Gesundheitsnewsletter vom 19.03.2022 – fast keine Coronathemen, aber M. Alzheimer, MS, Hautalterung

von | 19. März 2022

Dr. Wiechert Gesundheitsnewsletter vom 19.03.2022
 
Praxis für individuelle Diagnostik und Therapie

In meiner Info-Videothek können Sie sich zu verschiedenen

Themen informieren, stöbern Sie ruhig weiter, denn

Sie wissen ja, dass die Quellen meines Wissens stets

benannt werden!

Diese Woche wird um die Impfflicht gestritten
und es werden Argumente gebracht,
zu denen mir nichts zu entgegnen einfällt,
was ich nicht schon gesagt hätte.
Der Geist der Pandemie der Ungeimpften
wird im Bundestag erneut beschworen und angebetet.

Daher versuche ich heute
zum Zeitpunkt der höchsten Inzidenzen bei höchster Impfquote seit langem einmal wieder einen coronafreien Newsletter zu schreiben.
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„Am heutigen Freitag (18.03.222) hat der Bundestag Änderungen des Infektionsschutzgesetzes beschlossen. Damit fallen ab Sonntag viele bundesweiten Corona-Maßnahmen weg. Die Länder sollen demnach je nach Pandemie-Lage Beschränkungen beschließen können. Ab Oktober 2022 werden zudem drei Covid-19-Impfungen benötigt, um als vollständig geimpft zu gelten. Und:
Das RKI kann nun individuell Covid-19-Zertifikate sperren.“
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„Eine Auswertung in England zeigt, dass sich schon hunderttausende Menschen mehrfach mit dem Coronavirus infiziert haben. Offiziell erfasst wurden seit Beginn der Pandemie rund 7640 Dreifachinfektionen, wie die Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UK HSA) am Donnerstagabend mitteilte. Für 62 Menschen sei registriert, dass sie viermal infiziert warenimmer mit einem Abstand von mindestens 90 Tagen. Insgesamt erfasste die Behörde zum Stand 6. März in England 715 154 Reinfektionen. Da viele Reinfektionen etwa wegen milder Symptome gar nicht auffallen und erfasst werden, gehen Experten von einer deutlich höheren Zahl solcher Fälle aus.“
Da ist es doch  richtig, wenn man sich alle 90 Tage impfen lässt oder?
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Dazu der Bundespräsident der Schweiz
Dr. med. Ignazio Cassis als offizielles Statement im Nachrichteninterview.
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Valneva
  geht von einer „bedingten Marktzulassung“ für den Impfstoff VLA2001 zur Immunisierung von Erwachsenen im Alter von 18 bis 55 Jahren im April 2022 aus. Warum diese Alterbegrenzung nach oben?

Prof. Dr. Tobias Welte, Lungenfacharzt an der MHH zu Corona - Omikron wie Grippe
 
Die Themen:

 
 
Stress-induzierte Stoffwechselerkrankungen

Autophagie ist das Recyclingprogramm der Zelle, um alte oder beschädigte Proteine zu beseitigen. Daher gibt es die Empfehlung zum Intervallfasten oder zu einem Fastentag in der Woche.
Über das Thema der Autophagie habe ich in den letzten Jahren wiederholt geschrieben.

Heute geht es nun um eine weitere neue Erkenntnis in diesem Zusammenhang, nämlich um den Stressfaktor FKBP51 im Gehirn, der ein Master-Regulator für Autophagie und damit Fettleibigkeit ist und bereits im Zusammenhang mit depressiven Erkrankungen und Angststörungen bekannt ist.

„Das FK506-bindende Protein 51 (FKBP51) ist ein wichtiger Modulator der Stressreaktion und hat sich kürzlich als Gerüstbauer herausgestellt, der Stoffwechsel- und Autophagiewege reguliert. …Darüber hinaus haben wir gezeigt, dass die Deletion von MBH FKBP51 stark Fettleibigkeit induziert, während ihre Überexpression vor Fettleibigkeit durch fettreiche Ernährung (HFD) schützt. Unsere Studie liefert eine wichtige neue regulatorische Funktion von MBH FKBP51 innerhalb der stressadaptierten Autophagie-Reaktion auf metabolische Herausforderungen. Der mediobasale Hypothalamus (MBH) ist die zentrale Region in der physiologischen Reaktion auf metabolischen Stress.“ DOI: 10.1126/sciadv.abi4797
Von metabolischen Stress spricht man, wenn man zur falschen Zeit das Falsche ißt. Auch darüber habe ich bereits berichtet.

Psychologischer Stress kann sehr gut mit der Herzratenvarianzanalyse erfasst werden. Angst, wie Sie im Moment im Rahmen der Coronapolitik und der politischen Weltlage mit dem Krieg in der Ukraine getriggert wird, kann sich negativ auf sämtliche Regenerationsprozesse, bis in die mitochondriale Funktion, auswirken.

Die Messung der Herzratenvarianz zur Beurteilung sexuellen Funktion/Dysfunktion.

Neue Methoden in der kardialen Funktionsdiagnostik – Herzfrequenzvariabilität
Dtsch Arztebl 1999; 96(31-32): A-2029 / B-1753 / C-1629

Herzratenvariabilität – Starrer Rhythmus als Risikomarker
Carl Rauscher, Michaela Neuffer

Herzratenvariabilität Starrer Rhythmus als Risikomarker
 
 
Der Augenarzt kann mittels der optischen Kohärenztomographie-Angiographie ein Alzheimer-Screening erstellen – das geht auch im Zusammenhang mit den agonistischen Auto-AK gegen die G-Protein gekoppelten Proteine.
 

Dazu gibt es ein Interview mit Frau Dipl. Ing. B. Bimmler.
Dazu gibt es bezüglich der optischen Kohärenztomographie-Angiographie in der Vorlesung des Prof. Dr. Mardin bei Minute und 25 folgende eine bildhafte Erklärung.
In diesem Artikel können Sie erfassen, was man mit der IgG-Immunadsorptionsapherese bei M. Alzheimer erreichen kann, wenn man spätestens bei den ersten Anzeichen auch nach den speziellen Antikörpern schaut und diese unter der Optimierung der mitochondrialen Mikronährstoffe, entfernt.

Hier die Stelle zu dem verlinkten Artikel, an der es gezeigt wird.
 
 
ApoE und LRP3-Protein bei M. Alzheimer
 
Bereits 2014 ging es unter dem Titel „Personalisierte Ernährung: Essen, was dem Erbgut schmeckt“ um das ApoE.
 
 
2019 ging es dann um Bei chronisch entzündlichen Erkrankungen des Gehirns und der Blutgefäße sollte man sich das APO-E anschauen.“

Nun geht es um die Erorschung der Beziehung des ApoE und des LP3-Proteins im Hirn. Die ApoER2/Reelin-Signalgebung reguliert die LRP3-Expression, deren Spiegel bei AD betroffen sind; LRP3 ist an der Regulierung der APP-Spiegel beteiligt.
Dabei wurde in der Studie Chloroquin verwendet, um die lysosomale/Autophagie-Funktion zu blockieren. Chloroquin wurde ja gerade im Zusammenhang mit Covid19  diskutiert und sollte unter dieser Wirkung vielleicht auch enmal betrachtet werden. Der Inhibitor der lysosomalen/Autophagie-Funktion, Chloroquin, erhöhte die Spiegel von APP, APP-CTF und sAPPα in voller Länge signifikant.
The apolipoprotein receptor LRP3 compromises APP levels
DOI: doi.org/10.1186/s13195-021-00921-5

M. Alzheimer und ApoE sowie LPR3-Protein im Hirn
 
 
Luftschadstoffe erzeugen Altersflecken – was kann man dagegen tun kann?

Die Übeltäter sind die ROS, die reaktiven Sauerstoffspezies.
Was man auf der Haut sieht, findet auch im Körper statt. Kümmert man sich nicht darum riskiert man eine biologische Voralterung mit den sogenannten Volkskrankheiten.

Bezogen auf die Hautalterung unterscheidet man zwischen extrinsischen Faktoren (v.a. UV-Licht , Luftschadstoffe) und intrinsischen Einflüssen (z.B. Gene, Hormone).

Diese Einflüsse erlauben das Entstehen der freien Radikale in der Haut. Diese reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) bewirken z.B. die Oxidation von Membranlipiden (Lipidperoxidation). Das führt zu Umbauten der zellulären Matrix sowie Pigmentstörungen, also Altersflecken auf der kosmetischen Seite, aber Zellalterung auf der physiologischen Seite.

Die Luftverschmutzung löst in Verbindung mit UV-Bestrahlung Schäden an der mitochondrialen DNS und mitochondrialer Dysfunktion sowie eine gesteigerte Produktion von proentzündlichen Botenstoffen aus.
doi: 10.1038/jid.2010.204
doi.org/10.1111/bjd1.20726

Das muss man aber nicht einfach so hinnehmen, sondern man kann hier entsprechende Untersuchungen hinsichtlich der antioxidativen Kapazität, der Lipidperoxidation, der Schäden der Erbinformation (8-OH-Desoxyguanosin), der antioxidativen Enzymsysteme und deren Kofaktoren durchführen und Defizite ausgleichen. Wahre Schönheit und Gesundheit kommen ja bekanntlich von innen und nicht durch kosmetische Maßnahmen von aussen.

Gerade unter dieser Belastung können auch aktinische Keratosen und in seltenen Fällen Entartungen zu Krebs entstehen.

Pathologische Hautveränderungen lassen sich narbenfrei, z.B. mit der Hochfrequenztherapie, entfernen.

Pathologische Hautveränderungen entfernen - Interview
 
 
Kasein aus Kuhmilch kann über Autoantikörper die Myelinschicht beschädigen – daher sollte bei MS auf Milch und Rindfleisch verzichtet werden.

2016 erstellte ich einen Übersichtsartikel, in dem ich auf die Besonderheiten der MS verwies, unter anderem auf die DNA von Kuhmilch in den Hirnen verstorbener MS-Patienten.
Novel Replication-Competent Circular DNA Molecules from Healthy Cattle Serum and Milk and Multiple Sclerosis-Affected Human Brain Tissue
DOI: doi.org/10.1128/genomeA.00849-14

2017 verwies ich auf einen Marker für die Aktivität der MS.

Jetzt: Hier zeigen wir nicht nur, dass ein hoher Prozentsatz von MS-Patienten Antikörper gegen Rinderkasein trägt, sondern auch, dass eine Antikörper-Kreuzreaktivität zwischen Kuhmilch und ZNS-Antigenen die Demyelinisierung verschlimmern kann.
Hier zeigen wir, dass mit Rinderkasein immunisierte C57BL/6-Mäuse eine schwere Rückenmarkspathologie entwickelten, insbesondere eine Demyelinisierung, die mit der Ablagerung von Immunglobulin G verbunden war. Darüber hinaus beobachteten wir die Bindung von Serum aus mit Kasein immunisierten Mäusen an Maus-Oligodendrozyten in ZNS-Gewebeschnitte und in Kultur, wo Casein-spezifische Antikörper eine Komplement-abhängige Pathologie induzierten. Anschließend identifizierten wir Myelin-assoziiertes Glykoprotein (MAG) als kreuzreaktives antigenes Ziel. Die aus dem Mausmodell gewonnenen Ergebnisse wurden durch klinische Daten ergänzt, die zeigten, dass Serumproben von Patienten mit MS eine signifikant höhere B-Zell- und Antikörperreaktivität gegenüber Rinderkasein aufwiesen als jene von Patienten mit anderen neurologischen Erkrankungen. Diese Reaktivität korrelierte mit der B-Zellantwort auf eine Mischung von ZNS-Antigenen und konnte wiederum der MAG-Reaktivität zugeschrieben werden. Obwohl wir die Krankheitsheterogenität bei Personen mit MS anerkennen, glauben wir, dass der Verzehr von Kuhmilch bei einer Untergruppe von Patienten mit MS, die zuvor einen Toleranzverlust gegenüber Rinderkasein erlitten haben, die Krankheit verschlimmern kann. Unsere Daten deuten darauf hin, dass Patienten mit Antikörpern gegen Rinderkasein davon profitieren könnten, Milchprodukte in ihrer Ernährung einzuschränken.
doi.org/10.1073/pnas.2117034119

Kasein aus Kuhmilch kann MS- verstärken
 
Ich hoffe, ich habe Ihnen mit diesem Newsletter wieder interessante Informationen zusammengestellt. Bei Fragen, Unklarheiten, Anregungen oder Themenwünschen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin
 
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