Gesundheitsnewsletter vom 19.11.2017

von | 19. November 2017

Gesundheitsnewsletter vom 19.11.2017

Die Themen :

  • In der Schwangerschaft kein Alkohol und bei potentieller Schwangerschaft …

  • Leitlinien und Lehrmeinungen bedürfen eines Verständnisses –
    das Anwenden auswendiggelernten Wissens ist gefährlich!

  • Leichte Schläge auf den Hinterkopf…

  • Magensäurehemmer, PPI, wie sicher ist die Langzeitherapie?


In der Schwangerschaft kein Alkohol und bei potentieller Schwangerschaft …

Ich habe schon wiederholt etwas zu dem Thema der potentiellen Schwangerschaft geschrieben. Die meisten Mißbildungen entstehen in den ersten drei Monaten. Für das Wohl des Kindes sind dabei sowohl der Vater als auch die Mutter verantwortlich. Jedes 15. in Deutschland geborene Kind hat eine schwere Mißbildung, die Fehlbildungsrate liegt bei 6,7%, das entspricht der jährlichen Neuerkrankungsrate an Brust und Lungenkrebs. Die Fehlgeburten sind hierbei nicht berücksichtigt!
Hätten Sie das in diesem hochentwickelten Land, in dem es an nichts mangeln dürfte, vermutet?
Die Problematik des Alkohols in der Schwangerschaft war ebenfalls schon wiederholt ein Thema, nun soll es zu diesem Thema noch einmal ein Update geben. Bei Frauen, die in der Schwangerschaft gelegentlich ein Gläschen trinken, sieht man bei den Kindern Veränderungen der Lidspalten, ein verstrichenes Philtrum, und schmale Oberlippen. Im zentralen Nervensystem bleiben diese Kinder hinter ihren Möglichkeiten zurück. Es gibt Intelligenzminderung und das Risiko kleinerer Hirne und  epileptischer Anfälle steigt. Im sozialen Umfeld äussert sich so etwas auch in der Sprache, den Fingerfertigkeiten, also Fein-, Mittel- und Grobmotorik, der Lern- und Merkfähigkeit, der Konzentrationsfähigkeit, den mathematischen und Rechenfähigkeiten, dem räumlichen Vorstellungsvermögen oder auch den Sozialkontakten.


Leitlinien und Lehrmeinungen bedürfen eines Verständnisses –
das Anwenden auswendiggelernten Wissens ist gefährlich!

Über viele Jahre hieß es, dass die Fette schädlich seien und man sparte sie ein, wo es nur ging. Es begann in Amerika und die Low fat-Generation ist fett. Über viele Jahre fütterte man die Diabetiker mit Fruchtzucker und später auch mit Zuckersatzstoffen. Im Rahmen der Gewichtsreduktionsdiäten griff man zu Produkten mit Fettreduktion, später auch mit Kalorienreduktion bei vollem Geschmack durch diese nicht verdaulichen Süßstoffe. Dieses Wissen der Gefährlichkeit war nicht unbekannt. In der Tiermast setzte man Süßstoffe zur Appetitanregung zusammen mit kohlenhydratreicher, fettangereicherter Kost zum schnellen Masterfolg ein. Man weiß, dass Antibiotika eine wachstumsfördernde Wirkung haben. Eingesetzt werden diese Stoffe offiziell aber aus Gründen des Schutzes des Tierbestandes vor Infektionsausbrüchen.
Fette werden insulinunabhängig verstoffwechselt und machen lange satt. Ungesättigte Fettsäuren können in ihren Doppelbindungen aufbrechen und zu Bomben freier Radikale werden. Daher muss man sich die Siede- und Rauchpunkte anschauen und nicht dem Marketingaufdruck glauben. Selbst in einer Friteuse ist die Hitze an den Heizstäben höher und dort, wo die Bläschen enstehen, ist die zulässige Temperatur überschritten. Gesättigte Fettsäuren sind besonders hitzestabil. Der Körper kann sie selber bauen, z.B. aus überschüssigen Kalorien. Man muss sie also nicht essen, aber sie schaden entgegen früherer Lehrmeinungen nicht. Sie senken sogar das Risiko des Schlaganfalls um 21%.
In der PURE-Studie, in der 135.000 Personen aus 18 Ländern im Alter zwischen 35 und 70 jahren hinsichtlich ihrer Ernährung ausgewertet wurden, stieg das Sterberisiko in dem Fünftel mit dem höchsten Kohlenhydratkonsum, also mehr als 60% der zugeführten Kalorien,  um 36% gegenüber dem Fünftel mit dem niedrigsten Kohlenhydrat- und höchstem Fettkonsum. Somit bestätigt sich wieder einmal, dass meine Empfehlungen zu sehr viel Gemüse, also Obst nicht mit Gemüse verwechseln und hier auch nicht den Schwerpunkt auf Speichergemüse wie Kartoffel oder Wurzeln legen, sondern auf Kohl, Spargel, Mangold,Spinat, Aubergine, Zucchini, Tomate, Gurke, Paprika etc. richtig ist und dass die Kombination mit gesunden Ölen hier zu einem niedrigen glykämischem Index und zu einer langen Sättigungsphase führt.


Leichte Schläge auf den Hinterkopf…

erhöhen das Denkvermögen, heißt es, aber Stöße, wie es beim Kampfsportarten oder Kopfbällen im Fußball geschieht, führen zu einem schlechteren Erinnerungsvermögen. Bei Frauen treten noch stärkere Schäden auf als bei Männern, was man an der schlechteren Leitfunktion von Axonen objektivierte. Deses trat bei Männern in drei und bei den Frauen in acht Hirnregionen auf. Die Gründe sind noch unklar, aber man vermutet einen Zusammenhang zur Ausprägung der Nacken- und Kopfmuskulatur, weshalb der Deutsche Fußballbund auch dazu rät, dieses Kopfballtraining erst ab dem 13/14. Lebensjahr zu beginnen.


Magensäurehemmer, PPI, wie sicher ist die Langzeitherapie?

Eine Meta-Analyse zeigt, dass eine langfristige Einnahme der Protonenpumpenhemmer das Osteoporoserisiko erhöht, weil für die Resorption von Calcium aus der Nahrung die Magensäure notwendig ist. Wenn das Calcium nicht aus der Nahrung kommt, holt der Körper es sich aus den Reserven, also dem Knochen.
Die Einnahme der Magensäuerehemmer bewirkt eine Veränderung des QT-Zeit im EKG, wodurch es zu  lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen kommen kann. Eine Metaanalyse bestätigt die Zusammenhänge zu Hypomagnesiämie, Hypokalziämie und Hypokaliämie, also jeweils zu zu wenig Magnesium, Kalium, Kalzium im Blut. Für deren Gewinnung aus der Nahrung benötigt der Körper Magensäure.
Daher findet man auch Mängel an Eisen und an Vitamin B12.
Hinsichtlich der Erhöhung des Risikos für Nierenschwäche, Lungenentzündung und Fehlbesiedlung des Darms mit Clostridien sind die Forschungsergebnisse uneinheitlich.

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