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Dr. Wiechert Gesundheitsnewsletter vom 05.09.2020
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Die Handwerker sind immer noch die Akteure meiner Event-Praxis, aber zunehmend in den Randbereichen der Sprechstunde und am Wochenende. Heute ist der Maler in einer One-Man-Show zu Gast.
Der heutige Newsletter enthält Informationen zu
Praxis für individuelle Diagnostik und Therapie
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In Dr. Wiecherts heutigem Interview erklärt Ihnen Jochen Zwarg, Ing. der Medizintechnik und Leiter des GPS Physiotherapiezentrums in Bremen, mit welchen Methoden nicht nur bei den Topsportlern, sondern auch bei den Alltagsbeschwerden des Muskel-Sehnen-Bandapparates von Jedermann, gearbeitet wird und wie mit dieser Technologie die Pausen zwischen den Regenerationsphasen verkürzt werden können. Gerade Bewegungseinschränkungen im Schulter- oder Hüftgelenk durch Muskelverkürzung oder Verklebungen sind langwierig und sind hier ein dankbares Therapiefeld. Im Vordergrund steht dabei die Radiofrequenztherapie, die durch elektrischen Strom im Frequenzbereich von 448 HZ das Gewebe stimuliert und gezielt Wärme erzeugt, was bei der Behandlung von Triggerpunkten, Verspannungen oder zur posttraumatischen Anwendung eingesetzt wird. Die Kombination mit der ACRS-Therapie oder auch Baseninfusionen bei Übersäuerungsproblematiken und Pro Resolving mediators bei chronischen Entzündungen können hier eine sinvolle Kombination sein. gps-physio.de/ |
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Was haben Koffein und Harnsäure mit dem Zittern beim M. Parkinson zu tun?
Koffein und Urate (Harnsäure) (doi: 10.3233/JPD-191882), in Übersichtsarbeiten auch Teeine, Theophylline, Thebromide etc. (doi.org/10.3390/ijms21134766) haben einen antioxidativen Effekt, indem Sie an den Adenosinrezptoren andocken. Ein langjähriger hoher Konsum dieser Substanzen geht mit einem geringen Risiko für M. Parkinson, insbesondere der idiopathischen (keiner weiß warum) Form einher. |
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Was bewirkt Salz im Körper? Was bewirkt unser Microbiom? Was bedeutet das für Autoimmunerkrankungen?
Zu viel Salz erhöht proentzündliche Botenstoffe, wie z.B. das IL-17 und fördert damit die Aktivität von Autoimmunerkrankungen. doi: 10.1038/nature11868 – doi: 10.1038/nature11984
Zu viel Salz erhöht das Ansprechverhalten der Zellen auf Neurotransmitter und damit den Blutdruck. Hier wird ein Zusammenhang zu den kurzkettigen Fettsäuren gesehen, die von der gesunden Darmflora bei ausreichender Versorgung mit löslichen und unlöslichen Ballaststoffen und nicht zu viel Salz gebildet werden. Diese Fettsäuren schaue ich mir regelmäßig im Stuhl an, in der Studie wurde im Blut danach geschaut. Je höher die kurzkettigen Fettwerte im Blut waren, umso niedriger war der Blutdruck. Die Erklärung liegt darin begründet, dass die kurzkettigen Fettsäuren an den renalen (Niere) und vaskulären (Blutgefäße) Rezeptoren andocken und damit die Zugriffsmöglichkeit der blutdruckregulierenden Botenstoffen beeinflussen können. Frauen reagieren darauf etwas sensibler als Männer. doi: 10.1161/HYPERTENSIONAHA.120.14800. Epub 2020 Jun 1
Zu wenig Salz ist aber nicht ungefährlich. Natrium ist das Gegenstrom-Ion für die Filterleistung der Niere. Zu wenig Natrium läßt die Zellen quellen. Schwindel ist häufig die Folge eines Salzmangels. Die Hyponatriämie kann mit Demenz verwechselt werden und darf nur langsam korrigiert werden, weil es ansonsten zu Hirnschäden kommt.
Daher messe ich Na und Cl im Serum und Natrium auch im Vollblut.
Das Microbiom als Lieferant der kurzketigen Fettsäuren, vor allem der antientzündlichen Propionsäure, haben wir schon im ersten Abschnitt kennen gelernt. Bei den rheumatischen Erkrankungen spielen ebenfalls Bakterien eine Rolle. Schon seit 1894 weiß man um den Zusammenhang der Paradontitis (Entzündung des Zahnbettes) und der Ausprägung der rheumatischen Erkrankung. Der Nachweis der Porphyromonas gingivalis in ausgeprägten Mengen bei Rheumapatienten und deren enge Korrelation zu den Antikörpern gegen citrullinierte Proteine (ACPA), die die rheumatische Erkrankung triggern, ist allerdings ein neues Studienergebnis. Der Zusammenhang des HLA-B27 Gens, das im Zusammenhang mit dem M. Bechterew steht, führt nur dann zur Krankheitsausbildung, wenn die Darmbakterien Precotella copri, die eine starke IL-17-Antwort hervorrufen, besonders stark vertreten sind. Das ist beim Erstauftreten dieser Symptome der Spondylarthritis des M. Bechterew oder der Psoriasisarthritis in nahezu 100 % der Fälle gegeben.
Ein Anstieg von Faecalibacterium prausnitzii und Akkermansia munciphila, die ich regelmäßig kontrollieren und ernährungstherapeutisch zu steigern versuche oder Ruminicoccus bewirkt eine deutliche Entzündungshemmung. DOI: 10.1136/annrheumdis-2019-216631
Medikamente wie Sulfasalazin, ein Standardmedikament bei Colitis ulcerosa, wirken nur dann, wenn es im Darm Bakterien gibt, deren Enzyme (Azoreductase) den Wirkstoff so aufspalten, dass die antienzündliche und immunsuppressive Wirkung sich entfalten können. doi: 10.1111/bph.13571 Bisher ist mir kein Fall bekannt, wo solche Eingangsuntersuchungen erfolgt sind; das mag daran liegen, dass das genaue Bakterium bisher nicht bekannt ist, wenngleich das notwendige Enzym als Suchparameter eine solche standardisierte Untersuchung mit Leichtigkeit würde filtern können; obiger Link zeigt aber weitere Medikamente für Azoreduktasen auf. Sulfasalazin wir in 5-ASA (Mesalazin) und Sulfapyridin (ein Sulfonamid) gespalten. |
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Impfen gegen Krebszellen – personalisierte Therapie mit der Chance der Tumorüberwachung über eine Liquidbiopsie.
Tumorspezifische Peptide (Eiweißbestandteile) sind ideal für eine therapeutische Impfung. Diese kann man aus nativem Tumorgewebe direkt aus dem Operationssaal gewinnen, also in einer feuchten Kompresse in einem geschlossenen Behälter an den Pathologen schicken, der dann die weitere Aufbereitung für solche Untersuchungen übernimmt. Diese HLA-Gene der Zellen unterscheiden sich von denen der gesunden Zellen, die man zeitgleich untersucht, um die Tumorzellen differenzieren zu können. Über diese HLA-Antigene läßt sich eine effektive Immunantwort der T-Lymphozten (CD-8-Zellen, deren mitochondriale Leistungsfähigkeit wir mit dem BHI und dem Brennstoffprofil individuell messen können) gegen die Tumorzellen erzeugen. Das ist dann das personalisierte Tumorvakzin, also Impfstoff gegen diesen Tumor. Bisherige Versuche gelangen nur durch die Hinzugabe eines Adjuvanz, wie wir es auch auch klassischen Impfungen kennen, da es ansonsten zu keiner messbaren Antikörperbildung kommt. Bei der unheilbaren Glioblastomerkrankung konnte man kürzlich starke vakzinspezifische T-Zell-Antworten erzeugen. (Medical Tribne , 55. Jg, Nr. 35, 28.08.2020, S. 11) So wie in dem Video der letzten Woche, in dem es um den Functional Sensitivity-Test ging und der am Ende auch Aussagen über ein ausgewogenens Verhältnis der Effektor-T-Zellen zu den Zielzellen, im Videobeispiel den Viren, macht, muss auch für dieses Tumorimpfverfahren ein intaktes Immunsystem vorhanden sein. Daher ist es auch in diesem Fall der Tumorerkrankung wichtig, dass man sich um die mitochondrialen Funktionen und das Erfassen sowie die Beseitigung therapierbarer Therapieerfolgshindernisse kümmert, also um das, worüber ich wöchentlich schreibe. doi: 10.1007/s00108-020-00814-z
Kennt man diese HLA-Antigene oder mRNA der Tumorzellen, kann man deren Nachweis oder im günstigen Fall den Nicht-Nachweis im Blut als Verlaufskontrolle jeglicher Tumortherapie nehmen – das ist dann die personalisierte Liquid-Biopsie. Dabei kann ich Ihnen behilflich sein – wenn die vorherigen Punkte aus Abschnitt 1 des Artikels erfüllt sind. |
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Kohlenmonoxid – erklärt es die Leistungsfähigkeit der Raucher?
Durch eine reine Kohlenmonoxidinhalation, die den HBCO, also CO-Anteil am Hämoglobin, dem Sauerstoffträger, auf 5 % erhöht, wurde im Interventionszeitraum ein Anstieg der Hämoglobinmasse von 916 auf 962 g erzielt und konnte für drie Wochen aufrecht erhalten werden. Parallel stiegen die Retikulozytenzahlen (die Babies der roten Blutkörperchen) und das Erythropeotin (Stimulator der Blutneubildung) an. Die maximale Sauerstoffaufnahme aus der Atemluft ins Blut nahm tendenziell, aber nicht signifikant zu. Da Kohlenmonoxid 300-fach stärker an Hämoglobin bindet als der Sauerstoff, reagiert der Körper mit einer Vermehrung der Sauerstoffträger, um seinen Sauerstoff decken zu können. Ähnliche Effekte erreicht man mit dem Höhentraining oder der Hypoxie-Hyperoxie-Theraie.
Kohlenmonoxid wäre demnach ein Dopingmittel. die WADA hat sich noch nicht geäussert. Med Sci Sports Exerc 2020, online 29, Februar |
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Ich hoffe, ich habe Ihnen mit diesem Newsletter wieder interessante Informationen zusammengestellt. Bei Fragen, Unklarheiten, Anregungen oder Themenwünschen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Dirk Wiechert Facharzt für Allgemeinmedizin |
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Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin
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