Borrelien sind aktiv, Pilzsucher aufgepasst, Borrelienimpfung in Sichtweite

von | 21. Oktober 2013 | Publikationen

Die Infektionsgefahr steigt exponentiell mit der Dauer des Saugaktes. Dennoch kann dieses auch bei kleinen Zecken schon nach wenigen Stunden der Fall sein. Die klassischen Symptome wie Wanderröte ab dem fünften Tag nach dem Stich oder grippale Beschwerden nach etwa zwei Wochen oder später auch Muskel- oder Gelenkschmerzen bzw. Herzmuskelbefall sowie Hirnbefall, wenn es Borrelia garinii war, die in der Zecke hauste, müssen nicht zeitnah auftreten, hier können Jahre zwischen Infektion und Symptom liegen und können auch andere Ursachen haben. Die Borrelieninfektion wäre mit einem Antibiotikum behandelbar und könnte viele symptomatische oder anders aufwendige Untersuchungen erübrigen, wenn man denn daran denkt und es sich tatsächlich um eine borreliose handelt.
Neben der oben beschriebenen PCR-Untersuchung der Zecke kann man auch eine Blutuntersuchung mit einem Ausgangsbefund erheben und diesen in 57 Tagen kontrollieren. Eine Bewegung der Antikörpertiter nach oben gilt dann als Infekt, der noch im Westernblot näher aufgeschlüsselt werden sollte. Eine Antibiotikatherapie wäre dann zu erwägen. Der Westernblot identifiziert die Borrelienart und hilft bei der Zuordnung der Beschwerden, wie man sie von bestimmten Borrelienarten kennt. Außerdem hilft es bei der Auswahl der Antibiotika. Borrelia garinii verlangt z. B. nach einem hirngängigen Mittel.
Tritt die Infektion im beruflichen Umfeld auf, sollte man auf diesen Untersuchungen bestehen, da sich daraus ein Anspruch gegenüber der Berufsgenossenschaft ableiten lässt.
Wer eine Unfallversicherung hat, könnte bei einer Borreliose unter Umständen ebenfalls Ansprüche geltend machen. Hierzu sollte man mal ins Kleingedruckte schauen.
Weitere Informationen zum Thema Borreliose…
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Giftzentrale Nord
Zeckenstich-Borreliose-Impfung für Menschen, Warteliste für interessierte Leser

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