Bluthochdruck; Kurzfassung des Praxisvortrags vom 08.06.11

von | 13. Juni 2011 | Publikationen

Zwischen 06.00 und 22:00 gelten Werte über 140/90 mm Hg und
zwischen 22:00 und 06:00 gelten Werte über 120/80 mm Hg als zu hoch.  (Nachtabsenkung)
Unter körperlicher Anstrengung und unter besonderem persönlichem Stress (Arztbesuch ?) sind höhere Werte normal, sollten aber auch nicht zu hoch steigen. Das wird mit einem Belastungs-EKG und einer Langzeitblutdruckmessung  überprüft. 
Mitunter ist dann auch die Herzfrequenz, die sie mit dem Puls tasten können, erhöht. Der Puls sollte auf jeden Fall regelmäßig sein. Manchmal verselbständigen sich die Drüsen, die mit ihren Hormonen den Blutdruck regulieren. Für diese Diagnostik gibt es die 24-Stunden-Sammelurin-Untersuchung und sogenannte Stresstests zur Funktionsüberprüfung der Regelkreise.
Darüber hinaus hat aber auch der Stoffwechsel auf den Blutdruck seine Auswirkung. Wenn der Blutzuckerspiegel öfter zu hoch ist, entstehen entzündungsfördernde Stoffe, die die Zellwände angreifen. Liegt eine Insulinrezeptorresistenz vor, ist auch zwischenzeitig der Insulinspiegel zu hoch und der hat einen wachstumsfördernden Effekt auf alle Zellen, also auch die Gefäßwandzellen, wodurch sich der Querschnitt der Adern verengt; aber auch auf Krebszellen, besonders ist das für den Dickdarm belegt.
In die gleiche Kerbe der Querschnittsverengung  schlagen auch zu hohe Fettwerte im Blut. Neben zu fettem Essen und der Mobilisation der Fette aus den Fettreserven des Körpers sowie familiärer genetischer Veranlagung werden diese Fette aber auch erzeugt, wenn eine Insulinrezeptorresistenz vorliegt, denn dann macht die Leber aus Zucker, den sie im Moment wegen des nicht reagierenden Rezeptors nicht an die Körperzellen weiterreichen kann, Fettsäuren und das auch bei schlanken und jungen Menschen. (nicht alkoholische Fettleber mit Enzymauffälligkeit ist möglich) Diese Fette beeinträchtigen die Fließeigenschaften des Blutes zu mehr Zähflüssigkeit, die dann für die gleiche Fließgeschwindigkeit einen höheren Druck erfordern. Neben der Korrektur der Ursache zu hoher Fette, darf aber auch die Trinkmenge nicht außer Acht gelassen werden, denn bei zu wenig Flüssigkeit im Blut wird es auch zähflüssiger.
Dieses Problem tritt häufig bei älteren Menschen mit geringerem Durstempfinden, aber auch bei denen auf, die das Wasser nicht so richtig gut halten können und deshalb wenig trinken. Aber auch hierfür hält die Medizin Lösungen parat. Hoher Blutdruck wird lange nicht wahrgenommen, man fühlt sich fit. Veränderungen an den Blutgefäßen treten allerdings recht schnell auf, wie populär gut in dem Film „size me up“ dargestellt wird.  In diesem Zusammenhang sei auch das Cholesterin mit dem LDL/HDL und das Lipoprotein alpha als eigenständiger gefäßverengender und durchblutungsstörender (Infarktgefahr) Faktor erwähnt. Cholesterin ist eigentlich für die Fluidität (Geschmeidigkeit) von Zellwänden da und versucht Schäden, die durch Entzündung und freie Radikale erzeugt werden, zu reparieren. Manchmal geschieht dieses überschießend, wir sprechen von Arteriosklerose.
Solche arteriosklerotischen Einengungen, die z. Teil besonders punktuell stark ausgeprägt sind, führen zu einer Beschleunigung des Blutflusses an dieser Engstelle. Das kann man mit dem Daumen auf der Gartenschlauchöffnung vergleichen, da spritzt das Wasser dann weiter, in den Adern aber können durch den Druck und durch Verwirbelungen Schäden an den Blutzellen und an den Gefäßwänden entstehen, die dazu führen, dass an diesen Stellen das Blut gerinnt.
Das Blutgefäß ist dann, wenn es klein genug ist, verstopft. Das nennen wir Infarkt. Manchmal verengt es sich auch nur unter Stress, dass geht aber auch nur bei einer ausreichenden Elastizität. Dann kann es auch einen Infarkt geben, aber bei der Gefäßdarstellung sieht man dann später keine Verengung mehr.
Wenn eine Nahrungsmittelallergie oder Unverträglichkeit vorliegt, kann das, was wir essen, zu einer Abwehrreaktion des Körpers führen. Die kann sowohl einen Entzündungsreiz setzen, als auch direkt eine Gefäßverengung bewirken.  Neben Histamin wird hier auch NO-Gas für die Immunabwehr freigesetzt. NO führt zur Gefäßerweiterung. Wenn wir aber täglich Dinge essen, die uns neben der Nährstoffversorgung stressen, dann verbrauchen wir unsere NO-Reserven (Arginin) und Antioxidantien (Gluthation/Cystin und viele andere), sodass der Körper sein wichtigstes Instrument zur Gefäßdruckregulation verbraucht.
Ein anderes Instrument ist z. B. das Prostacyclin, das aber unter der Medikation von NSAR, ASS und Cyclooxygenasehemmern (alles entzündugshemmende Schmerzmedikamente) nicht oder nur vermindert gebildet werden kann. Das erklärt auch, warum diese Medikamente das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Nierenschäden und Blutungen erhöhen. Viele Menschen mit Bluthochdruck haben aber auch Leiden, die Schmerzmedikamente erfordern. Dieses sollte bei deren Auswahl berücksichtigt werden, lesen Sie den Beipackzettel !
Wenn es nun zu Gefäßverengungen gekommen ist, dann werden auch die Nieren schlechter durchblutet, was dann zu einer schlechteren Filtrationsleistung der Nieren führt. Das lassen die sich aber nicht so einfach gefallen und sondern blutdruckerhöhende Substanzen ab und schon beißt sich die Katze in den Schwanz.
Wie therapiert man nun? Klar, man versucht die Ursachen ( s.o.) zu beseitigen. Aber wenn sie in der Wüste jemanden am Verdursten finden, geben sie auch zunächst Wasser und fragen dann, warum er ohne Wasser in die Wüste gegangen ist. Also gibt man zunächst Medikamente, die das Symptom Bluthochdruck beseitigen. ( Betablocker, alpha-Blocker, Calciumantagonisten, Entwässerungstabletten, an den Substanzen der Niere angreifende Substanzen, Nitrate) ansonsten dann Fett- und Cholesterinsenker, um die man auch nicht immer herum kommt, Insulinfreisetzer, Insulinrezeptorsensibilisierer, Medikamente die die Gerinnnungsfähigkeit/Fließeigenschaft des Blutes beeinflussen, Elekrolytausgleich, Ausgleich hormonelle Fehlsteuerung, neuerdings werden auch Nerven, die die Niere versorgen, unterbrochen.
Was machen wir noch zusätzlich ?
Wir bieten die intravenöse Oxyvenierung nach Regelsberger,
 die Chelattherapie/Metallausleitung,
die Ernährungsanalyse,  Untersuchung zu Nahrungsmittelunverträglichkeit und zu deren Ursache , dem Leaky-gut-syndrom ( Durchlässigkeit des Darms für Nahrungsbestandteile in einer Molekülgröße, die im Blut zu einer Immunabwehrreaktion führen; hier ist das alpha-1-Antitrypsin im Stuhl ein wesentlicher Verlaufsparameter), den IgG-Antikörpern, der Histaminintoleranz und Beratung zu therapeutischer Ernährungsumstellung,
Untersuchung zu Mangelzuständen, die die Eigenregulation des Körpers behindern und deren Ausgleich mit Verlaufskontrolle an und verweisen auf Gewichtskorrektur, Bewegung, Stressbewältigungsstrategien etc.
Solche nachhaltigen Änderungen des Lebenstils erlauben dann auch eine Korrektur von Gefäßveränderungen.
Bitte beachten sie unser Jahresvortragsprogramm.
Fachbegriffe dieses Artikels sind im Laufe des Jahres ein eigenständiges Vortragsthema. Sie werden erkennen, dass die Vorträge alle mit einander zahnen und somit Ihr Verständnis für Krankheitsentstehung und verantwortliches Handeln erleichtern.
Der nächste Vortrag findet am 20.07.11 um 18:30, wieder im Seminarraum der Praxis in der Juiststr. 12, in 28217 Bremen statt und behandelt die erhöhten Insulinspiegel zu Zeiten, in denen Sie noch gar keinen Diabetes mellitus haben, ja, wo der Langzeitzuckerwert vielleicht sogar als besonders niedrig gemessen wird und sie in der NaFl-Blutzuckermessung  ebenfalls eher niedrige Nüchternblutzucker haben. Solche Befunde finde ich auch bei sehr schlanken Jugendlichen.
Es geht nicht darum neue Krankheiten zu generieren, sondern Dysfunktionen zu erkennen und zu korrigieren, bevor Sie in 10 bis 30 Jahren ernsthaft krank werden.
Eine Voranmeldung unter 0421-395015 auf dem AB oder über die Kontaktmail auf dieser HP erleichtert uns die vorbereitende Bestuhlung. Der Vortrag ist kostenlos.
P.s.
Ach ja und weil heute Pfingstmontag ist; was steht im Johannes-Evangelium, frei aus dem Gedächtnis ? …erfahret Offenbarung in Eurem Denken und Handeln zum Wohle des Anderen. Wer das beherzigt, sollte eigentlich keinen Stress mehr haben !
  

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