Gesundheitsnewsletter vom 22.12.2019

von | 22. Dezember 2019

Heute am vierten Adventssonntag brennen alle Kerzen und in zwei Tagen beginnt mit der Dämmerung der heilige Abend. Genießen Sie die Auszeit  oder wie ich im Radio gehört habe: " Seien Sie entspannt, bald ist die besinnliche Zeit vorbei und es tritt wieder die Ruhe ein." Ich schicke Ihnen den Newsletter, nachdem ich mich heute auf der Skipiste ausgetobt habe. Viel Neuschnee und auf 3000 m über NN sind die Wolken auch nicht so dick, ich habe auch die Sonne gesehen.


Der heutige Film beschäftigt sich mit der veganen Ernährung. Ein Ernährungscoach und ein begeisterter Veganer führen Sie duch ein leckeres Gericht. Ich wurde eingeladen, den An- und Abspann zu moderieren, was ich gerne getan habe. Lassen Sie sich überraschen und ich wünsche einen guten Appetit, falls Sie es nachkochen wollen.


Die Themen:

  • Was passiert wenn wir unsere Fettdepots abbauen?

  • Der positive Effekt der Omega-3FS in frischem Fisch wird durch deren Weichmachergehalt zumindest aufgehoben.

  • Antientzündliche Mittel sollten mit Antdepressiva kombiniert werden – Metaanalyse randomisierter kontrollierter Studien.

  • Vegane Ernährung ist potentiell mit einer Verarmung wichtige Nährstoffe verbunden, z.T. auch solcher, die der Körper selbst baut.


Was passiert wenn wir unsere Fettdepots abbauen?

Es wurden Patienten unterschiedlicher Altersgruppen, die sich einer Magenverkleinerung (bariatrische OP) unterzogen, bezüglich der fettlöslichen Gifte im Blut untersucht. Der Körper ist ständig mit schwerabbaubaren fettlöslichen organischen Giften konfrontiert und lagert diese zwangsläufig im Laufe seines Lebens ein. Wer rank und schlank ist, hat dafür wenig Fettspeichergewebe. Die größten Organe sind dann wahrscheinlich das Gehirn und die Leber. Es wurden 27 Patienten vor und bis zu sechs Monate nach der OP mit Blutproben auf 24 polychlorierte Biphenyle (PCB), 4 Perfluorchmikalien (PFC) und 9 organochlorierte Pestizide (OCP) sowie quantitativ weiterer organischer Umweltschadstoffe untersucht.
Im Ergebnis war es wie eine Tiefeneisbohrung im ewigen Eis, wo man die Sedimente der Zeit nachverfolgen kann. Bei den vor 1976 geborenen Patienten fanden sich zwei- bis fünffach höhere Werte für PFB, OCP und PCB als bei den jüngeren Patienten. Nach der Op stiegen die Werte an, blieben aber in diesem altersabhängigen Muster, allerdings erhöhten sich bei den älteren vornehmlich PCB, OCP und polybromierte Diphenylether, bei den jüngeren Patienten dagegen PFC.
Eine gezielte Ausleitung bei größeren Gewichtsreduktionen wäre also nicht unsinnig. Quelle: https://doi.org/10.1002/oby.22618
Die Versorgung mit aufgereinigten essentiellen Fettsäuren, wie man sie in Fisch oder Algenöl findet, sollte unbedingt gesichert sein.


Der positive Effekt der Omega-3FS in frischem Fisch wird durch deren Weichmachergehalt zumindest aufgehoben.

EPA und DHA sind wichtige essentielle Fettsäuren, die wir nur bedingt aus ALA bilden können und die in Kaltwasserfisch und Algen vorkommen. Algen kann man in Indoor züchten und somit sicherstellen, dass diese frei von Schadstoffen sind. Fische leben aber nun einmal in den verseuchten Meeren mit toxischen Metallen und Mikroplastik. Deren Öl muss man dann aufreinigen.
Die Makrele ist der Fisch, der am meisten Plastik frißt.
Der Thunfisch ist der Fisch mit dem höchsten Gehalt an toxischen Metallen und
der Aal ist der gefährdeteste Fisch, weil er zur Zeit der Entwicklung seiner Geschlechtsorgane das Fressen einstellt und von seinen eingespeicherten Nährstoffen und Giften lebt, die seine Fortpflanzungsfähigkeit gefährden.

Es gibt viele scheinbar gute giftausleitende Substanzen, zu denen auch immer wieder Zeolithe genannt werden. Lesen Sie die Analyse der Verbraucherzentrale.

Eine Studie des Karolinska Instituts in Stockholm wertet alte Studiendaten von 69498 Menschen im Hinblick auf deren tägliche Aufnahme von PCB, also polychlorierten Biphenylen, Methylquecksilberverbindungen und dem Gehalt an EPA und DHA und dessen Bezug zur Sterblichkeit der Studiengruppe aus. Dabei fand man heraus, dass 2/3 der PCB-Aufnahme aus dem Fischkonsum stammen.
Das Fünftel mit dem höchsten PCB-Gehalt starb auch 20 % früher als die Gruppe mit dem geringsten PCB-Gehalt. Das waren absolut allerdings nur neun Monate. Die essentiellen Fettsäuren senkten das kardiovaskuläre und das Krebssterblichkeitsrisiko. Diese galt allerdings nur für die unteren 3/5, darüber wurde der Vorteil durch die Giftbelastung zunichte gemacht. In der hohen PCB-Gruppe stieg die Sterberate der Herzkreislaufursachen um 31%. Dennoch lebten die Menschen mit den höchsten EPA und DHA-Werten im Durchschnitt 6 Monate länger. Quelle: https://doi.org/10.1111/joim.12995

Was ist die Konsequenz?
Hochaufgereinigte, aber natürlich belassene Fischöle oder Algenöle sind unserer Gesundheit und Leistungsfähigkeit sehr zuträglich. Diese müssen wir uns wohl gesondert zuführen und das gilt ganz besonders für schwangere und stillende Frauen.

ADHS sollte initial optimierte Werte essentieller FS und Vitamin D, Tocotrienolen, Jod, Vitamin B3 haben, bevor man zu Medikamenten greift, die den Stoffwechsel der Neurotransmitter gezielt beeinflußt.

Menchen, die eine positive Familienanamnese für Demenz haben, sollten sich genauso verhalten und zwar bevor Sie etwas von de rDemenz verspüren können.

Die als unbedenklich eingestuften täglichen Aufnahmemengen der organischen Verbindunge sind eher politisch als streng wissenschaftlich zu deuten.
Fisch ist mittlerweile ungesünder als Fleisch.

Weitere Studien zur Bedeutung der diätetischen Belastung mit organischen Giftstoffen…

Antientzündliche Mittel sollten mit Antdepressiva kombiniert werden – Metaanalyse randomisierter kontrollierter Studien.

Die konventionellen Antidepressiva nehmen sich die Neurotransmitter als Angriffspunkt vor und wollen erreichen, dass diese länger an der Nervenverbindung, der Synapse, verbleiben und wirken. Eine anhaltende Remission der schweren Depression wird keineswegs regelmäßig erreicht. In China ging man der Frage sinnvoller Therapieansätze mit einer Metaanalyse randomiserter kontrollierter Studien nach. 1610 Patienten mit einer schweren Depression (Major Depression) bekamen entzündungshemmende Substanzen als Mono- oder als zusätzliche (Add-on-Therapy) Therapie bzw. wurden mit Placebo behandelt. Als antientzündliche Wirkstoffe kamen NSAR, Omega-3-Fettsäuren, das Antibiotikum Minocyclin, die Cholesterinsenker-Statine, Kortikosteroide, Zytokininhibitoren, die Aminosäure N-Acetyl-Cystein, das Antidiabetikum Pioglitazon und ein Stimulans bei Narkolepsie, das Modafinil, zum Einsatz.
Das Ergebnis:
Antientzündliche Substanzen sind besser als Placebos und zwar kommt es mit einer 52% höheren Wahrscheinlichkeit zu einem Therapieansprechen.
Wurden antientzündliche Substanzen zu einer Antidepressivatherapie eingenommen, war die Wahrscheinlichkeit, dass die Depression eine Remission erfährt, um 79% höher.
Somit zeigte sich dieser Effekt sowohl in der Einzel- wie auch in der Kombinationstherapie zu Antidepressiva.
Besonders starke antidepressive Effekte sah man bei Omega-3-Fettsäuren, NSAR, Statinen und dem Antibiotikum Minocyclin, von dem man ja auch schon bei MS und Neuroborreliose gute Effekte kennt. (Es ist allerdings ein Problem für die Mitochondrienfunktion.)
Die unerwünschten Nebenwirkungen waren gastrointestinal zu verbuchen, wobei diese bei den Omega-3-FS und hier geht es um EPA und DHA, nur bei Fettverdauungsproblemen zu erwarten sind. Ich ergänze, dass diese mehrfach ungesättigten FS unbedingt mit Antioxidantien versorgt sein müssen.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1136/jnnp-2019-320912
Setzt man diese Erkenntnis in Beziehung zu meinen Diagnostiken mit der IDO- und KMO-Aktivität, der oxidativen Stressbelastung, den Mitochondrienprofilen und den ess. Fettsäuren, dem Aminosäureprofil nebst ADMA, Co Q10, Carnitin sowie der individuellen Verträglichkeit der antioxidativen Substanzen mittels BDT und TNFa-Hemmtest, dann ist da noch Luft nach oben.


Vegane Ernährung ist potentiell mit einer Verarmung wichtige Nährstoffe verbunden, z.T. auch solcher, die der Körper selbst baut.

Bei den Substanzen, die der Körper selbst baut, sind es vor allem CoQ10 und Carnitin. Ansonsten sind es Vitamin B12 und B2, Proteine, Omega-3-Fettsäuren. Eisen, Kalzium, Vitamin D, Jod, Zink und bei Vermeidung von Nüssen auch Selen. Nun gibt es dazu aber schon gute Ausarbeitungen für vegane Lebensmittel, die diese Lücken schließen können, wie diese Verlinkung zeigt.
Nun muss man aber auch bedenken, dass das Angaben pro 100 g sind und parallel muss man sich die Kalorienzahl dazu anschauen. Eine vegane Ernährung benötigt im Schnitt 200 kcal/d mehr, um an die Nährstoffe zu kommen, also eine normale Mischkost. Somit ist hier also ein wenig kalorischer Spielraum. Bei den Mineralien sollte man den Gehalt an chelierenden Phytinsäuren auf dem Schirm haben. Dass eine Substanz in der Nahrung ist, bedeutet nicht zwingend, dass man sie auch resorbieren kann. Bei Jod wird zu Algen geraten. Wenn die aus dem Meer kommen, kann ich wegen deren Filterlesitung für toxische Metalle nur davon abraten. Hier wäre eine gezielte Jodergänzug gesünder.

Wer also so eine Entscheidung zur Veränderung seiner Nahrungsweise trifft, sollte zu Beginn und nach sechs Monaten einen Check seiner Vitalstoffwerte vornehmen lassen, um zu überprüfen, dass nicht gravierende Mängel am Ende zu einer Funktionseinschränkung oder Erkrankung scheinbar unklarer Ursache führen.

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