Gesundheitsnewsletter vom 17.2.2019

von | 17. Februar 2019

Gesundheitsnewsletter vom 17.02.2019


Nächstes Wochenende fällt der Newsletter wieder aus.  Es geht um ein kleines Forschungsprojekt. Ich werde zeitgerecht darüber berichten. Geniessen Sie das sonnige Wetter, wir sind lichtgesteuert!


Die Themen:

  • Es ist Virusinfektionszeit, der man mit Antibiotika nicht beikommt. Was also tun?

  • Regelmäßige Blutzuckermessungen enttarnen den Prädiabetes.

  • Individuelle Krebtherapie – Forschung am virtuellen Patienten.

  • Die Risikogene des Epstein-Barr-Virus fördern: MS – Lupus – Rheuma – entzündliche Darmerkrankungen – Typ 1-Diabetes – Zöliakie.

  • Glyphosat und Nervenschäden – ist es wirklich das Glyphosat?

  • Das Risiko einer Frühgeburt hängt auch vom Omega-3-Fettsäurespiegel der Mutter ab.

  • Schimmelpilz, wie er sich dem Zugriff des Immunsystems entzieht.

  • Pilzbehandlung des Candida albicans – Antimykotika sind nicht immer segensreich, denn..!

  • Krebsbehandlung mit der CAR-T-Zelltherapie ein autologes Verfahren!

  • Pankreaskrebs wird oft spät erkannt – was gibt es für Frühmarker?


Es ist Virusinfektionszeit, der man mit Antibiotika nicht beikommt. Was also tun?

Senföle können Viren und Bakterien abtöten und lassen die gesunde Darmflora in Ruhe; es wurden keine Resistenzen gefunden. Über die richtige Dosis und Dauer der Einnahme kläre ich Sie gerne auf. Zusätzlich bieten sich mechanische Helfer, wie das Polyphenol aus der Zistrose als Lutschtablette und als Tee sowie der Rotalgenextrakt als Nasenspray an. Vitamin D, C und Zink sollten in kleinen Abständen und geringen Dosen über dne Tag verteilt wiederholt eingenommen werden. Bei Atemwegsinfekten steigt auch der Vitamin-A-Bedarf gravierend an.
Rosmarinextrakt hemmt das Wachstum von E-Coli, Proteus mirabilis, Citrobacter ssp., Klebsiella ssp. und Pseudomonas aeruginosa, eigent sich also für Harnwegsinfekte. Weitere pflanzliche Substanzen wie Heidelbeere, Cranberry sind sinnvoll, bedürfen aber der entsprechenden Dosierung. Keine könntne Biofilme bilden, Diese müssen verhinder oder aufgelöst werden, wennn der Infekt überwunden werden soll. Substanzen wie Mannose können hier erfolgreich unterstützen. Eine offene CME-Fortbildung beschreibt insbesondere im letzten Drittel, wie so etwas funktioniert, wie lange man in welcher Dosis etwas einnehmen muss.
Das optimale Antiinfektprogramm startet mit einem Infusionsprogramm bei den geringsten Anzeichen eines Infektes. Das habe ich in der vergangenen Woche gerade wieder einmal im Selbstversuch getestet und es hat funktioniert. Der Doktor war durchgehend für Sie da! Wenn ich fehle, steht der Praxisbetrieb still. Wenn das in Ihrer Firma ähnlich ist, sollten Sie hier eine Kosten-Nutzen-Abwägung treffen und diese Option berücksichtigen.


Regelmäßige Blutzuckermessungen enttarnen den Prädiabetes.

Prädiabetes liegt bei einem Langzeitzucker (HBA1C) > 5,7% vor und sollte neben dem Nüchternzucker bestimmt werden. Leider kann der Nüchternzucker erhöht und der Langzeitzucker noch in der Norm liegen, wie auch anders herum, so dass die  alleinige Messung eines Wertes Unsicherheiten birgt. In den USA hat man nun 20.000 Personen über 30 Jahren durch die Auswertung von sieben Studien überwacht und dabei bei 2200 Personen ein kardiovaskuläres Ereignis dokumentiert. Dabei waren es 1530 Herzkranzgefäßerkrankungen und 877 Hirninfarkte. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses zwischen dem 55. und 85. Lebensjahr liegt bei einem Nüchterblutzuckerwert unter 90 mg/dl bei Frauen bei 15,3% und steigt auf 38,6% bei einem Nüchternblutzuckerwert > 126 mg/dl. Bei Männern liegt das Risiko bei gleichen Blutzuckerwerten sogar bei 21,5% und 47,7%.

Therapeutisch geht es dann los mit einem Verzehrprotokoll, um zu erkennen, was für ein Esser Sie sind. Danach sollte die Ernährung angepasst werden. Bei so einem Prädiabetes fehlen oft eine Reihe von Mikronährstoffen, wie Zink, Chrom, Mangan, Magnesium, aber auch die Darmflora mit den kurzkettigen Fettsäuren und den Faserstoffen sollte betrachtet und korrigiert werden.


Individuelle Krebtherapie – Forschung am virtuellen Patienten.

Die TU Darmstadt konstatierte mit Ihrem Vertreter Prof. H. Koeppl aus den Fachbereichen Elektro- und Informationstechnik sowie Biologie, dass immer noch nur jede vierte Krebstherapie von Erfolg gekrönt ist, weil man an Stellschrauben dreht, die für den einzelnen Patienten keinen Wert haben, diesen aber unter den Nebenwirkungen leiden lassen. Die Ursache liegt darin, dass die Krebsarten sich untereinander, aber auch innerhalb, ja sogar von Zelle zu Zelle, unterscheiden und sich im Sinne der Pluripotenz auch den Therapien im Sinne der Anpassung  "survival of the fittest" entziehen können, wenn diese Therapien nur ausreichend langsam und sanft stressend  angelegt sind. Der virtuelle Patient soll nun im Rahmen der künstlichen Intelligenz unter Auswertung aller verfügbarer Daten dazu beitragen, diese Fehlerquellen zu minimieren. Da das noch Zukunftsmusik ist, bevorzuge ich, wenn man mich danach fragt, nach Möglichkeit schnelle punktuelle Therapien, um die Tumormasse zu senken und eine Anpassung der Krebszellen zu vermeiden. Ein Kubikmillimeter Tumorgewebe kann 10.000 Metastasen/Tag, ein Kubikzentimeter 1 Million freie Tumorzellen/Tag freisetzen, die allerdings nur zu einem geringen Anteil irgendwo ansiedeln. Ob sie dort wachsen können, hängt von der Gesundheit der Umgebung, dem Microenvironment, dem Milieu, ab. Hier sehe ich eine therapeutische Möglichkeit und so versuche ich die therapierbaren Therapieerfolgshindernisse der Zellphysiologie zu erfassen und zu korrigieren, das Immunsystem der TH1-Antwort sollte gestärkt und die psychologische Komponente der Erkrankung bearbeitet werden. Selbstheilungen sind häufiger als beschrieben und werden leider wissenschaftlich zu wenig beachtet.
doi: 10.7150/jca.17648
The tumor microenvironment and its role in promoting tumor growth doi: 10.1038/onc.2008.271


Die Risikogene des Epstein-Barr-Virus fördern: MS – Lupus – Rheuma – entzündliche Darmerkrankungen – Typ 1-Diabetes – Zöliakie.

Die Risikogene des Epstein-Barr-Virus für MS – Lupus – Rheuma – entzündliche Darmerkrankungen – Typ 1-Diabetes – Zöliakie – Leukämie sind erfasst worden, das größte Risiko besteht für den Lupus. Was aber tun, denn 90% aller Menschen haben Kontakt zu diesem Virus? Eine echte Therapie gibt es nicht. Chronische Infekte dieses Virus verbrauchen auch viel Mikronährstoffe für das Immunsystem. Warum kommt so ein Infekt nicht zur Ruhe? Verlassen die Ratten das sinkende Schiff? Suchen Sie einen neuen Wirt, in dem Sie sicherer überleben können ? doi: 10.1038/s41588-018-0102-3


Glyphosat und Nervenschäden – ist es wirklich das Glyphosat?

Glyphosatbasierte Pflanzenschutzmittel beinhalten nicht deklarierte Hilfsstoffe, die in ihrer Toxizität vermutlich die eigentlichen Wirkstoffe sind und neurotoxisch, also nervenschädigend, wirken. Aus einem Vortrag Dr. Mutters habe ich mitgenommen, dass es sich dabei um Arsen handelt. Die Messung der toxischen Metalle im Vollblut zeigt mitunter Werte, deren Quelle bisher nicht aufgeklärt wurde. In letzter Zeit finde ich oft die Kombination aus Arsen, Quecksilber, Zinn, Blei und gelegentlich Aluminium oder Nickel. Cadmium ist erstaunlich gering. Somit sollten die Substanzen nicht aus der fossilen Brennstoffverbrennung kommen. Es gibt einen Zusammenhang zu Fischkonsum. Wenn dieser streng geieden wird, fallen die werte geringer aus. Die Optimierung der Spiegel essentieller Mineralien hat ebenfalls einen senkenden Effekt auf die Spiegel toxischer Metalle in der Vollblutanalyse. Die Chelattherapie hilft die Depots der toxischen Metalle im Austausch gegen die essentiellen Mineralien zu entleeren.


Das Risiko einer Frühgeburt hängt auch vom Omega-3-Fettsäurespiegel der Mutter ab.

In der Studie ging es um den Gehalt an EPA und DHA und nicht etwa um ALA, wie von einigen Menschen fälschlicherweise immer wieder gedacht wird, wenn sie ihren Omega-3-Fettsäurespiegel korrigieren wollen. Aus ALA kann der Körper bei optimaler Versorgung mit den Kofaktoren zu maximal 10% die wichtige EPA bilden, aus der dann in über 99% der Fälle sehr gut DHA gebildet wird. Das Risiko vor der 37. Schwangrschaftswoche zu gebären sank um elf und das vor der 34.ten Schwangerschaftswoche zu gebären sank um 42 Prozent, wenn die EPA- und DHA-Spiegel erhöht wurden. Das Risiko eines Untergewichtes von unter fünf Pfund sank um 10%. Es gab auch Einflüsse bei der Denkleistung, dem IQ und der Sehfähigkeit. DOI: 10.1002/14651858.CD003402.pub3

Leider kann ich der Studie nicht die verabreichte Menge gegenüber der Placebogruppe entnehmen und es gibt auch keine ermittelten Blutwerte, was bei mir ja Standard ist. Dennoch ist das Ergebnis ja richtungsweisend und sollte alle Schwangeren und potentiell schwangeren Frauen aufwecken. Wichtig ist aber, dass unveränderte natürliche Fischöle eingesetzt werden, da teilsynthetische zwar den Rezeptor besetzen, jedoch nicht die Wirkung vermitteln. Ausserdem dürfen die Öle nicht nach fisch riechen, da sie dann bereits oxidiert sind und nicht mehr wirken.


Schimmelpilz, wie er sich dem Zugriff des Immunsystems entzieht.

Aspergillus fumigatus, der Schimmelpilz, erzeugt im Wirt eine Immunschwäche und kann sich somit ungehindert vermehren. Dazu scheidet der Schimmelpilz das Mykotoxin Gliotoxin aus. Dieses verhindert in den neutrophilen Granulozyten durch Hemmung der LTA4-Hydrolase die Ausbildung des Leukotrien LTB4, so dass die Granulozyten mangels LTB4 die restliche Abwehrmannschaft nicht mehr alarmieren könnnen. Strategisch ist es ein intelligentes Vorgehen, wie in einem Abenteuerfilm.
https://doi.org/10.1016/j.chembiol.2019.01.001


Pilzbehandlung des Candida albicans – Antimykotika sind nicht immer segensreich, denn..!

Ich vertrete schon seit Jahren die Meinung, dass man Pilze im Darm oder in der Vagina nur in der allerletzten Konsequenz mit einem Antipilzmittel behandeln soll, da ich vom Survival of the fittest ausgehe. Das Geheimnis liegt im Milieu, da ist es beim Menschen nicht anders als in der Baubiologie. 
"Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles", sagte Pasteur auf dem Sterbebett und gab damit dem Arzt und Widersacher seiner wirtschaftlichen medizinischen Theorien, Antoine Béchamp, Recht
Der Körper geht nicht ohne Grund eine Symbiose mit einer Mikrobe ein. Sie bringt Nutzen, mitunter aber überwiegt der Schaden als Nebeneffekt. So können Candida toxische Metalle binden und ausleiten, setzten aber Candidalysin frei, mit dem sie die Schleimhäute, also Epithelzellen, des Wirtes durchlöchern können. Im Mund sieht man die Entzündungen und im Darm sind es das Leaky-Gut-Syndrom und eben auch die Entündungen der Darmschleimhaut.
Ein Antimykotikum, wie das Fluconazol, bewirkt nun, dass die Hefen sich nicht nur ungeschlechtlich teilen, sondern auf geschlechtliche Fortpflanzung umschalten können und damit einen Gentransfer für das Ausbilden einer Resistenz nutzen. DOI: 10.1128/mBio.02740-18 So eine Resistenz und erhöhte Gefährlichkeit des Keims verschlechtert dann nach ca. 4 Wochen die Gesamtsituation erheblich.

Die richtige Antwort wäre also die Sanierung des Milieus. In ganz schlimmen Fällen muss man das parallel machen, in weniger schlimmen Fällen sollte man nur eine Sanierung duechführen.Warum kann die residente Stammbesiedlung des Körpers die Hefen nicht in Schach halten. Warum behaupten die nicht ihren Platz und lassen sich kompetitiv verdrängen? Eine ungefährliche Herangehensweise wäre z.B. die Huminsäure zur oralen Anwendung oder auch als Einlauf.
Systemische Wirkung der Candida kann man übrigens mit D-Arabinitol im Urin erfassen. Dieses Test ist bereits positiv, bevor man die Hefen im Blut nachweisen kann.


Krebsbehandlung mit der CAR-T-Zelltherapie ein autologes Verfahren!

T-Zellen gehören zu dem Immunzellen und sollen den Krebs erkennen und abtöten. Das tun sie mitunter nicht. Daher hat man Zellen des Patienten aus dem Blut entnommen, diese dann genetisch verändert, so dass sie chimäre Antigen Rezeptoren, also CAR-, ausbilden und dieses somit wieder für den Kampf scharf geschaltet. Diese Rezeptoren binden nun an die Erkennungsmerkmale (Antigenstrukturen) der Krebszellen. Sobald das geschehen ist, alarmieren diese Zellen den Rest der Abwehrmannschaft und das tun sie mit Chemokinen, Zytokinen, die sie in die Blutbahn freisetzen. Mit lytischen Molekülen, so wie die Hefen das mit dem Candialysin tun, siehe vorheriger Artikel, können die Krebszellen durch die T-Zellen schon angegriffen werden, so dass die ihr Zellpotential nicht mehr aufrechterhalten können und vernichtet werden.
Gute Erfahrungen hat man mit Krebserkrankungen des Blutes gemacht, wenn es um die Erkennung des CD19-Markers geht. In der EU gibt es zwei zugelassene Therapien mit Axicabtagene ciloleucel für das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom und auch das primär mediastinale großzellige B-Zelllymphom.
Tisagenlecleucel wird bei der akuten lymphoblastischen B-Zellleukämie und dem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom eingesetzt.

Es gibt aber nun lt. der ÄrzteZeitung auch schon 90 Studien, die sich damit beschäftigen, ob man dieses Konzept nicht auch bei anderen soliden Tumoren, wie nichtkleinzelligen Lungenkarzinomen, den Neuroblastomen, Glioblastomen, duktalen Pancreasadenokarzinomen oder Prostatakarzinomen, angewendet werden kann. Man muss sich hier bei der genetischen Veränderung lediglich auf einen anderen krebsspezifischen CA-Rezeptor einschießen, wie z.B. den PSAM beim Prostatakrebs, den EGFR-cIII beim Gliom, den MSLN bei Pankreaskarzinom oder den GD2 beim Neuroblastom. Diese Anwendung gibt es im Moment wohl nur in Studien. Wer davon betroffen ist, sollte sich darum kümmern, ob er teilnehmen darf.


Pankreaskrebs wird oft spät erkannt – was gibt es für Frühmarker?

Klassischerweise sucht man nach dem Marker CA-19-9 mit einer Aufdeckungsrate von 40%. Neu ist der Marker sTRA. Bestimmt man als Screeningvariante diese beiden Marker, so soll die Aufdeckungsrate bei 70% liegen und die Diagnose bereits vor der ersten sichtbaren Tochterabsiedlung ermöglichen. Dieser Test sollte bei positiver Familienanamnese für das Pancreas-CA, bei einer chronischen Pancreatitis und bei einem Typ-2-Diabetes nach dem 50. Lebensjahr durchgeführt werden, wie Dr. Brian Haab vom Van Andel Research Institute formuliert.

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