Gesundheitsnewsletter vom 15.10.2015

von | 15. Oktober 2015

Gesundheitsnewsletter vom ersten Herbstferienwochenende,
will heißen, dass es 'mal wieder eine kurze Pause geben wird.

Die Colitis ulcerosa-Studie ist weiterhin aktiv und interessierte Probanden sind herzlich willkommen.

Die Themen:

  • Jeder 10. Patient über 70 mit akuten Bauchbeschwerden hat eine Durchblutungsstörung im Bauch, eine Angina abdominalis.

  • Warum bei Krebs auch weiter Sport gemacht werden soll.

  • Vitaminverlust und der Winterschlaf – was können wir aus dem Tierreich ableiten ?

  • Aus gegebenem Anlass – der Zeitfaktor bei Wechselwirkungen

  • Kleine Tumore können mit dem Cyber-Knife nebenwirkungsarm radiochirurgisch behandelt werden

  • Erinnerungsvermögen wird durch den Gehalt des Gehirns an Omega-3-FS bestimmt

  • Vitamin B12 fördert Pickel, jetzt weiß ich auch warum!

  • Das sIgA im Darm bleibt qualitiativ ziemlich stabil

  • Alterung hängt mit der mangelnden Fältelung der Proteine durch Mangel an Cystin, dem Disulfidbrückenlieferanten, zusammen.


Jeder 10. Patient über 70 mit akuten Bauchbeschwerden hat eine Durchblutungsstörung im Bauch, eine Angina abdominalis.

Im Vordergrund solcher Bauchbeschwerden stehen Verschlüsse der Arterien, die durch Thrombosen und Embolien ausgelöst werden. Das Rsiko nimmt mit dem Alter zu, bei den über Siebzigjährigen ist jeder 10. mit akuten Bauchbeschwerden von einer Durchblutungstörung des Darmgewebes betroffen. Dem gehen Veränderungen der Blutgefäßwände im Sinne der Arterienverkalkung voraus und oft besteht auch eine erhöhte oxidaive Belastung, die die Aggregationsfreudigkeit der Blutplättchen erhöht. Es kann zu einem Infarkt kommen. Gerne nimmt man dann ASS zur Prophylaxe, dabei handelt es sich aber um einen nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch, den sogenannten Off-Label-Use. Als Alternative käme ein WSTCII in Frage. Wenn man um dieses Risiko weiß, immerhin liegt die Todesfallrate bei so einem Ereignis bei 50 -70%, dann sollte man sich frühzeitg Gedanken darum machen, welche Stellgrößen hier zur Risikominderung in Frage kommen. Eine Laboruntersuchung, die zunächst den Laborarzt reich macht, ist hier unumgänglich. Abhängig vom Ergebnis können dann Ernährungsveränderungen (Ernährungsprotokoll), Veränderungen des Bewegungsmusters und die Optimierung von Vitalstoffen wie Vitamin D3, Omega-3-Fettsäure, Vitamin C, Antioxidantien, Cystein, Selen, a-Liponsäure, Zink, etc. aber auch Oxyvenierung und Chelattherapie in Fragen kommen.


Warum bei Krebs auch weiter Sport gemacht werden soll.

Viele Patienten leiden unter der Therapie an Müdigkeit und Erschöpfung. Nicht verwunderlich, da die Mikronährstoffe in der Regel nicht ergänzt werden und die Therapie stark prooxidativ ist und damit auch viele Mitochondrien schädigt. Nun beschreibt dieser Link aber eine Sportlergruppe, die sich dadurch auszeichnet, dass alle eine Krebserkrankung haben. Sport wird hier als ein effektives Medikament beschrieben.


Vitaminverlust und der Winterschlaf – was können wir aus dem Tierreich ableiten ?

Ein Verlust an Vitamin D ist in der Tierwelt eine Einleitung des Winterschlafs. Meistens essen sie dann mehr. Meistens werden die Tiere dann auch langsamer, um die Energie zu sparen. Niedrige Werte gehen mit depressiver Stimmung einher. Eine solche Situation führt dann zur Einsparung essentieller Nährstoffe, um damit zu reichen, bis bessere Zeiten kommen. Da es sich um Säugetiere handelt, mag es da Parallelitäten zu den Menschen geben, wenngleich wir keinen Winterschlaf halten.


Aus gegebenem Anlass – der Zeitfaktor bei Wechselwirkungen

Gerade kam jemand mt einer Medikamentenumstellung unter dem Gerinnungshemmer Marcumar aus dem Krankenhaus; über alles wurde aufgeklärt, aber nicht über die Wechselwirkung von Amiodaron zu Marcumar. Prompt kam es über das Wochenende zu einer Einblutung am Auge und einem Abfall des Quickwertes auf 18 % und Anstieg des INR auf 3,6. Was man beachten muss, auch wenn man Medikamente absetzt, zeigt dieser Artikel.


Kleine Tumore können mit dem Cyber-Knife nebenwirkungsarm radiochirurgisch behandelt werden

Bei dieser Therapie kommt die Strahlenquelle aus 1200 verschiedenen Richtungen, blendet empfindliche Gewebe aus und kann im Zielgebiet auf 0,4 mm genau einen Strahlenschaden setzen, der zwischen Einzelstrang- (reparierbar) und Doppelstrangschaden (nicht mehr reparier- oder teilbar) unterscheidet. Nun wurde die Liste behandelbarer Tumore erweitert, doch lesen Sie selbst!


Erinnerungsvermögen wird durch den Gehalt des Gehirns an Omega-3-FS bestimmt

Es ist ein Tierversuch, aber die Ergebnisse lassen sich an schulischen Test von Kindern, die erstmals im Kleinkind- und dann auch im Schulalter untersucht wurden, im Hinblick auf Intelligenzleistungen, Wortschatz etc. nachweisen. So wie ich jedem den Vitamin-D-Spiegel zu kennen empfehle, halte ich auch den AA/EPA-Quotienten für extrem wichtig.


Vitamin B12 fördert Pickel, jetzt weiß ich auch warum!

Vor geraumer Zeit berichtete mir ein Patient, dass er bei einer Vitamin-B-Einnahme stets vermehrte Eiterpickel bekam. Nun habe ich die dazu gehörigen Studien gefunden. Bei Aknepatienten wird durch die B12-Gabe die Genaktivität der Aknebakterien verändert. So produzieren die Bakterien nicht mehr selbst Vitamin B12, sondern Porphyrin. Das führt in den Hautzellen dann zu einer Entzündung. Bei Menschen, die nicht zu Akne neigen, lässt sich dieser Effekt nicht auslösen.


Das sIgA im Darm bleibt qualitiativ ziemlich stabil

So sollen sich nach Abschluss des zweiten Lebensjahres, dann wenn die Bakterien des Darm resident geworden sind,  sich auch die Antikörper stabil halten. So werden die Antikörper, trotz einer Veränderung der Bakterienzusammensetzung unter Antibiotikabeschuss, in ähnlicher Qualität gebildet, wie ohne die Veränderung der Mikrobiotika. Man geht davon aus, das langlebige Gedächtniszellen für diese Stabilität des Immunsystems verantwortlich sind. Die Muttermilch gibt dem Kind einen gewissen Nestschutz. Die darin enthaltenen Antikörper und Immunzellen stehen in enger Beziehung zu Darmbesiedlung der Mutter. Daher sollte jede potentielle Mutter Ihre Darmflora pflegen und auch in den ersten zwei Lebensjahren darauf auchten, dass ihre Kinder entsprechend versorgt sind, denn die Folgen dieser zwei Jahren sind lebenslang wirksam. Ich helfe gerne bei der Untersuchung und Therapie.


Alterung hängt mit der mangelnden Fältelung der Proteine durch Mangel an Cystin, dem Disulfidbrückenlieferanten, zusammen.

Schon seit Jahren untersuche ich den Aminsäurestatus, weil ich um die Bedeutung der Disulfidbrücken und der anderen Aminosäuren weiß. Ohne Disulfidbrücken können die Zellmembranen nicht stabil sein und die Proteine können dann nicht richtig in die 3. Dimension gefältet werden, dadurch reifen die Enzyme nicht vollständig und werden instabil. Das ist aus der Physiologie bekannt. Nun wurde dieses am Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) neu erforscht und anhand des Verlustes der oxidativen Eigenschaft des endoplasmatischen Retikulums erneut belegt.
Leider wollen die Versicherungen diese wissenschftliche Grundlage für die Selbstheilung der Patienten bei wiederholt nachgewiesenem Cystinmangel nicht akzeptieren und verweigern die Erstattung der dafür notwendigen N-A-Cystein-Ergänzung, die zum Teil lebenslang erfolgen muss. Wenn man aber mal schaut, wofür Cystein alles da ist, dann ist diese Leistungsverweigerung ein Eigentor.


Ich hoffe, ich habe Ihnen mit diesem Newsletter wieder interessante Informationen zusammengestellt. Bei Fragen, Unklarheiten, Anregungen oder Themenwünschen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin


Email:
Internet: www.dr-wiechert.com


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