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Dr. Wiechert Gesundheitsnewsletter vom 27.06.2025
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Praxis für individuelle Diagnostik und Therapie
In meiner Info-Videothek können Sie sich zu verschiedenen
Themen informieren, stöbern Sie ruhig weiter, denn
Sie wissen ja, dass die Quellen meines Wissens stets
benannt werden!
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Die Themen:
- Lehrbuch-Wissen widerlegt: Nüsse, Samen und Mais erhöhen das Divertikulitis-Risiko nicht. doi.org/10.7326/ANNALS-24-03353
- Schwarzer Kaffe senkt das Sterberisiko – sterben müssen wir aber trotzdem – entscheidend ist auch, was im Kaffee ist oder parallel konsumiert wird.
- Herzschrittmacher gibt es auch kabellos und das führt zu Risikosenkungen.
- Wie Stress Krebszellen über Generationen verändert oder auch erzeugt.
- Prävalenz von Eisenmangel anhand von 3 Definitionen bei Frauen – Eiseninfusionen können gravierende Defizite recht schnell ausgleichen, die Erhaltung der Optimalwerte könnte oral versucht werden – Optimalwerte sollten auf jeden Fall vor Schwangerschaften eingestellt werden!
- Badezeit: Entzündung der Haut nach dem Baden in Seen, auf denen Enten oder Gänse schwimmen – besser meiden, aber was tun, wenn die Haut juckt?
- MACS – Mastzellaktivierungssyndrom – es ist häufiger als gedacht und es werden H1- und H2-Antihistaminika eingesetzt, doch wenn sie zu lange genommen wurden und abgesetzt werden….
- Exerkine – Botenstoffe nach körperlicher Belastung und Neuigkeiten zur Bedeutung des Laktates – Pro Resolving Mediatoren – Studie bei Chemotherapie – Patientenbeispiel bei Endometriose
- Fruchtzucker zerstört ATP, steigert die Harnsäure, induziert die Fettbildung, zunächst in der Leber, erhöht den Blutdruck, das LDL-Cholesterin, die Triglyzeride und steigert an den Monozyten die Ablesung der Gene für Entzündung und zwar IL1-ß, IL6 und TNFa. TNFa konkurriert auch mit Insulin um den Insulinrezeptor.
- Weitere Auswertungen zu den Corona-Daten – unkommentiert für Interessierte
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Lehrbuch-Wissen widerlegt: Nüsse, Samen und Mais erhöhen das Divertikulitis-Risiko nicht
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Abstrakt
Hintergrund: Patienten mit Divertikulitis versuchen oft, ihre Ernährung zu kontrollieren und vermeiden insbesondere Nüsse und Samen. Ob Ernährungsgewohnheiten oder der Verzehr von Nüssen und Samen mit dem Divertikulitis-Risiko zusammenhängen, ist jedoch, insbesondere bei Frauen, kaum erforscht.
Objektiv: Um festzustellen, ob bestimmte Diäten das Divertikulitisrisiko bei Frauen beeinflussen.
Design: Prospektive Kohortenstudie.
Einstellung: Kohortenstudie in den Vereinigten Staaten und Puerto Rico.
Teilnehmer: Frauen im Alter von 35 bis 74 Jahren bei der Aufnahme in die Studie, die Fragebögen zur Häufigkeit der Nahrungsaufnahme und zu Divertikulitis beantworteten und keine Vorgeschichte von entzündlichen Darmerkrankungen, Krebs oder Divertikulitis hatten ( n = 29.916).
Intervention: Mithilfe von Fragebögen zur Häufigkeit der Nahrungsaufnahme wurden Ernährungsindexwerte berechnet und die Aufnahme von Nüssen, Samen und Mais beurteilt.
Maße: Mithilfe der Cox-proportionalen Hazards-Regression wurden die adjustierten Hazard Ratios (aHRs) und 95%-KIs für die Assoziationen zwischen den einzelnen Nahrungsbestandteilen oder Nahrungsindizes und dem Divertikulitisrisiko geschätzt.
Ergebnisse: Es wurden 1531 Fälle von Divertikulitis in 415.103 Personenjahren der Nachbeobachtung identifiziert. Der Verzehr von Erdnüssen, Nüssen und Samen (aHR 1,07 [95% KI 0,91 bis 1,25]) sowie von frischem Obst mit essbaren Samen (aHR 1,06 [KI 0,90 bis 1,24]) war nicht mit dem Auftreten von Divertikulitis assoziiert. Bei Frauen im höchsten Quartil gesunder Ernährung war das Risiko einer Divertikulitis im Vergleich zum niedrigsten Quartil reduziert: bei der Diät „Dietary Approaches to Stop Hypertension“ (aHR 0,77 [KI 0,65 bis 0,90]), dem Healthy Eating Index (aHR 0,78 [KI 0,66 bis 0,91]), dem Alternative Healthy Eating Index (aHR 0,81 [KI 0,69 bis 0,95]) und der Alternative Mediterranean Diet (aHR 0,91 [KI 0,78 bis 1,06]).
Einschränkung: Störfaktoren, Auswahlverzerrungen und Messverzerrungen sind möglich.
Abschluss: Eine gesunde Ernährung war mit einem geringeren Risiko für Divertikulitis bei Frauen verbunden. Der Verzehr von Nüssen und Samen war nicht mit einem Divertikulitis-Risiko verbunden.
Primäre Finanzierungsquelle: Nationale Gesundheitsinstitute. Maschinenübersetzt: doi.org/10.7326/ANNALS-24-03353
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Schwarzer Kaffe senkt das Sterberisiko – sterben müssen wir aber trotzdem – entscheidend ist auch, was im Kaffee ist oder parallel konsumiert wird
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Kaffeekonsum wird mit einem geringeren Sterberisiko in Verbindung gebracht, wie die Forscher der Gerald J. and Dorothy R. Friedman School of Nutrition Science and Policy an der Tufts University in einer neuen Beobachtungsstudie fanden Forscher herausfanden, wobei sich dieser Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Sterblichkeitsrisiko aber mit der Menge an Süßstoffen und gesättigten Fetten, die dem Getränk zugesetzt werden, verändert.
So ergab der Konsum von 1 bis 2 Tassen koffeinhaltigen Kaffees pro Tag ein geringeres Risiko für den Tod, egal welcher Ursache, insbesondere den Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wurde schwarzer Kaffee mit Kaffee mit einem geringen Gehalt an zugesetztem Zucker und gesättigten Fettsäuren verglichen, so wurde das im Ergebnis mit einem um 14 % niedrigeren Risiko für die Gesamtmortalität in Verbindung gebracht, als wenn kein Kaffee konsumiert wurde.
Wurde dem Kaffee mehr Zucker oder gesättigten Fettsäuren zugesetzt, so wurde der gleiche Zusammenhang nicht beobachtet.
Die gesundheitlichen Vorteile des Kaffees beruhen auf seinen bioaktiven Substanzen, also Polyphenolen, aber die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Zugabe von Zucker und gesättigten Fetten diese Vorteile für die Sterblichkeit verringern, weil die Substanzen gebunden werden, wie auch schon andere Kaffeestudien zeigten.
„Die Studie analysierte Daten aus neun aufeinanderfolgenden Zyklen der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) von 1999 bis 2018, die mit den Mortalitätsdaten des National Death Index verknüpft waren. Die Studie umfasste eine landesweit repräsentative Stichprobe von 46.000 Erwachsenen im Alter von 20 Jahren und älter, die gültige 24-Stunden-Erinnerungen an den ersten Tag ausfüllten. Der Kaffeekonsum wurde nach Art (koffeinhaltig oder entkoffeiniert), Zucker und gesättigtem Fettgehalt kategorisiert. Die Mortalitätsergebnisse umfassten alle Ursachen, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Geringer Zuckerzusatz (aus Kristallzucker, Honig und Sirup) wurde definiert als weniger als 5 % des Tageswerts, was 2,5 Gramm pro 8-Unzen-Tasse oder etwa einem halben Teelöffel Zucker entspricht. Geringer Anteil an gesättigten Fettsäuren (aus Milch, Sahne und Halbfett) wurde definiert als 5 % des Tageswerts, d. h. 1 Gramm pro 2-Unzen-Becher oder das Äquivalent von 5 Esslöffeln 2 %iger Milch, 1 Esslöffel leichter Sahne oder 1 Esslöffel Halbfett.
In der Studie war der Verzehr von mindestens einer Tasse pro Tag mit einem um 16 % geringeren Risiko für die Gesamtmortalität verbunden. Bei 2-3 Tassen pro Tag stieg dieser Zusammenhang auf 17 %. Der Konsum von mehr als drei Tassen pro Tag wurde nicht mit einer zusätzlichen Verringerung in Verbindung gebracht, und der Zusammenhang zwischen Kaffee und einem geringeren Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, schwächte sich ab, wenn der Kaffeekonsum mehr als drei Tassen pro Tag betrug. Zwischen Kaffeekonsum und Krebssterblichkeit wurde kein signifikanter Zusammenhang festgestellt.
„Nur wenige Studien haben untersucht, wie sich Kaffeezusatzstoffe auf den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Sterblichkeitsrisiko auswirken könnten, und unsere Studie ist eine der ersten, die quantifiziert, wie viel Süßstoff und gesättigte Fette zugesetzt werden“, sagte Erstautor Bingjie Zhou, der vor kurzem seinen Doktortitel im Programm für Ernährungsepidemiologie und Datenwissenschaft an der Friedman School erworben hat. „Unsere Ergebnisse stimmen mit den Ernährungsrichtlinien für Amerikaner überein, die eine Begrenzung des Zuckerzusatzes und der gesättigten Fette empfehlen. Zu den Einschränkungen der Studie gehört die Tatsache, dass selbstberichtete Erinnerungsdaten aufgrund täglicher Schwankungen bei der Nahrungsaufnahme einem Messfehler unterliegen. Das Fehlen signifikanter Zusammenhänge zwischen koffeinfreiem Kaffee und der Gesamtmortalität könnte auf den geringen Konsum in der untersuchten Bevölkerung zurückzuführen sein.“ www.bionity.com/de/news/1186502/ohne-milch-und-zucker-schwarzer-kaffee-senkt-das-sterberisiko.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=bionityde–2025-06-16–2&mtm_group=bionityde&W… doi.org/10.1016/j.tjnut.2025.05.004
Diese Erkenntnisse müssen dann aber auch berücksichtigen, was zum Kaffee gegessen wurde, was isch also im Magen verbunden hat. Außerdem sollten neben dem Zucker auch die Erkenntisse zu den zuckerfreien Zuckerersatzstoffen berücksichtigt werden. |
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Herzschrittmacher gibt es auch kabellos und das führt zu Risikosenkungen!
Herzrhythmusstörungen werden immer häufiger. Mitunter sind sogar Schrittmacherimplantationen notwendig. Hier gibt es in der Geräteweiterentwicklung wohl große Fortschritte. Wer also davon betrofen ist und demnächst einen Schrittmacher implantiert bekommen soll, kann sich hier für das Aufklärungsgespräch nachhaltig informieren und entsprechende Fragen stellen. doi.org/10.1093/eurheartj/ehaf119
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Wie Stress Krebszellen über Generationen verändert
Replikationsstress (oder replikativer Stress) bezieht sich auf eine Verlangsamung oder Blockade der DNA-Replikation, also der Verdopplung der DNA, während der Zellteilung. Dieser Stress kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter Schäden an der DNA, unzureichende Bausteine für die DNA-Synthese oder eine übermäßige Zellproliferation.
Bedeutung bei Krebs: Replikationsstress spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Entwicklung von Krebs, da er häufig bei Krebszellen beobachtet wird und zu deren beschleunigtem Wachstum und unkontrollierter Vermehrung beitragen kann.
Ursachen von Replikationsstress:
DNA-Schäden: Beschädigungen der DNA, z.B. durch UV-Strahlung oder chemische Substanzen, können den Replikationsprozess stören.
Mangel an Bausteinen: Eine unzureichende Versorgung mit den notwendigen Bausteinen für die DNA-Synthese (z.B. Nukleotiden) kann ebenfalls zu Replikationsstress führen.
Onkogene Aktivierung: Die Aktivierung von Onkogenen, die die Zellproliferation anregen, kann zu einer erhöhten Replikationsrate führen, was den Replikationsprozess überlasten und zu Stress führen kann.
Andere Faktoren: Auch andere Faktoren wie z.B. eine unvollständige Replikation bestimmter DNA-Abschnitte oder eine übermäßige Aktivierung von Transkriptionsfaktoren können Replikationsstress verursachen.
Zusammenfassend: Replikationsstress ist ein kritischer Faktor, der die DNA-Replikation stören und zu genomischer Instabilität und Krankheiten wie Krebs führen kann. Die Erforschung von Replikationsstress ist daher wichtig, um neue Strategien zur Krebsbekämpfung und zur Verlangsamung des Alterungsprozesses zu entwickeln.
Somit ist in der Primärprävention ein Blick auf die antioxidative Kapazität, die Lipidperoxidation und die Zellkernschäden ein praktikables Instrument, um zu verfolgen, wie es in unserem Körper aussieht, bezogen auf die Lebensweise und antioxidative Versorgung. Bei Auffälligkeiten kann man intervenieren, bevor sich dieses Dauerstressthema in Erkrankungen manifestiert.
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Prävalenz von Eisenmangel anhand von 3 Definitionen bei Frauen – Eiseninfusionen können gravierende Defizite recht schnell ausgleichen, die Erhaltung der Optimalwerte könnte oral versucht werden – Optimalwerte sollten auf jeden Fall vor Schwangerschaften eingestellt werden!
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Ich messe die Ferrtinwerte in meiner Praxis selbst. Der Anbieter des Messgerätes und auch der Testkits gibt hier bereits Normwerte vor, die in anderen Laboren niedriger angesetzt werden, setzt somit die Empfehlungen dieser Studie bereits seit Jahren um: (Frauen: 9,3-159 ng/ml, Menopause: 24,4-278 ng/ml, Männer: 68-434 ng/ml)
Ferritin ist der Eisenspeicherwert. Eisen wird in fast jeder Zelle benötigt und ist wichtig für die mitochondriale Funktion. Außerdem hat sich herausgestellt, dass jeder zweite Patient mit einer Herzmuskelschwäche einen Eisenmangel hat, aber nur knappe 4 % davon, erhalten eine orale oder intravenöse Therapie. Hier ist also ebenfalls zu erkennen, wie wichtig eine Optimalversorgung mit Eisen für den Körper ist. Ferner konnte festgestellt werden, dass bei einer Blutspende bis zu 250mg Eisen verloren gehen kann, welches dann durch den Eisenspeicher, unser Ferritin, wieder korrigiert werden muss. Es ist deshalb wichtig, diesen „ausgelutschten“ Eisenspeicher aufzuwerten.
Bei einem Ferritinwert <30 ng/ml befindet sich der Körper auf jeden Fall in einem Improvisationsstoffwechsel.
Bei einem Wert von 30ng/ml sprechen Studien davon, dass der Eisenspeicher zu 70% vermindert ist und dieser unbedingt aufgefüllt werden sollte (Macdougall et. al., 1992).
Ein Ferritinwert von 15ng/ml entspricht laut Studien einem leeren Eisenspeicher, weshalb dieser unbedingt über Eiseninfusionen aufgefüllt werden sollte (Macdougall et. al., 1992). BMJ 1992; 304: 225-6
Die orale Einnahme von Eisen, führt bei einer Kontrolle der Werte, meist leider nur zu einem minimalen Anstieg des Ferritinwertes und kann außerdem Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Tägliche Ergänzungen steigern die Hepcidinbildung und vermindern daher die Eisenverwertung.
Deshalb ist es aus therapeutischer Sicht wirkungsvoller Eisen zu infundieren, da wir dabei den Magen-Darm-Trakt umgehen und somit Beschwerden und Stuhlverhärtungen vermeiden können.
Weitere Informationen zu Eisen: Infos auf der Homepage Erklärvideos |
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Badezeit: Entzündung der Haut nach dem Baden in Seen, auf denen Enten oder Gänse schwimmen – besser meiden, aber was tun, wenn die Haut juckt?
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MACS – Mastzellaktivierungssyndrom – es ist häufiger als gedacht und es werden H1- und H2-Antihistaminika eingesetzt, doch wenn sie zu lange genommen wurden und abgesetzt werden….
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Die Take home message wäre, dass die Medikation nur begrenzt eingesetzt werden sollte, um solche schweren Juckreizoptionen zu vermeiden und andere Maßnahmen zur Mastzellstabilisierung zu nutzen wären. Dazu gehören Vitamin C, Zink, Calicum, Antioxidation, Optimierung der totalen Histaminabbaukapzität, Vermeidung eines Leaky Gut Syndroms ggf. Huminsäure WH67 zur Nacht…. |
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Exerkine – Botenstoffe nach körperlicher Belastung und Neuigkeiten zur Bedeutung des Laktates – Pro Resolving Mediatoren – Studie bei Chemotherapie – Patientenbeispiel bei Endometriose
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PGC-1α und NRF2 kennen wir aus den Mitochondrienprofilen – sie fördern die Neubildung der Mitochondrien und induzieren die Bildung antioxidativer Enzymsysteme. Bei denen, die Sport machen können, geschieht es über diesen Weg oder über Intervallfasten, Sauna, Kälte etc. Bei Patienten mit Erschöpfung oder aktiven Autoimmunerkrankungen wäre die intravenöse Sauerstofftherapie nach Dr. Regelsberger eine Option.
Exerkine als Sport-Botenstoffe Aber nicht nur der Skelettmuskel selbst verändert sich, auch in anderen Organen wie dem Herz-Kreislauf-System, dem Gehirn oder der Leber werden durch körperliche Aktivität Prozesse angestoßen. Einen Überblick über diese chemisch heterogene Gruppe, die Proteine, RNA-Moleküle, Lipide und Stoffwechselprodukte findet man im Fachjournal »Signal Transduction and Targeted Therapy«. doi.org/10.1038/s41392-024-01841-0
Mehrere Hundert dieser Myokine wurden bereits entdeckt. Zu ihnen zählen eine ganze Reihe von Zytokinen wie Interleukin-6 (IL-6) sowie IL-4, IL-7 und IL-15, aber auch Hormone wie Irisin, Musclin und Myostatin.
Alle Exerkine werden auf einen bestimmten Reiz hin gebildet und ausgeschüttet – etwa über Kalzium-abhängige Mechanismen, durch Hypoxie in den Muskelzellen, Änderungen des intrazellulären pH-Werts oder durch Scherkräfte, die bei dem durch körperliche Aktivität erhöhten Blutfluss in den Blutgefäßen entstehen. Letzteres führt etwa zur Ausschüttung des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF), der die Angiogenese verstärkt und damit die Durchblutung verbessert.
Diese Effekte sehen wir auch bei MA/CFS und PostCov/Vac-Patienten, allerdings schon bei kleinsten Anstrengungen und außerdem wird die Gefäßrarefizierung beschrieben. Die Einschränkungen der Mikrodurchblutung, die man in der Kapillarmikroskopie sehen kann, zeigen quasi die beschriebene Hypoxie, die den Körper veranlasst, über die VEGF-Bildung neuen Blutgefäße zu bilden. Ber der intravenösen Sauerstofftherapie nach Dr. Regelsberger kommt es kurzzeitig zu einem Abfall des pO2, weil die Sauerstoffbläschen den Blutfluss in der Lunge so lange einschränken, bis sie sich nach 20 Minuten aufgelöst haben. Dabei schubbern sie an der Blutgefäßwand entlang und wirken als Scherkräfte. Man sieht hier auch einen Anstieg des VEGF.
Das verkannte Lactat Ein besonderes Exerkin ist das Lactat, das bisher als Abfallprodukt der Glykolyse mit schädlichem Effekt auf die Muskelphysiologie galt. Zunehmend wird aber klar, dass es nicht nur eine eigene Energiereserve darstellt, sondern auch wichtige Signalfunktionen hat – und zwar rezeptorvermittelte und rezeptorunabhängige. In das Blutsystem entlassen wirkt es unter anderem immunregulatorisch und antiinflammatorisch, verbessert die Wundheilung und die körperliche Leistungsfähigkeit und interagiert mit der Darmmikrobiota.
Einige Exerkine gelangen auch in das Gehirn und sorgen dort für die bekannten positiven Effekte auf die Stimmung, das Stresslevel und die Kognition. So können Lactat, Irisin und der Wachstumsfaktor BDNF die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Letzterer schützt nicht nur bestehende Nervenzellen und Synapsen, sondern fördert auch deren Neubildung und Wachstum. Irisin fördert wiederum die BDNF-Freisetzung im ZNS selbst und Lactat die Gefäßneubildung.
www.pharmazeutische-zeitung.de/was-bewegung-mit-dem-koerper-macht-148253/?utm_source=E-Mail&utm_medium=Newsletter&utm_campaign=PZ-online_Newsletter_Schwerpunkt-28-06-2024
Interessant ist auch die Betrachtung der Exerkine und Pro Resolving Mediatoren!
Diese positiven Effekte sind auch bei Krebserkrankungen von Bedeutung, wie schon im letzten Newsletter beschrieben. Die Ausgangssubstanz der Pro Resolving sind EPA, DHA und die Arachidonsäure. Zu deren Wirkung bei einer Chemotherapie gibt es eine Studie bei Lungenkrebs: DOI 10.3389/fnut.2023.1266584 |
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Das modenste PRM-Produkt aus deutscher Produktion enthält nicht nur die weltweit höchste PRM-Menge/Kapsel, sondern auch noch soviel EPA und DHA, letzteres auch aus Algenöl und natürlich belassen, dass man damit seinen EPA- und DHA-Bedarf alleinig decken kann. Üblich sind zwei Kapsel/d, aber maximal acht sind möglich, im Allgemeinen eher kurzfristig und haben dann aber antientzündliche Effekte, die sich dann auch auf Symptomveränderungen auswirken.
Ein aktuelles Patientenbeispiel mit mehrjähriger täglicher NSAR-Einahme wegen Endometrioseschmerz, war am zweiten Therapietag mit acht Kapseln, im Verlauf sechs Kapseln, ohne Schmerzmedikamente anhaltend schmerzfrei und hatte vorher nie EPA oder DHA ergänzt. Hier denke ich aber auch an den besonderen Effekt der im Produkt vorhanden PRMs. (PRM = Pro Resolving Mediator) |
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Quelle: Meyer NMT et al.: Improvement in visceral adipose tissue and LDL cholesterol by high pufa intake: 1-year results of the NutriAct Trial. Nutrients 2024; 16(7): 1057 |
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Fruchtzucker zerstört ATP, steigert die Harnsäure, induziert die Fettbildung, zunächst in der Leber, erhöht den Blutdruck, das LDL-Cholesterin, die Triglyzeride und steigert an den Monozyten die Ablesung der Gene für Entzündung und zwar IL1-ß, IL6 und TNFa. TNFa konkurriert auch mit Insulin um den Insulinrezeptor.
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Hat man also z.B. einen Harnwegsinfekt mit grampositiven Bakterien und die Monozyten produzieren bei Ihrem Job die proentzündlichen Botenstoffe, so würde Fruchtzucker das unterstützen. Sind die Schmerzen allerdings schon nicht mehr auszuhalten und man greift zu einem Schmerzmittel, dann wär der Fruchtzucker das ungünstige Öl im Feuer. |
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Ich hoffe, ich habe Ihnen mit diesem Newsletter wieder interessante Informationen zusammengestellt. Bei Fragen, Unklarheiten, Anregungen oder Themenwünschen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Dirk Wiechert Facharzt für Allgemeinmedizin |
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Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin
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Praxis Ritterhude
Lesumstoteler Str. 65 • 27721 Ritterhude • Tel. 04292 – 2921 • Anfahrt
Praxis Bremen
Parkallee 301, 4. OG • 28213 Bremen • Tel. 0421 – 395015 • Anfahrt
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