Gesundheitsnewsletter vom 21.12.2014

von | 21. Dezember 2014

Newsletter vom 21.12.2014, der 4. Advent.

Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Weihnachtszeit, eine Auszeit zur Besinnung auf die wichtigen Dinge in diesem Leben sowie einen glücklichen und gesunden Jahreswechels.

Vielen Dank für Ihr Vertrauen in meine Recherchen und innovativen Therapiekonzepte, Ihr Interesse an diesen nicht immer einfachen an medizinischen Grundlagenforschungen orientierten Themen und Ihre Weiterempfehlungen dieser Newsletterreihe an Interessierte, Betroffene und therapeutisch aktive Mitmenschen. Mittlerweile bekommen über 250 Abonnenten nahezu wöchentlich meine Themenauswahl, wohl wissend, dass nicht alle alles lesen. Das ist aber auch in Ordnung, denn es soll ja ein Angebot und keine Pflicht sein.

Bleiben Sie mir gewogen und vielleicht halte ich auch einfach bis 2015 die Finger still und schreibe bis dahin keinen neuen Newsletter.

Gott sei dank, dass ….   Hier möge jeder den Satz für sich beenden!

Ihr Dirk Wiechert.

Die Themen der Woche:

  • Zu wenig Blutplättchen, Thrombozyten, warum?

  • Eingeschränkte Hirnleistung durch eingeschränkte Leberfunktion oder deren Überlastung

  • Hirnleistungsverlust durch Alkohol und Nikotin erholt sich nur bei Karenz von beidem.

  • Verjüngung durch intravenöse Sauerstofftherapie ?

  • 50 g Rapsöl, 450 kcal, reduzieren die Leber-und Choesterinwerte bei übergewichtigen Männern

  • Das mitochondriale Profil aus peripheren Blutleukozyten ermöglicht erstmals eine Kontrollmöglichkeit der Mitochondrienfunktion als Therapieverlaufsparameter

  • Chemie-Nobelpreis für Fluoreszenzmikroskopie


Zu wenig Blutplättchen, Thrombozyten, warum?

Diese Frage stellt sich immer mal wieder. Es erfolgt dann die Kontrolle zum Aufspüren der Labor-Ente, dann der Wechsel auf ein anderes Abnahmesystem von EDTA- auf Citrat- oder Heparinblut, doch wenn es dann fortbesteht, dann geht die Überlegung los. Zum einen sollte man bei einem Abfall der Thrombozyten nur im EDTA-Blut mit der EDTA-Chelattherapie vorsichtig sein und eher eine schwefelaffines Chelatmittel nehmen, zum anderen wenn es nur im Heparinblut auftritt, sollte man sich für diese Anti-Gerinnungstherapie einen roten Reiter in die Akte setzen.
Ein mikroskopischer Ausstrich zeigt dann vielleicht besonders große Blutplättchen an, die das Messgerät nicht erkennt oder eben auch kaputte Zellen, die von Zählautomaten als Blutplättchen verkannt werden und höhere Werte anzeigen.
Der Patient kann zur Aufklärung beitragen, indem er auf neue Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel oder auch auf Alkohol- oder Drogenkonsum oder den Umgang mit Giften (Renovierung, Gartenarbeit etc.) hinweist. Vitaminmangel, Infektionen, sich manifestierende Autoimmunerkrankungen, Entzündungen, sogar im Silent Inflammation-Bereich, können daran beteiligt sein.


Eingeschränkte Hirnleistung durch eingeschränkte Leberfunktion oder deren Überlastung

Diese Form der Funktionseinschränkung empfindet man im Normalfall allenfalls als eine Verzögerung im Gedankenfluss oder als eine Konzentrationsstörung. Eine einfache, fast spielerische Testung der Taktfrequenz des Hirns, ist der Zahlenverbindungstest. Anhand der dafür notwendigen Zeit kann man bei Verwendung unterschiedlicher Testbögen mit verschiedener Verteilung der Zahlen erkennen, wie schnell das Gehirn arbeitet. Nach Alkoholkonsum oder bei Energiemangel in den Hirnnerven und das trotz ausreichenden Blutzuckesr oder bei Belastung aus dem Darm infolge einer vermehrten Ammoniakproduktion, benötigt man für die Leistung mehr Zeit, als wenn die Optimalfunktion des Gehirns gegeben ist. Für den Abbau des Ammoniaks ist die Leber verantwortlich. Für die Produktion des Ammoniaks ist die Art der Ernährung und die  Darmbesiedlung ins Visier zu nehmen. Das hieße dann weniger Eiweißnahrung und mehr Faserstoffe. Die Gabe von gesunden Keimen könnte die Fehlbesiedlung sanft verdrängen, die Schulmedizin denkt ansonsten an nicht resobierbare Darmantibiotika und eine Ansäuerung des Stuhls und Darmpassagebeschleunigung durch Lactulose. Neu ist nun der Einsatz von Polyethylenglykol-3350-Lösung, die zu trinken ist. Mit 4 Litern Trinkmenge oder Einbringung per Sonde soll bei Patienten mit Leberzirrhose und starker leberabhängig eingeschränkter Hirnfunktion eine Entgiftung über die Darmreinigung erfolgen.
Einfacher und für diejenigen nutzbar, die eher zur oben beschriebenen Gruppe gehören, ist die Untersuchung des Stuhls auf Butyrat- und Muzin-, aber auch H2S-Bildner, die zum einen für die Ernährung der Darmschleimhaut, den Stuhl-pH und antidiabetische Effekte sowie durch H2S für die Darmwandschädigung bedeutsam sind. Bei einem auffälligen Ergebnis bietet sich neben der Ernährungsumstellung die Anwendung von GOS, FOS und stabiler Stärke an, wodurch die gesunde Darmflora einen Kolonisationsvorteil erhält und Symptome wie Fehlbesiedlung, Obstipation, Darmentzündung und Leaky Gut-Syndrom lindern kann.  Solche Produkte sind ab Januar verfügbar, ich werde erneut berichten.
Das die D-Galaktose das Ammoniak über den Citratzyklus als a-Ketoglutarat recyclend entgiftet und auch den Diabetes Typ III lindert,wissen Sie ja schon.


Hirnleistungsverlust durch Alkohol und Nikotin erholt sich nur bei Karenz von beidem.

Eine Studie von Thimothy C. Durazzo et al. zeigt, dass die alleinige Karenz des Alkohols bei Fortbestand der Zigarettenrauchexposition, also wohl auch Passivrauchen, die Hirnregeneration weiterhin extrem einschränkt. Die größten Regenerationserfolge treten bereits in der ersten Woche der Alkoholkarenz auf. Die weiterhin aktiven Raucher hatten aber selbst nach 8 Wochen Alkoholkarenz noch nicht die kognitiven Fähigkeiten (Denkvermögen) der anderen Alkoholabstinenzler erreicht.


Verjüngung durch intravenöse Sauerstofftherapie ?

Dieser Gedanke ist nicht aus der Luft gegriffen. Erste Studienergebnisse einer praxisinternen Pilotstudie (Präsentation der Ergebnisse auf dem nächsten Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Oxyvenierungstherapie e.V. in Kassel in 2015) zeigen, dass die vor der Oxyvenierungstherapie vorhandenen mitochondrialen DNA-Mutationen nach Durchlaufen einer mitochondrialen Mauserung und anschließender mitochondrialen Neubildung auch tatsächlich weniger oder auch gar keine DNA-Mutationen mehr aufweisen. Das würde bedeuten, dass man mit regelmäßigen recht kurzen Oxyvenierungsserien von z.B. dreimal in Folge mit individueller Dosissteigerung (Hormesis) über den dann gesetzten oxidativen Stress und die Wirkung der Bläschen mit der Aktivierung der Arachidonkaskade ein Aufräumen der Zelle mit in der Regeneration deutlich funktionsfähigeren Mitochondrien erreicht. Bezogen auf die Erkenntnis der Bedeutung gesunder Mitochondrien in dieser Studie an Krebszellen, wäre das eine Sensation. Wer das verstanden hat, sieht auch den Schlüssel zur  Einflussnahme auf alle chronisch degenerativen Erkrankungen! Zusammenfassend bestätigt es die grundsätzliche Richtigkeit, dass die Mitochondrien der Schlüssel zur Gesundung sind, somit also die Theorie der Cellsymbiosistherapie nach Dr. Kremer.
Diese Wirkung wurde übrigens in einer Monotherapie ohne Nahrungsergänzung und ohne besonders gute EPA-Blutspiegel nachgewiesen.


50 g Rapsöl, 450 kcal, reduzieren die Leber-und Choesterinwerte bei übergewichtigen Männern

Diese Studie zeigt, dass eine nicht geringe Menge an Kalorien, nämlich 450 kcal in 50g raffiniertem Rapsöl gegenüber der gleichen Menge Olivenöl kaltgepresst und extra virgin, über einen Zeitraum von vier Wochen eingenommen, zunächst einen proinflammatorischen, für die Ausheilung (Resolving) notwendigen Effekt zeigt, langfristig die chronische Entzündung (silent inflammation) aber senkt. Das Gewicht der Männer blieb in beiden Studiendesigngruppen stabil. Der Gehalt der Öle war hinsichtlich der Polyphenole und des Vitamin-E-Gehaltes vergleichbar. Der LDL-Wert sank nur in der Rapsölgruppe um 0,45 mmol/l, die Lebertransaminase AST (GOT) sank um 18%, der Interleukin-6-Spiegel des Unterhautfettgewebes, mit verantwortlich für die Silent inflammation und die Insulinrezeptorresistenz, sank im Nüchternzustand. Da der Sport zu einem bis zu einhundertfachem Anstieg des IL-6 im Blut führt, misst man diesem kurzfristigen proinflammatorischem Anstieg eine korrigierende Funktion im Rahmen der Hormesis zu. Der deutsche Text zu dieser Studie lässt allerdings offen, warum dieses Mehr an Therapieerfolg beim Olivenöl nicht auftrat. Die Erklärung liegt vermutlich in dem höheren Anteill an Omega-3-Fettsäure , nämlich der alpha-Linolensäure (ALA), aus der der Körper zum Teil EPA und DHA bilden kann, woraus dann die E- und D-Resolvine sowie die D-1-Protektine und Maserine, aber auch Endocannabinoide gebildet werden können, die für die der proinflammatorsichen Phase folgende Ausheilung verantwortlich sind. Mehr Infos zur Wirkung der körpereigenen Cannabinoide, Resolvine und Prostaglandine finden Sie hier.


Das mitochondriale Profil aus peripheren Blutleukozyten ermöglicht erstmals eine Kontrollmöglichkeit der Mitochondrienfunktion als Therapieverlaufsparameter

Ein spezielles Testset zur Bestimmung der mitochondrialen Funktion anhand des mitochondrialen ATP, des PGC1a,  der Rhodanase-Aktivität, des NRF-2, der Mitochondrienanzahl– oder -masse und der mitochondrialen Genmutation bietet nun die Möglichkeit die Wirksamkeit von mir eingesetzter regenerativer Therapieformen auf die Mitochondrienfunktion sehr schnell zu überprüfen. Bei derOxyvenierung sollte die Überprüfung vor und dann drei bis vier Tage nach der Oxyvenierungsserie erfolgen. Bei oralen Therapieformen sollte es unter einer laufenden Therapie erfolgen. Diese sollte bereits einige Tage in Gang sein oder die Dosis der Substanzen im Blut sollte in einem Fließgleichgewicht sein. Angeboten wird dieses Testset von dem Labor MMD. Dort wird auch der ADNA-Test durchgeführt.


Chemie-Nobelpreis für Fluoreszenzmikroskopie

Dieser Artikel zeigt am Beispiel des Johanniskraut mit dessen fluoreszierender Eigenschaft, wie es mit den Wirkstoffen Hyperforin und Hyperosiddirekt an der Postsynapse der Nervenzelle direkt angreift und dort zu einer Bildung von Beta-1-Rezeptoren führt, ohne vorher eine präsynaptische Stimulierug auszulösen. Tage später erfolgt dann ene Rezeptordownregulation. Dieses erfolgt ohne Freisetzung von Neurotransmittern und kommt ohne nachgeschaltete Regulationsprozesse aus. Die Bedeutung dieser Beobachtung ist für die Wirkung auf Gliomzellen wichtig. Wenn mit dieser Technik der Einzelmoleküluntersuchung auch die mitochondrialen Prozesse beobachtet werden können, sollte Theorie und Praxis in näherer Zukunft überein kommen können.


Ich hoffe, ich habe Ihnen mit diesem Newsletter wieder interessante Informationen zusammengestellt. Bei Fragen, Unklarheiten, Anregungen oder Themenwünschen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin


Email:
Internet: www.dr-wiechert.com


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