Dr. Wiechert, Facharzt für Allgemeinmedizin in Bremen und in Ritterhude unterstützt die Darmkrebsvorsorge nicht nur im Darmkrebsmonat März

von | 14. März 2012 | Publikationen

Für diese Untersuchung wird eine deutlich größere Menge Stuhl untersucht, als es bei einem Stuhlbriefchen der Fall wäre. Die Entzündung wird uns durch das Calprotectin gespiegelt, die immunologische Untersuchung auf Blut unterscheidet menschliches von tierischem Blut, so dass wir keine nahrungsabhängigen Fehlmessungen haben. Das M2PK steigt ebenfalls bei Entzündungen, wenn aber das Calprotectin normal ist, dann ist es wohl eher ein Polyp oder ein Tumor.
In bezug auf die Blusuche empfehlen wir drei Tage vor der Untersuchung die Einnahme von ASS 100 mg, weil dadurch die Sensitivität dieser Testkomponente wächst.
Stuhlröhrchen, Stuhlfänger können bei uns in der Praxis kostenlos empfangen werden.
Die Ärztezeitung vom 13.02.12 (Druck) schreibt hierzu:
Jeder zweite Tod durch Darmkrebs lässt sich verhindern, wenn bei einer Darmspiegelung gleich Polypen entfernt werden. Das sagen US-Forscher – und verweisen auf ihre Studie mit einer Laufzeit von 16 Jahren.Wie sieht so ein Polyp aus ?NEW YORK (ST). Was bringt die direkte Polypenentfernung bei der Dickdarmspiegelung für die Mortalitätsraten des Kolorektalkarzinoms? Dieser Frage ging die amerikanische National Polyp Study (NPS) nach.
Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung reduzierte sich die krankheitsspezifische Sterblichkeit bei den Patienten mit Polypektomie etwa auf die Hälfte (N Engl J Med 2012; 366: 687-96).Gleich raus mit Polypen - das halbiert Darmkrebs-SterberateBei 2602 Patienten, die aus verschiedenen Verdachtsgründen zu einer ersten Koloskopie überwiesen worden waren, wurden zwischen 1980 und 1990 an sieben Kliniken Adenome entfernt. 42,7 Prozent der Adenome waren klein, 57,3 Prozent im fortgeschrittenen Stadium.
Bei 58,6 Prozent der Patienten wurde nur ein Adenom entdeckt, bei 22,1 Prozent zwei und bei 19,3 Prozent drei oder mehr. Die Nachbeobachtungszeit lag im Mittel bei 15,8 und maximal bei 23 Jahren.
Nach knapp 16 Jahren waren 1246 Patienten (48 Prozent) gestorben, zwölf an einem Kolorektalkarzinom. In der Allgemeinbevölkerung, die als Kontrollgruppe diente, wurde im selben Zeitraum mit rund 25 Todesfällen infolge Darmkrebs gerechnet. Somit verringerte sich die krankheitsspezifische Mortalitätsrate bei Patienten nach Polypektomie um 53 Prozent.
Die Sterberaten lagen zehn Jahre nach dem Eingriff ähnlich hoch wie bei den 773 Patienten der internen Kontrollgruppe, bei denen durch die Polypentfernung kein Adenom, sondern etwa ein hyperplastischer Polyp diagnostiziert wurde.
Die lange Nachbeobachtungszeit der Studie stütze die Hypothese, dass mit der Polypektomie die Mortalitätsrate des Kolorektalkarzinoms gesenkt wird, so die Forscher. Adenome gelten als Risikofaktor für Kolorektalkarzinome.
Die Studie belege, dass die Entfernung der Adenome und die anschließende sorgfältige Überwachung der Patienten dieses Risiko senke, schreiben die Autoren eines Editorials (N Engl J Med 2012; 366: 759-760).
Sie sehen es als sinnvoll an, die Koloskopie allen 60-Jährigen einmal anzubieten. Würden keine Adenome diagnostiziert, müssten die Patienten nicht mehr untersucht werden. Würden Adenome festgestellt, seien die Patienten als hochgradig gefährdet einzustufen und nach Entfernung der Geschwulste zu überwachen.
Trotz des plausiblen Ergebnisses seien randomisierte Studien nötig, um die Effektivität eines Screenings in der Bevölkerung zu untersuchen, so die Autoren des Editorials."
Dr. med. Dirk Wiechert, Arzt für Allgemeinmedizin in Bremen und Ritterhude
  

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