Die natürliche Geburt bewirkt die Erst-Beimpfung des Darms.
Als erster Keim bereitet E-coli den Dickdarm für die Besiedlung mit anaeroben Keimen vor, indem die Ecolibakterien den Sauerstoff im Darm verbrauchen.
Gleichzeitig helfen Sie körpereigene Abwehrstoffe (Defensine) aufzubauen und die Darmwand abzudichten, damit kein Leaky gut syndrom (Durchlässigkeit der Darmwand für Darminhalte ins Blut, wo dann eine Abwehrreaktion entsteht) entsteht. ( Allergie oder Nahrungsmittelunverträglichkeit vom IgG-Typ und Entzündung.
Neueste Erkentnisse für die Bedeutung des Auftretens von Autoimmunerkrankungen im Zusammenhang mit der Darmbesiedlung und den Kontakten zu einem gesunden Bakterienstamm veröfentlicht die APA (Austria Presse Agentur)
Im Dünndarm sitzen pro Gramm Stuhl nur ca. 10 hoch 4-5 Keime (10000-100000), diese können recht gut mit Sauerstoff umgehen.
Im Dickdarm finden wir bis zu 10 hoch 9 Keime/g Stuhl, das ist eine 1 mit 9 Nullen, also 1.000.000.000 und damit leben im Darm mehr Keime, als wir körpereigene Zellen haben.
Der Darm hat alle Ausstülpungen nebeneinander gelegt, eine Fläche von 200 bis 400 qm, (Uni Gießen spricht sogar von 30.000 qm ?)
Zum Vergleich: Lunge 80 qm Haut 1,8 qm.
Damit ist der Darm unsere größte Kontaktfläche zur Außenwelt und verfügt über den größten Teil der Immunzellen.
Die Symbiose mit den Darmbakterien schlüsselt die Mineralien der Nahrung milchsauer auf, damit wir sie resorbieren können,
sie versorgt uns mit körpereigenen Antibiotika um körperfremden Keimen die Ansiedlung zu erschweren,
sie produziert auch Vitamine; die Fähigkeit zur Vitamin-C-Produktion haben wir allerdings verloren,
sie produziert kurzkettige Fettsäuren für die Ernährung der Darmschleimhaut, sofern wir denn auch Gemüse mit Halbcellulosen und Pektinen als Nahrung für die Bifidobakterien essen,
die Lactobazillen senken aber auch den pH-Wert ab, was den pathogenen Keimen das Ansiedeln erschwert.
Diese Säuren entstehen bei Kohlehydratstoffwechel, daher sollte ein "Zuviel an Getreideprodukten und Zuckern" vermieden werden, denn diese Bakterien sind auch Gasbildner und können zu Flatulenz, also Blähungen, Luft im Bauch, führen.
Als Zusammenfassung des Aufgabenspektrums halte ich also fest:
Fäulnisregulation
Reinigung, auch Kläranlagen reinigen mit Bakterien
Abbau von Giften wie z.B. Ammoniak
Erhöhung der Bioverfügbarkeit von Nährstoffen
Schutzwirkung vor Krebs
Modulation des Immunsystems
Aufgaben einzelner Mitbewohnergruppen:
Lactobacillus acidophilus produziert antibiotikaähnliche Stoffe, insbesondere gegen gramnegative Keime, also Fäulnisflora.
Lactobacillus casei wirkt dem Leaky gut syndrom entgegen, wie auch Ecoli Nissle 1917
Lactobacillus lactis neutralisiert freie Radikale
Lactobacillus salivarius ist ein schneller Milchsäureproduzent und wirkt über die PH-Absenkung gegen krankhafte Keime
Bifidobakterien ernähren die Darmschleimhaut, sind aber auch die große Müllabfuhr, sie werden auch als die Sparringspartner des Immunsystems bezeichent. Sie machen 95 % der gesamten Bakterienmasse aus.
Die Bakterienmasse bestimmt auch einen Großteil unserer Stuhlmasse. Daher gibt es auch bei einer Nulldiät auch noch nach Wochen Stuhlgang.
Bei Dysbiosen, also einer Fehlverteilung der Keimpopulationen, kommt es auch zu Fehlverdauungen, Immunstörungen oder auch vermehrter Giftproduktion im Darm mit der wir uns selbst schädigen.
Diagnosen oder Symptome sind dann
Fehlbesiedlung mit Fehlverdauung und Produktion von biogenen Aminen und Fäulnis- oder Gärungsgiften ->Leaky gut syndrom ->Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Migräne, Müdigkeitssyndrom, Sodbrennen, Flush, Flatulenz, Blähungen, Luft im Bauch, Reizdarm, Durchfall, Verstopfung, obergärige Stuhlgerüche, Ausdünstungen auch über die Atemwege, Allergien, Neurodermitis, Asthma und Heuschnupfen, chronische Schmerzleiden bis hin zum Rheuma Depressionen und Angstzustände, Darmerkrankungen, Ödembildung, Immunsystemerkrankungen, Herz- und Blutgefäßerkrankungen, Herzrhythmusstörungen, eingeschränkte Denkleistung, Konzentrationsmangel, chronische z. T. unterschwelligen Entzündungen, sog. Low grade inflammation, Müdigkeit trotz ausreichendem Schlaf, Schlafstörung, eingeschränkte Leberfunktion oder dort auffällige Enzymwerte, etc.
Es wird dann die Ansiedlung von pathogenen Hefen und Schimmelpilzen ermöglicht die sich dann häufig auch in Genitalinfekten bemerkbar machen.
Wie kommt man den Ursachen auf die Spur ?
Stuhluntersuchung auf
die natürliche Darmflora Verdauungsenzyme
Entzündungsparameter
Immunglobulin Marker für die Darmdurchlässigkeit
bakterielle Spaltungsaktivität für Fruktose, Sorbit und Laktose
Sensibilisierung auf Gluten und Gliadin
Urinuntersuchung auf
Methylhistamin
Methylmalonsäure
Citrullin
Blutuntersuchung auf
DAO
Vollblut – und Serum-Mineralstoffe
Vitamine z.B. 25-OH-D3
lipidkorrigiertes Coenzym Q10
Aminosäurestatus
Fettsäurestatus
L-Carnitin
Nahrungsmittelunverträglichkeit
Wie kommt es zu diesen Dysbiosen mit all diesen Folgen ?
Konservierungsmittel E200 bis 299
Antibiotikatherapien
Zuwenig Halbcellulosen und Pektine als Gundlage für die Ernährung der Bifidobakterien und deren Ernährung der Darmschleimhaut mit Butyraten und der Bildung von Oberflächenimmunglobulin sIgA.
Zuviel Fruktose
Fehlprägung in den ersten zwei Lebensjahren
Angeborenes, von Geburt an vorhandenes
und erworbenes, angepasstes Immunsystem,
das einige Keime, unsere Darmflora, toleriert und andere rigoros vertreibt.
Hierfür ist es wichtig zu stillen und dann einen vorsichtigen Kostaufbau zu betreiben, wobei glutenhaltige Produkte möglichst erst ab dem 13. Lebensmonat und Nüsse und Soja erst ab dem 24. Lebensmonat gegeben werden sollten.
Die Investition in die Darmflora in diesen zwei Jahren oder für die Mutter ab dem 6. SSW zahlt sich ein Leben lang aus, denn zu dieser Prägung kehrt die Darmflora immer wieder zurück.
Antibiotika und Konservierungsstoffe stören hier nur.
E 200-99
E 200 Sorbinsäure
E 230 Biphenyl
E 202 Kaliumsorbat
E 231 Orthophenylphenol
E 203 Calciumsorbat
E 232 Natriumorthophenylphenol
E 210 Benzoesäure
E 234 Nisin
E 211 Natriumbenzoat
E 235 Natamycin gibt es auch als Creme bei Pilzinfektionen
E 213 Calciumbenzoat
E 239 Hexamethylentetramin
E 214 Ethyl-p-
E 242 Dimethyldicarbonat hydroxybenzoat
E 249 Kaliumnitrit
E 215 Natriumethyl-p-
E 250 Natriumnitrit Hydroxybenzoat
E 252 Kaliumnitrat
E 216 Propyl-p
E 260 Essigsäure hydroxybenzoat
E 261 Kaliumacetat
E 217 Natriumpropyl-p-
E 262 Natriumacetate Hydroxybenzoat i) Natriumacetat
E 218 Methyl-p- II) Natriumdiacetat Hydroxybenzoat
E 263 Calciumacetat
E 219 Natriummethyl-p-
E 270 Milchsäure Hydroxybenzoat
E 280 Propionsäure
E 220 Schwefeldioxid
E 281 Natriumpropionat
E 221 Natriumsulfit
E 282 Calciumpropionat
E 222 Natriumhydrogensulfit
E 283 Kaliumpropionat
E 223 Natriummetabisulfit
E 284 Borsäure
E 224 Maliummetabisulfit
E 285 Natriumtetraborat
E 226 Calciumsulfit (Borax)
E 227 Calciumbisulfit
E 290 Kohlendioxid
E 228 Kaliumbisulfit
E 296 Apfelsäure