Gesundheitsnewsletter vom 9.12.2018

von | 9. Dezember 2018

Gesundheitsnewsletter vom 2. Adventssonntag 2018.


Die letzten Kekse der gut 7 kg Backmasse sind am Freitag aufgegessen worden. Immerhin haben sie zwei Wochen gereicht. Ab jetzt gibt es wieder die Leckereien der hiesigen Feinkostabteilungen.


Die Themen:

  • Zinkmangel durch Blutdruckmittel erzeugt.

  • Die a-Liponsäure ist wichtig, wird aber nicht von jedem vertragen.

  • Generell gut verträgliche Substanzen, die sogar TNFa stark hemmen, können im BDT viel Histamin freisetzen.

  • Mastzellen können mit primärer oder auch sekundärer Funktionsstörung für Probleme sorgen.

  • Nachweis erbracht, dass Konservierungsmittel das Erbgut beeinflussen.

  • Wer braucht Statine, also Cholesterinsenker? Diese Frage wirft die PraxisDepesche auf.

  • Ibuprofen stört die Testosteronproduktion

  • Testosteron sollte beim Diabetes und beim beim Serotoninmangel bestimmt werden.

  • Eine Fehlfunktion der Schilddrüse kann die Ursache von Knochen-, Gelenk- und Muskelschmerz sein.


Zinkmangel durch Blutdruckmittel erzeugt.

Ein Zinkmangel ist gar ncht so selten und ein akut eintretender Mangel, wie z.B. bei einem Infekt, kann sich auch in Herzrhythmusstörungen äussern, bevor der Körper dann andere Funktionen einschränkt, um für das Herz wieder Zink abzuzweigen. Entwässerungstabletten vermindern nicht nur Natrium, Kalium, Magnesium, sondern auch Zink. Kalziumantagonisten bewirken in der Vollblutmineralanalyse, also in den roten Blutkörperchen, einen Zinkabfall. ACE-Hemmer können nicht nur zu einem Absinken der Triglycerid-, also Fettwerte im Blut, sondern ebenfalls zum Zinkabfall führen. Eine Einschränkung der Aktivität der Katalase und Superoxiddismutase ist dazu beobachten, da deren Kofaktoren eben Mn, Zn, Cu und Eisen sind.
Sollte sich also wieder ein Versicherer nicht erklären können, warum die Bestimmung solcher Werte im Vollblut sinnvoll ist, kann man auf diese schulmedizinische Studie verweisen!


Die a-Liponsäure ist wichtig, wird aber nicht von jedem vertragen.

Dr. Mutter berichtete, dass die a-Liponsäure Quecksilber anlöst, aber nicht ausscheidet. Im Rahmen der Chelattherapie setze ich die a-Liponsäure als Libero unter den Antioxidantien, der die wasser- und fettlöslichen oxidierten Antioxidantien wieder reduzieren kann, nicht mehr am Ende der Chelattherapie, sondern am Anfang ein. In den ersten Laborkontrollen nach so einer Provokation scheint sich diese Aussage anhand höherer Ausscheidungswerte zu bestätigen. Eine ähnliche Wirkung kann den intravenösen Phospholipiden zugeschrieben werden. Diese drängen sich in die Zellmembranen und es kommt auch dort zu einem Umbau.
Ansonsten bewirkt die a-Liponsäure aber auch Verbesserungen der Zucker-, Fett- und Cholesterinwerte. Es droht mitunter eine Unterzuckerung. A-Liponsäure kann auch Zink chelieren. Sie muss unbedingt auf leeren Magen mit viel Flüssigkeit genommen werden, da sie im Magen verbleibend diesen udn die Speiseröhre stark reizt. Die Gefahr der Unterzuckerung, aber auch die chelierende Wirkung, können Gründe für die Unverträglichkeit bei einigen Patienten sein. Die rechtsdrehende Variante wird dann mitunter vertragen, aber in der Summe vertragen etwa 3% meiner Patienten diese Substanz nicht.


Generell gut verträgliche Substanzen, die sogar TNFa stark hemmen, können im BDT viel Histamin freisetzen.

Patienten, die mich aufsuchen, haben den Wunsch nach Hilfe. Oftmals tragen sie Symptome vor, für die sie anderswo belächelt werden, weil man sich dort nicht vorstellen will, dass das, was vorgetragen wird, wirklich stattfindet.
Nun hatte ich in der letzten Zeit die Eingebung Substanzen wie Resveratrol, OPC, Curcumin, Lecithine etc. sowohl im TNFa-Hemmtest, als auch im Basophilendegranulationstest zu messen. In beiden Fällen werden lebende Immunzellen des Blutes ins Labor geschickt und dort mit den Substanzen getestet. Für den TNFa-Hemmtest gibt es einen Basiswert, der durch den Kontakt zu LPS, Lipoploysacchariden, also bakteriellen Zellbestandteilen, ermittelt wird. Im Ergebnis kam nun wiederholt heraus, dass es eine sehr gute Entzündungshemmung über TNFa-Hemmung gab, dass die gleiche Substanz aber zu einer extrem hohen Reaktion bei den Mastzellen, also die basophilen Granulozyten, führte, die dann platzen und das Histamin aus ihren Granula freisetzen.
Das erklärt dann sehr eindrucksvoll, warum das Gefühl des Patienten den Pateinten nicht getäuscht hat.
Der ALCAT-Test misst hauptsächlich das Zerplatzen der neutrophilen und eosinophilen Granulozyten. Auch hier findet man für die vorgetragenen Unverträglichkeiten keine Antikörper, wohl aber Antworten.


Mastzellen können mit primärer oder auch sekundärer Funktionsstörung für Probleme sorgen.

Fehlfunktionen der Mastzellen können sich in Symptomen der Anaphylaxie, aber auch in jeglicher Form von Beschwerden vom Bauch bis zum Hirn bemerkbar machen. Hauptsächlich sollen Sie vor Bakterien und Parasiten schützen, aber sie beteiligen sich auch an der Wundheilung und der Blutgerinnung. Angelockt durch Botenstoffe, also Zytokine, versammeln sich die Zellen in der Haut und Schleimhaut. Nach ihrer Aktivierung werden die zelleigenen Mediatoren freigesetzt und dabei geht es um Histamin, Prostaglandine, Tryptase, den plättchenaktivierenden Faktor und weitere Botenstoffe. In der Haut bilden die Mastzellen vorrangig Chymase, Tryptase, Carboxypeptidase und Cathepsin. Hiervon sind hauptsächlich die Kinder betroffen. Bei Erwachsenen finden sich die Symptome, gekoppelt an eine erhöhte Serum-Tryptase, auch im Abdomen als Schmerz und Durchfall, als Flush auf der Haut, als passagere Blutdruckabfälle, als Muskelschmerz, Neigung zur Osteoporose und es kommt zu neurologischen und psychiatrischen Auffälligkeiten. Die Mastzellen, die sich im Darm und der Lunge austoben, präsentieren hauptsächlich die Tryptase.
Die sekundäre Fehlfunktion wird über das IgE im Rahmen einer Allergie vom Soforttyp und erhöhten Werten der eosinophilen Granulozyten mit der Gefahr der Anaphylaxie aktiviert. Mitunter bildet sich eine klonale Vermehrung von Mastzellen mit erhöhter Verletzlichkeit und somit leichterer Degranulation aus. Es lohnt sich auch die Suche nach der Verdopplung des a-Tryptase-Gens.
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/all.13657

Mehr als die Hälfte der Asthmapatienten haben einen allergischen Anteil und der findet sich mit erhöhtem ECP und erhöhter Anzahl an eosinophilen Granulozyten im Gewebe wieder. ECP fördert die Zellzytotoxizität und die Nervenschäden. Dadurch kommt es zu einer Steigerung der Hyperreagibilität der Bronchialschleimhaut.

Die intravenöse Sauerstofftherapie nach Dr. Regelsberger kann diesen pathologischen Prozess beeinflusssen, indem die Eosinophilen aus dem Gewebe in die Blutbahn gelockt werden, wodurch diese Entzündung und Hyperreagibilität im Gewebe sich wieder beruhigen kann. Es bedarf  aber neben einer Eingangsbehandlungsserie auch einer regelmäßigen Wiederauffrischung dieses regulativen Reizes im Rahmen der Hormesis.


Nachweis erbracht, dass Konservierungsmittel das Erbgut beeinflussen.

E211 ist das Kürzel für Natriumbenzoat. Es kann die Ausprägung von ADHS verstärken und in Kombination mit Vitamin C entsteht auch Benzol, das krebseregend wirkt. Man findet es in Getränken, Saucen, Oliven, Aspik, Fischkonserven, Wurst, eingelegtem Gemüse, Kosmetikprodukten etc. Eine Studie zeigt nun, dass schon geringe Mengen mit epigenetischen Veränderungen die Genaktivität beeinflussen. Dieses zeigt sich insbesondere im Insulin- und Zuckerstoffwechsel. Angesichts dieser Volkskrankheit eine sehr wichtige Erkenntnis, die von allen Menschen verstanden und beachtet werden sollte! Quelle: (He H et al. (2018) Nature Comm. DOI: 10.1038/541467-018-05567-w) gemäß Der Allgemeinarzt 20/2018, Forschung und Technik, S. 55.


Wer braucht Statine, also Cholesterinsenker? Diese Frage wirft die PraxisDepesche auf.

Es wird auch gleich eine Antwort gegeben. Eine Primärprävention, also vor Eintritt eines Herzkreislaufereignis wie Herz- oder Hirninfarkt sollte nur bei einem LDL > 190 mg/dl oder bei einer vererbten familiären Dyslipidämie vorgenommen werden. Die Begründung folgt auch, denn der tatsächliche Nutzen oder auch Schaden dieser Primärprävention mit Statinen ergibt, dass bei 10.000 Personen, die über fünf Jahre mit Statinen behandelt wurden, tatsächlich 500 Personen weniger eine cardiovasculäre Erkrankung gegenüber der Placebogruppe bekamen, dass dabei aber eine Rhabdomyolyse, fünf Myopathien und 75 neue Diabetiker durch die Statine erzeugt wurden. Ezetimib ist ein eindeutiges Zweitlinienmedikament und für die modernen neuen PCSK9-Inhibitoren sollte die Indikation mangels Studiendaten auch vorsichtig gestellt werden. Die Metaanalyse zu diesem Thema im full text!

Ab dem 70. Lebensjahr steigt unter den Statinen statistisch die Todesfallrate, ohne dass der gewünschte Nutzen zu finden ist.

So geht es gesünder, wenn der Basophilendegranulationstest nicht etwas anderes anzeigt.


Ibuprofen stört die Testosteronproduktion

Nach einer sechswöchigen Einnahme von 2 x 600 mg Ibuprofen/d in einer Gruppe von 31 Männern zwischen 18 und 35 Jahren stieg das Luteinisierende Hormon (LH), dass die Bildung von Testosteron anregt, in einer Studie, im Blut dieser Männer an. Solange dieser Anstieg die durch Ibuprofen behinderte Produktion des Testosterons kompensiert, spricht man von einem kompensierten Hypogonadismus.
Interessant ist, dass die Tumporzellen von Hodenkrebspatienten im Reagenzglas, wo kein LH vorhanden war, bis zu 40% weniger Testosteron produzierten.
Mann sollte sich bei der Schmerztherapie überlegen, was er nimmt.


Testosteron sollte beim Diabetes und beim beim Serotoninmangel bestimmt werden.

Prof. M. Zitzmann berichtet in der Medical Tribume vom 07.12.2018, dass bei jedem zweiten Typ2-Diabtiker eine Testosteronmangel vorliegt. In einem solchen Fall sollten dann auch stets die Schilddrüsenwerte überprüft werden, also TSH,fT3 und fT4. Die Frage nach Autoimmun-AK der Schilddrüse sollte natürlich auch gestellt und beantwortet werden.
In seinem Beitrag geht er auch auf die Ejaculatio praecox, also den verfrühten Samanerguss ein und verweist dabei auf die erniedrigten Serotoninwerte, den ich bei den Pateinten, die mich wegen Erschöpfung aufsuchen, ja fast regelmäßig messe. Ich sollte einmal fragen, ob sich auch das andere Problem zeigt.
Ein Hypogonadismus, also verminderte Testosteronproduktion, geht auch mit einer Risikoerhöhung der KHK, koronaren Herzkranzgefäßerkrankung und dem Diabetes mellitus Typ 2 einher. Ich bestimme daher gerne den freien Androgenindex, der die herkömmliche Bestimmung des Testosteron- und freien Testosterons modernisiert hat.


Eine Fehlfunktion der Schilddrüse kann die Ursache von Knochen-, Gelenk- und Muskelschmerz sein.

Diese Symptome können sich sowohl bei einer Unter- als auch bei einer Überfunktion zeigen, denn jedes Organsystem hat so seine persönlichen Optimalwerte an fT3, während wir im Blut ja nur einen Mittelwert der Hormone messen können. Die Blutmessung gibt uns aber einen Anhalt und eine Range vor, denn wenn wir diesen Rahmen überschreiten, dann sind andere Nebenwirkungen gefährlicher Art bekannt.
Im peripheren Gewebe, also ausserhalb der Schilddrüse, dejodiert die DIO2 das T4, also das Thyroxin, in T3, das Trijodthyronin. Es kann in diesem Gewebe also eine Unter- als auch eine Überfunktion geben. DIO3 ist der Gegenspieler und kann das aktive T3 wieder inaktivieren. Dessen Überfunktion bewirkt also eine lokale Unterfunktion oder Unterversorgung mit T3. Der Link zur DIO2 zeigt, welche Organe besonders viel Bedarf an T3 haben, nämlich in abfallender Reihenfolge die Schilddrüse, die Speiseröhre, das Endometrium, das Gehirn, die Prostata, das Herz, die Gallenblase, die Gebärmutter, dann nahezu gleich viel die Harnblase, die Hoden, die Haut, der Magen und noch deutlich geringer, der Dünndarm, der Dickdarm, die Nebennieren und der Rest des Körpers. Ein sehr hoher fT3-Wert fördert den Knochenabbau. Das sollte man bei Menschen mit einem geringen Bewegungsmuster, also insbesondere bei Senioren, beachten. Findet man dabei erhöhte Kalziumwerte im Blut und Vollblut, kann das zu Muskelschwäche, Muskel- und Gelenkschmerzen führen. Die Korrektur der Schilddrüsenüberfunktion führt dann zu vermehrtem Kalziumeinbau in den Knochen, so dass es auch vermehrt mit der Nahrung oder der Nahrungsergänzung angeboten werden muss, denn zu wenig Kalzium kann zu Muskelkrämpfen führen. Das erklärt auch, warum Magnesium nicht immer der Retter ist.
Ein erhöhter T3-Wert beschleunigt bei Kindern das Wachstum und führt zum vorzeitigen Schluss der Epiphysenfugen mit konsekutivem
Minderwuchs. Ein verminderter T3-Wert verlangsamt das longitudinale Knochenwachstum und die enchondrale Ossifikation
. Erwachsene haben keine Epiphysenfugen mehr, dennoch zeigen Studien die Bedeutung der Schilddrüsenhormone für den Gelenkknorpel  an und weisen gleichzeitig nach, dass es dort keinen Mangel an Wachstumshormonen gibt. Schwellungen und Gelenkergüsse, aber auch Veränderungen, die der Heberdenarthrose ähneln und sogenannte Uhrglasnägel sollten den Verdacht auf eine lokale Hypothyreose lenken.
Eine Hyperthyreose erhöht den Cortisolbedarf. Drehe ich an dem einen Rädchen, muss ich das andere im Auge behalten und hier vielleicht mit einem Cortisoltagesprofil schauen, ob der Körper den Mehrbedarf decken kann. Wenn nicht, entwickeln sich Symptome des Burnout-Syndroms.
Muskelschmerzen und erhöhte CK-Werte sprechen für einen Mangel  an T3. Als wichtige Differentialdiagnose steht die Polymyositis im Raum und weitere Komedikationen, wie z.B. Cholesterinsenker sind zu beachten.
Bei Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse ist auch immer daran zu denken, dass auch andere Organe eine Autoimmunreaktion zeigen können, wie Rheuma, systemischer Lupus erythematodes etc. Eine Fibromyalgiesymptomatik könnte nicht nur durch Carbonylstress, sondern auch durch einen zu niedrigen T3-Wert bedingt sein.
Reverse T3 ist T3, ist aber verkehrt herum gebaut und wirkt daher nicht. Liegt also ein normaler T3-Spiegel vor und die Symptomatik hätte etwas anderes erwartet, wäre die Bestimmung des rT3 der nächste Schritt.

Verwandte Themen

Bitte drehen Sie Ihr Gerät, um den Newsletter zu lesen.