Gesundheitsnewsletter vom 03.07.2021 – Kommentiertes Patienteninterview – Neues zu Covid – NW – Impfungen – Long-Covid – Vorteile des 3-D-Vektor-EKGs

von | 3. Juli 2021

Dr. Wiechert Gesundheitsnewsletter vom 19.06.2021
 
Praxis für individuelle Diagnostik und Therapie

In meiner Info-Videothek können Sie sich zu verschiedenen

Themen informieren, stöbern Sie ruhig weiter, denn

Sie wissen ja, dass die Quellen meines Wissens stets

benannt werden!

Heute
erfahren Sie in einem kommentierten Patienteninterview, wie ein junger Handwerker binnen einiger Wochen aus seiner Abwärtsspirale wieder in das aktive Arbeitsleben zurückfand.

 
Die Themen:

 

 
 
Allergie, Hautprobleme, Reizhusten, Abgeschlagenheit, Muskelkrämpfe, Muskelerschöpfung, Lymphknotenschwellungen und im Verlauf Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit zunehmender Abwärtsspirale – Blutbild unauffällig – was kann man da machen?

Ein Handwerker, der mit Lehmstäuben arbeitet hat die im Titel erwähnten Symptome entwickelt und hat sich damit wiederholt verschiedenen Fachärzten vorgestellt wurde mit den klassischen Methoden der Immunsuppression behandelt, womit kurzfristige Erfolge erzielt wurden. Es kam aber wegen scheinbar unauffälliger Laborwerte zu keiner ursachenorientierten Herangehensweise und der Patient, der sich mittlerweile in einer beständigen Abwärtsspirale befand, machte, einer Empfehlung folgend, bei mir einen Sprechstundentermin.

Die ausführliche Anamese warf eine Reihe von möglichen Ursachen auf, von denen wir abweichend von meiner sonstigen Arbeitsweise, nämlich keine Diagnose durch die Hose, nur einige wenige Laborwerte erhoben haben und andere, im Rahmen allgemein sicherer Dosierungen, einfach einmal ergänzten.
Dabei geht es um Vitamin C und Tocotrienole, Vitamin A und D, K, Eisen, essentielle Fettsäuren, Zink, Selen, toxische Metalle, Arbeitsschutz, Hautpflege, Faserstoffe für die Darmflora und das Leaky Gut Syndrom als Quelle der LPS, Lebensmittelunverträglichkeit durch zunehmend einseitigere Ernährung etc.

Was das dann innerhalb weniger Wochen bewirkt hat, das Interview wurde erst einige Wochen nach dem Heilungserfolg erstellt und noch einige Woche später, also heute, veröffentlicht, sehen Sie in dem Video bei anhaltender Genesung.

 
 
          Wie entstehen Unverträglichkeiten bei den mRNA-Impfstoffen?
Wie entstehen die Unverträglichkeitsreaktionenn bei mRNA-Impfstoffen
Wie entstehen die Unverträglichkeitsreaktionen bei mRNA-Impfstoffen?

In den mRNA-Impstoffen sind verschiedene Komponenten enthalten. Insbesondere auf das PEG 2000 sind allergische Reaktionen bekannt (Newsletter von 17.04.2021). Diese Substanz kommt auch in anderen Medikamenten vor (s. Tabelle), so auch in Fillern und Lokalanästhetika wie Lidocain, Bupivacain und sogar dem cortisonpräparat Triamcinolon. Wer also im Vorfeld schon einmal Unvertäglichkeitsreaktionen mit solchen Stoffen hatte, sollte das auf jeden Fall dem Impfarzt vortragen. Sie könnten auch bereits Antikörper gegen PEG entwickelt haben, so etwas könnte man mit einem Antikörpertest erfassen.

mRNA selbst kann wohl den Faktor XII, ehemals Hagemann-Faktor, aktivieren. Das erklärt die Gerinnungsaktivierung mit Thrombosegefahr. Orale Ovulationshemmer erhöhen die Wahrscheinlichkeit dieser Aktivierung.

Neutrale Fette DSPC können die Komplementkaskade aktivieren. Menschen mit Lektinunverträglichkeiten könnten hier gefährdeter sein. Im Rahmen dieser Kaskade werden Substanzen wie Bradykinin, TNFa, Histamin, Leukotriene, Plättchen-aktivierender Faktor und Serotonin freigesetzt.

Für diejenigen, die es ganz genau wissen wollen, habe ich die Studie verlinkt.
DOI:https://doi.org/10.1016/j.jaci.2021.04.002

 
 
Eine Statistik des englischen Gesundheitssystems zeigt die Wirkung der Impfung hinsichtlich der Todesfallrate bei einem Infekt mit der Delta-Virus-Variante und gleicht die Wirkung einer Impfung zur Nichtimpfung ab.

Bei den an der Delta-Variante verstorbenen Menschen sind es überwiegend die über 50-Jährigen, von denen haben sich aber die wenigsten infiziert.

Die erste Zeile zeigt an, dass 92.029 nachgewiesene Fälle an der Delta-Variante insgesamt vorliegen, davon sind 82.458 der unter 50-Jährigen betroffen und nur 9571 der über 50-Jährigen.

Von den über 50-Jährigen waren nur 976 nicht geimpft, bei den unter 50-Jährigen waren 52.846 Menschen nicht geimpft.

Bei den angeimpfen unter 50-Jährigen,es handelt sich in der Summe um 27.192 Menschen, starben 2 Menschen und bei den ungeimpften, es handelt sich in der Summe um 52.846 Menschen, starben 6 Menschen.

Bei den ungeimpften über 50-Jährigen, es handelt sich 976 infizierte Menschen, starben 38  und
bei den an- oder durchgeimpften über 50-Jährigen, es handelt sich 7499 trotz Impfung infizierte Menschen, starben 68.

Wir erkennen also, dass ältere Menschen, wir wissen nun nicht viewiel älter als 50 Jahre, eine höhere Sterbewahrscheinlichkeit haben.
Bei den ungeimpften über 50-Jährigen verstirbt jeder 25,68te der infizierten Menschen und bei den über 50-Jährigen trotz Impfung infizierten Menschen stirbt jeder 110,28te.

Die Impfung hat die Todesfallrate der über 50-Jährigen also in etwa geviertelt und hier wäre ein Nutzen zu erkennen. 
Es ist allerdings auffallend, dass die Infektionsrate der geimpften Personen höher ist, als die der ungeimpften.

Bei den jüngeren Menschen ist die Todesfallrate grundsätzlich niedriger.
Bei den angeimpften mit der Delta-Variante infizierten unter 50-Jährigen starb jeder 13.596te
und
bei den ungeimpften unter 50-Jährigen starb jeder 8.807,66.

Eine Impfung senkt also auch in der Gruppe der jüngeren Menschen die Todesfallrate.
 

In England sterben auf den ersten Blick von den Geimpften mehr am Infekt mit der Delta-Variante des Covid-19-Virus als von den Ungeimpften, wie die Statistik zeigt. Doch lesen Sie die genaue Auswertung am Anfang des Artikels.
Es ist allerdings auffallend, dass die Infektionsrate der geimpften Personen höher ist, als die der ungeimpften.

Hier der Originallink zu dem PDF-Dokument, in dem sie sich genauer informieren können: assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/997418/Variants_of_Concern_VOC_Technical_Briefing_17.pdf

England will bereits im September mit der dritten Impfdosis als Auffrischung starten.

 
 
 
Der plötzliche Herztod – selten ist es die relativ leicht zu diagnostizierende Verkalkung der Herzkranzgefäße – öfter sind es Vernarbungen und Fibrosierungen des Herzmuskelgewebes – die Cardisio-3-D-Vektor-Elektrokardiographie liefert hier wertvolle diagnostische Hilfestellung.

Die dritte Dimension in der Darstellung der Herzströme ermöglicht das Auswerten vieler Vektoren, die sowohl mit analoger als auch mit künstlicher Intelligenz im Abgleich vorhandener und wachsender Datensätze wertwolle Entscheidungshilfen geben, um ggf. eine weitere Diagnostik einzuleiten oder den Patienten zu beruhigen.

Solche Fibrosierungen oder balancierte Dreigefäßerkrankungen der Herzkranzgefäße sind die besonderen Herausforderungen der Diagnostik, die zu falscher Entwarnung führen können.
Der Abgleich des Verlaufs der elekrischen Herzströme im Herzmuskel im Verhältnis zu den Herz-De- und Re-Polarisationsachsen ermöglicht hier mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von 80-90-prozentiger Bestätigung in der Bildgebung des Herz-MRT ein höheres Maß an Sicherheit in dieser vorsorglichen, aber auch symptomorientierten, Herzdiagnostik.

Vergleicht man Ruhewerte mit denen nach Belastung und kombiniert dieses mit intelligenten Laborparametern, so kann man recht verlässliche Aussagen zur gesundheitlichen Bedeutung der gefundenen Auffälligkeiten treffen.

Die Myokardfibrosen, die der verlinkte Artikel bei HIV-Patienten gehäuft sieht und für die erhöhte Rate des plötzlichen Herztodes verantwortlich macht, sind in absoluten Zahlen der nicht HIV-betroffenen Bevölkerung deutlich häufiger und sind neben den Verkalkungen der Herzkranzgefäße, die Ursachen für die etwa 100.000 Fälle, die jährlich in Deutschland am plötzlichen Herztod versterben.
www.nejm.org/doi/10.1056/NEJMoa1914279

Das Bild zeigt hier die Herzströme um die lange gestrichelte QRS-Achse und die kleine dunkelblaue Achse ist die T-Achse. Auch der Laie dürfte hier eine Herzform erkennen und so ein Bild entspricht auf den ersten Blick einem unauffälligem Befund. Die Tücke liegt aber im Detail, nicht aber in diesem Fall und daher ist die Kombination von künstlicher und analoger Intelligenz weiterhin notwendig.

Der geringe QRS-Winkel spricht gegen eine Fibrosierung oder deutliche Abweichung der elektrischen De- (QRS) und Repolariation (T) des Herzens.
Optimal wäre ein Winkel =0.

Eine Superposition von 100 % schließt eine Herzkranzgefäßverkalkung aus, sofern diese nicht absolut gleichmäßig auf allen drei Gefäßen liegt und somit keine Asymmetrien erzeugt. Das sieht man im zweidimensionalen EKG nicht.
Das würde man dann tatsächlich erst in der Kontrastmitteldarstellung sehen.
Führt man aber eine Belastung durch, sollte es zu Veränderungen der ST-Strecke und zu Veränderungen des hs-Troponins oder auch des NTproBNPs oder auch der CKMB kommen.
Setzt man diese Parameter zu einander in Beziehung, so kann man auch in so fraglichen Fällen die Aussagekraft der Untersuchung steigern.
Die Auswertung des zweidimensionalen EKGs zeigt eine leichte P-Wellen-Verlängerung, die einer leichten Vorhofvergrößerung ohne Krankheitswert entsprechen dürfte.

 
 
Bei Long-Covid-Patineten sieht man eine Veränderung des Zellskeletts der roten Blutkörperchen –  das dürfte auch andere Zellen und die Fältelung der Mitochondrien betreffen
 
Wenn sich die Verformbarkeit der roten Blutkörperchen ändert, dann kommen die schlechter durch die kleinsten Blutgefäße, die sogenannten Haargefäße oder Kapillaren und führen dort zu einer Verstopfung. Daraus können sich eine Mikrothrombose und Infarzierung mit Zelltod entwickeln.

Grundsätzlich wissen wir auch aus anderen Pathomechanismen, wie dem Mangel an essentiellen Fettsäuren oder erhöhten LDL-Subklassen bei erniedrigter antioxidativer Kapazität und nachfolgende rLipidperoxidation oder dem Essen von Transfettsäuren um diese Problematik.

Solche Veränderungen mit verminderter Ver- und Entsorgung im Endstromgebiet des Blutgefäßsystems führen zu Mangelsymptomen und Zumüllungsproblematiken der Zellen und im Ergebnis entstehen auch Fältelungsveränderungen des Zellskeletts, wovon auch die Zellorganellen und letztendlich auch die Mitochondrien betroffen sind.doi: 10.3233/JAD-170585 Dargestellt wird es hier im Zuammenhang der Alzheimer-Erkrankung.
Die gefühlte Erschöpfung des Long-Covid-syndroms ist also sicherlich dieser Beeinträchtigung zuzuschreiben und die Veränderung der Verformbarkeit der Blutkörperchen ist nur der Anfang allen Übels. DOI: 10.1016/j.bpj.2021.05.025

 

Ich hoffe, ich habe Ihnen mit diesem Newsletter wieder interessante Informationen zusammengestellt. Bei Fragen, Unklarheiten, Anregungen oder Themenwünschen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin
 
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