Gesundheitsnewsletter vom 07.03.2020

von | 7. März 2020

Dr. Wiechert Gesundheitsnewsletter vom 07.03.2020

Das Coronovirus beherrscht die Medien und die Wirtschaft. Flüge fallen aus, Hotels stehen leer, Messen werden abgesagt, Kurzarbeit wird angemeldet. Ersatzteile, Medikamente und Hygieneschutzartikel sind verknappt, im Preis deutlich gestiegen oder nicht mehr erhältlich. Diese Woche wurde mir aus dem Patienten-WC sogar das Desinfektionsmittel samt Hubspender entwendet, so dass nun jeder anschließend an den Tresen kommt und angeleitet das Desinfektionsmittel in die Hände bekommt. Hamsterkäufe führen dazu, das Supermarktregale vorübergehend frei von Mehlen, Nudeln oder Dosenware sind.
Ja, geht’s denn noch?
Covid-19
wurde in 2019 erstmals beschrieben, existiert aber nicht erst seitdem, an Tieren wurden bereits ein Impfstoff getestet.
Die Universität von Hongkong hat sogar mitgeteilt, bereits einen Impfstoffkandidaten für die weitere Erprobung fertig gestellt zu haben. Bis dieser allerdings alle Tier- und Humanstudien durchlaufen habe, würden noch Monate vergehen. Dieser Impfstoffkandidat ist von einem Grippeimpfstoff abgeleitet, der als Nasenspray verabreicht wird.“
Es ist ein Virus, das zu schweren Atemwegserkrankungen mit Todesfolge führen kann. In 80 % der Infektionsfälle erfolgt gar keine Erkrankung. Ein Israeli wurde bereits zweimal infiziert. Es hat also auch die Potenz zum Antigendrift. Das kennen wir auch von den Grippeviren. Nun wurde und wird ja nicht jeder Mensch auf die Ursache seiner Atemwegserkrankung untersucht. wir haben also eine sehr hohe Dunkelziffer (Im Nachbarland Russland zu China findet das Virus keine zu Infizierenden?) an unterschiedlichen Infektionserregern, demnach auch an COVID und GRIPPE, hierzu nämlich nur Schätzzahlen. (Brief von Roman Landau im Deutsche Ärzteblatt anlässlich der Vermarktung der Neuraminidasehemmer in 2015) Die Deutsche Apothekerzeitung beschreibt das Ermittlungsverfahren in 2019 genau und aktuell.
Die Todesfallrate bei Grippe in Deutschland ist in diesr Grippesaison 2019/2020 überraschend gering, nämlich nur bei 100 dokumentierten Fällen, es wird aber in den klassischen Nachrichtensendungen nicht parallel zu den Todesfällen des COVID19 aufgeführt. Liegt die geringe Todesfallrate an dem neuen Impfstoff oder an dem genaueren Hinschauen, also dem Aufgeben des Schätzens?
Schauen Sie sich die aktuelle weltweite Statistik an!
Betrachtet man die unterschiedlichen Krankheitsverläufe, so wird klar, dass die gesünderen Menschen am besten damit klar kommen. Im Umkehrschluss muss man also die Gesundheitsaufklärung zur eigenverantwortlichen gesundheitsförderlichen Lebensführung verbessern und sich auch eingestehen, dass es sich lohnt, bei kranken Menschen zu schauen, welche therapierbaren Therapieerfolgshindernisse es gibt.
In Bezug auf die Schutzmaßnahmen sollten also insbesondere alle Menschen, die Immunsuppressiva bekommen oder mehrere chronische Erkrankungen haben, dazu angehalten werden, sich besonders aus der Öffentlichkeit fernzuhalten, also nicht Bus- und Bahn zu nutzen, nicht in große Einkaufszentren oder Kulturveranstaltungen zu gehen etc.
Auch sollte bei der Darstellung der Statistiken offen dargestellt werden, dass diese Menschen häufig vom mehreren Krankheitseregern zeitgleich oder in kurzer Abfolge befallen sind und ggf. in drei Wochen an einer Grunderkrankung verstorben wären.
Für diese gefährdete Personengruppe müsste also von zentraler Stelle eine coronafreie Therapiezone geschaffen werden, damit sich diese besonders gefährdete Patientengruppe nicht bei der Suche nach Hilfe im Kreise anderer Infektionserkrankten ansteckt
Da aber keine Impfung und selbst die Grippeimpfung schützt ja keineswegszu 100 % vor einer Erkrankug an der Grippe, zur Verfügung steht und es, angesichts des einzelnen dokumentierten Falls des israelitischen Patienten, offensichtlich auch keinen dauerhaften erworbenen Immunschutz gibt und auch nur symptomatische Therapieformen zur Verfügung stehen, stellt sich die Frage nach der Dauer und des Plan B der momentanen Maßnahmen.

Was Sie nun tun können, erzähle ich Ihnen in dem heutigen Video.

Was Sie nun tun können und was Viren an sich auszeichnet, erzähle ich Ihnen in dem heutigen Video! Ich danke für Ihr Interesse.
 
Die Themen:
 
 
 
Neuigkeiten in der Therapie seltener Erkrankungen

Hypertriglyceridämie
Hohe Werte der Triglyceride im Blut, also so um die 800 mg/dl und mehr, haben meistens eine genetische Veranlagung.
Dennoch sollten Lebenstil, Diabetes mellitus, M. Cushing, Hyperuricämie, Nierenerkrankungen, hormonelle Störungen und Nebenwirkungen von Medikamenten, wie Betablocker Magensäurehemmer etc. als Ursache ausgeschlossen sein. Für diese Patienten, die ein erhöhtes Risiko an Durchblutungsstörungen durch das Chylomikronämie-Syndrom und auch ein erhöhtes Risiko für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung haben, gibt es nun das Antisense-Ologonukleotid Volanesoren. DOI: 10.1056/NEJMoa1715944 Es ist ein Hemmstoff  für die Bildung des Apolipoprotein C-III in der Leber. Dadurch wird ein Abbauweg gefördert, der nicht die Lipoproteinlipasen benötigt, um die Triglyceride in freie Fettsäuren und Glycerol zu spalten.
Die genetische Beeinflussung mit Alipogentiparvovec ist bei dem Zulassungssverlängerungsantrag in 2017 nicht weiter erlaubt worden, zumindest in Deutschland.

Periphere Polyneuropathien
Die chronisch demyeliniserende Polyneuropathie (CIPD) ist eine Autoimmunerkrankung, die am häufigsten im 6. und 7. Lebensjahrzehnt bei 4-8/100.000 Menschen auftritt. Davon sind alle Qualitäten des peripheren, also ausserhalb des Rückenmarks- und Hirns gelegenen Nerven betroffen. Normalerweise wird diese Erkrankung immunsuppressiv behandelt, es gibt aber auch die Möglichkeit der Gabe von Immunglobulinen.
Zu unterscheiden sind auch multifokal motorische Neuropathien und vaskulitische Neuropathien und weitere. DOI: 10.3238/arztebl.2018.0083

Erbliche Muskeldystrophie
Muskelschäden könnnen von sogenannten Satellitenzellen, die um die Muskelfasern herum als Reserve für Reparaturen angelegt sind, repariert werden. Bisher war man der Meinung, dass das nur unter Mithilfe des Trankriptionsfaktor PAX7 möglich sei. Die Erkenntnis, dass dem nicht so ist, rührt daher, dass man weitere Untergruppen von Satellitenzellen gefunden hat, die dafür andere Proteine benötigen, nämlich das CLEC14A. Mithlfe der Genschere CRISPR/CAS kann man solche genetischen Muskelprobleme reparieren. Am Max-Delbrück Centrum für Molekulare Medizin forscht man in diese Richtung.
doi.org/10.1038/s41467-019-13650-z

 
 
Der Abbau des Bauchfettes läßt sich mit Propolis steigern, der Blutzucker läßt sich senken, Leber- und Nierenwerte verbessern sich.

Vorweg – für Bienengiftallergiker ist es nicht geeignet.
Propolis, der Kittharz der Bienen,
der aus ihrem Speichel, Samen- und Blüten- und Blattextrakten mit hohen Flavonoidanteilen und Zimtsäurederivaten besteht, hat sich im Tier- und Humanversuch als interessante Substanz erwiesen.
Kroatischer und brasilianischer Propolis zeigte im Tierversuch eine Steigerung der körpereigenen Leptinbildung, wodurch der Appetit gezügelt wird, es fördert aber auch die Adiponectinbildung, wodurch die Insulinresistenz gesenkt wird. Eine Senkung des Nüchternzuckers konnte im Nagetierversuch mittels chinesischen, nigerianischen und brasialischen Propolis innerhalb der üblichen 8 Wochen gesenkt werden. Hier wurden neben intraperitonealer Injektion auch orale Ergänzungen von 5g/kgKG in der Diät verwendet. Es eignet sich somit zur Primär- und zur Sekundärprävention bei Diabetes mellitus.DOI: 10.3390/molecules24234394
doi.org/10.4161/adip.25608

Ein klinische Studie an Menschen über 90 Tage mit der Ergänzung von 1g iranischen Propolis/d senkte die wichtigen Laborparameter des HBA1C, des Insulinspiegles, des HOMA-Index, und des Blutzuckers nach dem Essen.
Ähnliche Ergebnisse lassen sich auch mit kommerziell erhältlichen Produkten mit 400mg/Kps und Tag erreichen. Es besserten sich auch die Leber- und Nierenwerte, proinflammatorische Botenstoffe wurden gesenkt
doi.org/10.1038/s41598-019-43838-8
Meine Marktrecherche hat allerdings kein verfügbares Produkt gefunden.

Propolisprodukte aus Brasilien und China scheinen eine andere, weniger wirksame, Zusammensetzung zu haben.DOI: 10.3390/molecules24234394

 
 
Deutschland gehört wieder zu den Jodmangelländern
Jodmangel erhöht das Krebsrisiko – nur elementares Jod hemmt die Krebsteilung.

Die mittlere Jodausscheidung über den Urin liegt in einer neuen Studie bei 88,8 µg/l. Das wird als ein leichter Jodmangel interpretiert. So sehe ich es auch bei meinen Patienten. Mittlere Ausscheidung heißt aber, dass einige mehr als 100 µg/l ausscheiden und andere auch deutlich weniger, z.B. nur 34 µg. So haben wir in den Einzelfällen ausgeprägte Jodmangelzustände. Jod ist ein wichtiges Antioxidans für die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wir sprechen da von den Jodlactonen. Ein Jodmangel, nicht ein Jodidmangel, fördert die Entstehung von Brustkrebs. Nur elementares Jod hemmt die Brustkrebsproliferation.
Daher empfehle ich auch nicht die Jodidtabletten, sondern die Lugolsche Lsg. 0,5% = 300µg/Tropfen in pharmazeutischer Qualtiät.
Brustkrebs nimmt in der Kontrastmitteldarstellung viel Jod auf. Dieses läßt sich durch Perchlorat nicht hemmen, was bei Schilddrüsengewebe der Fall ist und daher möglichst nicht in unserer Nahrung vorkommen sollte. DOI: 10.1055/s-0029-1213543

Frühere Artikel zu Jod auf der Homepage www.dr-wiechert.com

 
 
Fibromyalgie – Studien zu topischer und systemischer Anwendung von Ambroxol rechtfertigt einen Therapieversuch.

Wenn es ständig schmerzt und klassische Schmerzmedikamente und Entzündungshemmer nicht wirken, dann wird das Leben zur Qual. Gut gemeinte Therapieempfehlung zu moderater körperlicher Ertüchtigung sind nicht für jeden Fibromyalgiepatienten hilfreich. Einige erfahren dadurch eine deutliche Verschlechterung. Die Betrachtung der Fibromyalgie von Myriam Schwickert und Kai-Uwe Kern zeigt einen schönen Überblick über die bekannten Ursachen oder auch Einflußgrößen, nämlich die entzündliche, neuropathische, neurodegenerative, sympathische, oxidative, nitrosative oder muskuläre Faktoren und / oder die zentrale Sensibilisierung. Neuere Forschungen haben auch die Aktivierung von Gliazellen oder die Unterbrechung der dopaminergen Neurotransmission sowie erhöhte Hautmastzellen und mitochondriale Dysfunktionen diskutiert.
Was kann man tun?
Ich schaue mir immer die mitochondriale Funktion und deren Mikronährstoffe, den Einfluss der IDO- und KMO-Aktivität, die Aktivität von chr. Virusinfekten mittels PCR aus dem Blut, die Herzratenvarianzanalyse, Marker des nitrosativen Stresses, der Entzündung, die Neurotransmitter etc. an. Da es auch Hinweise auf die small fibre Neuropthie gibt, sollten auch alle Stellgrößen der Nervenregeneration beachtet werden. Traumatische prägende Erlebnisse sollten entsprechenden Fachleuten zugeführt werden.
Es wird eine Problematik des Natriumkanals der Nerven diskutiert, dafür setzt man Tolperison ein, ein Lokalanästhetikum zum Schlucken.

In diesem Artikel geht es nun aber um die Substanz Ambroxol, ein Sekretolytikum und Sekretomotorikum.
Ambroxol kann mehrere pathophysiologische Mechanismen beeinflussen, die an Fibromyalgie beteiligt sind.
Erstens reduziert Ambroxol oxidativen Stress und beeinflusst Zytokine und Entzündungen.
Zweitens blockiert Ambroxol Natriumkanäle, insbesondere den tetrodotoxinresistenten (TTX-r) Kanalsubtyp Nav1.8., der insbesondere im Ganglion spinalis exprimiert wird. So sollten mit einer Substanz gleich mehrere Angriffspunkte erreicht werden. Dosierungen können der Studie eintnommen werden, das Produkt ist rezeptfrei erhältlich.
doi: 10.2147/JPR.S139223

Guaifenesin ist ebenfalls ein Sekretolytikum und -motorikum und wird ebenfalls bei fibromyalgischem Schmerz eingesetzt. Die Evidance der Wirkung scheint hier schwächer zu sein. doi: 10.1155/2013/485272
Hierzu die Ergebnisse einer Phase-II-Studie: doi: 10.2147/JPR.S126296

Fibromyalgie und Microbiom
Es gibt bei 19 Arten von Darmbakterien signifikante Unterschiede zwischen gesunden Menschen und Fibromyalgiepatienten. Insbesondere Intestinimonas butyriciproducens, Butyricoccus desmolans, Flavonifractor plautii, Parabacteroides merdae, Eisenbergiella tayi und Eisenbergiella massiliensis kommen bei Fibromyalgiepatienten vermehrt vor.

Es fällt auch ein deutlich höherere Buttersäurespiegel bei vermindertem Propionsäurespiegel im Blut der Patienten auf.doi: 10.1097/j.pain.0000000000001640

Dauerlauftrainng verbessert die Fähigkeit des Micobioms aus Milchsäure Propionsäure zu bilden. doi.org/10.1038/s41591-019-0485-4

Polyphenolhaltige abwechslungsreiche Ernährung senkt die Fibromyalgieausprägung. doi: 10.1024/0300-9831/a000253
 

 
 
Ich hoffe, ich habe Ihnen mit diesem Newsletter wieder interessante Informationen zusammengestellt. Bei Fragen, Unklarheiten, Anregungen oder Themenwünschen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin
 
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