Gesundheitsnewsletter vom 11.04.2020

von | 11. April 2020

Dr. Wiechert Gesundheitsnewsletter vom 11.04.2020
Ich wünsche Ihnen ein Frohes Osterfest mit viel Zeit für das Wesentliche.
Heute bekommen Sie heute ein kleines informatives, etwas eieriges, Osterpotpourri!
Es geht um Essen und Bewegung, das Frühjahr und die Zecken, die Allergie und die gegen Null laufende Wahrscheinlichkeit sich zur Zeit in einer Arztpraxis mit COVID19 anzustecken.

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Die Themen:
 
 
Autismus – Symptomlinderung mit einer Entwässerungstablette

Autismus ist eine komplexe neurologische Entwicklungsstörung mit vielfältigen Ausprägungen. Man weiß, dass in den Neuronen höhere Chloridkonzentrationen auftreten, die die beruhigende Wirkung von GABA (y-Aminobuttersäure) in das Gegenteil, also die Erregung, verändern.
In Tiermodellen hat man einen NKCCl-Chloridimport-Blocker vor der Geburt eingesetzt und konnte die Verhaltensänderungen normalisieren.
Ein Versuch am Menschen zeigte unter der Einnahme von 2 x 1mg Bumetanid/d bei 3/4  der Teilnehmer eine Verbesserung, dieses allerdings auch bei 1/4 der Placebogruppe.
Die Wirkung des Bumetanid ist dosisabhängig, jedoch steigt die Rate der Nebenwirkungen wie die Hypokaliämie und die Entwässerung mit der Dosis ebenfalls an und setzt hier eine Begrenzung. DOI: doi.org/10.1038/tp.2017.10

 
 
Die Krebsneuerkrankungsrate steigt bei jungen Menschen zwischen 15 und 39 Jahren in Deutschland stärker an, als in jeder anderen Altersgruppe.

Es handelt sich dabei um 17.000 Neuerkrankungen an Krebs/a.

Dennoch sind 96% aller Krebsneuerkrankungen in Deutschland jenseits des 40.Lebensjahres und es handelt sich um 500.000/a.

Allerdings ist die Rate der Erstdiagnose Krebs bei den 15-39-jährigen bereits sechsmal häufiger als bei den unter 15-Jährigen.

Es dominieren Schilddrüsenkrebs und M. Hodgkin bei den Frauen unter 29 und Hodenkrebs, M. Hodgkin und malignes Melanom bei den Männern unter 29 Jahren.

Es wird mehr Präventionsarbeit für vermeidbare Tumoren gefordert.
Quelle: Dossier Junge Krebskranke Mi. 1. 04.2020 Nr. 25, S. 10, ÄrzteZeitung

Mein Beitrag dazu liegt in der Analyse der möglichen Defizite, die sich als korrigierbares Therapieerfolgshindernis darstellen und somit weniger Reparaturgutscheine und Telomerenverkürzung erfordern.

 
 
Eine überschießende Immunantwort mit hohen AK-Titern steht in Korrelation zu schweren COVID19-, aber auch SARS-Krankheitsverläufen in 2002 und 2003.

Das eine stärkere Antwort nicht unbedingt auch eine bessere ist, hat sich bei SARS-COV immer wieder gezeigt – doch was tun? Hier mache ich einmal so meine Vorschläge unter Verlinkung auf die dazugehörigen Quellen. DOI: 10.1172/jci.insight.123158

Stimulantien der Immunantwort sind IL1ß und IL6. Daher gibt es zur Zeit Studien, die den Nutzen von immunsupprimierenden Therapien untersuchen. Es wird neben dem IL-6-Antagonisten Tocilizumab (RoActemra®) auch der IL-1-Rezeptorantagonist Anakinra (Kineret®), mit dem in China eine Studie gestartet ist, getestet. Zusätzlichwird der IL-6-Antagonist Sarilumab (Kevzara®) in einer Studie mit Covid-19-Patienten getestet.

Die übersteigerte TH1-Antwort ist bei den komplizierten SARS-COV-Verläufen ein Problem. DOI:https://doi.org/10.1016/S0140-6736(20)30183-5

Solche TH-1-gewichteten Entzündungen lassen sich durch Stimulation der TH-2Antwort reduzieren und sogar bei Arthritis ausheilende Effekte erzeugen.
doi.org/10.1038/nm.4373

Wer sich in das Thema der Immunität einmal so richtig vertiefen will, kann das hier tun. Es geht um die Prüfungsvorbereitung der Medizinstudenten. 

Diese Information ist deshalb so wichtig, weil
wir wissen, dass die Oxyvenierung das Immunsystem moduliert und anfangs in Richtung TH2-Antwort bewegt.
Das erkennen wir an dem Anstieg der eosinophilen Granulozyten im Verlauf der Serie der intravenösen Sauerstofftherapie, siehe folgende Artikel mit Graphiken.

Das erkennen wir auch an dem Verlauf der Zytokinfreisetzungen der Immunzellen nach einer 15-tägigen Oxyvenierungstherapie; siehe hierzu ebenfalls die Graphik im Verlauf!
Daher könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass die präventive Nutzung der intravenösen Sauerstofftherapie nach Dr. Regelsberger vor solchen überschießenden Immunreaktionen schützt.

Sie sehen darüber hinaus, wie wichtig es ist, dass die körpereigenen Enzymsysteme zur Bildung sogenannter Pro Resolving Mediators aus den essentiellen Fettsäuren aktiviert sind.
13-HODE

Bei den chonisch erkrankten Menschen ist davon auszugehen, dass Sie zum einen eine unzureichende Versorgung mit frischen, also nicht ranzigen, essentiellen Fettsäuren EPA und DHA haben und zum anderen dass die notwendigen Enzymsysteme, also in diesem Beispiel die 15-Lipoxygenase 1, nicht aktiv sind. Es gilt auch zu beachten, dass die mehrfach ungesättigten Fettsäuren oxidationsgefährdet sind und bei so einer gesunden Ernährung auch vermehrt Antioxidantien gegessen werden müssen, um diesen Schaden zu vermeiden.

Diese kranken Menschen haben in der Regel auch erhebliche mitochondriale Dysfunktionen mit Mängeln mitochondrialer Mikronährstoffe und sind nicht in der Lage, die Aktivierung der 15-Lipoxygenase durch sportliche Aktivitäten zu steigern.

Oftmals haben sie auch eine eingeschränkte Entgiftungskapazität der Leber. Zuminest mit Steigerung der Paraoxonase-1-Aktivität kann die intravenöse Sauerstofftherapie helfen. Dieses Enzym, die PON-1-, ist aber auch für den antioxidativen Schutz des HDL-Cholesterins da und bewirkt somit einen Schutz vor Arterienverkalkung. Es konnte der Nachweis erbracht werden, dass die Aktivität dieses Enzyms sich durch die intravenöse Sauerstofftherapie um durchschnittlich 38% des Ausgangswertes steigern läßt. doi.org/10.1159/000089012

Ausserdem konnte nun noch in der Dissertation von Tobias Filep an der Friedrich-Alexander Universität in Nürnberg-Erlangen die Bedeutung der 15-Lipoxygenase aus den eospinophilen Granulozyten für die Hämostase, also Gerinnungsfähigkeit des Blutes nachweisen. Er konnte zeigen, dass sich die Thrombozytenanzahl und -funktion nicht verändert hat. urn:nbn:de:bvb:29-opus4-124352

Wie wichtig das im Zusammenhang mit COVID19 ist, zeigt sich bei den Empfehlungen der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung, die bei SARS-COV2-Infizierten erhöhte Werte für D-Dimere und Thrombosen sowie Embolien sehen.

Eigene Beobachtungen an den Brennstoffprofilen der Thrombozyten, die neben den Nervenzellen zu den Zellen mit dem höchsten Energiebedarf an ATP gehören, zeigen, dass die intravenöse Sauerstofftherapie sich zusätzlich auf die Funktion der Thrombozyten auswirkt und nicht nur auf die Enzymaktivität der eosinophilen Granulozyten.

Eigene Beobachtungen zu dem Verhältnis des IL-1 zu seinem Antagonisten, dem Interleukin-1-Rezeptor-Antagonisten zeigen ebenfalls, dass die Oxyvenierung hier einen entzündungshemmenden Effekt erzeugt.
 

 
Hier sehen Sie, wie sich die Verhältnisse der weissen Blutkörperchen unter einer intravenösen Sauerstofftherapie nach Dr. Regelsberger verändern.
Kopie aus dem Buch von Dr. F-J. Kreutzer: Intravenöse Sauerstofftherapie.
 
Sie sehen hier als jeweils ersten Balken die Ausgangssituation, die =100% gesetzt wird und dann an zweiter Stelle die Veränderung der Immunantwort unter der Oxyvenierungstherapie an Tag 15 der Therapie (5 Tage/Woche) und als letzten Balken den Verlauf der Zytokine zwei Wochen nach dem Ende der Therapie.
Es erfolgte definitv keine Stimulation mit LPS.
Bei MNC+G wurden MNC und G getrennt isoliert und dann wieder zusammengemixt!
IFN-gamma, IL-4 und IL-5 wurde  nur in MNCs untersucht. (Ich habe hierzu Dr. Kreutzer persönlich gefragt. 3 Wochen nach der Oxyvenierung war IL10 bei 7 von 12 Probanden war IL-10 deutlich erhöht, bis auf max. 340%. IL10 ist die Bremse im immunologischen System.

TNFa ist ein TH1-Zytokin und INFy auch. IL4 und 5 sind TH2-Zytokine.
IL-2 kann beide Arme stimulieren. IL-13 gilt steht laut Literatur im Verdacht Asthmaanfälle auszulösen, hat dieses aber im Zusammenhang, der mehr als 40 Jahre erprobten Therapie, bisher nicht getan.

Da alle Zytokine unter der Therapie reduziert werden, kann man damit nachweislich einen Zytokinsturm reduzieren.

Im Nachgang kommt das Immunsystem wieder gut in Gang, hat aber anfangs eine leichte TH2-Lastigkeit, was bei überschießenden Antworten auf TH1-Reize, gewünscht sein kann.

Asthma ist übrigens ebenfalls eine TH1-gewichtete Autoimmunerkrankung.

Allergisches Asthma hat zusätzlich einen TH-2 Trigger, der sich auch im ECP im Blut messen läßt.
Kopie aus dem Buch von Dr. F-J. Kreutzer: Intravenöse Sauerstofftherapie.

 
Hier sehen Sie das Statement Dr. F.-J. Kreutzers, der in einem Eigenversuch der Einnahme des Fischöls mit EPA  und DHA plus Oxyvenierung und im Nachgang auch durch Einnahme schon präformierter Pro Resolving Mediators, nämlich 17-HDHA und 18-HEPE, in dem Labor Lipidomix in Berlin hat nachweisen können, dass sich vermehrt auch weitere Pro Resolving Lipidmediatoren in ihrer aktiven Form nachweisen ließen.  Das erzeugte eine Milderung chronischer Entzündungen.
Den Nachweis, dass die Aktivität des dafür notwendigen Enzyms 15LOX-1 aus den eosinophilen Granulozyten unter der Oxyvenierung auch wirklich ansteigt, erbrachte er schon 2001 und 2004.
Weil der Thieme-Verlag seine Links ständig ändert, kopieren Sie bitte die DOI und gehen direkt über Google zum Artikel, dann können Sie ihn lesen.

DOI: 10.1016/j.plefa.2004.03.022
DOI: 10.1055/s-2004-834444

Das Prinzip der intravenösen Sauerstofftherapie finden Sie als PDF im Anhang, hier der Link ins Internet, der eine PDF herunter lädt.

Moderne Veröffentlichungen beschäftigen sich mit dem Einsatz der Pro Resolving Mediators mit dem Coronavirus.

Das sich solche Effekte auch bei COPD-Patienten zeigen, berichtet einer meiner Patienten im Videointerview.
 

 
 
Hier sieht man sehr schön, wie die sich der Lipidmediator 13-HODE unter der Oxyvenierung inklusive der Streubreite verändern kann.
Dr. Janata hatte 2011 an 12 Patienten an 13 Tagen inkl. des Wochenendes die intravenöse Sauerstofftherapie durchgeführt und dann im Labor Lipidomix mit dem Triplequad-Tendem-Massenspektrometer AGILENT 6410 in Verbindung mit einer HPLC 13-HODE und 15-HEPE messen lassen
Kopie aus dem Buch von Dr. F-J. Kreutzer: Intravenöse Sauerstofftherapie.
 
Hier sehen Sie den Ausgangsbefund des mitochondrialen Brennstoffprofils der Thrombozyten bei einem Patienten mit COPD, Diabetes mellitus und Mangel an Eisen und Magnesium vor einer dreiwöchigen Oxyvenierungsserie.
 
Hier sehen Sie das Brennstoffprofil der Thrombozyten nach einer dreiwöchigen Oxyvenierungstherapie bei eben diesem COPD-Patienten mit Diabetes mellitus und Eisen- und Magnesiummangel. Sie sehen, dass sich in diesem Fall die Flexibiltät verloren hat, dass dafür aber eine deutlich bessere Kapazität möglich ist, es steht also mehr ATP zur Verfügung.
 
 
Wie sicher sind die dreilagigen chirurgischen und Stoffmasken?

Wir schützen uns damit gegenseitig und begrenzen die Flugstrecke unserer Viren.
Einen Huster halten die Masken nicht ab, der sollten weiterhin in den Hemdsärmel erfolgen.
Die höchste Virus- und Bakteriendichte ist an der Aussenseite der Maske, also nicht ins Gesicht fassen!
Stoffmasken müssen gewaschen werden oder wie immer wieder empfohlen, für einige Zeit bei 80 °C in den Backofen. Chirurgische Masken solle man durch frische Masken ersetzen
.
doi:10.7326/M20-1342
Spuckschutzvisire oder Spuckschutzwände sind also eine sinnvolle Ergänzung.

Untersuchungen der Abwässer zeigen schon vor der Diagnose am Patienten an, ob sich in den Zuläufen der Abwasserkanäle  infizierte Menschen befinden.

 
 
Was lehrt uns die Heinsberg-Studie?

Die Sterberate an COVID19 liegt bei nur 0,37% der Infizierten, wie das Team um den Virologen Hendrik Streeck feststellte.

Er beschreibt auch die Möglichkeit des Erreichens der sogenannten Herdimmiunität, die ich auch in meinem ersten Corona-Video beschrieb.

Die Reduktion der Schwere des Krankheitsverlaufs wird durch die Anzahl der aufgenommenen Viren/Zeit bestimmt. Wenige Viren führen zu unbemerktem Krankheitsverlauf, löffelweiser Austausch beim Zungenkuss führen zu einem dramatischen Verlauf.

Da jüngere Menschen weniger gefährdet sind, soll die Herdimmunität über die Kindergärten und Schulen und Universitäten vorangebracht werden. Kommt mir aus meinem Video irgendwie bekannt vor.

Was will ich sagen? Die Lehrbücher sind gar nicht so schlecht. Dieses Wissen habe ich schon vor 30 Jahren gelehrt bekommen.

 
 
 
Letzte Woche – ein Praxisbeispiel

Wenn die Sonne lacht,
Gerüche
wegen eines multisensitiven Syndroms das Betreten der Praxis erschweren
oder
die Nähe zu anderen Patienten
Unwohlsein bereitet
oder was auch immer –  dann finden wir eine Lösung.
Hier hätte man noch eine Decke als Polsterersatz einsetzen können.
Wir haben auch schon eine Infusion laufen lassen oder Blut abgenommen, wenn der Patient im Auto sitzen bleiben will und
weil die Sonne ja nun wandert, die Bank aber angeschraubt ist,
wurden auch schon Klappstühle mitgebracht.

Wir versuchen das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden.
Bleiben und werden Sie gesund!

 
Ich hoffe, ich habe Ihnen mit diesem Newsletter wieder interessante Informationen zusammengestellt. Bei Fragen, Unklarheiten, Anregungen oder Themenwünschen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin
 
Praxis Ritterhude

Lesumstoteler Str. 65 • 27721 Ritterhude • Tel. 04292 – 2921 • Anfahrt

 

Praxis Bremen

Juiststr. 12 • 28217 Bremen • Tel. 0421 – 395015 • Anfahrt

 

 

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