SARS-COV-2-Elispot – so sieht ein Ergebnis einer zurückliegenden SARS-COV-2-Infektion und auch zurückliegender Infektionen mit Corona-Schnupfenviren aus. Es liegt also eine erhöhte Immunität vor – AK-Test war negativ.
Es konnten IL-2, nicht jedoch IFN-γ sezernierende T-Lymphozyten nach Stimulation mit SARS-CoV-2 Antigenen nachgewiesen werden. Ein solcher Befund spricht für eine länger zurückliegende Infektion mit SARS-CoV-2 und die Ausbildung SARS-CoV-2 spezifischer T-Gedächtniszellen. Bei erneutem Kontakt mit SARS-CoV-2 sollte somit eine erhöhte Immunität vorliegen.
Es konnten IFN-γ sezernierende T-Lymphozyten nach Stimulation mit SARS-CoV-2 Antigenen nachgewiesen werden. Die Anzahl IL-2 sezernierender T-Lymphozyten befindet sich in einem grenzwertigen Bereich. Ein solcher Befund spricht für eine relativ kurz zurückliegende Infektion mit humanpathogenen Coronaviren(HCoV). Zur Überprüfung HCoV-spezifischer T-Gedächtniszellen wird eine erneute Testung nach ca.einem Monat angeraten. PAN-Corona impliziert auch normale Corona-Schnupfenviren.
Da der Patient beschwerdefrei war, muss der Verdacht auf den kürzlichen Kontakt trotz Beschwerdefreiheit, durch die gute T-Zell-Gedächtnisimmunität zu erklären sein.
Der SARS-CoV-2-Fluoreszenz-EliSpot misst spezifische Zytokine, die von aktivierten Zellen nach Stimulation mit Virusantigenen freigesetzt werden. Die EliSpot-Methode ist hochempfindlich, sie kann eine zytokinfreisetzende T-Zelle aus 100.000 Zellen detektieren. Herkömmliche EliSpot-Assays erlauben lediglich die Analyse eines Zytokins (z. B. IFN-γ), wohingegen der von Biovis neu angebotene SARS-CoV-2-Fluoreszenz-EliSpot einen gleichzeitigen Nachweis von zwei Zytokinen pro Zelle (IFN-γ und IL-2) ermöglicht.
IFN-γ ist ein proinflammatorisches Zytokin, das hauptsächlich von aktivierten T-Zellen und NK-Zellen gebildet wird. Die Sezernierung von IFN-γ durch Effektorzellen (z. B. zytotoxischen T-Zellen) ist charakteristisch für Th1- Reaktionen.
IL-2 (T-Zell-Wachstumsfaktor) reguliert die Aktivitäten der T-Lymphozyten. Es fördert die Aktivierung und Expansion von T-Zellen und die Differenzierung von CD8+ T-Zellen zu Gedächtniszellen.
Im SARS-CoV-2-Fluoreszenz EliSpot lässt der alleinige Nachweis von IFN-γ produzierenden Effektorzellen auf eine Immunreaktion im Rahmen einer SARS-CoV-2-Infektion schließen. Der Nachweis von IL-2 oder die gleichzeitige Detektion von IFN-γ und IL-2 sprechen für das Vorhandensein von Gedächtniszellen, als Hinweise auf eine zurückliegende SARS-CoV-2- Infektion und eine vermutlich vorhandene zelluläre Immunität.
Zusätzlich zum Nachweis SARS-CoV-2 spezifischer T-Lymphozyten wird in einem gesonderten Ansatz das Vorhandensein erregerspezifischer T-Lymphozyten gegen weitere humanpathogene Coronaviren untersucht (PAN-Corona).
Aktuelle Studien legen nahe, dass vorangegangene Infektionen mit anderen humanpathogenenCoronaviren und hieraus resultierende kreuzreaktive T-Lymphozyten gegen SARS-CoV-2 zu einer gewissen Basisimmunität gegen SARS-CoV-2 führen könnten. Dies könnte eine Erklärung für die teilweise sehr milden bis symptomfreien Verläufe bei einem Großteil der mit SARS-CoV-2 Infizierten sein.
SARS-CoV-2-Fluoreszenz-EliSpot zum Nachweis einer zellulären Immunität
Lassen sich SARS-CoV-2-spezifische T-Zellklone nachweisen, ist das nicht nur ein Beweis für einen vorangegangenen Viruskontakt, der Befund kann auch für eine vorhandene zelluläre Immunität sprechen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sich über den Nachweis von IL-2 oder einem kombinierten Nachweis von IL-2 und INF-γ Hinweise auf Gedächtniszellen zeigen, die bei einem erneuten SARS-CoV-2-Kontakt die Fähigkeit besitzen, maßgeschneiderte Immunreaktionen anzustoßen, die zu einer schnellen Vernichtung des Virus führen.
Ersten Studien zufolge bleiben SARS-CoV-2-spezifische T-Zellantworten im EliSpot lange nachweisbar. Das zeigen auch Erfahrungen mit eng verwandten SARS-CoV-1 und MERS-Viren. SARS-CoV-2-Fluoreszenz-EliSpot als Hinweis auf eine mögliche Basisimmunität. Um die Frage nach einer Basisimmunität durch das zelluläre Immunsystem nach vorangegangenem Kontakt mit weltweit endemischen Coronaviren zu klären, werden im Immunfluoreszenz-EliSpot nicht nur SARSCoV- 2 spezifische Antigene zur Stimulation der Lymphozyten eingesetzt.
In einem getrennten Ansatz werden Antigene (PAN-Corona Antigene) verwendet, die neben SARS-CoV-2 auch eine Erfassung der anderen humanpathogenen Coronaviren ermöglichen. Uns interessieren dabei vor allem die weltweit vorkommenden Coronaviren HCoV-NL63, HCoV-229E, HCoV-OC43 und HCoV-HKU1, die wie SARS-CoV-2 teilweise zur Gattung der Betacoronaviren, zum Teil aber auch zur Gattung der Alphacoronaviren gehören. Finden sich im EliSpot Hinweise auf PAN-Corona-spezifische T-Zellantworten und erkranken diese Patienten nicht oder allenfalls mit milden Symptomen nach einer SARS-CoV-2-Infektion, dann scheint eine zelluläre Basisimmunität sehr wahrscheinlich. |