Gesundheitsnewsletter vom 15.6.2012

von | 15. Juni 2012

 

Asthma- / COPD-Therapie

Die Medical Tribune verweist am 25. Mai 2012 auf Seite 6 darauf hin, dass man mit einem Antikörper Anti-IL-17 gegen die neutrophile Enzündung bei Asthma vorgehen kann. Hierbei handelt es sich um Pilotstudien. Auch Antikörper gegen IL 9 und 13 sind in der Pipeline. dadurch sollen die Umbauvorgänge des Atemwegsepithels, der glatten Muskulatur und auch der mastzellvermittelten Entzündung gemindert werden.

 

Das bestätigt unseren Ansatz in der Diagnostik und Therapieüberwachung, denn die regenerativen Therapien unserer Praxis müssen sich auch an solchen Messparametern wie IL-17 oder exhalativem NO messen lassen. Dazu setzen wir neben der Darmsymbioselenkung, Vermeidung von IgG-sensiblen Nahrungsmitteln, Meiden histaminreicher Kost, labordokumentierte Optimierung der Vitalstoffsituation auch die Oxyvenierung, also die intravenöse Sauerstofftherapie nach Dr. Regelsberger, auch Sauerstoffinfusion genannt, ein.

 

Ist Fruktose gesund ?

Auf Seite 10 räumt die Medical Tribune endlich mit der Irrlehre auf, dass Fruktose gesund sei und dieses speziell für Diabetiker. Neben den schon in meinen Artikeln benannten Nachteilen, wird hier erwähnt, dass es durch die Umgehung des hormonellen Komplexes der Sättigungskaskade zu keiner Leptinausschüttung führt. Dadurch fördert Fruktose über ein vermehrtes Hungergefühl eher noch die weitere Gewichtszunahme.

 

Unter der Suchnummer 18573 steht eine Patientenbroschüre zum Download bereit.

Intelligente Diabetestherapie

 

Auf der gleichen Seite wird zurecht kritisiert, dass Sulfonyharnstoffe, also z. B. Glimepirid nahrungsaufnahmeunabhängig den ganzen Tag über vermehrt Proinsulin produzieren und damit auch Insulin growth factor freisetzen. Über die dauerhafte Tendenz der Zuckersenkung wird eher eine Insulinmast, also Gewichtszunahme, mit einer langfristigen Risikoverschlechterung bewirkt.

 

Ich persönlich bevorzuge daher intelligente Medikamente, die direkt zur Mahlzeit, bedarfsgerecht eingenommen werden, also die Glinide, die dem Kassenpatienten aber leider verwehrt bleiben, schätze aber auch die Gliptine und das Metformin und natürlich die D-Galaktose.

 

Neue Medikamente, die die Zuckerrückresorption in der Niere hemmen, kommen jetzt in die Phase-III-Studien-Phase.  Im Tierversuch führen sie zu Brust- und Blasenkrebs. Hier wäre primär ein postmenopausaler, möglichst über 70jähriger Proband  für den Einsatz so eines Medikamentes geeignet.

 

Patienten, die Pioglitazon nehmen, sollten sich übrigens auch einer engmaschigen Blasenkontrolle unterziehen. Wir bieten dazu einen Urintest an, "Matritech".

 

Kann man rezidivierende Blasenentzündungen mit Lactobazillen verhindern ?

 

Das fragt die Medical Tribune vom 25.05.12 auf Seite 25.

 

In den Niederlanden wurden über zwölf Monate 252 postmenopausale Patientinnen entweder mit Cotrimoxazol/Trimethoprim oder Lactobacillus rhamnosus GR-1 und Lactobacillus reuteri RC-14 behandelt.

 

Nach zwölf Monaten Prophylaxe hatte sich die durchschnittliche Zahl der symptomatischen Harnwegsinfekte unter der Antibiotikatherapie von im Durchschnitt 7 Erkrankungen/Jahr auf 2,9 und in der Lactobazillengruppe auf 3,3 Fälle reduziert.

 

Tja, die destruktive antibiotische Therapie zahlt die Kasse problemlos, die regenerative vielleicht auf Antrag.

Cholesterinsenker-Nebenwirkung / Vitamin-D-abhängig ?

 

Wer einen zu hohen Cholestrinspiegel hat, bekommt oft einen Cholesterinsenker, ein Statin. Das kann zu einer Erhöhung der Muskelenzyme führen, bis hin zu einem Muskelzellzerfall. Deshalb ist Lipobay damals vom Markt zurückgezogen worden und der Arzt kontrolliert diese Enzyme im Blut.

 

Im Kolloquium der Medical Tribune, Ausgabe 4, vom 25. Mai 2012 wird auf Seite 12 darüber diskutiert, ob ein Mangel am Vitamin D, dem 25-OH-D3 dafür verantwortlich sein könnte.

 

Bei uns in der Praxis sollte jeder Patient seinen Vitamin-D3-Spiegel kennen, denn dieses Vitamin ist eigentlich ein Hormon und nahezu jede Körperzelle hat dafür einen Rezeptor.

Wussten Sie eigentlich, wie viele Patienten mit Cholesterinsenker behandelt werden müssen, damit bei einem Patienten das zu verhindernde Ereignis (z.B. Herzinfarkt) nicht auftritt ? 

 

Interessant ist die number needed to treat, also wie viele Patienten das Medikament nehmen müssen, um einem zu helfen, das sind 155 zu Behandelnde, die number to harm, also die Zahl der zu Behandelnden um einen zu schädigen, liegt bei 500, also dem 3,23-fachen.

 

Ich behandele also 3,23-mal 155 Patienten, dabei rette ich 3,23 und verliere einen.

 

496,77 Patienten essen das Medikament ohne den gewünschten Benefit, 3,23 geht es besser, aber einer davon oder einer zusätzlich erleidet einen Schaden.

 

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