend entpuppte. Das soll nun auch mit den häufiger vorhandenen 3 -Tesla-MRT-Geräten zu erfassen sein. Bei Patienten unter 50 Jahren war das Progressionsrisiko 2,3-mal höher und  bei älteren Patienten immerhin 1,6-fach erhöht. Als man verstorbenen Patienten untersuchte, fand man in diesem Randsaum Neurone, die ihre Myelinscheiden verloren hatten und wo das durch die Myelinscheidende zu ummantelnde Axon abgestorben war. Man fand eine beschädigte Bluthirnschranke und eisenbeladene Makrophagen, als Immunzellen. Man interpretierte das als einen schweren Hirnschaden ohne Aussicht auf Heilung.
doi: 10.1001/Jamaneurol.2019.2399
Für die Praxis bedeutet es aber, dass man alle Maßnahmen zum Einsatz bringen sollte, die hier einen bremsenden oder regenerativen Effekt haben könnten.

Biotin erhöht die Myelinproduktion vermutlich in erster Linie über die Stimulation der Fettsäuresynthese.

https://www.dmsg.de/multiple-sklerose-news/ms-forschung/primaer-progrediente-multiple-sklerose-wirkung-von-biotin-md-1003-im-test/

https://www.amsel.de/multiple-sklerose-news/medizin/hochdosiertes-biotin-gegen-progrediente-multiple-sklerose/

https://www.multiple-sklerose-e-v.de/selbsthilfe/forschung-medizin/biotin-bei-progredienten-ms-verlaeufen


Grünteeextrakt EGCG und dessen Wirkung bei neurodegenerativen Erkrankungen.

In einer Studie wurde die Menge EGCG eingesetzt, die man aus 50 Tassen Grüntee/d  trinken würde. Hier ist die erste Vorsichtsmaßnahme der Auswertung zu beachten. Die erste Flückung des japanischen Sencha-Grüntees gegenüber der Herbstpfückung aus China und bei einem achtminütigen Ziehen bei 80 °C gegenüber 2 Minuten kann die Dosis um den Faktor 60 verändern. Allerdings wurden hier ja definierte 800 mg EGCG verwendet, die innerhalb von 2 Monaten auf 1200 mg erhöht wurden. Aber unabhängig davon konnte in der kleinen Unter-Studie von 17 echten und 11 Placebopatienten in MRT-Kontrollen gezeigt werden, dass der Hirnvolumenverlust in der Verumgruppe im Striatum und dem Gyrus praecentralis geringer war. Die motorische Funktion war im Verlauf der Studie nahezu stabil geblieben. DOI:https://doi.org/10.1016/S1474-4422(19)30141-3


Bei der Neuropathie sollte die Therapie multikausal sein!

Leser meiner Newsletter kennen bereits meine Artikel und Vorträge zu Vitamin B1 oder sogar dem fettlöslichen B1, dem Benfothiamin und der Bedeutung der alpha-Liponsäure, um Kribbeln, Brennen, Taubheitsgefühlen zu begegenen oder den Stoffwechsel der Pyruvatdehydrogenase zu beeinflussen, AGE's zu vermindern und die Mitochondrienfunktion zu verbessern. Die Suchfunktion auf der Homepage öffenet diese Felder genauso wie der Link zum Youtube-Kanal. Die Phospholipide sind ein weiterer wichtiger Faktor und die Korrektur einer übermäßigen oxidativen Belastung ebenfalls. So gibt es neben der antioxidativen a-Liponsäure noch viele weitere Stellgrößen, wie z.B. auch die Gruppe der Tocotrienole. doi: 10.1002/mnfr.200700418.

Die Bedeutung der a-Tocotrienole gilt auch für zentrale neurodengenerative Erkrankungen. https://doi.org/10.1161/01.STR.0000181082.70763.22


Wie aussagekräftig sind die Stuhlbriefchen für Blut im Stuhl als Krebsvorsorge?

Es galt eine zeitlang die Idee, dass die Verminderung der Thrombozytenaggregation mittels 300 mg ASS die Aussagefähigkeit des Stuhltestes auf verstecktes (okkultes) Blut  steigern könne. Das hat sich in einer Studie nicht bestätigt. doi:10.1001/jama.2019.4755
Daher sollten höherwertige Tests mit mehreren Kenngrößen, wie z.B. M2PK, Calprotectin, Blut im Stuhl, Septin-9 o.ä. eingesetzt werden. Die Darmspiegelung ist immer noch die genaueste Methode. Untersuchungsintervalle von mehreren Jahren könnten einen aber auch in falscher Sicherheit wähnen lassen.


Versuchen Sie einmal mit vorgeschobenem Unterkiefer zu schnarchen!

Da geht eigentlich nicht und daher lohnt sich ggf. der Versuch mt einer Unterkiefer-Protrusionsschiene, die Ihnen der Zahnarzt anpassen kann.

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