Gesundheitsnewsletter vom 2.12.2018

von | 2. Dezember 2018

Gesundheitsnewsletter vom 1. Adventssonntag 2018.

13°C, regnerisch, leichter Wind, die rote Rose vor dem Fenster im Garten ist kurz vor dem Erblühen, aus dem Radio dudelt seit gestern unentwegt Weihnachtsstimmungsmusik, gestern wurde das erste Adventstürchen geöffnet und heute wird tapfer die erste Adventskerze angezündet.enlightenedIrgendwie ist es aber auch wieder schön, denn es hat auch etwas von "zur Ruhe kommen". Das Licht, der Keks, Tee oder Kaffee oder sogar Kakao..hm!
Die Weihnachtskekse in der Praxis leiden unter Schwindsuchtsurprise, die mit dem Marmeladenklecks sind schon verschwunden. Ich habe heute eine Variante davon mit Erdbeer-, schwarzer Johannisbeer- und Feigenmarmelade gebacken. Es sind mehr als meine Familie ohne Gesundheitsschaden alleine essen kann, daher werde ich wohl welche mit in die Praxis bringen.angel


Die Themen:

  • Neuigkeiten für MS-Patienten.

  • Depression durch Testosteronmangel?

  • Babys besser keine Sojamilch geben, denn das rächt sich ab der Pubertät mit vermehrten Menstruationsbeschwerden.

  • Gentherapie für LCA, Lebersche Congenitale Amaurose-Patienten zugelassen.

  • Manchmal werden die Mitochondrien auch vom Vater vererbt – biparenterale Vererbung, also von beiden Eltern.


Neuigkeiten für MS-Patienten.

Die Uni in Bochum hat in einem Forschungsprojekt die Bedeutung des Signalmoleküls Vav3 für die Regeneration der Mylelinscheide der Nerven erforscht.
Vav3 fordert die Oligodendrozyten zur Reparatur auf. Im Mausmodell konnte die Bedeutung dieses Signalmoleküls so klar herausgearbeitet werden, dass man nun Forschungen in Richtung eines Medikamentes plant.
Der Link zeigt auch die Bedeutung für die Mikrofasern der Nerven. Womöglich profitieren auch noch andere Neuropathien von dieser Entwicklung.


Depression durch Testosteronmangel?

Mit dem freien Androgenindex kann man sehr gut ermitteln, wo Mann oder auch Frau aktuell und im Altervergleichskollektiv stehen. Man kann das Testosteron dann ergänzen oder aus meiner Sicht sinnvollerweise schauen, warum der Patient denn so wenig Testosteron bildet und dann zunächst dort ansetzen.
Studien zeigen, dass die Stimmungsaufhellung insbesondere bei älteren Männern gelingt. Hierfür sind dann mindestens 500 mg Testosteron/Woche notwendig.
Testosteron gehört zu den Steroidhormonen
und wird aus den Gestagenen bzw. dem DHEA (Dehydroepiandrosteron) gebildet. Der Beginn dieser Hormonbildung startet beim Cholesterol. Die Unterdrückung der Cholesterinbildung zieht also möglicherweise hormonelle Veränderungen nach sich.
Testosteron oder auch das noch wirksamere Dihydrodestosteron haben Auswirkung auf die Ausbildung der Sexualmerkmale, die Blutbildung, das sexuelle Verlangen, das Imponiergehabe, das dann möglicherweise mit unsozialem Verhalten und Aggressivität gepaart ist, insbesondere dann, wenn die körpereigene Cortisolproduktion schwächelt, wie man es bei Burnoutpatienten sieht.
Eine Ergänzung kann ohne Laborkontrolle schnell zu einer Überdosierung führen und die zieht eine Reihe von Nebenwirkungen nach sich.

Wonach schaue ich also?
Es geht um die Kofaktoren, also die Mineralien, besonders Zink, Kupfer, Bor, für die Metalloproteine und die Aminosäuren als den Bausteinen der Proteine, den B-Vitaminen, den essentiellen Fettsäuren. Es kann auch zu Veränderungen des StAR (Steroid acute regulatory protein an der Aussenseite der Mitochondrien kommen, die alle Bemühungen zunichte machen. Erfahrungsgemäß sind nicht alle Mitochondrien davon betroffen, so dass es ein berechtigeter Gedanke ist, ob man diese fehlerhaften Zellen nicht ausmausern kann, wie es bereits mit den Deletionsmutanten der mitochondrialen DNA bereits gezeigt werden konnte.
Mit der Oxyvenierung und deren Einfluss auf den Arachidonsäurestoffwechsel, werden aus dieser eher proentzündlichen essentiellen Säure dann vermehrt antientzündliche Lipidmediatoren gebildet.


Babys besser keine Sojamilch geben, denn das rächt sich ab der Pubertät mit vermehrten Menstruationsbeschwerden.

Wie Sie aus dem Titel entnommen haben, wurde hier nur hinsichtlich der Wirkung der Phytoöstrogene bei Mädchen geforscht. Ob sich die Sojamilch auch auf die Fertilität der Jungs und der Mädchen auswirkt, wäre noch zu erforschen; dazu gibt es aber auch schon zunehmend mehr wissenschaftliche Daten. Die Studie erwähnt die Bedeutung der Hormone, die bereits im Mutterleib auf die Geschlechtsentwicklung wirken und geht dann aber explizit auf die sojabasierte Säuglingsmilch ein. Die frühe kindliche Phase zeigt eine besondere Ansprechrate auf die Phytoöstrogene, an denen die Sojamilch reich ist und die mit den natürlichen Östrogenen, insbesondere dem Östradiol, um den Rezeptor konkurrieren. Tierversuche zeigen einen deutlichen Einfluss auf die Hormonachse "Hypothalamus-Hypophyse-Ovar" und die Entwicklung der Gebärmutter. Die prospektive SELF-Studie an 1500 Frauen afroamerikanischer Abstammung im Alter von 25-35 Jahren ergab, dass eine sojabasierte Säuglingsmilch gegenüber einer natürlichen Milch ein um 50% erhöhtes Risiko einer mäßig bis starken Dysmenorrhoe im Alter von 18 und 22 Jahren nach sich zog und dass in 40% der Fälle deswegen zu oralen Kontrazeptiva gegriffen werden musste.


Gentherapie für LCA, Lebersche Congenitale Amaurose-Patienten zugelassen.

Patienten mit Leberscher Congenitaler Amourose (LCA) haben eine genetisch veranlagte Netzhautdystrophie mit schweren Sehbehinderungen, die bereits in den frühen Lebensjahren auftritt. Kinder und Erwachsene, die eine Mutation auf beiden Chromosomen  des RPE65-Gens haben und auch noch über ausreichend lebensfähige Netzhautzellen verfügen, dürfen auf die Wirkung der Therapie mit Voretigen-Neparvocec (Luxturna) hoffen. In Deutschland sind 2000 Menschen von LCA betroffen. Es kommt zu einer Verbesserung, aber zu keiner Heilung.


Manchmal werden die Mitochondrien auch vom Vater vererbt – biparenterale Vererbung, also von beiden Eltern.

Drei nicht miteinander verwandte Mehrgenerationenfamilien wurden hinsichtlich ihrer mitochondrialen DNA sequeziert. Bei 17 Familienmitgliedern wurde die väterliche mitochondriale DNA gefunden. Der Anteil der väterlichen mtDNA schwankte dabei zwischen 26 und 74%. Man sieht hier also eine biparenterale (two parents), also von beiden Eltern, bediente Vererbung der Mitochondrien und somit zeigen sich hier Vererbungen wie bei autosomal dominaten Erbgängen. An dem Dogma, dass die Mitochondrien grundsätzlich von der Mutter vererbt werden, ändert sich mit dieser Erkenntnis nichts, aber die Natur ist schlauer als wir denken und die Übertragung der männlichen mtDNA müsste in diesen Fällen einen Überlebensvorteil haben.

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