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Dr. Wiechert Gesundheitsnewsletter vom 09.09.2025
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Praxis für individuelle Diagnostik und Therapie
In meiner Info-Videothek können Sie sich zu verschiedenen
Themen informieren, stöbern Sie ruhig weiter, denn
Sie wissen ja, dass die Quellen meines Wissens stets
benannt werden!
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Zeaxanthin ist nicht nur gut für die Augen, sondern steigert auch die Aktivität von CD8+ T-Lymphozyten, welche Zellen mit intrazellulären Erregern und Tumorzellen abtöten
Die Grafik zeigt sehr schön, wie die zytotoxische Fähigkeit der CD8-T-Lymphozyten gesteigert werden kann. Diese T-Lymphozyten töten Zellen ab, die von Krankheitserregern befallen sind , also Zellen, in denen diese sich vermehrren, um wieder neu auszuschwärmen und weitere Zellen zu infizieren. Hierbei geht es um Viren, intrazelluläre Bakterien, wie Borrelien, Mykoplasmen, Chlamydien, aber auch um Tumorzellen, um sie abzutöten, bevor sie metastasieren, dort sind sie dann aber ebenfalls zuständig.
Diese Funktion kann man mit dem functional sensitivity Test erfassen. Der NK-Tumor-Killing-Test zielt in eine vergleichbare Richtung.
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Die genauen Mechanismen, die der regulatorischen Bedeutung von Nahrungsbestandteilen bei der Modulation der Antitumorimmunität zugrunde liegen, sind noch weitgehend unbekannt. Hier wenden wir einen auf Kokulturen basierenden Screening-Ansatz unter Verwendung einer Bibliothek von Blutnährstoffverbindungen an und identifizieren Zeaxanthin (ZEA), ein in vielen Obst- und Gemüsesorten enthaltenes und für seine Rolle bei der Augengesundheit bekanntes Carotinoidpigment, als Immunmodulator, der die Zytotoxizität von CD8+-T-Zellen gegen Tumorzellen erhöht. Die orale Supplementierung mit ZEA, jedoch nicht mit seinem Strukturisomer Lutein (LUT), erhöht die Antitumorimmunität in vivo. Integrierte mechanistische Multi-Omics-Studien zeigen, dass ZEA die Stimulation des T-Zell-Rezeptors (TCR) auf der Oberfläche von CD8+-T-Zellen fördert, was zu einer verbesserten intrazellulären TCR-Signalisierung für die Funktion der Effektor-T-Zellen führt. Daher erhöht die ZEA-Behandlung die Wirksamkeit des Anti-PD1-Immuncheckpoint-Inhibitors in vivo und die Zytotoxizität von gentechnisch veränderten menschlichen TCR-CD8+-T-Zellen in vitro. Unsere Erkenntnisse decken eine bisher unbekannte immunregulatorische Funktion von ZEA auf, die als Nahrungsbestandteil zur Unterstützung der Immuntherapie translationales Potenzial besitzt. Zeaxanthin augments CD8+ effector T cell function and immunotherapy efficacy Zhang, Freya Q. et al. Cell Reports Medicine, Volume 0, Issue 0, 102324 |
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Manche Zuckerersatzstoffe lassen das Gehirn schneller altern – viel Süßstoff kann bis zu 1,6 Jahre Voralterung des Hirns bewirken – Jahre der Freiheit oder der Fremdbestimmung im Seniorenzimmer – es ist aber die Quittung der frühen Sünden
An der Studie nahmen 12.772 Erwachsene teil. 52 Jahre betrug das Durchschnittsalter, die Nachbeobachtungszeit betrug durchschnittlich acht Jahre. Bei Diabetikern wirkte sich der Konsum der Zuckerersatzstoffe noch stärker aus, als bei nicht von der Zuckerkrankheit betroffenen Teilnehmern. Abhängig vom Alter der Studienteilnehmenden zu Studieneintritt und deren Konsum, schienen die Zuckerersatzstoffe sich auszuwirken. Dieses zeigte sich besonders in einem schnelleren Rückgang der verbalen Ausdrucksfähigkeit und der allgemeinen kognitiven Fähigkeiten in Abhängigkeit der konsumierten Menge der Zuckerersatzstoffe, also wiesen Personen die die höchsten Mengen an Süßstoffen konsumierten, eine stärkere Beeinträchtigung auf, als die Personen mit den geringsten Mengen.Erstaunlicherweise war dieser Zusammenhang aber nur bei den Personen unter 60 Lebensjahren festzustellen. Bei Personen über 60 Jahren konnten die Forschenden keine Zusammenhänge zwischen Zuckerersatzstoffen und Einschränkung der verbalen Ausdrucksfähigkeit und der allgemeinen kognitiven Fähigkeiten belegen Der Beweis der Ursache konnte in der Studie nicht erbracht werden, wohl aber diese signifikanten Zusammenhänge. doi.org/10.1212/WNL.0000000000214023
Ich habe schon in vergangenen Newslettern über Zuckerersatzstoffe und deren ungünstige Wirkung geschrieben. Schaut man konkret nach Einzelsubstanzen, wie Aspartam, Saccharin, Acesulfam-K, Erythritol, Xylitol, Sorbitol und Tagatose, so findet man noch weitere Artikel. Über Tagatose habe ich tatsächlich nicht geschrieben. Bis auf den Hinweis, dass sie als Präbiotikum das Wachstum nützlicher Darmbakterien fördert, habe ich nichts gefunden und das erreiche ich auch mit anderen Therapiekonzepten.
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Höhere Kaliumspiegel helfen gut gegen ventrikuläre Arrhythmien – das sollte keine neue Erkenntnis sein, wird aber als solche publiziert, weil es nun eine Studie dazu gibt. Meine Erfahrung…
An der Studie nahmen 1.200 Patienten, die m Verhältnis 1:1 randomisiert wurden, teil. Die Kontrollgruppe bekam die gleiche Basismedikation. In der Interventionsgruppe erhielten die Teilnehmer eine Ernährungsberatung sowie Kaliumpräparate bzw. Medikamente, um den Kaliumspiegel gezielt anzuheben, sodass sich die Kaliumkonzentration im Plasma um durchschnittlich 0,3 mmol/l erhöhte – was ein vergleichsweise kleiner, aber entscheidender Unterschied ist. Angestrebt waren Spiegel von 4,5 bis 5,0 mmol/l. Dieser geringe Anstieg reduzierte die Ereignisse des primären kombinierten Endpunkts, nämlich anhaltender ventrikulärer Tachykardie, ICD-Schocks oder -Therapie, ungeplanten Hospitalisierungen aufgrund von Arrhythmien oder Herzinsuffizienz sowie ein Tod aus jeglicher Ursache, um 24%. Bei der Verringerung des Risikos ventrikulärer Tachykardien wurden sogar 25% ereicht: 92 Fälle in der Interventionsgruppe gegenüber 122 Fällen in der Kontrollgruppe. DOI: 10.1056/NEJMoa2509542
Diese Erfahrung mit Kaliuminfusionen habe ich im Zusammenhang der POTS der Coronapatienten wiederholt gemacht und arbeite auch mit oralen Ergänzungen. In der Kombination interessieren mich natürlich auch Magnesium, Zn, Se, CoQ10, Carntin, B-Vitamine, Antioxidation, ess. Fettsäuren, Bausteine des Glutathions, der Zuckerspiegel in der vorübergehenden Daueranalyse mittels Freestyle libre oder Dexcom G7, da Zuckerschwankungen auch Elektrolytschwankungen bedingen, sowie die kapilläre BGA, an der ich auch Verschiebungen des ionisierten Ca++ in Abgleich zum pH-Wert dem Base excess, der Atemtechnik anhand des pCO2 und pO2 sehen kann.
Ein verminderter Base excess als Hinweis des vermehrten Anstroms oder der verminderten Pufferung fixer Säuren sind weitere Gesichtspunkte. Bei Auffälligkeiten sieht man dann oft auch einen erhöhten Knochen-Knorpelabbau anhand der Crosslinks im ersten Morgenurin und auffälligen Säure-Base-Status nach Sander.
Mit der Kapillarmikroskopie kann man solche Auswirkungen auf die Mikrodurchblutung auch dem Patienten zur Ansicht geben. |
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Eigenverantwortung für die Gesundheit bekommt angesichts mangelnder ärztlicher Resourcen immer mehr Bedeutung, aber woher kommt die Kompetenz dafür?
Selfcare umfasst alle Maßnahmen, die Menschen eigenverantwortlich ergreifen, um ihre Gesundheit zu erhalten oder zu verbessern – von der Prävention über die Selbstbehandlung bis hin zur Gesundheitskompetenz. Ihre Bedeutung für die globale Gesundheitsversorgung wächst rasant, etwa weil es zunehmend an Ärzten mangelt und die Inzidenz nicht übertragbarer Krankheiten (Non-communicable Diseases, NCD) weltweit steigt.
Um Eigenverantwortung übernehmen zu können, bedarf es der Schulung. Dabei muss der Schüler (Patient) zuhören, um zu versuchen, zu verstehen, um es sich immer wieder herleiten zu können. Eine Verschriftlichung des Gesagten durch eine Dokumentationsassistenz in Kombination mit einer Legende zu den Kerninhalten sind hier besonders hilfreich, um das Gehörte zu Hause rekapitulieren zu könnnen. Diese Serviceleistung ist im Gesundheitssystem nicht wirtschaftlich verankert und gerät aufgrund von beschränkenden Bestimmungen und steigender Kosten immer mehr in Bedrängnis.
Sie wissen, dass ich hiermit ein gewisses Alleinstellungsmerkmal habe. So sehe ich in meiner Aufklärung 20% der Gesamtverantwortung und Sie haben dann 80% Verantwortung für die ordnungsgemäße Umsetzung der Empfehlungen zur Diagnostikk und Therapie.
Will man mit möglichst wenig Situationsvariablen zu einem Therapiekonzept kommen, so sehen die Krankenkassen hier nicht die medizinische Notwendigkeit und verweigern die Leistung. Stufendiagnostiken bieten sich an, wenn der Patient aus der Nähe kommt, aber nicht, wenn weite Strecken und Übernachtungskosten anfallen. Diese Zusammenhänge werden aber ebenfalls nicht gewürdigt.
So läuft es nicht nur auf Eigenverantwortung, sondern wohl auch auf Eigenfinanzierung hinaus und damit dann auf jeden Fall auch auf ein Klassenmedizin. Wie doff ist das denn?
Meine Kompensationsleistung sind diese kostenlosen Gesundheitsbriefe und deren Archiv, sodass ein Großteil des Wissen offengelegt wird. |
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Kann die Antikoagulation nach erfolgreicher Vorhofablation wegen Vorhofflimmerns abgesetzt werden – interessantes randomisiertes Studienergebnis
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Abstrakt
Bedeutung: Es fehlen Daten aus randomisierten klinischen Studien zu einer langfristigen Antikoagulationsstrategie für Patienten nach katheterbasierter Ablation bei Vorhofflimmern (VHF).
Ziel: Bewertung, ob das Absetzen der oralen Antikoagulanzientherapie im Vergleich zur Fortsetzung der oralen Antikoagulanzientherapie bei Patienten ohne dokumentiertes Wiederauftreten von Vorhofarrhythmien nach Katheterablation wegen Vorhofflimmern bessere klinische Ergebnisse liefert.
Design, Setting und Teilnehmer: Eine randomisierte klinische Studie mit 840 erwachsenen Patienten (im Alter von 19–80 Jahren), die vom 28. Juli 2020 bis zum 9. März 2023 in 18 Krankenhäusern in Südkorea eingeschlossen und randomisiert wurden. Die eingeschlossenen Patienten wiesen mindestens einen nicht geschlechtsbezogenen Schlaganfallrisikofaktor auf (bestimmt anhand des CHA2DS2-VASc-Scores [Bereich: 0–9]) und hatten mindestens ein Jahr nach einer Katheterablation wegen Vorhofflimmern kein erneutes Auftreten von Vorhofflimmern dokumentiert. Der CHA2DS2-VASc-Score wird zur Einschätzung des Schlaganfallrisikos bei Patienten mit Vorhofflimmern verwendet (berechnet anhand von Punktwerten für Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Alter ≥ 75 Jahre, Diabetes, Schlaganfall oder vorübergehende ischämische Attacke, Gefäßerkrankung, Alter zwischen 65 und 74 Jahren und Geschlecht). Das Datum der letzten Nachuntersuchung war der 4. Juni 2025.
Interventionen: Die Patienten wurden im Verhältnis 1:1 randomisiert einer Gruppe zugewiesen, die die orale Antikoagulanzientherapie absetzte (n = 417) oder die orale Antikoagulanzientherapie fortsetzte (mit direkten oralen Antikoagulanzien; n = 423). Wichtigste Ergebnisse und Maßnahmen: Das primäre Ergebnis war das erstmalige Auftreten einer Kombination aus Schlaganfall, systemischer Embolie und schwerer Blutung nach zwei Jahren. Einzelne Komponenten des primären Ergebnisses (wie ischämischer Schlaganfall und schwere Blutung) wurden als sekundäre Ergebnisse bewertet.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der 840 randomisierten Erwachsenen betrug 64 Jahre (SD 8), 24,9 % waren Frauen, der mittlere CHA2DS2-VASc-Score lag bei 2,1 (SD 1,0) und 67,6 % litten an paroxysmalem Vorhofflimmern. Nach zwei Jahren trat das primäre Ergebnis bei 1 Patienten (0,3 %) in der Gruppe mit abgesetzter oraler Antikoagulanzientherapie gegenüber 8 Patienten (2,2 %) in der Gruppe mit fortgesetzter oraler Antikoagulanzientherapie auf (absolute Differenz -1,9 Prozentpunkte [95 % KI -3,5 bis -0,3]; p = 0,02). Die kumulative Inzidenz ischämischer Schlaganfälle über zwei Jahre betrug 0,3 % in der Gruppe mit abgesetzter oraler Antikoagulanzientherapie gegenüber 0,8 % in der Gruppe mit fortgesetzter oraler Antikoagulanzientherapie (absolute Differenz -0,5 Prozentpunkte [95 % KI -1,6 bis 0,6]). Schwere Blutungen traten bei 0 Patienten in der Gruppe auf, in der die orale Antikoagulanzientherapie abgesetzt wurde, gegenüber 5 Patienten (1,4 %) in der Gruppe, in der die orale Antikoagulanzientherapie fortgesetzt wurde (absoluter Unterschied: -1,4 Prozentpunkte [95 % KI: -2,6 bis -0,2]).
Schlussfolgerungen und Relevanz: Bei Patienten ohne dokumentiertes Wiederauftreten einer Vorhofarrhythmie nach Katheterablation wegen Vorhofflimmern führte das Absetzen der oralen Antikoagulanzientherapie zu einem geringeren Risiko für das kombinierte Ergebnis Schlaganfall, systemische Embolie und schwere Blutungen als die Fortsetzung der direkten oralen Antikoagulanzientherapie. Studienregistrierung: ClinicalTrials.gov-Kennung: NCT04432220 .
DOI: 10.1001/jama.2025.14679 |
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Einschränkungen der Hirnfunktion haben viele beeinflussbare Ursachen, zu denen ich wiederholt berichte – hier geht es nun um Lithium und Alzheimer, aber auch die antivirale Wirkung.
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Man unterscheidet zwischen therapeutischen Lithiumspiegeln aus dem Serum, wie man Sie bei depressiven Manien und bipolaren Störungen und Schizophrenie anwendet Therapeutische Bereiche Prophylaxe (Langzeittherapie): Meist 0,5 bis 0,8 mmol/l. Akutbehandlung einer Manie: Bis 1,0 oder 1,2 mmol/l.
und
primär präventivmedizinischen Spiegeln aus dem EDTA-Vollblut, die eine vorsorgliche Bedeutung für die Hirnfunktion haben. 0,35 – 1,45 µg/l
Natürlich kommt Lithium hauptsächlich im Fachinger Tafelwasser vor, das einen Lithiumgehalt von 0,77 mg/l aufweist.
Einige Apotheken haben definierte Dosierungen als Eigenherstellung vorrätig. Dabei werdn 1 bis 5 mg an Orotat gebunden und ermöglichen eine individuelle Ergänzungsdosis.
Lithium wirkt antiviral und antidementiv.
Lithium interagiert mit anderen Medikamenten und Elektrolyten und sollte nicht unkontrolliert zugeführt werden.
flexikon.doccheck.com/de/Lithium |
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Ich hoffe, ich habe Ihnen mit diesem Newsletter wieder interessante Informationen zusammengestellt. Bei Fragen, Unklarheiten, Anregungen oder Themenwünschen nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Dirk Wiechert Facharzt für Allgemeinmedizin |
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Dr. med. Dirk Wiechert
Facharzt für Allgemeinmedizin
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Praxis Ritterhude
Lesumstoteler Str. 65 • 27721 Ritterhude • Tel. 04292 – 2921 • Anfahrt
Praxis Bremen
Parkallee 301, 4. OG • 28213 Bremen • Tel. 0421 – 395015 • Anfahrt
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