Gesundheitsnewsletter vom 09.10.2021 – Individueller Immunitätsstatus gegen SARS-CoV2-Interview mit Prof. Dr. König – Corona-Update und was senkt die Viruslast sowie die Infektionsrate?

von | 9. Oktober 2021

Dr. Wiechert Gesundheitsnewsletter vom 09.10.2021
 
Praxis für individuelle Diagnostik und Therapie

In meiner Info-Videothek können Sie sich zu verschiedenen

Themen informieren, stöbern Sie ruhig weiter, denn

Sie wissen ja, dass die Quellen meines Wissens stets

benannt werden!
 

Heute informiere ich Sie
in einem Interview

mit
Frau Prof. Dr. Brigitte König,
Professorin für Medizinische Mikrobiologie
und
Infektionsimmunologie

über die Möglichkeiten
der objektiven Erfassung der individuellen Immunitätslage gegenüber dem SARS-CoV2-Virus
mit und ohne Impfung,
mit und ohne Infektion,
mit Infektion und Impfung,
mit Z.n. Infektion gegenüber saisonalen Coranaviren.
 
Die Themen:
 

 
 
 
Immmunstatus gegen Coronaviren – Interview mit Prof. Dr. Brigitte König
Wie funktioniert die Immunität – was kann man messen und warum ?

Die Antworten finden Sie in dem Video. Die Anforderungscheine können Sie hier herunterladen!

Offene Antworten des Interviews werden in diesem Newsletter beantwortet.
 

Heute informiere ich Sie
in einem Interview

mit
Frau Prof. Dr. Brigitte König,
Professorin für Medizinische Mikrobiologie
und
Infektionsimmunologie

über die Möglichkeiten
der objektiven Erfassung der individuellen Immunitätslage gegenüber dem SARS-CoV2-Virus
mit und ohne Impfung,
mit und ohne Infektion,
mit Infektion und Impfung,
mit Z.n. Infektion gegenüber saisonalen Coranaviren.

T-Zellimmunität – Schutz vor Varianten
Neutralisierende AK – das ist das Ziel
Korrupte AK – die  will man nicht – Schutz bietet ggf. die T-Zellimmunität

 
Die Mutter wollte den Nachwuchs gemäß/entgegen der STIKO-Empfehlungen impfen lassen, der Vater war dagegen. Er verlangte, die Impffähigkeit des Kindes gerichtlich prüfen zu lassen.

Die Medical Tribune vermeldet am 29.07.2021:
Für den Schutz gegen COVID-19 empfiehlt die STIKO eine Impfung von Jugendlichen zwischen 12-17 Jahren, die aufgrund von Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben. Eine allgemeine Empfehlung für die COVID-Impfung von Jugendlichen ohne Vorerkrankung gibt es nicht, sie ist aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz des Jugendlichen bzw. der Sorgeberechtigten möglich.“

Die Impfung sei für das Kind eine „Angelegenheit von erheblicher Bedeutung“ im Sinne des § 1628 BGB, argumentierten die Richter. Könnten sich Eltern in einer solchen Angelegenheit nicht einigen, sei die Entscheidungskompetenz dem Elternteil zu übertragen, dessen Lösungsvorschlag dem Wohl des Kindes besser gerecht werde. Mit Blick auf die Schutzimpfung sei die an der STIKO orientierte Entscheidung der Mutter das „bessere Konzept im Sinne der Rechtsprechung

Das Gericht sah keine Anhaltspunkte, die Impffähigkeit des Kindes vor Übertragung der Entscheidungsbefugnis zu prüfen.
Urteil des OLG Frankfurt/M. vom 08.03.2021, Az.: 6 UF 3/21

Bei der Stiko hieß derzeit doch ausdrücklich, dass nur bei Vorerkrankungen eine Impfung zu empfehlen sei!
Waren die Richter voreingenommen?
Wussten die Richter mehr als die Mediziner?

Wie sieht es aus, wenn man genesen mit gutem AK-Titer nachgeimpft werden soll?
Es gibt auch eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes vom 07.06.2021 (A: BvR 1260/21)

Eine Ärztin hatte Covid19 durchlebt, galt als genesen, hatte sich die Immunität mittels AK-Tests als aktuell sehr gut vorhanden, bestätigen lassen und sah aus medizinischer Sicht keine Veranlassung zu einer Impfung, da überflüssig und mit einem unnötigen Risiko behaftet. Sie fragte nun die RA Andrea Schannath nach der aktuellen Rechtslage. Diese antwortet, dass
ein Kläger mit ähnlichem Hintergrund eine Verfassungsbeschwerde gestellt hatte, da er sich durch die Covid19-Ausnahmeverordnung diesbezüglich benachteiligt sah.
Das Bundesverfassungsgericht ließ die Verfassungsbeschwerde nicht zu, sondern verwies zur Klärung der Fragestellung an sogenannte Fachgerichte, die einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes vorgeschaltet werden müssen. Somit hatte der vertretende Anwalt hier das falsche Gericht befragt, ein Formfehler.

Richter wechseln teilweise auch in die Politik, wie z.B. die Bremer Senatorin für Bildung und Kinder und proklamieren dort ähnliche Impfflicht-Botschaften für Erwachsene, die mit Kindern arbeiten.

Auch der aktuelle Kanzlerkandidat Olaf Scholz argumentiert mit Stammtischparolen, wonach aus ihm nach der Impfung doch auch kein Alien geworden sei.

 
 
Rund 20%, der an COVID-19 genesenen Menschen entwickeln, trotz guter AK-Titer, keinen Immunschutz gegen SARS-CoV-2 – von geimpften Menschen dann auch nicht – warum?
 
Das sind die Menschen, die ggf. gute Antikörpertiter entwickeln, nicht aber neutralisierende Antikörper.
Im Video ist hier von den korrupten AK die Rede.
Eine gut ausgeprägte T-Zell-Immunität kann dieses Problem abmildern, so dass hoffentlich weniger als 20 Prozent der Betroffenen den möglichen schlimmen Verlauf nehmen, wenn die korrupten AK die Viren vorrangig in die Zellen einschleusen und zur Vermehrung anmelden. Das sind dann sogenannte infektionsverstärkende Antikörper, die das PEI im Zusammenhang mit der Corona-Impfung noch nicht gesehen hat.

Versuche an Affen, deren Ergebnis am 21.2.2019 veröffentlich wurden zeigen:
Risk of ADE for SARS-CoV-2 vaccines

Evidence for vaccine-induced ADE in animal models of SARS-CoV is conflicting, and raises potential safety concerns. Liu et al. found that while macaques (Makaken-Affen)immunized with a modified vaccinia Ankara viral vector expressing the SARS-CoV S protein had reduced viral replication after challenge, anti-S IgG also enhanced pulmonary infiltration of inflammatory macrophages and resulted in more severe lung injury compared to unvaccinated animals.
Liu, L. et al. Anti-spike IgG causes severe acute lung injury by skewing macrophage responses during acute SARS-CoV infection. JCI Insight 4, e123158 (2019).
doi.org/10.1172/jci.insight.123158.
Affen sind also wohl doch nicht immer mit den Menschen vergleichbar, denn gemessen an der Impfrate halten sich solche Meldungen ja in Grenzen.

Die Wiener Forscher zeigten in ihrer Studie, dass der entscheidende Immunschutz, über den das Andocken und Eindringen in die Körperzellen verhindert wird, nur dann entsteht, wenn man auch die Antikörper gegen speziell die gefaltete Rezeptorbindungsdomäne (RBD) des Spikeproteins bilden kann.
Weil diese Andockstelle sich auch bei Virusmutanten nicht wesentlich ändert, handelt es sich dabei um ein Dauerproblem, dem man mit der aktuellen Impfstrategie nicht beikommen kann
. Etwa 20 Prozent der Menschen ist das Bilden der Antikörper gegen diese gefaltete Rezeptobindungsdomäne jedoch aus unterschiedlichen Ursachen nicht möglich. Abhilfe könnte ein Antigen-basierter, auf RBD abzielender Impfstoff schaffen, der aber noch nicht zur Verfügung steht.
DOI: 10.1111/all.15002

 
Was sind sogenannte infektionsverstärkende Antikörper – ADE – Antibody Dependant Enhancement? doi.org/10.1038/s41564-020-00789-5
 
 
 
Vaccines work, but not well enough – Real Life-Daten aus Israel

What is clear is that „breakthrough“ cases are not the rare events the term implies. As of 15 August, 514 Israelis were hospitalized with severe or critical COVID-19, a 31% increase from just 4 days earlier. Of the 514, 59% were fully vaccinated. Of the vaccinated, 87% were 60 or older. „There are so many breakthrough infections that they dominate and most of the hospitalized patients are actually vaccinated,“ says Uri Shalit, a bioinformatician at the Israel Institute of Technology (Technion) who has consulted on COVID-19 for the government. „One of the big stories from Israel [is]: ‚Vaccines work, but not well enough.'“

People vaccinated in January had a 2.26 times greater risk for a breakthrough infection than those vaccinated in April. (Potential confounders include the fact that the very oldest Israelis, with the weakest immune systems, were vaccinated first.)
doi: 10.1126/science.abl9630

Liegt es an dem Datum oder an der vergangenen Zeit – dennoch, die Immunoseneszenz (Alterung des Immmunsystems) ist ein eigenständiger Risikofaktor. Hier wäre der Functional Sensitivity Test angezeigt.

Wir wissen ja, dass nach einer Impfung mit mRNA-Impfstoff innerhalb von vier Wochen ein 40-prozentiger AK-Abfall bereits bekannt ist, während nach einer durchlebten Erkrankung ein Antikörper-Abfall von weniger als 5 %/Monat beschrieben wird
Im Wissen um diesen Zusammenhang dürften Genesene gar nicht geimpft werden, zumindest nicht ohne Überprüfung des Impfstatus.
In vaccinated subjects, antibody titers decreased by up to 40% each subsequent month while in convalescents they decreased by less than 5% per month.
doi: doi.org/10.1101/2021.08.19.21262111

Wir wissen auch, dass die PCR-Zyklen bei Geimpften und Ungeimpften keinen Unterschied aufweisen, beide also gleiche Mengen am Viren verbreiten!
„In July 2021, following multiple large public events in a Barnstable County, Massachusetts, town, 469 COVID-19 cases were identified among Massachusetts residents who had traveled to the town during July 3–17; 346 (74%) occurred in fully vaccinated persons. Testing identified the Delta variant in 90% of specimens from 133 patients. Cycle threshold values were similar among specimens from patients who were fully vaccinated and those who were not.„
DOI: dx.doi.org/10.15585/mmwr.mm7031e2external icon.

Daher hat die Stiko nun die Empfehlung einer dritten Impfung mit Spikevax oder Comirnaty für alle über 70-Jährigen in Deutschland ausgesprochen. Eine vorherige Testung der Immunitätslage ist nicht vorgesehen.

Wer mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson geimpft wurde, sollte ebenfalls eine Auffrischung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten, da die Impfdurchbrüche der Delta-Variante bei diesem Vektor-Impfstoff besonders hoch seien.
In Dänemark und Schweden hat man Spikevax für unter 30 bzw. 18-Jährige bis 01.12.2021 wegen einer auffallend hohen Myokarditisrate ausgesetzt und macht mit Comirnaty weiter. Da ist allerdings die Wirksamkeit gegenüber der Deltavariante geringer als bei Spikevax.
Der Zusammenhang ist besonders deutlich, wenn es sich um den Impfstoff Spikevax von Moderna handelt, vor allem nach der zweiten Dosis.“ Beitrag auf ntv.

Neue Daten aus Israel:
Keine Vorteile von Geimpften gegenüber Ungeimpften erkennbar?

 
Gene können den Krankheitsverlauf von Covid-19 beeinflussen – Risikoanalyse!

Ob man einen so schlimmen Verlauf der SARS-Cov-2-Erkrankung nimmt, dass man beatmet werden muss, kann auch an den genetischen Voraussetzungen liegen.

HLA-C04:01 wurde hier als ein Riskofaktor detektiert.

Viele andere Einflüsse, die ich in den vergangenen Newslettern diskuriert haben, verlieren darunter nicht an Bedeutung. Dieses könnte man als individuelle Risikoanalyse nutzen, um eine Impfdringlichkeit zu erfassen und dann am besten mit einem attenuierten Virus als Nasensprayimpfung arbeiten.

doi.org/10.1016/j.eclinm.2021.101099

Beeinflussen solche Genvarianten die Sicherheit der Tests für die T-Zell-Immunität? Hier ein Kommentar von Prof. Dr. König:
 
Proteine der Klasse I und II des Major Histocompatibility Complex (MHC) spielen eine zentrale Rolle im adaptiven Zweig des Immunsystems. Beide Proteinklassen teilen sich die Aufgabe, Peptide auf der Zelloberfläche zur Erkennung durch T-Zellen zu präsentieren. Immunogene Peptid-MHC-Klasse-I-(pMHCI)-Komplexe werden auf kernhaltigen Zellen präsentiert und von zytotoxischen CD8+-T-Zellen erkannt. Die Präsentation von pMHCII durch Antigen-präsentierende Zellen [z. B. dendritische Zellen (DCs), Makrophagen oder B-Zellen] kann andererseits CD4+-T-Zellen aktivieren, was zur Koordination und Regulation von Effektorzellen führt. Es gibt in der Tat Hinweise, dass das HLA-System den Verlauf von Viruserkrankungen beeinflusst – so z.B. bei HIV und auch HBV. Es gibt Untersuchungen bei COVID-19, die CD8 und CD4 Zellantworten analysiert haben. Da beide Zelltypen aktiviert werden, dürfte HLAC04:01 (MHCI) nicht allein für den Verlauf einer COVID-19 verantwortlich sein. So steht ja auch in der Publikation „HLA-C*04:01 has fewer predicted bindings sites for relevant SARS-CoV-2 peptides compared to other HLA alleles.“ Also kann HLA-C*04:01 sicherlich den Verlauf beeinflussen – ist aber nicht allein für diesen verantwortlich. Dass das HLA System eine Rolle spielt, zeigen auch detaillierte Untersuchungen zu T-Zellantworten von Patienten. In diesen Untersuchungen wurden die SARS-CoV-2 Peptide analysiert, die jeweils von den T-Zellen erkannt wurden. Es wurde auch bestimmt, welcher HLA-Typ diese Peptide erkennt. In diesen Publikationen wurden eher T-zellen mit HLA-Typs A angesprochen. Das passt ja zu der geringeren Affinität der SARS-Proteine zu HLA-C*04:01. Da besteht noch Forschungsbedarf.

Der T-Zelltest, den das Labor MMD verwendet, nutzt Peptidpools, die NICHT nur von ausgewählten HLA-Subtypen erkannt werden. Das ist ein ganz wichtiger Punkt bei dem Design des Testes.

Der T-Zelltest des Labor MMD, über den im heutigen Video gesprochen wurde:
Im T-Spot.COVID Test werden überlappende Peptide verwendet, die die volle Länge des entspr. Proteins abdecken, aber Bereiche mit hoher Homologie zu endemischen Coronaviren auslassen, um eine hohe Spezifität zu gewährleisten. Darüberhinaus wurden die Peptide so ausgewählt, dass sie sowohl CD4+- als auch CD8+-T-Zellen stimulieren können. Die Verwendung überlappender Peptide hat auch den Vorteil, dass auftretende Mutationen in Virusvarianten die Performance des Tests kaum beeinflussen.
T-SPOT.COVID-Antigen-Panels sind als überlappende Peptidsequenzen des Spikeproteins (COV-A) und Nukleokapsidproteins (COV-B) hinweg konzipiert. Dieses Peptiddesign ermöglicht eine maximale Epitopabdeckung für den verbesserten Nachweis von T-Zell-Antworten ohne HLA-Einschränkungen.
Antigene Formulierungen von 253 Peptiden, die die immunogensten Regionen des Virusgenoms abdecken, ermöglichen die Messung der Breite der Immunität und sorgen dafür, dass die Auswirkungen von Punktmutationen minimiert werden. Die Spezifität für SARS-CoV-2 wurde durch die Entfernung potenziell kreuzreaktiver Peptidsequenzen mit hoher Homologie zu anderen Coronaviren verbessert. (PI-T-SPOT.COVID-IVD-DE v1) Die sorgfältige Auswahl und Formulierung von Antigenen (Peptiden) ist entscheidend, um Spezifität, Sensitivität und damit einen diagnostischen Wert des Assays sicherzustellen.

 
 
Azelastin in  der 0,1-prozentigen Nasenspray-Variante senkt die Viruslast der Nase – PCR-Test auf COVID-19 ist schneller negativ und Carragelose-Nasenspray senkt die Infektionsrate um 80%.
Die Firma Ursapharm hat die Wirkung des H1-Anitihistaminikums Azelastin auf den Verlauf eines Coronainfektes untersucht. Es ist auch als Augentropfen zu bekommen, denn die Augen gehören ja unter Umständen auch zur Eintrittspforte des Virus. Dabei wurden unterschiedliche Dosierungen gewählt. Die Dosis von 0,1% gilt als die wirksamste. Die Symptomlinderung und der schneller wieder negative PCR-Test stimmen überein. Das Spay wird zweimal/d appliziert. Es gibt auch andere Herstelller dieses antiallergischen Nasenspays.

Unabhängig davon gilt das Carragelosespray als physikalischer Schutz und kann die Infektionsrate mit Covid19 gemäß einer Studie der Uni Erlangen um 80% senken.

 
 
Ich hoffe, ich habe Ihnen mit diesem Newsletter wieder interessante Informationen zusammengestellt. Bei Fragen, Unklarheiten, Anregungen oder Themenwünschen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin
 
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