Gesundheitsnewsletter vom 09.05.2020

von | 9. Mai 2020

Dr. Wiechert Gesundheitsnewsletter vom 08.05.2020
 
In dem heutigen Video bekommen Sie Antworten zu folgenden Fragen und Schlagwörtern:

Durchblutungsstörung und Entzündung – Nebenwirkungen bei COVID19 – welche Bedeutung haben Prostaglandine, essentielle Fettsäuren und SPSMs, Mitochondrien und mitochondriale Kofaktoren was passiert bei der Einnahme bestimmter Schmerzmedikamente.

In diesem Artikel zum Prostacyclin und der Endotheliitis habe ich Sie schon letztes Wochenende auf das heutige Video vorbereitet, so dass Sie das Thema dort noch einmal vertiefen können.

 
Die Themen:
 
 
Sehen wir hier die Auswirkung nicht wahrgenommener Arzttermine bzw. der Angst sich mit Corona anzustecken?

Folgt man der roten Linie, die dem Jahr 2020 entspricht, dann war die Sterberate in den letzten Jahren noch nie so niedrig wie in 2020. Demnach haben das Meiden der Kontakte, die generelle Verminderung der Infektionsmöglichkeit, der verminderte Straßen- und Flugverkehr mit weniger Bremsstaub und Abgasen, der verminderte Arbeitsstress durch Entschleunigung, die verminderten Kontakte zu resistenten Krankenhauskeimen etc. zu weniger Todesfällen geführt.
Jetzt aktuell beginnt die rote Linie in den Jahresvergleichen zu steigen, denn grundsätzlich müssen die klassischen durchschnittlichen Todesfälle ja nun auch erfolgen – wie ist das zu interpretieren?
Wir sind alle älter geworden, die Krankenhauskonsultationen wegen Durchblutungsstörungen des Herzens und Hirns haben aber abgenommen, nur sind sie auch wirklich seltener aufgetreten?
Alle leiden unter weniger sozialen Kontakten und insbesondere Singles und in der Gruppe ganz besonders die Senioren, verlieren möglicherweise mangels erkennbaren Lebensinhaltes den Lebensmut.

Wir sollten also ein realistisches Maß dafür entwickeln, was normal und notwendig ist, vernünftig handeln und nicht wie das Kaninchen in die Augen der Schlange schauen und auf deren tödlichen Biss warten.

 
 
Hier sehen Sie, die Bedeutung der antioxidativen Enzymsysteme in den Mitochondrien aufgezeigt, die wir, die Laborärzte und ich,  diagnostizieren und therapieren – Sie erfahren auch deren Bedeutung für die Gerinnungsstörung bei COVID-19-Infekten

Wenn sie sich diesen verlinkten Film anschauen, lernen Sie etwas über die Elektronentransportkette und die Energiegewinnung aus Kohlenhydraten, Fetten und Aminosäuren für die Umwandlung in den Brennstoff der Zelle, das  ATP, das im Wechsel mit ADP und AMP jeweils ein P mit jeweils einem Elektron als Energieträger verschiebt.
Wird bei einem Energieträger ein Elektron abgegeben, wird er oxidiert, bekommt er ein Elektron, wird er reduziert.

Dabei wird sehr gut unterschieden, wie Sauerstoff als Elektronenakzeptor, am Ende der wichtigste Faktor, reduziert wird, um den Elektonenfluss duch die Bildung von Kohlendioxid und Wasser zu beenden. Sie erfahren aber auch, wie es zu oxidativem Stress kommt, wenn die Mitochondrienfunktion gestört ist und Sauerstoff das Elektron nicht mit den Protonen zu Wasser oxidieren kann.

Sie erkennen auch, dass die Energiegewinnung ohne Sauerstoff extrem schnell zusammenbricht, weil die notwendige Energie für den Transfer der Protonen aus der Mitochondrienmatrix in den Intermembranraum der Mitochondrienmembran ausbleibt und die ATP-Synthase nicht mehr angetrieben werden kann.

Wichtige Elektronen-Taxis in unseren Mitochondrien sind NADH und FADH2, die als reduzierte Form als besetzte Taxis gelten. Diese Enzyme sind von Vitamin B2 und 3 abhängig.

Die Komplexe der Atmungskette bestehen aus einer Vielzahl von Peptiden und Proteinen, die von den Ribosomen der Mitochondrien aufgebaut werden und deren Bauplan zu großen Teilen in der mitochondrialen DNA abgelegt ist. Die häufigsten Fehler dieser mitochondrialen DNA-Mutation können vererbt oder erworben sein. Diese sogenannte Sequenzierung der mtDNA und Bewertung für therapeutische Konzepte ist nun ebenfalls möglich. Sie können mich in der Sprechstunde dazu ansprechen.

Sie sehen, wie die Protonen es schaffen, in den Intermembranraum des Mitochondriums zu kommen und wie die normale Energiegewinnung abläuft.

Wenn Sie nun aber mehr Kalorien in Form von Kohlenhydraten, Eiweißen oder Fetten zu sich nehmen, sollen diese ja auch in Energie umgewandelt werden und ein Überangebot an Elektronen beinhaltet Gefahren, die entweder mit Speicherfett und ggf. silent inflammation oder oxidativem Stress einhergehen.

Geben wir Sauerstoff ein Elektron, hat es ein Elektron zu viel und das ist dann ein Superoxid, also ein Radikal, weil es sich aggressiv einen Partner sucht.
Bekommt dieses Superoxid ein zusätzliches Elektron, wird daraus eine Superperoxid, also Wasserstoffperoxid. Nimmt Wasserstoffperoxid ein Elektron auf, dann entstehen Hydroxylradikale, die dann unter Aufnahme eines Elektrons zu Wasser oxidiert werden.

Die NADPH-Oxidase oxidiert NADPH zu Superoxid und ist wichtig für die Immunabwehr. Dieses Enzym ist nach extrazellulär gerichtet und ist für einen hohen extramitochondrialen Sauerstoffverbrauch und oxidativen Stress verantwortlich. Wir bestimmen diese nur genetisch.

Die SOD verwandelt die Superoxide in O2 oder Wasserstoffperoxid. Es gibt drei Superoxid-Dismutasen, die manganabhängige SOD arbeitet in den Mitochondrien die anderen im Zellplasma, dem Cytosol und in der extrazelllären Matrix. Hier bestimmen wir neben der Genetik auch die Enzymaktivität.

Die Glutathionperoxidase (GPX) kann aus dem Wasserstoffperoxid Wasser produzieren, indem es das überschüssige Elektron des reduzierten Glutahions auf das Wasserstoffperoxid überträgt und das Glutahion damit oxidiert.
Damit das oxidierte Glutathion (G-S-S-G) nun wieder reduziert werden kann, um bei den folgenden Neutralisationen oxidativen Stresses wieder mitspielen zu können, bedarf er der Aufnahme eines Elektrons.
Die Glutathionreduktase greift sich dieses Elektron von NADPH und verwandelt es in NADP+. So haben wir wieder reduziertes Glutathion (2 GS-H).

Wir bestimmen die GPX-Aktivität. Deren Wirkung hängt natürlich auch davon ab, dass überhaupt Glutathion gebildet werden kann, daher scheuen wir auch nach Glycin, Cystein, Glutamin und Selen. Man könnte das Verhältnis von GSH und GSSH in den Lymphozyten bestimmen.

Die eisenabhängige Katalase kann aus 2 H2O2  1 Molekül Sauerstoff und 2 Moleküle Wasser bilden. Wasserstoffperoxidabbauende Enzyme findet man intrazellulär und introrganell in den Peroxisomen. In diesen membrangeschützten Bereichen können oxidative Prozesse ablaufen, die ansonsten die restliche Zelle beschädigen würden.

Die Katalaseaktivität des Patienten können wir leider nicht so einfach messen, jedoch kann man die grundsätzliche Fähigkeit oder Beeinträchtigung mit den genetischen Polymorphismen erfassen.

ROS ist ein Oberbegriff für alle oxidativen Radikale.

Was bedeutet das für die COVID19-Infektion?

COVID19 nutzt den Angiotensin-Converting-Enzyme-2-Rezeptoren, um anzudocken und zu infizieren. Damit reduziert es die verfügbaren Rezeptoren für das Angiotensin-Converting-Enzyme 2 , um das Andocken des Angiotensin-2 zu ermöglichen
Das Angiotensin-Converting-Enzyme-2 bewirkt einen Schutz der innersten Schicht der Blutgefäße und reduziert das Arterienverkalkungsrisiko. Das erklärt sich dadurch, dass ACE2 das Angiotensin2, welches die Bildung der ROS über NADPH-Oxidase fördert, in seiner prooxidativen Wirkung hemmt.
Die Hemmung erfolgt über Angiotensin 1-7 (AT1-7) an der NADPH-Oxidase. Das AT1-7 wird aus Angiotensin-2″ (AT2) mittels ACE2 gebildet.
doi.org/10.1152/ajpheart.00331.2008

ACE-2 wird aber von COVID19 blockiert. Somit wird eine wichtige Biofeedbackhemmng der NADPH-Oxidase durch SARS-COV2 verhindert und das wirkt sich bei Vorerkrankungen aus und verschärft sich, wenn die anderen antioxidativen Enzyme nicht korrekt arbeiten.

So kommt es zu Schäden der inneren Blutgefäßwand, der Endotheliitis und somit zum Stopp des Blutflusses, also zu Gerinnungsstörungen bei COVID19-Infektionen. Wir und in diesem Fall die Intensivmediziner messen dann die Erhöhung der D-Dimere und sehen die verschiedenen Krankheitsverläufe mit Thrombosierungen des Blutflusses die zu Herzversagen, Lungenembolie, Hirninfarkt, Nierenversagen, Nervenentzündungen führen.

 
 
Die Praxis Dr. Wiechert wird im zweiten Halbjahr 2020 umziehen. Mit den Fotos der folgenden Wochen nehme ich Sie ein wenig mit in die Umbaumaßnahmen und die Lüftung des Rätsels nach dem Wohin“!
 
Ich hoffe, ich habe Ihnen mit diesem Newsletter wieder interessante Informationen zusammengestellt. Bei Fragen, Unklarheiten, Anregungen oder Themenwünschen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin
 
Praxis Ritterhude

Lesumstoteler Str. 65 • 27721 Ritterhude • Tel. 04292 – 2921 • Anfahrt

 

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