Die DAO wird zwar im Blut gemessen, aber nur in bestimmten Organen gebildet. Am stärksten vertreten sind diesbezüglich der Dünndarm, der obere Dickdarm, also Oberbauchbeschwerden, die Nieren, der Thymus und bei schwangereren Frauen der Blutkuchen, die Placenta. In diesen Organen wird es freigesetzt und baut dann lumenseitig, also im Darmlumen, im Speisbrei oder in den Nierenkanälchen das vorhandene Histamin ab, soweit die Menge der Diaminooxidase dazu denn ausreicht. Ein Oberbauchproblem bei ausreichend DAO im Blut und viel Histamin im Stuhl, kann also bedeuten, dass aus Niere und Thymus zusätzlich soviel DAO produziert wird, dass wir hier Pseudonormwerte messen, die für die Belastung im Darm nicht ausreichend sind.
Ein hoher Histaminwert im Sammelurin spricht dann für eine Schwäche der Nieren-DAO.
Allerdings wird das aus dem Darm resorbierte Histamin, das dann auch im Blut und somit in allen Organen auftaucht, in der Leber abgebaut. Pseudoallergische Symptome ausserhalb des Darms sind demnach nur zum Teil der DAO, sondern primär der Histamin-N-Methyl-Transferase (HNMT) zuzuschreiben. Dennoch hat der Körper Schutzmechanismen eingebaut und auch weiteren Organen, wie dem Gehirn, dem Magen, dem mittleren Dünndarm, der Milz, der Lunge und deren Bronchien, der Niere und dem ZNS (zentralem Nervensystem) die Fähigkeit zur Ausbildung der HNMT gegeben. Da das Histamin aber nicht aktiv in die Zelle kommt, sondern im Zwischenzellraum wirkt, ist noch nicht eindeutig klar, wie die HNMT denn nun extrazellulär wirkt.
Histaminprobleme sofortiger Natur sind meist der DAO zuzuschreiben, Histaminprobleme, die sich durch die Summation kleiner Histaminmengen entwickeln, sind eher einer Schwäche der HNMT zuzuschreiben. Bei dieser chronischen Form, die mit vielen Symptomen eines Burnouts einhergehen kann, muss auch besonders auf das Vermeiden der Histaminlineratoren geachtet werden, die von der DAO im Darm nicht beeinflusst werden.
Die Monoaminooxidasen A und B befinden sich in der äusseren Membran der Mitochondrien und können unterschiedlich aktiv sein. Darüberhinaus liegt die Genetik auf dem X-Chomosom, von dem Männer nur eins haben. Die Vererbung geht also bei Jungs über die mütterliche Linie. Eine Mitochondriendysfunktion durch ein Überangebot von Histamin oder eine Verschlimmerung der Histaminwirkung durch schon geschädigte Mitochondrien sind ein weiterer Baustein dieses Krankheitsbildes. Somit belegt es erneut die Wichtigkeit der Ernährung, der Darmflora und der Verdauung im Zusammenhang mit den mitochondrienregenerienden Therapieformen.