Gesundheitsnewsletter vom 19.3.2017

von | 19. März 2017

Gesundheitsnewsletter am verregneten 19.03.2017


Die Themen:

  • Ich wüsste gerne meine Blutgruppe

  • Erkenntnisse über Honig

  • Schmerzen? Dann nimm doch ein NSAR und halte den Termin ein! So ähnlich hieß es in der Werbung.
    Herzstillstand: Erhöhtes Risiko nach NSAR-Einnahme, so heißt es in der pharmazeutischen Zeitung.

  • Stuhltransplantation in Kapselform – die Forschung geht weiter

  • Die Kalorie sei politisch! Seit wann und warum zählt man sie?

  • 800.000 Lebensjahre durch maligne Tumoren in Deutschland verloren

  • Schlechter Schlaf, zu kurz und zu lang, verengt das Blutgefäßlumen bei klimakterischen Frauen

  • Dexpanthenol, Vitamin B5, kann entzündungsfördernde Botenstoffe wie IL-6, IL-8, IL-1ß, TNFa, PGE2 hemmen.


Ich wüsste gerne meine Blutgruppe

Diese Frage wird mir hin und wieder gestellt und mitunter stelle auch ich diese Frage, wenn bei den AP-Isoenzymen die Dünndarm-AP auffällig ist. Denn das darf sie bei den Blutgruppen O und B sein. Nun gibt es wohl ein sehr schnelles Praxistestset, ich überlege es zu bevorraten. Wer hätte denn Interesse an so einem Test?


Erkenntnisse über Honig

Die Amerikaner setzen in den Bienenstöcken Antibiotika gegen die Faulbrut ein und haben darunter dennoch ein nicht unerhebliches Bienensterben. Der Grund wird in einer Veränderung der Darmflora der Bienen gesehen. Das eingesetzte Tetrazyklin vermehrt die  opportunistisch krankmachende Serratia-Gruppe. Diese ist auch Teil des Bakterienpanels in dem Basischeck Darmflora, den ich in meiner Praxis verwende. Die Todesrate behandelter Bienen ist nach drei Tage doppelt so hoch, wie die der unbehandelten. Das gesunde Mikrobiom entscheidet über die Aufnahme der Nährstoffe und die Abwehr von Krankheitserregeren durch die Kolonisationsresistenz und bakterieneigene Antibiotika sowie die Giftausleitung. Amerikanischer Honig enthält somit das Risiko von Antibiotikarückständen ud resistenten Bakterien.
Europäischer Honig enthält aber ebenfalls Neonicotinoide und Giftstoffe gegen die Varroamilbe.
Manuka-Honig:
Honig kann Krankheitserreger abtöten oder deren Vermehrung und Anhaftung erheblich vermindern. Dazu reichen Verdünnungen von 3,3, bis 16,7 Prozent aus, wie Studien belegen. Manukahonig vom Teebaum aus Neuseeland unterscheidet sich von europäischem Honig durch den hohen Anteil an Methylglyoxal. Diese Substanz entsteht aus dem Nektar im Darm der Bienen. In in Deutschland handelsüblichem Honig liegt der Gehalt vom Methylglyoxal bei 1 bis 2 Milligram/Kilogramm Honig, bei dem Manukahonig sind es 300 bis 700 mg. Man kann diese Substanz auch künstlich zufügen, die Wirkung ist dann die gleiche. Durch die Verdünnung des Honigs entsteht Wasserstoffperoxid, dass antibakteriell wird.
Wiederkehrende Harnwegsinfekte entstehen unter anderem, weil sich die Keime an das Urothel, also die Auskleidung der Harnwege, anhaften können. Dagegen setzt man auch Cranberry und Mannose an. Verdünnter Manukahonig kann über einen Katheter in die Blase eingebracht werden. Früher wurden wiederholt Blasenspülugen durchgeführt, um das Verstopfen der Katherter zu vermindern und die Harnwegsinfektion zu reduzieren. Ein mögliches Produkt dafür ist Octenisept. Dieses wurde weitestgehend wieder verlassen. Verdünnter Manukahonig wäre hier eine Alternative, doch lesen Sie selbst!


Schmerzen? Dann nimm doch ein NSAR und halte den Termin ein! So ähnlich hieß es in der Werbung.
Herzstillstand: Erhöhtes Risiko nach NSAR-Einnahme, so heißt es in der pharmazeutischen Zeitung.

Forscher fanden innerhalb der ersten dreißig Tage einer NSAR-Einnahme ein um 50% erhöhtes Risiko für einen Herzstillstand unter Diclofenac und 31% unter Ibuprofen. Beides ist frei verkäuflich!
Ich bin mit diesen Substanzen sehr zurückhaltend und versuche den Schmerz anders in den Griff zu bekommen. Es ist aber etwas aufwendiger und kostet auch Geld, aber eben nicht unbedingt das Leben.

Was der Doktor schon früher zu diesem Thema verlinkt hat.


Stuhltransplantation in Kapselform – die Forschung geht weiter

Das das Mikrobiom über vieles mitentscheidet, dürfte regelmäßigen Lesern bekannt sein. Eine Transplantation per Kapsel ist die Lösung der Zukunft, denn das kann man wiederholt zuhause machen.
Eine Stuhltransplantation können sich viele Patienten vorstellen
, aber wer und wo macht so etwas?


Die Kalorie sei politisch! Seit wann und warum zählt man sie?

Dieser Link führt Sie zu einem historischen Überblick und erklärt das Kalorimeter.
Vor ein paar Tagen sprach ich mit dem Kollegen Dr.Teutemacher und er beschrieb als den ersten evolutionären Schritt der Menschheit, der bis heute nicht kompensiert sei, den Wechsel vom Jäger und Sammler zum Ackerbauern.
Von vormals vier Stunden Arbeit am Tag wechselte er auf ca. 10 Stunden. Heute sind wir im Schnitt 16 Stunden am Tag irgendwie aktiv besschäftigt, wenn auch nicht mit körperlicher Anstrengung. Dennoch erzeugt das Stress, beinhaltet eine erhöhte Hirnaktivität und einen Mehrverbrauch an Mikronährstoffen gegenüber unseren Vorfahren, sicherlich auch durch neue Umwelteinflüsse.
Die anderen Säugetiere, mit denen wir uns forschend vergleichen, haben immer noch den Vierstundentag. In den Masttierbetrieben wird genauestens berechnet, wieviele Kalorien und Mikroaährstoffe individuell notwendig sind, dafür gibt es die Chipkontrolle.
Übergewicht ist ein Problem der westlichen Zivilisation; Fehlernährungen sind durch den Verlust der Großfamilie und deren Wissen zu erklären, aber auch das Untergewicht oder die einseitige Ernährung durch Schönheitsideale und den Einfluß der Werbung ist nicht selten.
Die Patienten, die mich aufsuchen sind in der Regel schon sehr gesundheitsbewusst, aber eben auch erfolgreich oder waren es zumindest bis vor geraumer Zeit. In den Laboruntersuchungen, die ich gerne mit einer Auswertung eines zweiwöchigen Ernährungsprotokolls abgleiche, finde ich wiederholt, dass die Kalorienlast eine Versorgung auf rein natürlichem Weg nicht ermöglicht, denn den Beweis liefert der parallel ermittelte Laborwert.
Ein Mangel an essentiellen Vitalstoffen bremst die Physiologie des Säugetiers Mensch extrem aus und das, obwohl die klassischen Laborwerte in der Norm liegen. Ein Ausgleich der Mängel leitet die Umkehr erfreulicherweise wieder ein und beschert mir Weiterempfehlungen zu neuen Kunden, wofür ich mich hier ganz herzlich bedanke.


800.000 Lebensjahre durch maligne Tumoren in Deutschland verloren

So in etwas titelt die Medical Tribune unter Bezug auf das Epidemiologische Bulletin 2017. Der Lebensstil mit zu viel UV-Licht, zu viel Alkohl und Tabakkonsum, aber eben sicherlich auch mit zu viel Feinstaub, Wohnraumgift, Giften am Arbeitsplatz, Stress jeglicher Art, ständiger Präsenz und Erreichbarkeit und dieser Belastung nicht angepasster Versorgung mit eben der oben erwähnten Mikronährstoffe trägt dazu bei. Ein Übergewicht in Folge der Suche des Körpers nach diesen Vitalstoffen in Produkten einer zu hohen kalorischen Dichte erzeugt neue Krankheiten. Zwischen 1973 und 2013 hat sich die Summe der jährlichen Krebsneuerkrankungen in Deutschland verdoppelt. Das ist zum Teil der zunehmenden Lebenserwartung gezollt, denn die Mängel und die Belastung werden bei unverändertem Lebenstil ja nicht weniger. Dennoch stieg die Rate alterskorrigiert bei Frauen um 23,5% und bei Männern um 28,8% an. Die altersbezogene Sterberate sank aber seit den 90er-Jahren auf 192 Sterbefälle/100.000 Einwohnern bei den Männern und 124/100.000 EW bei den Frauen. Die Veränderungen der Rauchgewohnheiten führten bei Männern breits zu einem Rückgang der Lungenkrebserkrankungen, während die Rate bei den Frauen noch im Steigen begriffen ist. Da die Tumoren heute früher erkannt werden, ist deren Überlebensrate ab Diagnosestellung auch länger als früher. Sogenannte Heilungen, 5 Jahre rezidivfrei, sind dadurch häufiger. Patienten mit besonderer Belastung und besonders aggressiven Tumoren sind wohl schon gestorben, daher sinkt der altersbezogene Wert der Neuerkrankungen seit 2008, während die Absolutzahlen, also absolute Neuerkrankungen, noch stagnieren. Da Krebs ca. 20 Jahre zwischen Entstehung und Erscheinung benötigt, sind das wohl noch Altlasten des Lifestyles. Seinen Auftritt hat er, wenn die gesunden Umgebungszellen, das Microenvironment, mitochondrial zu schwach werden.


Schlechter Schlaf, zu kurz und zu lang, verengt das Blutgefäßlumen bei klimakterischen Frauen

Unter S-16. Sleep Characteristics and Carotid Atherosclerosis among Midlife Women finden Sie das Originalabstract.Schlafstörungen und Atemausstezer, sogenannte Schlafapnoe, führt besonders in den Wechseljahren, aber mit Sicherheit auch sonst, zu vermehrter Tagesmüdigkeit. Depressionen und Hormonschwankungen können die Schlafstörung im Klimakterium verstärken. Schlafzeiten von unter 6 Stunden verdicken die innerste Schicht der Blutgefäße auf 0,7 mm, über 7 Stunden auf 0,68 mm, die günstigste Dicke und damit den besten Querschnitt erreicht man mit 7 Stunden Schlaf mit 0,66 mm. Dieser Querschnitt ist unter Berücksichtigugn der Vasa vasorum in dem Artikel über die Gefäßverkalkung aus Sicht des Herzchirurgen Prof. Dr. Haverich von Bedeutung. Eine schlechtere Schlafqualität trägt ebenfalls zur Bildung arteriosklerotische Plaques bei oder gemäß Prof. Dr. Haverich zu Mikroinfarkten der externen Muskelschicht der Blutgefäße, eben durch einen zu engen Querschnitt der Vasa vasorum. Ich ergänze, dass es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei den Vasa nervorum, also den Blutgefäßen der Nerven, nicht anders sein wird. Dadurch entstehen Schmerzen und Nervenschäden. Stellen Sie sich jetzt noch einmal vor, was im zweiten Artikel des heutigen Newsletters beschrieben wird und Sie werden verstehen, warum Mittel, die eine Gefäßerweiterung behindern, gefährlich sind.


Dexpanthenol, Vitamin B5, kann entzündungsfördernde Botenstoffe wie IL-6, IL-8, IL-1ß, TNFa, PGE2 hemmen.

Schon zu Bundeswehrzeiten war ich ein Freund des Dexpanthenolnasensprays und der Panthenol-Lutschtabletten, da es doch eine Aktivierung der Gene der Reparaturfunktionen bewirken sollte. In einer neuen Veröffentlichung des Teams um PD Dr. Driedrich von Rheinbaben, Schwerin (forum (18) 2016, 260-264, auf das ich keinen Zugriff habe, bescheibt die ÄrzteZeitung vom Mittwoch, den 15. März 2017, dass Dexpanthenol in einer Dosisabhängigkeit die Virusreplikation deutlich reduziert und entzündliche Parameter wie IL-6, IL-8, IL-1ß, TNFa, PGE2 hemmt. Ansonsten wirkt es gegen Darmträgheit, Hautprobleme, Haarausfall, Burning feet. Es ist auch intravenös verfügbar, ich werde mich bevorraten.

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